Beiträge von JMaria

    Hallo Elfenkönigin
    willkommen im Forum :)
    hast du bereits eine Übersetzung die du (oder auch sonst jemand) empfehlen könnte?


    Da ich lieber in Prosa lese, habe ich vom Aufbau-Verlag "Odyssee" in 2 Bänden. Ist auch sehr günstig:


    http://www.jokers.de/tabelle_a…rtnr=378643&rub=1&Urub=15


    Band 1 habe ich sogar schon gelesen und fand es hochinteressant, man begegnet Namen, die heute in irgendwelcher Form gängig sind und die aus der griech. Mythologie kommen.


    z. B. Moly (10. Gesang) ist ein Zauberkraut . Ob das Produkt "Liquid Moly" von daher kommt? Ich vermute mal :)


    LG Maria

    Hallo Steffi


    du bist einmalig! :klatschen:
    es ist doch schön, wenn man Gewißheit bekommt, da der Verdacht doch da war, daß es Verse aus anderen Werken waren. Goethe hätte man evtl. noch erkennen können.


    Schade, daß sich der Verlag nicht die Mühe eines Glossars macht. Zuviel Nachforschungsarbeit???


    Letztens las ich Thomas Hardy: Die Woodlanders, herausgegeben von Manesse-Verlag und da war der Anhang sehr hilfreich, da dieser Schriftsteller gern andere zitierte.


    Vielen Dank, Steffi, daß du dir die Mühe gemacht hast, nachzuforschen. Es ließ mir auch keine Ruhe.


    CU Maria
    PS: ich grübele immer noch über Eugenes' Gespräch mit Ben.

    Hallo zusammen


    ich habe gerade in "Lesevorschläge" entdeckt, daß dort "Ein Sommernachtstraum" vorgeschlagen wurde. Wie wärs damit?


    Außerdem habe ich eine deutsche Shakespeare-Webside gefunden:
    http://www.william-shakespeare.de/


    Sehr informativ und schön gestaltet.


    Persönlich würde mich folgende Stücke interessieren:
    -Macbeth
    -König Lear
    -Die lustigen Weiber von Windsor
    -Der Kaufmann von Venedig


    CU Maria

    Hallo Enderlin


    "Ulysses" haben wir auch unter unseren Lesevorschlägen und da ergibt sich bestimmt noch eine gemeinsame Leserunde. Vielleicht hast du Lust zu warten? Wenn nicht, dann berichte ab und zu darüber :)


    CU Maria

    Hallo zusammen


    ich eröffne mal eine neue Diskussionsrunde, da doch von einigen den Wunsch nach einer gemeinsamen Leserunde über eines seiner Werke geäußert haben.


    Vielleicht vorweg, zur Einstimmung, ein paar Fragen:


    -Welches Stück gefällt euch am besten?
    -wo entfaltet sich Shakespeare am besten? In seinen Komödien oder in seinen Dramen?


    -Welches Werk würdet ihr für eine gemeinsame Leserunde vorschlagen?


    Selbst kenne ich nur "Was ihr wollt". Bin also kein großer Shakespeare Kenner.


    CU Maria

    Zitat von "Dyke"

    aber mir verweigert sich dieses Buch einfach, ich komme nicht rein oder es läßt mich nicht ein. :sauer:


    Halle Dyke
    solche Bücher gibt es. Vielleicht ist das nächste Buch in der Leserunde mehr dein Fall. :)


    @Ikarus/Rainer/Steffi:
    etwas von Shakespeare würde mir auch gefallen. Mögt ihr lieber seine Komödien oder seine Dramen?


    CU Maria

    Hallo zusammen


    sandhofer: danke für die Klappentexte und die Angaben zum Autor. Ähnliches steht auch im Nachwort zu "Die Woodlanders".


    Ich bin mit dem Buch nun durch und ganz so düster ist es nicht. Es ist dramatisch, ja - aber nicht hoffnungslos. Aber wie bereits erwähnt war das Buch nicht der anklagendste Roman von Thomas Hardy.


    In "Die Woodlanders" geht es um eine 20jährige Frau, Grace Melbury, die zurück nach Hause, nach "Little Hintock" kommt. Sie ist die Tochter eines gut betuchten Holzhändlers, der alles tat um seiner Tochter eine gute Erziehung zu geben und so mußte Grace in Kindesalter in eine entfernte Schule. Im Laufe der Geschichte stellt es sich heraus, daß Grace darüber nicht glücklich war, da sie sich doch mit ihrem kleinen Volk verbunden fühlt, denn "Little Hintock" liegt in einem Niemandsland und lebt nur von der Holzproduktion und von der Apfelernte. Der nächst größere Ort ist "Great Hintock" und selbst der Frisör von dort, geht nur ungern nach Little Hintock. Aber so beginnt die Geschichte, mit dem Frisör der nach Little Hintock kommt, um einen Auftrag auszuführen. Wie alles in diesem Roman steckt auch hinter diesem Besuch einen Sinn, der die Geschichte später zu seinem Höhepunkt treibt:


    Vorsichtig schritt er über das Laub, das den Weg oder die Straße zu dem Weiler fast unter sich begrub. Da abgesehen von ihnen selbst nur sehr wenige Leute diesen Weg nach Einbruck der Dunkelheit gingen, hielten die meisten Einwohner von Little Hintock Vorhänge für unnötig; und so kam es, daß der Besucher angelegentlich vor den Fenstern der Katen, an denen er vorbeikam, stehenblieb. Seine Haltung zeigte deutlich sein Bemühen, aus den Menschen und Dingen, die er drinnen beobachtete, auf die Lebensumstände des einen oder anderen Bewohners zu schließen.
    Nur die kleineren Häuser interessierten ihn.


    Doch Grace ist in ihrem Stand des gebildeten Mädchen zwiegespalten. Sie ist die gehorsame Tochter ihres Vater und seinen Wünschen ergeben und noch sehr kindlich. Eigentlich ist sie Giles Winterborne versprochen, doch durch die lange Zeitspanne der Trennung sind sich die beiden sehr fremd.
    Sie sehnt sich nach intelligente Gespräche und Bildung.


    Da Giles ein sehr ruhiger Mann ist und sich ihrer nicht würdig fühlt, unternimmt er keine Anstrengungen Grace intensiver zu umwerben. Als der neue Arzt sich um Grace bemüht und durch seine leidenschaftliche Art ihre Unsicherheit überbrückt, willigt sie in eine Ehe ein, die ihr Vater unterstützt, denn dann wären all seine Bemühungen um eine gute Erziehung nicht umsonst gewesen. Ein Arzt wäre für die Familie ein Aufstieg.


    Jedoch sind die Sitten streng. Die Heirat des Arztes mit Grace schadet dessen Ansehen und seine Patienten dezimieren sich:


    "Es geht um das, was die Leute wegen Ihrer überstürzten Heirat sagen, Dr. Fitzpiers. Weil sie nämlich nicht mehr glauben wollen, daß Sie so gescheit und heilkundig sind wie früher angenommen, seit sie gesehen haben, daß Sie in Mr. Melburys Familie hineingeheiratet haben, der doch auch nur in Hintock geboren ist wie wir."


    "Sollen sie's ruhig glauben", entgegnete Fitzpiers und gestand sich nicht ein, daß er zusammenzuckte....


    und so nimmt das Unglück seinen Lauf. Höchst dramatische Wendungen ließen mich das Buch kaum aus der Hand legen. Erdverbundene Weisheiten und der Wechsel der Jahreszeiten gehören zu den "Woodlanders" wie ihre ruhige Art, das Schicksal das ihnen beschert ist, anzunehmen.


    "So ist das mit Ehepaaren. Die versöhnen sich auf alle möglichen komischen Arten", sagte der Rindenschäler. "Ich hab' eine Frau gekannt, der war vor vierundzwanzig Jahren der Mann davongelaufen. Und eines Abend kommt er heim, wie sie grad am Feuer sitzt, und setzt sich in die andere Ecke vor den Kamin. 'Na', sagt sie, 'gibt's was Neues?' -- 'Nicht daß ich wüßte', sagt er. 'Und bei dir?' --- 'Nichts', sagt sie....


    Am Ende des Romans ist es schwer zu sagen, ob Grace wirklich weiß, was es heißt zu lieben. Meines Erachtens hat sie nur das Gefühl kennengelernt geliebt und begehrt zu werden. Aber sie ist erwachsener geworden und zum Schluß schließt sich der Kreis und jeder ist seinem "richtigen", wenn auch traurigen, Platz zugeteilt.


    Falls sich jemand entschließt "Die Woodlanders" zu lesen, würde mich eure Meinung sehr interessieren.


    LG Maria

    Hallo zusammen


    Steffi: hauptsächlich im Kapitel 24 sind diese Vers-Einfügungen zu finden:
    ------------------
    Beispiele:
    Der Dieb fängt den Dieb. Zwar wächst er nicht breit wie ein Baum, / Doch trotzdem zog der Mensch das beßre Los...


    Auf eine Speisekarte:
    Heute: Brathähnchen mit Süßkartoffeln. Gegrüßest seist du, muntrer Geist,/ Vogel warst du niemals...


    Ach, schmerzliches Bevor,/ Das davon kündet, wie die Jugend schwand.


    Sein mageres Gesicht unter der vorspringenden, kugelförmigen Stirn grinste unentwegt; breite, überlappende, schwemmten seine Züge. Und lebte er auch tausend Jahr, / Er würd nie den Humor verliern.


    Ihr Lachen spritzte heraus, verwickelte und verlor sich in Rauchwolken, und sie soffen auch sehr dabei:/ Der Diener, der Bauer und der Lakai.
    -------------------


    Hier noch ein paar Gedanken, bevor ich sie vergesse:


    Ich dachte ja, daß Ben zum Militär kommt und war dann doch ziemlich überrascht, daß es Luke ist. Aber Ben hat wohl zuviel geraucht und seine Lunge war wirklich nicht die stärkste. Ein tragisches Ende oder wenn man den Schluß betrachtet, doch nicht?


    Im Kapitel 31 versucht Eugene den Alkohol, ein berauschendes Erlebnis ;-)
    Gant soll ein Gespräch mit ihm führen. Das war zum Schmunzeln. Gant verlegen:


    Sie gingen stillschweigend über den Square, an dem eisberingten Brunnenbecken vorbei. Gant hatte sich bereits mehrere Male verlegen geräuspert. "Junge", sagte er schließlich, "ich hoffe, du läßt dir den Vorfall von gestern nacht zur Warnung dienen. Ich will dir wahrhaftig keine Vorwürfe machen, aber ich hoffe, daß es dir eine Lehre gewesen ist. Besser tot als ein Säufer. Willst du dir's merken?"


    So, Schluß damit, das wäre überstanden!


    "Ja, das werde ich", sagte Eugene. Dankerfüllt und erleichtert...


    Da waren wohl beide froh es hinter sich zu haben :)


    Elizas Versuche wenigsten zu Weihnachten eine harmonische Atmospäre aufzubauen, fällt fehl. Die Familie ist einfach zu emotional. Sie schreien sich an, sie lieben sich, sie tun sich weh, sie lachen hysterisch - besonders wenn es kritisch wird.


    Es gibt Zeiten da ist Eugene stolz auf seine Familie, dann wiederum fühlt er sich nicht dazugehörig, liegt das an seiner Jugend? Mich würde es interessieren, wie er im Alter über seine Familie gedacht hätte. Das erfahren wir ja nicht.


    Diese Selbstzerfleischung als er nach Virginia ging um sein Geld selbst zu verdienen, nur um zu beweisen, daß er es ohne seine Familie schafft , paßte sehr gut ins Bild das ich mir von Eugene gemacht habe.


    und trotzdem fällt es mir schwer die Person "Eugene" zu charakterisieren.


    Ben hat zu seinem Begräbnis das Beste vom Besten gekriegt.


    Steve und Daisy kommen nur noch sporadisch im Bericht vor. Daisys Kinder haben Ben mit Grippe angesteckt. Steve kommt um seinen Anteil des Erbes zu sichern, falls Gant stirbt. Eugene unterschreibt ein Schriftstück um sich zu beweisen, daß er besser ist als seine Familie(?). Eliza war entsetzt und ich hatte den Eindruck, wenn der Roman noch weitergegangen wäre, dann hätte Eliza ihren Kindern noch ein Schnippchen geschlagen.


    Trotzdem war auch für Eugene Geld wichtig:


    Ein Rebell jedoch war Eugene nicht. Er hatte kein größeres Bedürfnis nach Revolution als die meisten Amerikaner, nämlich überhaupt keines. Er war vollauf zufrieden mit jden System, das ihm Behagen und Sicherheit verbürgte, ihm Geld genug zu einem Leben, wie er es begehrte, gab und seine Freiheit zu denken, essen, trinken, lieben, lesen und schreiben, was ihm passte, unangetastet ließ.


    bloß woher kam bei ihm das Geld? Ohne Arbeit wird sich auch der gute Eugene schwer tun.


    In den letzten Kapitel wird oft beschrieben, daß Eugene ziemlich unsauber ist. Er wechselt erst nach Wochen die Unterwäsche. :entsetzt:


    Da bilde ich mir ein, ich wäre ein Mordskerl, und die anderen behaupten, daß ich stinke, weil ich nicht gebadet habe. Ich! Ich! Bruce-Eugene, die Geißel der Mexikaner, der größte Sportheros, der je für eine Universität Baseball spielte! Marschall Gant, der Retter des Vaterlandes! Kampfflieger Gant, der Himmelshabicht,......Jesus-von-Nazareth Gant, verspottet, gelästert, angespuckt....


    usw. da kommt noch eine ganze Litanei an Helden, die er verkörpert. Was haltet ihr davon?


    Als er auf den Campus zurückkommt, ist nach 3 Wochen der Krieg zuende. Also keine Heldentaten für ihn.


    Was aber - spach Eugene langsam vor sich hin ins Dunkel - , wenn ich kein Genie wäre? Er legte sich diese Frage nicht oft vor....Ja, was aber, wenn sonst jemand denkt, ich wäre keins'? Er fletschte wie ein Rasender die Zähne..


    Steffi - danke für den Gedanken, daß er oft auf Distanz mit seinen Angehörigen geht, wenn er über Luke spricht : der Seemann...
    das ist mir auch aufgefallen, aber habe es weiter nicht beachtet.


    und dann, wie bereits erwähnt der Schluß, sein Gespräch mit Ben, aber da warte ich mal, bis ihr soweit seid.


    LG Maria

    Zitat von "Nele"

    Hallo zusammen,
    ich habe von Thomas Hardy mal "The Mayor of Casterbridge" gelesen (auf englisch), das wurde mir empfohlen. Das Thema ist zwar sehr brisant (ein Mann verkauft völlig betrunken seine Frau und Tochter auf dem Jahrmarkt), aber mir ist es nicht gelungen, mich wirklich auf diese Geschichte einzulassen. Alles in allem ist der Aufstieg und Fall des Mannes, der in Casterbridge sehr mächtig war, eher an mir vorbeigezogen und mir istes nicht gelungen, mich richtig auf die Geschichte einzulassen. Das Einzige, was mich am Weiterlesen hielt war Hardy´s Sprache. Das war schon sehr schön!
    LG, Nele


    Hallo Nele
    die Sprache ist wirklich sehr schön und "Die Woodlanders" ist, wie im Nachwort zu lesen ist, Hardys' Lieblingsgeschichte. Hier ein Auszug aus dem Nachwort:


    doch im Waldland ist das Knirschen des Räderwerks des Schicksals nur leise zu hören, die Menschen sind vielmehr die Opfer ihrer eigenen Fehler. Noch strahlt in Hintock die Sonne, wenn auch durch Bäume und Wolken. Es scheint, als habe Hardy noch einmal Atem geschöpft, bevor er zu seinen unerbittlichsten Romanen ansetzte. Er hat "Die Woodlanders" als seinen liebsten bezeichnet.


    seine unerbittlichsten Romane gegen die engen Moralbegriffe waren "Tess von den D'Urbervilles" mit Untertitel: Eine reine Frau, obwohl sie ein uneheliches Kind gebiert und "Jude, der Unberühmte". Darin wurde eine Frau beschrieben, die mit einem Mann unverheiratet zusammenlebt.


    Nochmals mit der Sprache, er bringt das Leben der Menschen mit der Natur in Einklang, mit dem Wechsel der Jahreszeiten usw.


    zu Beginn des Romans steht:


    Kein Busch noch Baum,
    kein Waldessaum
    gewährt,
    wo Herzen sich nicht finden,
    Schutz vor Winden.


    schön, nicht wahr?
    CU Maria

    Hallo Sandhofer


    Zitat von "sandhofer"

    Ich will versuchen zu antworten. Es ist natürlich ganz klar meine Meinung, die ich Dir hier gebe.


    Böll: Da hast Du - immer meiner bescheidenen Meinung nach - bereits sein bestes Werk erwischt. Allenfalls noch "Gruppenbild mit Dame" und ein paar seiner Kurzgeschichten aus der Zeit des Wirtschaftswunders ("Dr. Murkes gesammeltes Schweigen" & Co.).


    Mir hat "Irisches Tagebuch" auch angesprochen, besonders weil der letzte Krieg noch nicht so lange vorbei war und ich kann mich noch an die Szene erinnern, als Böll mit einem Iren in einem Pub darüber spricht. Das Buch hat mich beeindruckt.


    "Dr. Murkes..." wollte ich vor Weihnachten mir vornehmen, aber leider nicht dazu gekommen. Aber das hole ich nach.


    Zitat


    Frisch: "Der Mensch erscheint im Holozän" - ohne Frage. Eventuell, wenn Du eines seiner früheren Werke lesen möchtest, noch: "Mein Name sei Gantenbein". Theater: "Biografie" in seiner letzten Fassung.


    Dürrenmatt: alles von ihm, was sich um den Minotaurus rankt. Seine Kriminalromane. "Grieche sucht Griechin" - genial einfach, hinterfutzig doppelbödig. Seine Theaterstücke: m.M. masslos überschätzt.


    Da beide Schriftsteller Neuland für mich bedeuten, hab ich mir deine Vorschläge notiert. Vielen Dank :)


    CU Maria

    Hallo Nimue


    danke für den Link zur "Leselust". Ich habe die Verfilmung zwar nicht gesehen, kann mir auch nicht vorstellen, daß die Dialoge und der Dialekt so gut rüberkommt, es könnte evtl. kindisch wirken.
    Schade, daß ich es verpaßt habe, ich hätte gern verglichen.


    CU Maria


    Hallo Rainer
    das könnte ich mir gut vorstellen. Leider bin ich in Lyrik und ihren Formen überhaupt nicht bewandert. Aber diese Abgleiten ins lyrische gefällt mir. Manchmal sind es ganze Absätze. Eine sehr schöne Passage gibt es im Kapitel 32 als er mit Laura durch die Felder und Wiesen wandert.


    Zitat von "Rainer"


    Wie bereits erwähnt, hab´ ich meine Lesegeschwindigkeit etwas zurück genommen. Möchte hier nicht über Dinge schreiben, die ihr sicher erst lesen wollt.
    Nur soviel: Ende des 32. Kapitels vollzieht sich ein Bruch, der in dem leisen dahinplätschern der Geschichte (das ist nicht negativ gemeint) schon fast einen Höhepunkt darstellt. Es brennt mir auf der Tastatur, aber ich würde jetzt zuviel verraten, wenn ich davon schriebe.
    Also, bis dann! :winken:


    ich nähere mich dem Ende des Kapitel 32. Es nimmt jetzt an Tempo zu, wie ich finde. Eugene sucht die Einsamkeit.
    zärtliche Gefühle können die Gants nur schwer körperlich ausdrücken, wenn es ihnen zu gefühlsmäßig zu peinlich wird, bieten sie Geld an. Wenn man genug hat und genug zum Essen, dann geht es einem gut. Könnte direkt ein Motto sein. Als Eliza zu Eugene sagt, er soll doch nicht alles so ernst nehmen, mußte ich ihr zustimmen, obwohl sie sicherlich nicht die ideale Mutter ist. Es es bedrückt mich beim Lesen wie tief bis zur Verzweiflung Eugene empfindet. Man vergißt oft, daß er zu diesem Zeitpunkt erst 16 ist.


    Jetzt hör ich lieber auch auf, bevor ich zuviel verrate und lese erstmal Kapitel 32 zuende. :)
    Viele Grüße
    Maria

    Hallo Nimue


    du hast letztens irgendwo gepostet, daß der Film "Rheinsberg" kam. (Den Beitrag finde ich leider nicht mehr). Hast du den Film gesehen?
    Oder hat jemand anderer den Film angeschaut. Ich kann mir das Buch nur schwerlich als Film vorstellen.


    LG Maria


    Hallo Steffi
    ich bewundere, daß du im Original liest. Bei den Klassikern wage ich mich nicht an die englischen Originale, bei Unterhaltungsliteratur schon eher. Vielleicht versuche ich es mal mit Jane Austen, da gibt es ein schönes Angebot bei Jokers.


    ikarus:
    Du hast recht, es ist die Prostata und Gant hat Krebs. Ich habe mich wegen diesem Bakterienvernarrten Arztes aufs Glatteis führen lassen *gg*. Die OP hilft Gant leider nicht viel und mich stimmt es traurig, daß er so leiden muß. Irgendwie ist mir dieser Dickschädel ans Herz gewachsen.


    Ich fühle mich den Charakteren nun viel näher.


    Zitat von "Rainer"

    Bei Eugen aber tut sich was. Zwar immer noch Träumer, beginnt er ein Studium, hat´s dabei nicht leicht. Macht seine ersten sexuellen Erfahrungen. Liebschaft.
    Für mich tut sich bei Eugene bislang nichts Ungewöhnliches auf. Bin Neugierig auf eure Eindrücke.


    Ich bin nun im 30. Kapitel und habe doch mitgelitten, aber dann hat sich Eugene doch recht gut geschlagen, wenn man bedenkt, daß er mit 15 dorthin kam. Seine ersten sexuellen Erfahrungen waren ja für ihn traumatisierend, er mußte sich hinterher übergeben.


    Mich berührt immer dieser Wechsel zwischen Mann und Kind in ihm. Er hilft seiner Mutter um den betrunkenen Gant zu beschwichtigen, auf der anderen Seite beschwört er seine Laura ewig auf ihn zu warten, während er die Welt bereist.


    Zwischendurch immer diese schöne Milieustudie des Autors über diesen Straßenzug in Altamont mit einem Schuß Humor, wenn z.B. in den anderen Pensionen zum Abendessen geläutet wird und alle Besucher/Bewohner/Gäste zu ihren Pensionen eilen, nur bei Eliza grummeln die Gäste auf der Varanda und niemand läutet zum Abendmahl ;-)


    Rainer hat es bereits erwähnt, das 3. Buch konzentriert sich auf Eugene, was mir noch aufgefallen ist, daß Ben, der ruhige, in sich gekehrte Ben, sich nach dem Sinn des Lebens fragt. Es ist ziemlich zu beginn des 3. Buches, bevor Eugene zum Studieren geht. Da ging es um die Geldfrage und Ben schreit es fast aus sich heraus. Ich habe das Buch gerade nicht parat, sonst würde ich den Satz rausschreiben.


    Man vergißt Ben sehr leicht, vielleicht geht es auch dieser Familie so und erst wenn er nicht mehr da sein sollte, werden sie das erkennen.
    Amerika ist nun in den WK I eingetreten und ich befürchte, Ben wird sich melden.


    Mal sehen wie es weitergeht.


    Viele Grüße
    Maria

    Zitat von "sandhofer"

    Hallo zusammen!


    Dass Frischs 'Homo Faber' sowenig zu seinen Spitzenwerken gehört wie 'Andorra', gebe ich sofort zu. Frisch, Dürrenmatt, Böll ... - bei all diesen sog. modernen Klassikern wundert mich ja immer wieder, dass in der Schule meist ihre zweitrangigen Werke gelesen werden - mit dem Resultat, dass es Lehrer wie Schüler gleichermassen anödet, und keiner der jungen Menschen mehr etwas von Frisch, Dürrenmatt, Böll ... wissen will.


    Hallo Sandhofer
    mich würde es interessieren welche Werke dieser Schriftsteller du für erstrangig hältst. Da ich einiges aufzuholen habe, möchte ich ungern mit zweitrangiges anfangen :)
    von Böll kenne ich nur "Ein irisches Tagebuch".
    Ich muß leider zugeben, daß mich die genannten Schriftsteller mich nie so recht reizen konnten. Aber das läßt sich vielleicht ändern. :)


    Viele Grüße
    Maria