Schleswig Holstein Musik Festival 2005

  • Hallo Musikfreunde und besonders Papagena!


    Das SHMF stellt jedes Jahr ein Land musikalisch vor, im vergangenen war es Tschechien.


    In diesem Jahr steht Japan als Länderschwerpunkt auf dem Programm. Das könnte interessant werden, auch weil es - so weit ich mich erinnere - das erste außereuropäische Lande wäre (bin aber nicht sicher, die USA eventuell?).


    Wer es noch nicht wußte: Das Festival - inzwischen eines der renommiertesten in der BRD - wurde von dem Pianisten Justus Frantz gegründet, der nach einigen Jahren aufgrund von Querelen zurücktrat (oder zurückgetreten wurde). Sein Verdienst war es auf jeden Fall, daß er bekannte, berühmte und künstlerisch hervorragende Leute in das bis dato kulturell (musikalisch) verschlafene Schleswig-Holstein holte, darunter den Geiger Yehudi Menuhin oder Leonard (Lenny) Bernstein.


    http://www.kn-online.de/news/archiv/?id=1597488&dbci=1


    Grüße,
    Gitta

  • Liebe Gitta,
    sehr interessant!


    Japan war damals vielleicht in deutschland ein fernes, fremdes Land. Jetzt kennt man besser und einige Leute haben viel Interesse.


    Viele japanische Musiker und mit alte japanische Instrumente!
    Herr Masaaki Suzuki spielte Bachs "Das Wohltemperierte Klavier" in Toppan Halle, in die (eigentlich in "Printiing Museum" von Druckerei Toppan) besuchte ich die Ausstellung "Schönste Bücher in Deutschland 2004".


    Am 20. März werde ich Karwoche Musik in einer Kirche hören.


    Viele musikalische Grüße
    Papagena


    :eis: :blume:

  • Zitat von "Gitta"

    Wer es noch nicht wußte: Das Festival - inzwischen eines der renommiertesten in der BRD - wurde von dem Pianisten Justus Frantz gegründet, der nach einigen Jahren aufgrund von Querelen zurücktrat (oder zurückgetreten wurde). Sein Verdienst war es auf jeden Fall, daß er bekannte, berühmte und künstlerisch hervorragende Leute in das bis dato kulturell (musikalisch) verschlafene Schleswig-Holstein holte, darunter den Geiger Yehudi Menuhin oder Leonard (Lenny) Bernstein.


    Hallo Gitta,


    schön, dass Du einen Thread für das Schleswig Hostein Musik Festival eröffnet hast. Mit diesem Festival verbinden mich viele Erinnerungen an tolle Konzerte, große Events in Lübeck und Kiel (u.a. Mahlers 8. Sinfonie der Tausend in der Ostseehalle) aber noch mehr an viele kleine Konzerte in Schlössern, Klöstern und Scheunen und an Konzerte in Bauernhöfen die ein ganzes Wochenende dauerten. Mit Leonard Bernstein hatte ich allerdings Pech. Einmal war so früh ausverkauft, dass keine Karten mehr zu bekommen waren, und in dem Jahr in dem ich es endlich schaffte Karten für ein Konzert mit ihm zu ergattern, ist er kurz vor dem Ereignis verstorben.


    Gruß von Hubert

  • Zitat von "Hubert"

    schön, dass Du einen Thread für das Schleswig Hostein Musik Festival eröffnet hast. Mit diesem Festival verbinden mich viele Erinnerungen an tolle Konzerte, große Events in Lübeck und Kiel (u.a. Mahlers 8. Sinfonie der Tausend in der Ostseehalle) aber noch mehr an viele kleine Konzerte in Schlössern, Klöstern und Scheunen und an Konzerte in Bauernhöfen die ein ganzes Wochenende dauerten.


    Hallo Hubert,


    ja, das Festival ist eine großartige Sache. In diesem Jahr feiert es sein 20jähriges Bestehen.
    Letztes Jahr habe ich zwei schöne Konzerte besucht: Einmal mit der Klarinettistin Sabine Meyer, gemeinsam mit der Kremerata Baltica (gegründet, wie du sicher weißt, von dem Geiger Gidon Kremer), eines der besten jüngeren Kammerorchester mit u. a. einer großartigen Cellistin, die bei dem erwähnten Konzert auch solistisch auftrat, dann sich wieder bescheiden in die Gruppe einfügte. Das andere (Kirchen)Konzert wurde von einem Kammer(männer)chor aus Prag, der Gregorianische Gesänge in Originalform darbot, gestaltet. Sehr schlicht, trotzdem beeindruckend.
    Die "Konzerte in der Scheune" finde ich bes. positiv, weil sie Leuten, die sonst Angst vor Klassik haben, die Schwellenangst nehmen. Es geht da halt legerer zu, als steif im Konzertsaal. Außerdem für ein wie Schleswig-Holstein strukturiertes Flächenland wichtig.


    Eine gute Sache sind auch die z. T. öffentlichen Meisterkurse mit berühmten Solisten, sowie Konzerte mit aus allen Teilen der Welt ausgesuchten jugendlichen Instrumentalisten, aus denen sich dann einmal die großen Orchester rekrutieren.


    Bei Konzerten in Kirchen habe ich erlebt, daß vor der Kirche ein Zelt aufgeschlagen war, Ort zur Pausenerfrischung, dann aber auch für zwanglose Gespräche der Künstler mit dem Publikum. Man kann da z. T. erstaunlich positive Erfahrungen mit den größten Musikern machen!
    Alles in allem hat sich das SHMF in den zwei Jahrzehnten zu einem anerkannten, qualitativ hochstehenden Festival gemausert.


    Grüße,
    Gitta

  • Zitat von "Papagena"

    Japan war damals vielleicht in deutschland ein fernes, fremdes Land. Jetzt kennt man besser und einige Leute haben viel Interesse.


    Hallo zusammen, hallo Papagena,


    Dich wird es besonders interessieren, daß ich letzte Woche anläßlich des SHMFs ( steht ja, wie ich schon erwähnte, unter dem Motto "Japan") u. a. ein Werk des ziemlich bedeutenden japanischen Komponisten Tôru Takemitsu, sein Requiem für Streicher, hören konnte. Takemitsu verbindet die östliche mit der westlichen Musiktradition, was allerdings gerade in diesem Frühwerk nicht so sehr zu spüren ist. Der westliche Einfluß herrscht vor. Kompositorisch von hoher Qualität, eingängig und sehr emotional.
    Es spielte - Du kennst es sicher - das als führendes Kammerorchester Japans geltende "Ensemble Kanazawa", das sich international aus Musikern aus den USA, Europa, Australien und Japan zusammensetzt. Deswegen ist der Klang auch nicht so "typisch japanisch", was man ja manchen fernöstlichen Orchestern vorwirft und behauptet, sie könnten keinen Beethoven oder Mozart spielen ( weil sie eben nicht mit der abendländischen Kultur vertraut seien).
    Dem Programmheft kann man entnehmen, daß dieses Ensemble bes. zeitgenössischer Musik gegenüber aufgeschlossen ist und auch immer wieder entspr. Kompositionsaufträge vergibt.


    Link


    Der NDR sendet die Aufzeichnung dieses Konzertes am 7.8.05, 22.30 - 24.00 Uhr


    Viele Grüße, :winken:
    Gitta


    P.s. Anläßlich des Festivals findet auch in unserer Nähe eine Kunstausstellung mit japanischen Zeichnungen aus 3 Jahrhunderten statt. Dazu 30 an den japanischen Stil angelehnte Zeichnungen von Horst Janssen (ein ganz Großer auf seinem Gebiet!). Ich sehe zu, daß ich in diese bis Oktober laufende Ausstellung komme!