Beiträge von GinaLeseratte


    Meine Verwirrung entsprang heute Morgen <a href="https://twitter.com/EconCulture/status/723383907035439104">diesem Tweet</a>. Ich fragte unseren hier verstummten xenophanes, ob das nicht ein Fehler sei, den 22. April anzugeben, erhielt die erhellende Antwort: "Nein" und erhoffte mir von den erlauchten Kennern dieses erlesenen Forums etwas weniger Wortkargheit.


    Wieso richtest Du Deine Frage eigentlich an alle, wenn Du nur von "erlauchten Kennern" eine Antwort erhalten willst? Ich werde mich künftig ebenfalls durch Wortkargheit auszeichnen und mir die Zeit der Recherche und eine Antwort ersparen.


    Gruß, Gina

    Laut der Quelle des englischen wie auch des spanischen Artikels - der Cervantes-Biographie von Jean Canavaggio - war es damals üblich, den Tag der Beisetzung als Sterbetag ins Register einzutragen. Der 23.04. ist also nicht der tatsächliche Sterbetag. Worauf sich der 22. als Todestag stützt, hat sich mir nicht erschlossen. Vielleicht war es auch üblich, dass eine Bestattung am Tag nach dem Tod erfolgt, aber gesichert scheint dieses Datum nicht zu sein.


    Im französischen Text hat man den 23.04. beibehalten, weist aber in einer Fußnote auf den o.g. besonderen Umstand hin.


    Ein wenig erinnert das an Shakespeares Lebensdaten. Von ihm ist das Taufdatum am 26.04. gesichert, das Geburtsdatum wird am 23.04. vermutet, weil damals die Taufe drei Tage nach der Geburt üblich war (so habe ich es wenigstens mal gelesen).


    Gruß, Gina

    Im Sommer oder Herbst möchten wir einen weiteren "kleinen Jean Paul" lesen:
    "Des Feldpredigers Schmelzle Reise nach Flätz" oder
    "Des Luftschiffers Giannozzo Seebuch" oder
    "Des Rektors Florian Fälbels und seiner Primaner Reise nach dem Fichtelberg"


    Für die Zeit um den Jahreswechsel schlage ich "Die wunderbare Gesellschaft in der Neujahrsnacht" vor.


    Weitere Vorschläge zu anderen Schriftstellern:


    Novelle von Johann Wolfgang von Goethe.


    Außerdem schlage ich ein paar bekannte Texte vor (die womöglich schon jeder gelesen hat, nur ich nicht :redface:):


    Arthur Schnitzler - Traumnovelle
    Joseph von Eichendorff - Das Marmorbild
    Joseph von Eichendorff - Das Schloss Dürande
    Jeremias Gotthelf - Die schwarze Spinne
    Ludwig Tieck - Die Gemälde


    Unbekanntere Erzählungen, nach denen ich geschaut habe, gibt es bei Gutenberg leider nicht (z.B. "Trilby" von Charles Nodier).


    Gruß, Gina

    Wenn die Länge passt, ist mir jede Jean Paul-Erzählung recht. :zwinker:
    Mir wäre es im Herbst lieber als im Sommer, ich würde aber selbstverständlich auch im Sommer mitlesen.


    Bei anderen Autoren liegt es bei mir weniger am Heranwagen als an meiner Aufschieberei mit dem Gedanken "das will ich auch mal lesen (irgendwann)" ... Oder hast Du da bestimmte Autoren im Sinn (an die ich womöglich noch gar nicht gedacht habe)?


    Wir können im Vorschlagsthread ja ein paar Erzählungen sammeln und dann auswählen. :winken:


    Gruß, Gina


    Schön, dass wir alle drei Spaß daran haben/hatten. Es steht dem ja nichts im Wege, im Laufe dieses Jahres einen weiteren "kleinen Jean Paul" gemeinsam zu lesen z.B. "Dr. Katzenbergers Badereise".


    Das ist für einen "kleinen Jean Paul" aber ganz schön lang. :smile:
    Ich muss gestehen, das ist mir zumindest für dieses Jahr etwas zu umfangreich. Wobei die Inhaltsbeschreibung schon sehr reizvoll klingt ...


    Kennst Du "Des Feldpredigers Schmelzle Reise nach Flätz"? Das hat eine "handliche" Länge.


    Gruß, Gina

    Ein schönes und sehr treffendes Schlusswort, finsbury. :klatschen:


    Ich war auch erst über den großen Zeitsprung nach der Hochzeit überrascht, aber nach den letzten Seiten war es für mich stimmig.


    Mir hat das Schulmeisterlein insgesamt sehr gut gefallen und Spaß gemacht - trotz oder vielleicht auch wegen der Mühe, die das Lesen teilweise bereitet hat. Jetzt weiß ich, dass ich auf jeden Fall noch mehr von Jean Paul lesen werde. :smile:


    Und eine kleine Prise Wutz kann im Alltag sicher nicht schaden.


    Gruß, Gina


    und aus der zersprengten schwarzen Alumnus-Puppe brach ein bunter Schmetterling von Kantor ins Freie hinaus.


    Und wieder eine Stelle, die ich auch notiert habe. :smile:



    ..., da ich momentan nur abends zum Lesen komme und dann immer darüber einschlafe :sauer:.


    Das kann ich gut nachvollziehen. Wenn ich in den letzten Tagen nicht tagsüber Zeit und vor allem Ruhe gehabt hätte, würde ich vermutlich noch auf den ersten Seiten festhängen. Abends bin ich zu müde.


    Jetzt ist es mir fast ein bisschen peinlich, aber ich hatte einen regelrechten "Wutz-Flow", weshalb ich die Erzählung inzwischen beendet habe. :redface:


    Die Beschreibung von Wutz' acht Wonne-Wochen ist teilweise "Idylle pur" und teilweise "typisch Wutz": Er füttert die Vögel, umsorgt seine Mutter ein wenig, schnitzt Kochlöffel, malt sich die Zukunft aus und dichtet. Nur bekommt Wutz nichts Verständliches zustande und da Not erfinderisch macht, schreibt er die Hexameter unleserlich, "was auch gut war. Durch diese poetische Freiheit bog er dem Verstehen ungezwungen vor." :breitgrins:


    Das Wesen des Wutz zeigt sich auch sehr schön daran, dass er zwar ein Einnahmen-, aber kein Ausgabenbuch hat.


    Und dann kommt eine Stelle, an der der Erzähler die Idylle durchbricht: "Die Gesetze des Romans würden verlangen, daß das Schulmeisterlein sich anzöge und sich auf eine Wiese unter ein wogendes Zudeck von Gras und Blumen streckte ..." - Stattdessen rupft Wutz Geflügel, spaltet Holz usw., es ist eine "Wutzsche Art der Idylle".


    Gruß, Gina


    Den Faust habe ich bisher nicht vollständig gelesen.


    Den zweiten Teil kenne ich auch nicht, ich habe Wikipedia befragt. :zwinker:


    Überhaupt wäre ich ohne den schnellen Blick ins Internet (vor allem Wikipedia und das Grimmsche Wörterbuch) ziemlich verloren, denn in meiner Ausgabe gibt es keine Anmerkungen ...


    Mir geht es auch so, dass ich nicht unbedingt alles verstehen will/muss. Ein paar Sätze/Passagen verstehe ich nach zwei- oder dreimaligem Lesen immer noch nicht ganz - das ist dann eben so. Aber mir macht das Lesen des Schulmeisterlein großen Spaß, da es so wunderbare Sätze gibt, einzigartige Bilder und vor allem den Humor mag ich sehr.


    Vielen Dank für den Hinweis auf den "Hesperus", finsbury. Jetzt verstehe ich, wieso Du Jean Paul eher als den Erzähler gesehen hast und ich als Jean Paul-Neuling nicht.



    So leitet er die oben umschriebene Stelle mit den Potentaten und Pfefferkuchen ein:
    "[...] ich will über beide ganz befriedigend sein."
    Bevor ich weiterlas, dachte ich, er wolle das Thema nicht weiter ausführen, weil er mit dem bereits Beschriebenen zufrieden sei, aber es bedeutet wohl, dass er uns Leser befriedigend ausführlich über das Thema unterrichten will.


    Ich war sehr froh, dass er diese Stelle ausgeführt hat, denn ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, welche Potentaten er Justina schenkt, "die nicht wußte, was sie mit dem historischen Bildersaale machen sollte." :breitgrins: - Ausgesprochen kreativ und phantasievoll ist unser Wutz.


    Das Zitat mit dem "Herzballon" habe ich mir auch notiert - wunderbar!


    Gruß, Gina


    [quote author=Gina]Die dann folgenden Beschreibungen zeigen einen aufgeweckten, aber auch ein wenig frechen jungen Wutz. Wie er einfach die Texte/Predigten beim Vorlesen ändert, hat mich sehr amüsiert.


    Ja, in diesem Bezug zieht der Junge sich einen Dr. Fausts-Mantel an. Ein Zeichen für das Kindsein, oder eine Art schalkhafte Verjüngung? Oder wisst ihr was ein Dr. Fausts-Mantel ist?


    Gruß,
    Maria
    [/quote]


    Ich konnte damit nichts anfangen und habe ein wenig gesucht. Im Faust II, Zweiter Akt gibt es eine Szene, in der Mephisto sich Fausts alten Mantel anlegt, um sich als Dozent zu verkleiden.


    Vielleicht bezieht sich Jean Paul darauf: Die blaue Schürze dient Wutz als "himmelfarbiges Meßgewand", um der Magd die Sünden vorzuhalten. Die Schürze ist also seine Verkleidung, sein Dr. Fausts-Mantel, als Geistlicher ... - So habe ich es mir zumindest zusammengereimt.


    Edit: Wobei sich Jean Paul natürlich nicht auf Goethes Faust, sondern eventuell auf den Fauststoff an sich bezieht (beziehen kann)!!


    Gruß, Gina

    Ich habe mich bei meinem Start gestern erst etwas schwergetan, habe mich dann aber schnell eingelesen.


    Mir hat gleich der erste Absatz sehr gefallen, denn er liest sich wie ein vorgezogenes Lebensresümee des Schulmeisterleins.



    Am Anfang deutet Jean Paul einen Erzählrahmen an, der schon auf das Idyllische der Erzählung hinweist. Die Läden sollen geschlossen, die Vorhänge vorgezogen werden, die Außen- und vor allem die gr0ße Welt wird ausgesperrt, damit alle dem Erzähler in traulichem Beisammensein bei Kerzenschein lauschen können, wenn er vom Schulmeisterlein erzählt. Lustig, dass er den Erzähler ein wenig großväterlich erscheinen lässt, indem er in einem ebensolchen Stuhl Platz nimmt und sich ein kleiner Christian - wie ein Enkel - an ihn ankuscheln soll. Dabei ist das Schulmeisterlein ein Frühwerk des Autors!


    Ja, der Erzähler schafft hier eine richtig heimelige Atmosphäre. Eine Schlafmütze habe ich mir zwar nicht aufgesetzt :smile:, aber es mir auf dem Sofa gemütlich gemacht. Das etwas Großväterliche ist mir auch aufgefallen, aber vielleicht wollte Jean Paul ja gar nicht mit dem Erzähler gleichgesetzt werden.


    Die dann folgenden Beschreibungen zeigen einen aufgeweckten, aber auch ein wenig frechen jungen Wutz. Wie er einfach die Texte/Predigten beim Vorlesen ändert, hat mich sehr amüsiert.



    Ein kurzer Rückblick in Marias Jugend und schon sind wir bei seinem besonderen Hobby: Weil Bücher sehr teuer sind, schreibt er sich die Neuerscheinungen nach dem (Leipziger?) Messkatalog selber und bringt es so zu einer stattlichen Handschriftenbibliothek. Wenn die dann ein wenig vom eigentlichen Thema abweicht und vom hochphilosophischen "Raum und Zeit" zum konkreten Schiffsraum und der Menstruationszeit der Frau wird, zeigt das doch nur die weite Interessenssphäre unseres Schulmeisterleins :zwinker:


    Wie sich hier der Erzähler wieder zu Wort meldet, dazu das Bild mit den drei auf- und drei absteigenden Altersstufen "bis Wutz am Fuß der tiefsten Stufe vor uns ins Grab fällt", fand ich sehr gelungen. Ja, und Wutzens ganz besonderes Hobby ist einfach köstlich beschrieben.



    Übrigens musste auch in sofort an das Auenland der Hobbits denken, und nicht nur die Namensähnlichkeit verführt dazu, denn die Teile der Tolkienschen Romane, die dort spielen, haben ja auch etwas stark Idyllisches.


    Wie wahr!


    Gruß, Gina

    Ich lese ein Insel Taschenbuch. Der Text folgt der Werkausgabe des Hanser Verlags, 1960. Hier umfasst die Erzählung 56 Seiten.



    Dieses Bild ist auch auf meiner Ausgabe. :winken:


    Hihi, der Gedanke ans Auenland kam mir auch. :zwinker:


    Gruß, Gina


    Nun, das scheint umgekehrt auch mir die perfekte Ergänzung meiner Forster-Erzählungen. Ich mag Forster sehr: Eine Mischung aus Gesellschaftssatire und britischem Impressionismus!


    Ich merke auch gerade, dass es Zeit wurde, mehr von Forster zu lesen. Der Erzählband gefällt mir bisher ausgesprochen gut. Die zuletzt gelesene Erzählung "Die Maschine bleibt stehen" ist eine interessante, aber auch bedrückende Dystopie.



    Bisher las ich von den Romanen"Zimmer mit Aussicht", ..., "Maurice" und "Auf der Suche nach Indien".


    Das sind die drei, die bei mir noch anstehen. :smile:


    Gruß, Gina

    Ich habe diese Ausgabe [kaufen='3442097045'][/kaufen]


    Darin sind andere Erzählungen (weshalb ich mir "Der lilafarbene Brief" gleich mal notiert habe), nämlich:


    Der Augenblick der Ewigkeit, Der Freund des Hilfsgeistlichen, Die Geschichte der Sirene, Die Maschine bleibt stehen, Der rechte Sinn, Das andere Königreich, Koordination und Dr. Woolacott


    Bisher habe ich nur die Titelerzählung gelesen, die mir sehr gut gefallen hat. In diesen ca. 60 Seiten ist so viel drin: Witz, Charme, ein scharfer Blick auf die "feine" Gesellschaft (und auch auf die nicht so feine), die Folgen des "Massentourismus" Anfang des 20. Jahrhunderts und mit Miss Raby eine interessante Hauptfigur ...


    Von Forsters Romanen kenne ich bisher nur "Howards End", weitere warten geduldig im Regal. :rollen:


    Gruß, Gina