Beiträge von Jaqui

    Schweitzer: Tja, ich bin eben nicht der Kriegstyp und dieses "Wir fallen wegen der Ehre und der Unsterblichkeit" habe ich auch nie nachvollziehen können. Dafür bin ich anscheinend in der faschen Zeit geboren.


    Daher werden wir bei diesem Thema immer konträr sein. Ich verstehe, dass man sein "Eigentum" zurück haben will, was ich nicht verstehe, dass man dafür zehn Jahre seines Lebens verschwendet.


    Katrin


    "Peinlich" wird die Geschichte IMO nicht angesehen, eher stellt sich ein anderer Überdruß ein, nämlich sich endlich von den Fesseln der Vergangenheit zu befreien und als junger Mensch nicht mehr mit den wohlbekannten Greultaten der Vorfahren in Verbindung gebracht zu werden.


    Diese Ansicht habe ich teils bei der Bevölkerung. Immer wird man dran erinnert. Und manchmal frage ich mich auch: Warum um Himmels willen soll ich für was grade stehen was meine Großeltern gemacht haben?
    Vor allem, als sich der Bundespräsident (war es Klestil?) bei den Juden entschuldigt hat für die ganzen Greultaten, gab es sehr unterschiedliche Meinungen in meinem Bekanntenkreis.


    Die einen fandes es gut, die anderen eine Katastrophe. Ich denke, dass man daher auch in Österreich keine vernünftige Ausländerpolitik betreiben kann. Spricht man das Thema an, dass es eventuell Einreise-Auflagen geben soll - wie in Australien - wird man schon als Nazi hingestellt. Ich finde das bescheuert.


    Haben eure Großeltern/Verwandte eigentlich oft vom Krieg gesprochen? Meine wohnten bei uns im Haus und Oma wollte davon nie was wissen und mein Opa hat sich mit mir jeden Kriegsfilm angeschaut und mir davon erzählt. Leider ist er gestorben als ich 14 war.


    Katrin

    Schweitzer: Mit "Alles beim alten" meinte ich schlicht und ergreifend, dass Helena wieder zu Menealos zurück gekehrt ist. Also war der Krieg meiner Ansicht nach vollkommen unnötig. Anders wäre es, wenn Helena bei Paris geblieben wäre oder sonst ein Ausgang. So sind sie aber einfach zur "Ausgangssituation" zurück gegangen.


    Lost: Ich bin auch erst im vierten Gesang.


    Katrin

    Was mir zum Thema noch einfällt. In Geschichte wurde das Thema zwar unter den Tisch gekehrt, aber im Deutschunterricht haben wir sehr manchmal Filme dazu angeschaut.


    Wir waren in "Schindlers Liste" und einigen weiteren Filmen zum Thema. Das fand ich sehr interessant.


    Katrin

    Schweitzer: Ich stelle ja nicht den Krieg als solchen in Frage - die Gründe kann ich nachvollziehen. Nur den Ausgang. Am Ende ist alles beim alten - zumindest bei Helena und Menealos, nur mit ein paar Toten mehr. Das ist für mich fraglich.


    Denn wenn es kein realer Krieg war, dann frage ich mich, was Homer uns damit sagen wollte?


    Katrin

    Wenn das öfter vorkommt, erklärt das eine heute in Klagenfurt stattfindende Trauerfeier zumindest teilweise ...


    Ob es öfter vorkommt weiß ich leider nicht, aber unsere Lehrerin hatte sowieso eine Abneigung gegen Kriege. Nur leider besteht Geschichte aus sehr viel Kriegen und Intrigen.


    Katrin

    Was ich gerade arg fnde: Der trojanische Krieg war anscheinend vollkommen umsonst.


    Helena weilt wieder in Sparta und Menelaos hat sie wieder akzeptiert. Warum um Himmels willen haben sich dann zahlreiche Männer bei Troja um diese Frau geprügelt wenn dann sowieso wieder alles so ist wie vorher?


    Warum mischen sich die Götter überhaupt in die Angelegenheiten der Menschen ein? Ist es ihnen so fad im Olymp, dass sie ganze Existenzen einfach zerstören?


    Odysseus bin ich noch nicht begegnet, weile gerade mitten im vierten Gesang.


    Katrin

    Lost: Im Gegenteil, klinke dich nur ein.


    Telemachos hat die Frage ja schon beantwortet. Aufgrund der saloppen Sprache habe ich den Christoph Martin im Buchhandel gelassen und mich für Schadewaldt entschieden.


    Das mit "Typisch Frau" finde ich einen netten Einwurf, denn ich hätte das gar nicht so gesehen, dass sie ihn zappeln lassen will und nur hinhalten. Als Frau liest man das eben doch noch anders. :zwinker:


    Wirklich weiter bin ich noch nicht gekommen, aber ich bin schon sehr gespannt ob Nestor ein wenig weiterhelfen kann.


    Katrin

    alpha: Ich kann dir aus meiner Sicht berichten. Am Gymasium, in dem ich war, (in einer Kleinstadt rund 100 km südlich von Wien) wurde das Thema nur in Geschichte angesprochen und zwar folgendermaßen:


    Wir haben die Mobilmachungen vor dem ersten Weltkrieg gelernt (also welches Land gegen wen vorgegangen ist), dann haben wir den ersten WK gestreift, dann haben wir sehr genau die Zwischenkriegszeit durchgenommen (wieder die ganzen Mobilmachungen und so weiter), haben den kompletten zweiten WK übersprungen und sind beim Abwurf der Atombombe wieder eingestiegen.


    Begründung unserer Lehrerin: Krieg ist doch so was schlimmes, das muss man nicht immer lernen.


    Hitler, die KZ´s, die Juden - das alles wurde sang- und klanglos unter den Tisch gekehrt, weil wir ja schon in Zeitnot am Ende des Schuljahres waren und immerhin mussten wir noch andere Themen durchnehmen. Mein Abi ist aber auch schon wieder zehn Jahre her, vielleicht hat sich seitdem etwas geändert.


    Katrin


    Ich habe nun den Teil über die griechischen und römischen "Historiker" gelesen und kann es als allgemeine Einführung in die antiken Autoren nur empfehlen:


    John Burrow: A History of Histories [kaufen='0375413111'][/kaufen]


    Die antiken Autoren machen allerdings nur ca. einen Drittel des Buches aus. Nun geht's zu den christlichen Autoren, auch die Renaissance ist noch vorgesehen. Und weiteres, das ich jetzt nicht gerade auswendig weiss.


    Weiß jemand, ob das Buch auch auf Deutsch erscheinen wird?


    Katrin


    Ich bin nicht mehr sich er, ob Telemachos bei Nestor und Menelaos wirklich versucht, Männer zu gewinnen, die mit ihm nach Ithaka gehen, um gegen die Freier zu kämpfen.


    Ich denke eher, dass er mehr über den Verbleib seines Vaters herausfinden will. Ich habe das Gefühl, er will diese unerträgliche Situation in seinem Haus beenden und da er nicht die Kraft hat die Männer zu vertreiben muss er herausfinden ob sein Vater noch lebt um einen Schlussstrich unter das Ganze zu ziehen.


    Katrin


    Ich sehe das ja gar nicht anders, ich wollte nur auf die Frage antworten. :zwinker:


    :breitgrins: Ich wollte dir auch nicht unterstellen, dass du es anders siehst :breitgrins:


    Ich bin mittlerweile im dritten Gesang und es macht richtig Spaß das Buch zu lesen. Mal sehen ob Nestor Telemachos weiterhelfen kann.


    Katrin


    Sie handelt gegen den Brauch. Wenn der Ehemann tot ist(und das ist anzunehmen, da der Krieg schon 9 Jahre aus ist und alle anderen Helden entweder sicher tot oder zu Hause sind), wird wieder geheiratet.


    Aber es gibt keinen Beweis, dass er tot ist, und daher ist sie im Recht - so sehe ich das eben.


    Katrin


    Dort geht alles drunter und drüber, weil Penelope sich nicht entscheiden kann, einen neuen Mann zu ehelichen, der König werden könnte. Die Folge ist Chaos am königlichen Hof, der von den Freiern belagert wird, die nicht ohne Entscheidung von Penelope wieder gehen wollen und sich ungeniert an den fremden Gütern bedienen. Zwischen alldem wächst Telemachos, der Sohn von Odysseus, auf.


    Und genau das verstehe ich nicht ganz. Warum soll sie gezwungen werden wieder zu heiraten? Kann sie denn nicht allein bleiben?
    Und warum sind die Männer so bestürzt und verärgert über ihre List?


    Und was ich mich noch gefragt habe: Warum tritt Athene als Mentes auf? Hat das einen bestimmten Grund?


    Ich bin nun mitten im zweiten Gesang uns schön langsam komme ich in die Geschichte (die ich ja schon mal gehört habe) und die Sprache rein.


    @Nautilus: Bei mir ist Athene übrigens die helläugige.
    Ich lese übrigens die Übersetzung von Schadwaldt, habe aber auch die von Voss zu Hause, da ist sie die blauäugige.


    Katrin


    Trotzdem ist es noch erwähnenswert zu sagen, dass "Homer" kaum eine Person gewesen sein kann und dass die "Ilias" und die "Odyssee" kaum vom selbem Menschen geschrieben worden sein können.


    Dass wiederrum finde ich sehr bemerkenswert, denn bis eben habe ich nicht einmal gewusst, dass es darüber eine Diskussion gibt. Aber bei wikipedia ist die Homerische Frage erläutert.


    Man lernt eben nie aus.


    Ich komme leider erst morgen dazu mit dem Buch anzufangen.


    Katrin