Beiträge von giesbert
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Ich hab nur sehr wenig Belletristisches gelesen, aber sehr gut fand ich Dietmar Daths ›Für immer in Honig‹. Positiv überrascht war ich von Walter Scotts ›Ivanhoe‹.
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Ich hab zwei Bücher abgebrochen: Frank Schulz, ›Morbus Fonticuli‹ und Wilhelm Genazino, ›
Das Glück in glücksfernen Zeiten‹. Die landen aber nicht auf dem SUB, die hatten ihre Chance ;-).
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giesbert : Lohnt sich das? Ich fand Schmidts Joyce-Analyse, jedenfalls was ich davon las (die Radio-Features), recht banal und alles andere als schlüssig.
Damit bist du nicht allein ;-). Es geht auch nicht um Joyce, sondern um den Einfluss, den Joyce auf Schmidt gehabt hat und den man wohl auf die Schnelle als "produktives Missverständnis" bezeichnen kann.
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Friedhelm Rathjen, ›Die Höllenschmiede. Arno Schmidt zerschlossert James Joye‹ (lese ich auch aktuell)
Friedhelm Rathjen, ›Die Schlüsselschmiede. Materialien zu Arno Schmidts James Joyce Rezeption‹
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Ah, das war früher mein liebstes Buch
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John Dos Passos, Manhattan Transfer. Hörspiel, 3 Teile.
Aus dem Englischen von Dirk von Gunsteren. Hörspielbearbeitung: Leonhard Koppelmann, Hermann Kretzschmar
Kleiner Haken: Lässt sich nur anhören, nicht herunterladen. Also im Prinzip (wer sich ein klein wenig auskennt, kann die drei MP3-Dateien natürlich trotzdem laden).
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Ich hab mal den Schlusssatz (ok, die beiden Schlusssätze) in den verschiedenen, mir zugänglichen Übersetzungen verglichen. Also:
Original:
ZitatOn the second day, a sail drew near, nearer, and picked me up at last. It was the devious-cruising Rachel, that in her retracing search after her missing children, only found another orphan.
Gutenberg (dt. v. Wilhelm Strüver)
ZitatAm zweiten Tage kam ein Segler heran und nahm mich schließlich auf. Es war die in falschen Zonen kreuzende »Rachel«, die auf der immer noch währenden Suche nach ihren verlorengegangenen Kindern nur ein anderes Waisenkind fand.
Thesi Mutzenbecher unter Mitwirkung von Ernst Schnabel:
ZitatAm zweiten Tag sah ich ein Segel näher kommen; endlich nahm man mich auf. Es war die "Rahel", die auf der Suche nach ihren Kindern vom Wege abgekommen war. Nun hatte sie statt ihrer verschollenen Kindern einen Verwaisten gefunden.
Matthias Jendis:
ZitatAm zweiten Tage stand ein Segel auf mich zu, kam näher, näher und nahm mich schließlich auf. Es war die umherirrende Rachel; auf der Suche nach ihren verschollenen Kindern fand sie nur eine weitere Waise.
Friedhelm Rathjen:
ZitatAm zweiten Tage kam ein Segel nah heran, noch näher, und las mich schließlich auf. Es war die schweifend kreuzende Rachel, welche auf ihrer der eigenen Spur folgenden Suche nach ihren vermißten Kindern bloß eine weiter Waise fand.
Strüver und Mutzenbecher sind imho indiskutabel, Jendis ist schon ganz ok, wirklich gut scheint mir allerdings nur Rathjens Übersetzung zu sein. Wobei - für mich - keine der mir vorliegenden Übersetzungen an Sprachmelodie und Lakonie des Originals herankommt.
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Gewissermaßen Existentialismus avant la lettre.
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Ich fand den letzten Satz in seiner unendlich trostlosen Wucht immer niederschmetternd:
„On the second day, a sail drew near, nearer, and
picked me up at last. It was the devious-cruising Rachel, that in her retracing search after her missing children, only found another orphan.“
(Ich hab’s in der Rathjen-Übersetzung gelesen, bin aber gerade unterwegs und zitiere daher das Original ;-)) -
Dass Ismael überlebt, ist nur noch ein paar Sätzchen wert.
Aber was für welche!
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Seit rd. 30 Jahren steht’s im Regal, jetzt wird’s endlich gelesen: Scott, Ivanhoe. R&L, 1983, dt. v. Christine Hoeppner; soweit ich das beurteilen kann: eine vollständige Ausgabe. Es fehlen Widmung und Vorwort/Einleitung - aber die hätte ich eh nicht gelesen ;-).
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"Na". sagte Queequeg, schweigend die Leine einholend, "denkier ihn Wal-ier Aug; was, dad Wal tot."
Bei Jendis liest sich das übrigens so:
Zitat»So«, bemerkte Queequeg, als er ruhig die Leine einholte, »wenn du denken, er sein Auge von Wal, gut, dann Wal tot.«
Und dan hab ich hier noch die Übersetzung von Thesi Mutzenbecher (unter Mitwirkung von Ernst Schnabel):
Zitat»So!«, sagte er. Seelenruhig holte er die Leine ein »Wenn das Walfischauge-rr, dann Walfisch tott.«
Bei Mutzenbecher ist es übrigens ein Öl-, kein Teerfleck. Und das Kapitel heißt »Die Unterschrift« statt »Sein Zeichen«. Je nun.
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Bei Zeit online wirft sich Jens Nordalm für ›Effie Briest‹ und gegen ›Madame Bovary‹ in die Bresche:
ZitatGustave Flauberts "Madame Bovary" gilt als der große kritische Eheroman des 19. Jahrhunderts. Unser Autor hat gute Gründe zu behaupten: Fontanes "Effi Briest" ist das noch größere, weil humanere Kunstwerk.
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Ich wollte Moers' "Die Stadt der träumenden Bücher" noch einmal lesen und dachte, es sei vielleicht keine schlechte Idee, zum Einstieg die vorherigen Zamonien-Romane zu lesen. Derzeit also: "Rumo". "Blaubär" erwies sich bei der zweiten Lektüre als leider nicht mehr so amüsant wie beim ersten Durchgang, "Rumo" hat sich etwas besser gehalten, wobei das Buch schon Längen und für meinen Geschmack doch ziemlich dreiste Übernahmen aus Goldings "Brautprinzessin" hat. Daran hab ich allerdings nur verschwommene Erinnerungen, die ich dann nach "Rumo" auffrischen werde.
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Nebenbei: vorgemerkt für den nächsten Buchhandlungsbesuch.