Gustav Mahler

  • Hallo zusammen,
    Hallo Gitta


    Zitat von "Gitta"

    Frage: Kennst Du Mahlers Musik? Wenn ja, könnten wir uns in der Musiksparte darüber unterhalten!?


    ich dachte mir, ich sollte schon mal einen Gustav Mahler Thread eröffnen. Vielleicht ergibt sich bereits eine kleine Diskussion, bis ich auch etwas dazu beitragen kann. Ich habe mir eine Symphonie von ihm ausgesucht, aber dazu mehr, wenn ich sie gehört habe. Ich gebe zu, ich habe etwas blind zugegriffen, da ich von diesem Komponisten/Dirigenten noch nichts kenne.


    Frage: welches Werk von Mahler bringt man mit Thomas Mann's "Der Tod in Venedig" in Verbindung?


    Wäre schön, wenn ihr eure "Erfahrungen" mit Gustav Mahler posten könntet. (Mir fällt gerade kein besseres Wort für "Erfahrung" ein).


    Persönlich habe ich mir die Symphonie Nr. 1 "Titan" ausgesucht und somit erklärt sich auch mein anderer Thread über Jean Paul im Allgemeinen Klassikerforum


    Viele Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo,


    mit dem "Tod in Venedig" verbinde ich Visconti und das Adagietto aus der Nr. 5, das einzige Werk, das ich gelegentlich noch höre, ist auch die Nr. 1. Für absolut unerträglich halte ich diese "Sinfonie der Tausend", also die 8: da ist mir dann doch alles zu dick, zu groß, zu bedeutungsschwanger. Da lobe ich mir den Kuckuck aus der 1.


    Mecki

  • Zitat von "Mecki"

    Hallo,


    Für absolut unerträglich halte ich diese "Sinfonie der Tausend", also die 8: da ist mir dann doch alles zu dick, zu groß, zu bedeutungsschwanger. Da lobe ich mir den Kuckuck aus der 1.


    Mecki


    Hallo Mecki,


    das unterschreibe ich! :zwinker: Mir ist Vieles bei Mahler zu "dick", ich nenne es auch gern schwülstig, wobei mir bewußt ist, daß ich jetzt einige Leute vor den Kopf stoße. Mahler ist momentan angesagt, m. M. nach eine Modeerscheinung. Bei der 1. finde ich keinen rechten Zusammenhang der Motive/ Themen, ganz nett, ja. Einzelne Sätze aus verschiedenen Sinf., z.B. der 6., gefallen mir. Aber allgemein sagt mir fast die ganze spätromantische Musik nicht so zu. Besser Berg, Webern mit für mich klaren Strukturen. Alles Geschmacksache. :smile:


    Gruß,
    Gitta


    @ Maria: Ich besitze nur eine Mahlerausgabe (Box) mit den Sinfonien. Sie ist im Vergleich zu anderen Aufnahmen preisgünstig (62 €). Ich habe alles mehrmals durchgehört u. kann sie von der Orchesterleistung u. Interpretation her empfehlen.
    [Blockierte Grafik: http://images-eu.amazon.com/images/P/B00008Q03A.03.LZZZZZZZ.jpg]


    Viele Grüße,
    Gitta

  • Hallo zusammen


    Zitat von "Mecki"

    mit dem "Tod in Venedig" verbinde ich Visconti und das Adagietto aus der Nr. 5,


    danke für deine Antwort. Möchte ich mir irgendwann noch anhören.


    Zitat von "Mecki"


    das einzige Werk, das ich gelegentlich noch höre, ist auch die Nr. 1. Für absolut unerträglich halte ich diese "Sinfonie der Tausend", also die 8: da ist mir dann doch alles zu dick, zu groß, zu bedeutungsschwanger. Da lobe ich mir den Kuckuck aus der 1.


    jetzt weiß ich was du mit dem Kuckuck meinst.
    Die Sinfonie Nr. 1 "Titan" war viel 'leichter' zu hören als ich mir vorgestellt hatte. Bisher scheute ich Gustav Mahler. Doch danke auch für die Warnung, dass nicht jedes Werk von ihm so ist.


    [Entschuldigt bitte die laienhafte Ausdrucksweise, aber ich weiß nicht wie ich klassische Musik die mir gefällt bzw. nicht gefällt beschreiben soll.]

    Zitat von "Gitta"


    das unterschreibe ich! Mir ist Vieles bei Mahler zu "dick", ich nenne es auch gern schwülstig, wobei mir bewußt ist, daß ich jetzt einige Leute vor den Kopf stoße. Mahler ist momentan angesagt, m. M. nach eine Modeerscheinung. Bei der 1. finde ich keinen rechten Zusammenhang der Motive/ Themen, ganz nett, ja. Einzelne Sätze aus verschiedenen Sinf., z.B. der 6., gefallen mir. Aber allgemein sagt mir fast die ganze spätromantische Musik nicht so zu. Besser Berg, Webern mit für mich klaren Strukturen. Alles Geschmacksache.


    ob Modeerscheinung oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Ich bin erst durch unser 'Gespräch' hier im Forum und über "Der Tod in Venedig" auf Gustav Mahler aufmerksam geworden.


    meinst du, er ist z.Zt. wieder 'modern' weil diese Biographie von seiner Frau Alma Mahler-Werfel herauskam?


    Den Zusammenhang zwischen Sinfonie Nr. 1 und dem Buch "Titan" von Jean Paul konnte ich auch nicht herausfinden, aber das liegt daran, dass ich noch nicht zum Lesen gekommen bin. Nur etwas reingelesen in die ersten 20 Seiten. Da die Sinfonie sehr 'frühlinghaft' (mein Eindruck) beginnt, könnte ich sie mit der Menschwerdung von Aphrodite und ihren 3 Grazien evtl. in Verbindung bringen. Aber das ist nur ein laienhafter Verdacht :rollen:


    danke für deinen Tipp, ich habe mir die Mahlerausgabe mit den Sinfonien notiert.


    Bis dann
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • nochmals Hallo


    eine Korrektur meinerseits zum Zusammenhang zwischen der Sinfonie Nr. 1 und dem Buch "Titan" von Jean Paul:


    es gibt keinen Zusammenhang!


    Ich habe nun zu dieser Sinfonie gelesen, dass Gustav Mahler zwar eine Vorliebe für die literarische Welt von Jean Paul hatte. Doch für seine Sinfonie hatte er an einen heldenhaften Menschen im allgemeinen Sinne gedacht.


    Viele Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Zitat von "JMaria"

    nochmals Hallo


    eine Korrektur meinerseits zum Zusammenhang zwischen der Sinfonie Nr. 1 und dem Buch "Titan" von Jean Paul:


    es gibt keinen Zusammenhang!


    Hallo Maria u. Alle,


    ja, so ist es wohl. Was mein Wort mit der "Modeerscheinung" betrifft, ist es wohl eher so, daß die Biografie u. auch neulich der Mahlerfilm im TV eher Folge als Ursache der Mahlereuphorie ist. Warum das so ist, wissen die Götter, fest steht, daß der Komponist in den meisten Musikforen großen Raum einnimmt. Mich persönlich berührt seine Musik nicht so wie es z. B. die von Schubert oder Mozart tut. Mich berührt auch das Violinkonzert eines Alban Berg mehr, u. es ist bestimmt nicht konventionell. Trotzdem empfehle ich die Sinfonien Mahlers u. sein "Lied von der Erde". Man muß es gehört haben.


    Grüße,
    Gitta

  • Zitat von "Mecki"

    das einzige Werk, das ich gelegentlich noch höre, ist auch die Nr. 1. Für absolut unerträglich halte ich diese "Sinfonie der Tausend", also die 8: da ist mir dann doch alles zu dick, zu groß, zu bedeutungsschwanger.


    Hi Mecki,


    ich hab mal ein Seminar bei Hans H. Eggebrecht über Mahlers Sinfonien gehört, der behandelt nur die 1 bis 7 und 9-10 + LvdE, also mit der achten hast Du sicher recht, zu dick, zu groß, zu bedeutungsschwanger, aber man muss natürlich sehen, warum die geschrieben wurde und live erlebt ist es immer ein event.


    Bei den anderen Sinfonien muss man m.M.n. unterscheiden zwischen den rein instrumental gehaltenen Sinfonien 5 bis 7 einerseits und den 4 frühen Sinfonien, die eine geschlossene Tetralogie bilden, andererseits. Entweder man mag dann diese Naturmystik der ersten vier oder eben nicht, aber nur die 1. zu hören geht m.M.n. nicht.


    Gruß von Hubert

  • Zitat von "Gitta"

    Mir ist Vieles bei Mahler zu "dick", ich nenne es auch gern schwülstig, wobei mir bewußt ist, daß ich jetzt einige Leute vor den Kopf stoße. Mahler ist momentan angesagt, m. M. nach eine Modeerscheinung.


    Hallo Gitta,


    was bitte ist an Mahlers Neunter zu dick oder gar schwülstig?


    Wenn Mahler eine Modeerscheinung ist, dann hält diese Mode aber schon seit 1912 (Datum von Arnold Schönbergs in Prag gehaltener Mahler-Gedenkrede ein Jahr nach Mahlers Tod) mit steigender Tendenz an.


    Schönbergs Rede endet mit den Worten (aus dem Gedächtnis zitiert): "Ich glaube fest und unerschütterlich daran, dass Gustav Mahler einer der größten Menschen und Künstler war, die je gelebt haben"


    Und ich glaube fest daran, dass Schönbergs Musik und natürlich auch die seiner Schüler Berg und Webern, ohne Gustav Mahler überhaupt nicht denkbar ist.


    Gruß von Hubert

  • Zitat von "Hubert"

    was bitte ist an Mahlers Neunter zu dick oder gar schwülstig?


    Hallo Hubert,


    über die Neunte speziell sprach ich nicht. Worte wie "dick" oder "schwülstig" sind ja nur Vehikel für etwas, was man mit Worten gar nicht ausdrücken kann. Musik trifft in erster Linie das Gefühl oder weckt Emotionen in uns (ohne, daß man deshalb den Verstand ganz ausschalten muß). Deshalb ist es müßig, wie ich meine, über musikalische Vorlieben zu streiten oder über Definitionen, die ja sowieso verschieden ausgelegt werden können.
    Was ich sagen will, ist, daß mir Mahlers Musik nicht so zusagt wie es bei anderen Leuten, bzw. Dir der Fall ist. Deshalb werte ich seine Musik aber nicht ab.

    Zitat

    Wenn Mahler eine Modeerscheinung ist, dann hält diese Mode aber schon seit 1912 (Datum von Arnold Schönbergs in Prag gehaltener Mahler-Gedenkrede ein Jahr nach Mahlers Tod) mit steigender Tendenz an.


    Diese steigende Tendenz findet momentan verstärkt statt, u. über die Gründe ließe sich spekulieren.

    Zitat

    Schönbergs Rede endet mit den Worten (aus dem Gedächtnis zitiert): "Ich glaube fest und unerschütterlich daran, dass Gustav Mahler einer der größten Menschen und Künstler war, die je gelebt haben"


    Dazu kann ich nichts sagen, solche Aussagen sind für mich auch wenig relevant, weil subjektiv, u. Subjektivität gestehe ich mir auch zu.

    Zitat

    Und ich glaube fest daran, dass Schönbergs Musik und natürlich auch die seiner Schüler Berg und Webern, ohne Gustav Mahler überhaupt nicht denkbar ist.


    Das ist wahrscheinlich. Jede Musik einer Epoche basiert auf vorangegangenen u. die "Verklärte Nacht" wird Schönbergs Förderer Mahler sicher gefallen haben.


    Gruß,
    Gitta


    P.s. Meine vorbeugende "Warnung" ("wobei mir bewußt ist, daß ich jetzt einige Leute vor den Kopf stoße") oben zeigt schon Wirkung! :zwinker:
    Was aber soll Musik? Erfreuen! :smile:

  • Zitat von "Hubert"

    Bei den anderen Sinfonien muss man m.M.n. unterscheiden zwischen den rein instrumental gehaltenen Sinfonien 5 bis 7 einerseits und den 4 frühen Sinfonien, die eine geschlossene Tetralogie bilden, andererseits. Entweder man mag dann diese Naturmystik der ersten vier oder eben nicht, aber nur die 1. zu hören geht m.M.n. nicht.


    Gruß von Hubert


    Hallo Hubert,


    [Tetralogie: Sinfonie Nr. 1 - 4]
    das wußte ich nicht, dass diese eine Art Einheit bilden. Danke dir :winken:


    [Naturmystik]
    Hat dieser Begriff bereits Gustav Mahler für diese Sinfonien verwendet?
    Grüße von
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Zitat von "Gitta"

    über die Neunte speziell sprach ich nicht.


    Das habe ich auch nicht behauptet, eigentlich hätte mich nur interessiert welche Stellen Du speziell gemeint hast, außer der von Mecki erwähnten 8. Sinfonie, da kann ich das nachvollziehen, aber z.B. bei der Neunten überhaupt nicht.


    Zitat von "Gitta"


    Worte wie "dick" oder "schwülstig" sind ja nur Vehikel für etwas, was man mit Worten gar nicht ausdrücken kann.


    ???



    Zitat von "Gitta"


    Musik trifft in erster Linie das Gefühl oder weckt Emotionen in uns.


    Das trifft m.M.n. nur auf einen Teil der Musik zu. Es gibt aber auch Musik die in erster Linie den Körper anspricht und wieder andere die in erster Linie den Verstand anspricht. Zur letzteren gehört m.M.n. Mahlers Sinfonien.


    Zitat von "Gitta"


    Was ich sagen will, ist, daß mir Mahlers Musik nicht so zusagt wie es bei anderen Leuten, bzw. Dir der Fall ist.


    Hmm, für mich ist der Höhepunkt der sinfonischen Musik nciht Mahler, sondern Bruckner.


    Zitat von "Gitta"


    Diese steigende Tendenz findet momentan verstärkt statt, u. über die Gründe ließe sich spekulieren.


    Mahlers Sinfonien formulieren mit einem großen Aufgebot, das aber m.M.n. eben nicht tonmalerischen Effekten sondern vielschichtigen Klangflächen dient, die Welt- und Lebensangst unserer Zeit und den Zweifel am Bestehenden. Folgerichtig findet er immer mehr Anhänger.



    Zitat von "Gitta"


    Dazu kann ich nichts sagen, solche Aussagen sind für mich auch wenig relevant, weil subjektiv, u. Subjektivität gestehe ich mir auch zu.


    Ich habe Schönberg nicht zitiert, damit Du dich seiner Meinung anschließt, sondern um zu zeigen, ab wann Mahler in Mode kam. Zu seinen Lebzeiten, war Mahler zwar ein international anerkannter Operndirigent, aber als Komponist nicht sonderlich geschätzt und erst nach Schönbergs Gedenkrede zu Mahlers 1. Todestag hat sich das gewandelt.


    Zitat von "Gitta"


    P.s. Meine vorbeugende "Warnung" ("wobei mir bewußt ist, daß ich jetzt einige Leute vor den Kopf stoße") oben zeigt schon Wirkung! :zwinker:
    Was aber soll Musik? Erfreuen! :smile:


    Mir hast Du nicht vor den Kopf gestoßen:
    1. weil ich nicht erwarte, dass andere meinen Musikgeschmack teilen
    2. weil ich auch lange gebraucht habe, bis ich einen Zugang zu Mahler gefunden habe.


    Übrigens hat Mahler m.M.n. nicht komponiert, damit man sich an seiner Musik erfreut, was müßten das für Menschen sein, die sich an "Kindertotenlieder" erfreuen?


    Gruß von Hubert

  • Zitat von "JMaria"


    [Tetralogie: Sinfonie Nr. 1 - 4]
    das wußte ich nicht, dass diese eine Art Einheit bilden. Danke dir :winken:



    Hallo Maria,


    Mahlers 1. Sinfonie mit dem nicht authentischen Titel „Der Titan“ hat mit Mahlers Lieblingslektüre nur den Namen gemeinsam. Es ist wie Beethovens Pastorale eine Natursinfonie die im ersten Satz das Erwachen der Natur schildert. Nach dem Kuckucksruf (Quartsprung der Holzbläser) wird ein Wanderthema angestimmt, das Mahler seinen „Lieder eines fahrenden Gesellen“ entnommen hat. (Überhaupt stehen die ersten vier Sinfonien in enger Beziehung zu Mahlers Liederkompositionen insbesondere zu den „Lieder eines fahrenden Gesellen“ und den „Lieder aus des Knaben Wunderhorn“). Der zweite Satz ist eine Ländlermelodie der dritte u.a. eine Parodie auf „Frère Jacques, domez-vous?“, alles insgesamt eher das Gegenteil von überladen.
    Philosophischer Grundgedanke der 1. Sinfonie ist die Überwindung des Leids, die Idee der Transzendenz. In der 2. Sinfonie, die nach dem Text des Schlusschors (Choral nach Klopstock) „Auferstehungssinfonie“ genannt wird, werden die Fragen nach den letzten Dingen thematisiert. Zunächst aber wird im ersten Satz der 2. Sinfonie, nach Mahlers eigenen Worten der Held der 1. Sinfonie zu Grabe geleitet. Danach sollte nach der Partitur eine mind. 5-minütige Pause sein (kriegt man wahrscheinlich auf einer CD nicht mit.) Nach dieser Todesversion folgt im zweiten Satz ein Lebenstraum. ..


    Das kosmologische Sujet der 3. Sinfonie bilden:
    - die Idee einer Hierarchie des Seienden
    - der Aufbau der Welt,
    - die Stellung des Menschen in der Welt
    - das Bekenntnis zur „Ewigen Liebe“ (Gott)
    -
    Die 4. Sinfonie ist eine Meditation über das „Leben nach dem Tode“.


    Liebe Grüße von Hubert

  • Hallo Hubert,


    danke für Deine Anmerkungen! Zu Mahler kann ich nicht viel mehr sagen, als das, was ich schon sagte. Ich habe mich immer bemüht, ihn zu mögen, weil es so Viele tun. Ignoranz ist nicht meine Art. Leider ist es mir bis heute nicht gelungen.

    Zitat von "Gitta"


    Was ich sagen will, ist, daß mir Mahlers Musik nicht so zusagt wie es bei anderen Leuten, bzw. Dir der Fall ist.


    Zitat

    Hmm, für mich ist der Höhepunkt der sinfonischen Musik nciht Mahler, sondern Bruckner.

    Da könnte ich schon eher einen Konsens sehen. Nein, ich dachte, weil Du so für Mahler sprichst.

    Zitat

    Mahlers Sinfonien formulieren mit einem großen Aufgebot, das aber m.M.n. eben nicht tonmalerischen Effekten sondern vielschichtigen Klangflächen dient, die Welt- und Lebensangst unserer Zeit und den Zweifel am Bestehenden. Folgerichtig findet er immer mehr Anhänger.


    Das könnte gut sein, ja. Ein Bekannter sagte mir, er könne Mahler nicht hören, weil er davon depressiv würde.

    Zitat

    Ich habe Schönberg nicht zitiert, damit Du dich seiner Meinung anschließt, sondern um zu zeigen, ab wann Mahler in Mode kam.


    Dann war das ein Mißverständnis, sorry.

    Zitat

    Mir hast Du nicht vor den Kopf gestoßen:
    1. weil ich nicht erwarte, dass andere meinen Musikgeschmack teilen
    2. weil ich auch lange gebraucht habe, bis ich einen Zugang zu Mahler gefunden habe.


    Vielleicht gelingt mir das ja auch noch! Allerdings bin ich selbst mit manchen Mozartwerken immer noch beschäftigt, sie so richtig auszuloten. Und mit diesem Komponisten habe ich mich am meisten beschäftigt u. tue es immer noch.

    Zitat

    Übrigens hat Mahler m.M.n. nicht komponiert, damit man sich an seiner Musik erfreut, was müßten das für Menschen sein, die sich an "Kindertotenlieder" erfreuen?


    Was mich betrifft, erfreue ich mich auch an den diversen Requien, an der Matthäuspassion, an "Der Tod und das Mädchen", allerdings in einem anderen Sinn als über z. B. Haydns "Schöpfung".
    Ich habe mal gelesen, daß Mahler die "Kindertotenlieder" als eine Art Befreiung aus Seelennöten geschrieben hat.


    Grüße,
    Gitta

  • Zitat von "Gitta"

    Ich habe mal gelesen, daß Mahler die "Kindertotenlieder" als eine Art Befreiung aus Seelennöten geschrieben hat.


    Hallo Gitta,


    m.M.n. hat Mahler fast alles, was er komponiert hat (die 8. Sinfonie wäre dann die Ausnahme), aus diesem Grund komponiert.


    Mahler hat übrigens nicht hauptberuflich, sondern immer nur in den Sommerferien Musik geschrieben.


    Gruß von Hubert

  • Zitat von "Papagena"

    Hallo Leute!


    Inbal war in Japan und ein Mann hat geschrieben, dass 9 Mahler sehr sehr sehr sehr gut war!


    Hallo zusammen,


    Finde ich auch. Für die Inbal CD- Box spricht vor allem der Preis (wie unten schon erwähnt).


    Zitat

    vorbereitend Mahler 6...


    Viel Vergnügen für die 6.! :winken:


    Diese Symphonie hat Georg Solti auch gut eingespielt.


    [Blockierte Grafik: http://www.jpc.de/image/middle/front/0/6548361.jpg]


    Noch ein Tip für "Das Lied von der Erde": Wunderbar ist die Aufnahme mit dem New Philharmonia Orchestra unter Otto Klemperer. Die Sänger absolut Spitze: Christa Ludwig und Fritz Wunderlich (EMI Classics).


    Grüße,
    Gitta

  • Zitat von "xenophanes"


    Künstlerisch unübertroffen ist für mich die letzte Einspielung der Symphonien durch Bernstein.


    Hallo Christian,


    das kannst Du laut sagen! Beim SHMF konnte ich kurz vor seinem Tod Bernstein erleben. Er war (auch) als Dirigent phänomenal. Ein "Nachteil" bei ihm war vielleicht, daß er sich manchmal - wie Mahlerkenner meinen - zu früh zu sehr einbrachte, so daß dann keine Steigerung mehr möglich war, da, wo andere Dirigenten noch Steigerung brachten. Das lag wohl an seiner unglaublich agilen Art. Bei einigen Sinfonien aus dem Zyklus soll sein Dirigat unübertroffen sein. Bei Bekannten habe ich mal reingehört. Wenn die Box mit 116 Euro :rollen: nur nicht so teuer wäre! Den Inbal bekommt man inzwischen für 30 Euro.


    Liebe Grüße,
    Gitta

  • Zitat von "xenophanes"

    Also nicht jammern :zwinker:


    Bestimmt nicht! Aber Du kennst meine monatlichen Ausgaben für CDs nicht! Mahler muß meist zurückstehen. :breitgrins:


    Gruß,
    Gitta