Beiträge von Jaqui


    2. Diese Elendsgeschichten sind seit dem Archipel Gulag nicht mehr neu - und in meinen Augen einfach unerträglich; die Literatur, die ich schätze, sollte nicht das Elend der Welt noch verdoppeln, indem sie es auch noch (wieder und wieder) schildert.


    Das verstehe ich gut, ich lese auch lieber etwas anderes, als immer nur über Krieg, Hunger und Tod.


    Katrin

    Ich habe auch ein paar Jahre lang eine Statistik geführt, es aber wieder aufgegeben. Im Durchschnitt lese ich auch rund 40 bis 50 Bücher pro Jahr, als Studentin deutlich mehr, da mehr Zeit. Wenn ich das schnell überschlage, habe ich vielleicht rund 1.000 Bücher gelesen, vielleicht auch mehr.


    Aber nach einem Kanon lesen würde mich schon fasznieren, aber ich weiß genau, dass ich das Vorhaben nach kurzer Zeit wieder abbrechen würde. Ich bin einfach zu sehr Spontanleserin.


    Katrin

    :redface: Ups, verwechselt


    Aber danke. Interessant hört sich das Buch an, vorallem wenn ich folgende Beschreibung lese: "Dieser Band bietet Aufsätze über 48 Romane, die zwischen 1918 und 1933 erschienen sind. Was zunächst auffällt, ist der simple Umstand, daß die zentralen Werke der deutschen Epik unseres Jahrhunderts nahezu alle aus diesem nur vierzehn Jahre umfassenden Zeitabschnitt stammen: Thomas Manns Zauberberg ebenso wie Döblins Berlin Alexanderplatz, Kafkas Prozeß und Schloß ebenso wie die ersten beiden Bände von Musils Mann ohne Eigenschaften.« "


    Aber nach unserer Defintion eines Klassikers (Autor 70 Jahre tot), werden viele der genannten Werke wahrscheinlich nicht darunter fallen.


    Katrin

    Das ist eine gute Frage, Lost.


    Ich bin auf das Thema wegen [url=http://www.klassikerforum.de/index.php/topic,416.0.html]diesen Thread[/url] gekommen und hier hat sandhofer erklärt, dass er bereits rund 5.000 Bücher gelesen hat :ohnmacht: Mittlerweile wahrscheinlich schon ein paar mehr :breitgrins:


    Aber es kommt nicht auf die Quantität an, finde ich, denn historische Romane oder sogenannte Frauenromane lesen sich natürlich schneller als Klassiker. Da gibt es viel mehr nachzudenken und ich muss langsamer lesen um alles mitzubekommen.
    Ich finde es aber immer wieder faszinierend, wie manche Leute in diesem Forum Querverbindungen zu anderen Romanen anstellen. Da lese ich sehr häufig Sätze wie "Diese Figur erinnert mich an jene Figur in diesem und jenem Roman". Abgesehen davon, dass ich genannten Roman meist nicht mal dem Namen nach kenne, würde ich irgendwann auch mal gerne einen Klassiker lesen und diese Erkenntnis haben :breitgrins: Aber da werde ich wohl noch ziemlich viel lesen müssen.


    BigBen: Hast du diese Liste auch in digitaler Form? Oder kannst mir den Titel des Buches nennen. Mich würden diese Werke nämlich sehr interessieren, da fällt doch auch Schiller in diese Zeit, oder? :winken:


    Katrin

    Ich weiß, das Thema Kanon und Leseliste ist schon mehrmals hier aufgetaucht, aber ich wusste nicht, wo ich mich dranhängen soll mit meiner Frage, also mache ich einen neuen Thread auf.


    Falls sandhofer oder wer anders findet, dass es wo dazugehört, dann bitte dranhängen. :winken:


    Nun zu meiner Frage: Lest ihr eigentlich nach einem Kanon oder einer Leseliste?
    Im Netz schwirren ja Hunderte solcher Listen herum und viele der Titel und Autoren überschneiden sich auch immer wieder.


    Lest ihr also nach so einem Kanon und versucht ihr euch daran zu orientieren? Oder lest ihr einfach das was euch Spaß macht, ohne darauf zu achten, in welches Genre oder welches Jahrhundert das Werk gehört?


    Ich persönlich liebe es solche Listen zu durchstöbern und vor allem anzustreichen was ich schon alles gelesen habe und was mir noch fehlt. Beziehugsweise welche Autoren ich gar nicht kenne. Aber danach lesen kann ich nicht.


    Katrin


    3. Ich denke, Frau Müller ist mal wieder so ein Kompromisskandidat - wie ebenfalls fast immer in den letzten Jahren -, auf die sich die Mehrheit hat einigen können, denn die wirklich Großen haben eh keine Chance, diesen Preis zu bekommen.


    Das hört sich irgendwie sehr verbittert an. Wen hättest du denn gerne gehabt?


    Katrin

    Ich lese derzeit in der Leserunde "Oblomow" von Iwan Gontscharow und ich bin sehr begeistert über das Buch.
    Anfangs konnte ich mir gar nicht vorstellen wie es ist ein Buch über eine Person, die den ganzen Tag das Haus nicht verlässt, zu lesen. Aber es ist leichter als ich dachte.


    Katrin

    And the winner is.... Herta Müller


    Ehrlich gesagt kenne ich die Dame nicht, habe auch nie was von ihr gelesen. Was ist denn empfehlenswert?


    Katrin


    Edit: Ich habe jetzt einmal eine ganz dämliche Frage. :redface: Ist eigentlich das Gesamtwerk ausschlaggebend dafür, dass man den Nobelpreis erhält, oder wird von der Kommission ein spezielles Werk ausgewählt, nach dem entschieden wird?

    Danke thpoas. Optisch hätte mir nämlich diese Ausgabe sehr gut gefallen [kaufen='3866473672'][/kaufen] aber das ist dann der Seitenzahl nach zu schließen der reine Text, ohne Anmerkungen.


    Katrin

    Anfang November stehen bei mir zwei Leserunden an, eine davon hier. Da du Mitte November dann weg bist, würde ich vorschlagen sie ins nächste Jahr zu verschieben.


    Welche Ausgabe soll man denn überhaupt nehmen? Bei amazon haben alle Ausgaben eine andere Seitenzahl.


    Katrin

    Ich habe Kapitel 8 nun beendet und widme mich später seinem Traum.


    Mich hat seine Einsicht ebenfalls sehr überrascht, ich war bisher eigentlich der Meinung, dass er sich wenige Gedanken um diesen Zustand macht, dass er nicht "arbeitet". Dass er aber das Denken an sich, als Arbeit sieht, war mir in dem Ausmaß bisher nicht bewusst. Faszinierend finde ich die Reflexion, dass andere die Probleme anders, schneller und vor allem effizienter angehen würden als er.


    Doris: Mir ist Sachar auch nicht sehr sympathisch, im Moment stehe ich ihm aber noch neutral gegenüber und kann seine Meinung sogar ein klein wenig nachvollziehen. Warum soll er sich nicht auflehnen und nehmen was er kriegen kann, wenn ihn keiner stoppt? Oblomow lässt ihn gewähren. Er kriegt ja nicht einmal mit, dass sein Gutsbesitzer Geld zurückhält und lieber den schlechten Ertrag auf Dürre und Regen schiebt. Warum soll Sachar diesen Umstand, dass sein Herr anscheinend komplett unfähig zum Leben ist, nicht ausnutzen? Oblomow ist nicht sein Freund, sondern sein Diener. Und wenn es Oblomow zu viel Arbeit ist, ihm ständig zu sagen was er will oder sich einen neuen Diener sucht, wird das so weitergehen wie bisher.


    Wann taucht eigentlich endlich dieser Stolz auf, von dem ständig die Rede ist?


    Katrin

    Tse ... :pueh: :breitgrins:


    Ich habe mich da mal ein bisschen durchgeklickt. Sehr interessant aber für mich zu sehr die "Hochliteratur" - reinschauen ja, mitdiskutieren nein. Meine Kenntnisse der Klassiker reichen nicht mal richtig um hier gescheit mitzudiskutieren. Bei den Beiträgen dort kannte ich oft nicht mal den Autor :redface:


    Katrin

    Ich habe gerade gesehen, dass der österreichische Schriftsteller Peter Handke mit einer Quote von 20 zu 1 auf Platz 19 liegt - noch vor Bob Dylan.


    Vielleicht geht der Preis nach Jelinek ja wieder an einen Österreicher.


    Katrin