• Ich will mich bezüglich Erich Fromm, der neben Freud und Jung auch einen eigenen Ordner verdient hat, mit Fragen einschleichen. Um nicht gleich einer harrschen Kritik ausgesetzt zu sein, da ich nur frage, stelle ich den Fragen einen kleinen Artikel voran, der mir zu Fromm zu passen scheint, besonders zu dem von mir beliebäugelten "Haben oder Sein". Aber lest selbst, ich habe ihn vom Spiegel entnommen, mit Quellenangabe, hoffentlich verzeiht mir der Spiegel.



    Was haltet ihr davon? Sind wir zu materialistisch eingestellt? Sind wir deshalb so kinderfeindlich? Ist "Haben oder Sein" nicht ein brandzeitaktuelles Buch? Ist Fromm mit seinem Humanismus nicht notwendig in dieser Zeit? Ich werde mir


    http://www.libri.de/shop/actio…uctDetails?artiId=1310550


    besorgen, soviel steht fest. Überhaupt die Frage, sind Fromm & Co. nicht eigentlich als Pflichtlektüre anzusehen. Wer steht neben Fromm und ist zu empfehlen? Was haltet ihr von Hubers Aussagen?


    Ich könnte mir vorstellen, dass das eigentlich ein interessantes Gesprächsthema ist, wenn auch schwierig und komplex. Aber viele gesellschaftliche Fragen sind ja komplex und nicht leicht zu beantworten...


    Bisher ist mir nur Fromms "Die Kunst des Liebens" bekannt.


    Damit grüßt euch FA

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10

  • Hallo zusammen,
    hallo FA,


    ich habe das Interview mit Bischof Huber heute morgen ebenfalls auf Spiegel Online gelesen und muß ihm inhaltlich auf jeden Fall zustimmen.


    Der Materialismus gibt dem Menschen keine Perspektive. Dass Geld nicht glücklich macht ist ja eine alte Weisheit.


    Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der Kapitalismus, der ja zu breitflächigen Wohlstand und dadurch wiederum zu dem aktuellen Materialismus geführt hat, sich (nach Max Weber) aus dem Protestantismus entwickelt hat.


    Bisher habe ich von Erich Fromm auch nur das Buch "Die Kunst des Liebens" gelesen.
    Das war vor über 10 Jahren. Ich beschäftige mich damals mit Sigmund Freud und war fast ein Anhänger seiner Theorien.
    Eine Freundin von mir lehnte diese ab und schenkte mir "zur Horizonterweiterung" (das war zumidnest ihr Kommentar dazu ;-)) dieses Buch.


    Viele Grüße,
    Zola

  • Zitat von "Friedrich-Arthur"


    Was haltet ihr davon? Sind wir zu materialistisch eingestellt? Sind wir deshalb so kinderfeindlich?


    Angesichts der Tatsache, dass Überbevölkerung derzeit zu den größten Problemen der Menschheit gehört, halte ich die Kinderfeindlichkeitsdiskussion für ziemlich irrational. Global gesehen: Je weniger Kinder, desto bessert.


    Zitat von "Friedrich-Arthur"


    besorgen, soviel steht fest. Überhaupt die Frage, sind Fromm & Co. nicht eigentlich als Pflichtlektüre anzusehen. Wer steht neben Fromm und ist zu empfehlen?


    Persönlich halte ich Fromm für einen Dampfplauderer :breitgrins:


    Wenn schon Philosophen lesen, dann richtige.


    CK

  • Hallo Xenophanes,

    Zitat von "xenophanes"

    Angesichts der Tatsache, dass Überbevölkerung derzeit zu den größten Problemen der Menschheit gehört, halte ich die Kinderfeindlichkeitsdiskussion für ziemlich irrational. Global gesehen: Je weniger Kinder, desto bessert.


    In der Theorie schon richtig. Allerdings haben wir auch global gesehen nur ein Bevölkerungswachstum in armen und "bildungsfernen" Schichten. Selbst in den meisten Dritte-Welt-Ländern gibt es in der Mittel- und Oberschicht einen Bevölkerungsrückgang. Wo es Bevölkerungswachstum gibt, gibt es meist keine Möglichkeit zur vernünftigen Bildung und Entwicklung der Kinder. Insofern sind die meisten Kinder gesellschaftlich gesehen auch keine gute Investition in die Zukunft.


    Es wäre im Grunde sinnvoller wenn arme Menschen weniger und wohlhabende mehr Kinder bekommen würden. Aber die Gründe warum das nicht so ist und in absehbarer Zeit nicht sein wird sind ja bekannt.


    Zitat von "xenophanes"


    Persönlich halte ich Fromm für einen Dampfplauderer :breitgrins:


    Wenn schon Philosophen lesen, dann richtige.


    Als Philosph kann man ihn auch nicht bezeichnen, eher als humanistischen Träumer (wie auch Stefan Zweig).
    Ich muß aber zugeben, viele "echte" Philosophen kann ich kaum lesen, bei Kant kriege ich immer Kopfschmerzen :-(


    Viele Grüße,
    Zola

  • Zitat von "Zola"


    In der Theorie schon richtig. Allerdings haben wir auch global gesehen nur ein Bevölkerungswachstum in armen und "bildungsfernen" Schichten. Selbst in den meisten Dritte-Welt-Ländern gibt es in der Mittel- und Oberschicht einen Bevölkerungsrückgang.


    Dann liegt die Strategie ja auf der Hand: Armut bekämpfen & damit das Bevölkerungswachstum eindämmen, also die Mittelschicht in diesen Ländern verbreitern, anstatt die vorhandenen Mittelschichten zum Brüten anzuhalten :breitgrins:


    Zitat von "Zola"


    Als Philosph kann man ihn auch nicht bezeichnen, eher als humanistischen Träumer (wie auch Stefan Zweig).
    Ich muß aber zugeben, viele "echte" Philosophen kann ich kaum lesen, bei Kant kriege ich immer Kopfschmerzen :-(


    Schon einmal mit Platon versucht? Oder mit den Engländern: Hume ist sehr lesenswert.


    CK

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "Friedrich-Arthur"

    Ich will mich bezüglich Erich Fromm, der neben Freud und Jung auch einen eigenen Ordner verdient hat [...]


    Ich hatte, ehrlich gesagt, als nächsten Alfred Adler erwartet ... :breitgrins: Imho der auf die heutige Psychologie am meisten einwirkende Zeitgenosse Freuds: Gestalttheorie, humanistische Psychologie verdanken - ob sie's wahr haben wollen oder nicht - m.M. sehr viel der Individualpsychologie Adlers. Und wer kennt den Begriff Minderwertigkeitskomplex nicht?


    Zu Fromm kann ich sehr wenig sagen. Ich habe zwar Sein und Haben ebenso gelesen wie Die Kunst des Liebens* - aber eher, weil man die eben gelesen hat ...


    Grüsse


    Sandhofer


    * meine Mutter, wie sie dieses Buch in meinem Regal stehen sieht: "Was liest du denn da Pornographisches???" :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Danke für den Hinweis Sandhofer, der Alfred-Adler-Ordner ist angelegt... :zwinker:


    Grüße, FA

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10