September 2001: Thomas Mann - Der Zauberberg

  • Links & Infos:


    Thomas Mann Linksammlung (sehr umfassend)


    Thomas Mann Biographie 1 (mit Bild)


    Biographie 2


    Biographie 3 (falls ihr immer noch nicht genug habt *g*)


    Der Zauberberg (Inhaltsangabe)


    Inhalt:


    Der Roman von Hans Castorp, der nur mal so zu Besuch auf dem Zauberberg, einem Lungensanatorium, landet und dort nicht mehr wegkommt. Denn, so wird schnell klar, der Zauberberg hat seine eigenen Gesetze und seine eigene Zeit. Thomas Mann beschreibt messerscharf die kleineren und größeren Marotten der Menschen. Ob es eine Armhaltung oder ein Charakterzug ist, Mann läßt seine Figuren lebendig erscheinen und bringt uns Leser in eine merkwürdige Mischung von Distanz und Identifikation. Wir blicken, so ist klar, immer von außen auf unseren Helden und verschmelzen doch immer wieder mit ihm. Und der kleine Castorp biedert sich tüchtig an, bei den "Großen" auf dem Zauberberg. Bei dem dämonische Humanisten Settembrini, doch diesen Gott, den er selbst gewählt und der doch ihn gewählt hat, geht nieder. Der ätzende kleine, aber ebenso brillante Naphta, die zauberhaft erotische, obwohl doch auch lungenkranke Madame Chauchat, der gewaltige Lebemann Mynheer Peeperkorn lassen seine Autorität bröckelig werden. Wir sehen die Entwicklung des jungen Castorp von einem, der so tut als ob, zu jemandem, der mit der Zeit, dieser merkwürdigen, so ganz anderen Zeit auf dem Zauberberg, reift, zur echten Persönlichkeit wird.

  • Hallo zusammen,


    Thomas MANN ist mein Lieblingsautor und ich verstehe nicht warum es zu den Bücher von ihm keine Threads gibt. Ich kann zu Buddenb. und Zauberberg nichts finden

  • Hallo Sonja

    das liegt daran, daß wir damals in einem anderen Forum waren, das nicht so übersichtlich war, wie dieses.


    Nimue hat im "Marktplatz" den Link zum alten Forum gelegt:


    http://www.klassikerforum.de/forum/viewtopic.php?t=91


    Allerdings mußt du suchen, da es ein Baum-Thread ist. Wenn du dem 2. Link folgst, stoßt du auf den Zauberberg und die Buddenbrooks.


    Thomas Mann gehört auch zu meinen Lieblingsautoren.


    Viele Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hi Leute :zwinker:


    Auch ich bin Fan von Thomas Mann!


    Im Zauberberg ist noch vieles zu entdecken, allerdings wird auch Falsches hineininterpretiert. Zum Beispiel die Sache mit dem 11.September (im Link oben) geht mir echt zu weit.


    Ich finde, man sollte Thomas Mann keinesfalls aus seinem zeitgenössischen Kontext herausreissen.


    Der Zauberberg lässt sich ausreichend durch den Kontext erklären, den Kontext des Werkes selbst, durch Thomas Manns biographischen Hintergrund und sein angelesenes Wissensrepertoire.


    Die Geschichte scheint sich zu wiederholen, aber nie gleich. Thomas Mann wusste nichts vom 11.September 2001. Wieso sollte er also darüber geschrieben haben? Oder gibt es irgendwelche Hinweise darauf, dass er sensitiv begabt war?


    Was seht Ihr im Zauberberg?


    Bye, Evelyne

  • Zitat

    Die Geschichte scheint sich zu wiederholen, aber nie gleich. Thomas Mann wusste nichts vom 11.September 2001. Wieso sollte er also darüber geschrieben haben? Oder gibt es irgendwelche Hinweise darauf, dass er sensitiv begabt war?


    Was seht Ihr im Zauberberg?


    Bye, Evelyne


    Hallo Evelyne
    soweit ich mich noch an den Artikel erinnere (habe gerade nicht die Zeit ihn nochmals zu lesen), möchte der Verfasser nicht den Eindruck vermitteln, daß T.M. übersinnliche Kräfte hätte, der Wahrsagung u.ä.


    Ich seh das eher so, daß sich in manchen politischen Gesinnungen sich der Mensch nicht verändert hat und somit in wechselnden "Personen" (Völker, Religionen, Institutionen...) die gleiche Problematik auftritt und eskaliert.


    LG Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hi Maria :zwinker:


    Vielleicht solltest Du den Artikel noch einmal lesen. Kurz nach dem 11.September hätte er eventuell noch verständlich gewirkt.


    Doch das ganze erscheint mir sehr unglaubwürdig und höchst zweideutig. Manche könnten einen gewissen Antisemitismus herauslesen, auch wenn der Autor dies nicht beabsichtigt hat, wie andere Artikel von ihm belegen.


    Nicht gerade schmeichelhafte Eigenschaften eines Protagonisten auf dessen jüdische Volkszugehörigkeit auszuweiten, finde ich mehr als problematisch und literarisch absolut unprofessionell.


    Und das gerade bei einem Werk von Thomas Mann, dessen angesehene Frau bekanntlich jüdischer Herkunft war.


    Aber auch sonst ist dieser Artikel verbrämt, mischt ungeniert heutigen Terrorismus mit damaligen Gegebenheiten und -ismen zusammen, interpretiert sie in Manns Figuren hinein, wogegen sich Thomas Mann natürlich (wie praktisch) nicht mehr wehren kann.


    Wäre dieser Artikel eine literaturwissenschaftliche Doktorarbeit, fiele er rasselnd durch, da er jegliche sachliche Argumentation vermissen lässt.


    Dem Autor des Artikels geht es nicht wirklich um Thomas Mann, sondern er biegt sich den Zauberberg politisch auf den 11.September zurecht.


    Dir unterstelle ich natürlich nichts, hast ja den Artikel nicht geschrieben. Wie auch immer, ich freue mich, in Dir einen weiteren Thomas-Mann-Fan gefunden zu haben.


    :engel:



    Bye, Evelyne

  • Hallo zusammen,


    auch fuer mich gehoert Thomas Mann zu den Lieblingsautoren. Auch weil seine Romane eben nicht nur in seinem "zeitgenoessischem" Kontext gelesen werden koennen. Ich denke, die Gegensaetze zwischen Naphta und Settembrini ist sehr wohl wieder aktuell, auch wegen 9/11.
    Im uebrigen verstehe ich nicht recht, wie aus diesem Artikel Antisemitismus herausgelesen werden kann. Die negativen Eigenschaften Naphtas beziehen sich eben nicht auf seine "Volkszugehoerigkeit" (was ist das eigentlich??), sondern auf seine Sicht der Welt, die auch deutlich als jesuitische Sichtweise erkennbar ist. Auch ist Naphta eine Geschoepf Thomas Manns und nicht Axel Schmitts. Der Vorwurf des Antisemitismus muesste also Thomas Mann treffen, was absurd waere.


    Gruss
    Antonio