Auf einer Podiumsdiskussion benannte Peter Hamm "Mysterien" als eines der wichtigsten Bücher seines Lebens. Auch Roger Willemsen war von diesem Buch äußerst beeindruckt. Eine weitere Kritikerin lobte Hamsuns Werk "Victoria", ist aber wohl eher einer "Jugendliebe" geschuldet. Nun waren sich all diese Kritiker über Hamsuns Vergangenheit wohl bewusst. Dennoch benennen sie seine Bücher.
Daniel Kehlmann hält Hamsun ebenso für einen sehr bedeutenden Autor.
Céline wird ja ebenfalls kritisch gesehen, dennoch setzen sich für ihn Persönlichkeiten ein, die ganz sicher frei von rechter Gesinnung sind.
Dennoch bleibt ein Dilemma. Soll man "Judas" mit seinem genialen Werk lesen, obwohl man ideologisch "Jesus" nahesteht? Ich weiß gar nicht, welche Antworten hier "moralische Instanzen" wie die Kirche geben würden. Kritiker und Schriftsteller tun sich leicht damit, Werk und Autor zu trennen. Aber ist das moralisch "integer"?
Berechtigte Fragen, die in einen Schulunterricht hineingehörten, auf die auch keine passende Literatur aus der Tasche ziehen kann.
Gruß, Thomas