Beiträge von Riset

    Ich habe gestern mit Roberto Bolanos "2666" angefangen und muss sagen, dass ich schon nach ca. 50 Seiten fasziniert bin. Das Buch ist so fesselnd und kunstvoll geschrieben, wie man es bei Nicht-Klassikern meiner Meinung nach nur selten findet. Ich kann es kaum erwarten weiterzulesen, was ich gleich auch tun werde. :)

    Hier auch ein interessantes Interview mit Uwe Tellkamp zu dem Thema, wobei hier von Nationalschriftsteller gesprochen wird:
    http://www.welt.de/print/wams/…ar-ich-nicht-gefasst.html


    Ich würde einen Volksschriftsteller ähnlich definieren, wie in dem Interview der Nationalschriftsteller. Und zwar als einen Autor, der sich mit der Geschichte eines Volkes aktiv in seinen Werken auseinandersetzt und damit auch das Bild bzw. das kollektive Gedächtnis eines Volkes beeinflusst. Außerdem würde ich auch Schriftsteller, die sich nicht unbedingt mit der Geschichte eines Volkes , sondern mit der Kultur eines Volkes auseinandersetzen, und dadurch die Sichtweise des Volkes auf sich selbst beeinflussen, als Volksschriftsteller bezeichnen. Dieser Einfluss auf eine Gesellschaft geht auch einher mit einer gewissen Popularität.


    Jedenfalls würde ich Schriftsteller wie Karl May nicht unbedingt als Volksschriftsteller bezeichnen, eher solche wie Dostojewski.

    Das stimmt natürlich auch wieder. Es sollte nicht überhand nehmen und eben nur soviel beschrieben werden, wie es der Handlung bzw. der Erzählung dienlich ist. Porno-Literatur finde ich auch unnötig. Genauso wie zu explizit beschriebene Sex-Szenen, das braucht es nun wiederum auch nicht. Aber Sex sollte kein Tabu sein. Ich kann da wieder nur auf Hesse verweisen, er versteht es Sex in einer sehr schönen und auch für die Erzählung wertvollen Weise darzustellen. Hesse ist eben ein wahrer Meister. :smile:

    Der Prozess und die Verwandlung sind ganz große Klasse, aber wenn ich die Posts hier so lese, sollte ich mich definitiv demnächst mal an die Tagebücher machen. Klingt nach einer wertvollen Lektüre.

    Literatur ist das Leben und im Leben spielt auch Erotik und Sex eine wichtige Rolle und somit auch in der Literatur. Ich würde nie auf die Idee kommen das zu trennen, ist doch die Liebe oft, ja fast immer, ein zentrales Thema in Romanen. Und zur Liebe gehört eben auch die Erotik. Hermann Hesse, zum Beispiel, weckt in mir immer die Lust auf das Leben und insbesondere die Lust auf Liebe und dazu gehört auch die körperliche Liebe. Alles ist eins. ;)