Beiträge von sandhofer
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Habe mir Le tableau de Paris gleich auf französisch bestellt ( auf deutsch war es mir zu teuer).
Gibt's auf Deutsch denn unterdessen eine vollständige Ausgabe? Ich kenne aktuell nur zwei Auswahlausgaben, die von Insel und eine (glaube ich) bei Wallstein.
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"Europa 1925" (Die Andere Bibliothek, Band 373) von Robert Byron.sandhofer: Das wäre eventuell was für Dich als Reisereportagenfan. :winken:
[Blockierte Grafik: http://images.amazon.com/images/P/3847703730.03._SCMZZZZZZZ_.jpg][Blockierte Grafik: http://www.literaturschock.de/literaturforum/amazonklick.gif]Klingt tatsächlich interessant. Danke für den Tipp! :winken:
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Louis Sébastien Mercier: Les tableaux de Paris
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So auf die Schnelle:
Sachbücher: die Tagebücher von Pepys und der Brüder Goncourt respektive. Utopia würde ich nicht eine Grossstadt nennen.
Romane: Les mystères de Paris, von Sue. Die Strudlhofstiege, von Doderer.
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Hallo finsbury
Ich werde das terminlich nicht gebacken kriegen, tut mir leid. Ich habe festgestellt, dass mir Leserundentermine je länger desto mehr im Weg stehen. Ich hoffe aber, dass Du ein paar Mitleser/innen findest.
Grüsse
sandhofer
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Ja.
Warum? Weil Goethe ein hervorragender (um nicht zu sagen: genialer) Lyriker war, und Schiller ein ebenso hervorragender (um nicht zu sagen: genialer) Dramatiker. Weil sich Humboldt, Goethe und Schiller - v.a. Schiller - auch um eine theoretische Begründung ihrer Produktion bemühten. Weil sie die moderne deutsche Literatur begründeten. Weil sie - v.a. Goethe - die deutsche Literatur aus der Provinz herausführten und zur Weltliteratur machten.
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Ich habe jetzt übrigens ein paar Worte zu diesem Roman "drüben" im Blog verloren: http://blog.litteratur.ch/WordPress/?p=6797
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Bezieht sich das nicht auf den kategorischen Imperativ, dass ein negatives Gebot, wie das Nicht-Lügen, über einem positiven Gebot, das Menschenleben-Retten, steht?
Schwer zu sagen. Näher an Jean Paul wäre sicher Kants kleiner Aufsatz "Über ein vermeintes Recht aus Menschenliebe zu lügen" von 1797. Der ist eine Antwort auf Benjamin Constant, der schrieb:
„Der sittliche Grundsatz: es sei eine Pflicht, die Wahrheit zu sagen, würde, wenn man ihn unbedingt und vereinzelt nähme, jede Gesellschaft zur Unmöglichkeit machen. Den Beweis davon haben wir in den sehr unmittelbaren Folgerungen, die ein deutscher Philosoph aus diesem Grundsatze gezogen hat, der so weit geht zu behaupten: daß die Lüge gegen einen Mörder, der uns fragte, ob unser von ihm verfolgter Freund sich nicht in unser Haus geflüchtet, ein Verbrechen sein würde.“
Kant bezog das auf sich, Constant meinte allerdings den Göttinger Professor Michaelis mit dem "deutschen Philosophen". Auf wen sich Jean Paul letzten Endes bezieht, Kant oder Michaelis, kann ich nicht sagen.
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Was geht mich mein Gerede von gestern an? :smile:
Wenig. Hier aber war's eigentlich ein unangekündigter Wechsel des Gesichtspunktes: Vom Punkt der (Hegel'schen) Dialektik aus gesehen, der Vischer zumindest zu Beginn seiner "Aesthetik" noch sehr anhängt, ist Vischer bei der Betrachtung der Literatur inzwischen 'Realist' geworden. Vom Punkt eines Realismus oder gar Naturalismus aus gesehen, wie er sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts aus entwickelte, gehört Vischer noch unbedingt in die klassische (klassizistische) Ära der Goethe-Zeit.
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Dass der Realist Vischer mit Jean Pauls „Styl“ nicht viel anfangen konnte, verwundert nicht. Sein Vorwurf des“schweren Irrthums“, der den literarischen Modetrend seiner Zeit verabsolutiert, ist jedoch ein Armutszeugnis für einen Literaturhistoriker oder ästhetischen Philosophen.
Als Realisten würde ich Vischer zwar nicht bezeichnen; er ist der Weimarer Klassik verpflichtet: Goethe, Schiller, Winckelmann etc. Als Literatur- bzw. allgemein als Kunsthistoriker ist er tatsächlich fast ausschliesslich diesen Ansichten verpflichtet und verabsolutiert diese unhinterfragt. In puncto aestheticis nimmt Vischer unsern Jean Paul allerdings durchaus ernst - dessen "Vorschule der Ästhetik" hat er offenbar gründlich gelesen. Jean Pauls Wichtigkeit vor allem auf dem Gebiet des Komischen/Satirischen hat Vischer vielleicht als erster erkannt. Allerdings haben wir im "Hesperus" ja selber gesehen, dass Jean Paul in der Praxis ein ziemliches Kuddelmuddel von Komik, Satire und Sentimentalität abliefert.
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Leider bin ich noch nicht am Schluss, obwohl ich mich rechtschaffen durchquäle.
[quote author=F. Th. Vischer, Aesthetik. § 850, S. 1219]J. Paul’s Styl geht von dem ſchweren Irrthum aus, daß die Sprache für ſich ein dicker, ſalzüberfüllter Säuerling ſein müſſe, und quält uns mit der Entzifferung der läſtig pikanten Form, wo wir den Inhalt ſuchen.[/quote]
:breitgrins:
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Die erste "Rezension" bei Amazon von "eine Kundin" hat mich stutzen lassen wegen der Erwähnung von Christina Neths Übersetzung. Bei deren Übersetzung wiederum lässt sich "eine Kundin" über die schlechte Übersetzung in diversen Kommentaren aus. In einem der Kommentare bezeichnet sich "eine Kundin" als Literaturwissenschaftlerin ... Wenn ich jetzt nicht nett wäre, könnte ich fast auf die Idee kommen, dass hier die "neue" Übersetzerin mit nicht sehr höflichen Mitteln "Eigenwerbung" betreibt ... Auf die Mängel der Neth-Übersetzung wird sogar bei der Verfilmung hingewiesen!)
Dass man da die Konkurrenz schlecht machen will, mag durchaus sein. Andererseits sind die Amazon-Rezensionen völlig wahllos verteilt. Wenn man zu einer ganz bestimmten Ausgabe Rezensionen sucht, ist man aufgeschmissen, weil Amazon ganz eindeutig nur nach dem Titel geht und dann jedewede Rezension, auch die zu andern Ausgaben, anzeigt. Ist halt so, wenn das Zielpublikum der Mainstream mit seinen Bestsellern ist und nicht der sorgfältig wählende und verschiedene Ausgaben abwägende Klassiker-Leser. :breitgrins:
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Wie Jean Paul im Hesperus ja überhaupt die Liebe in Verbindung zur Religion bringt und Klotilde wie eine Heilige oder Gottheit erscheint. Natürlich kann das schlussendlich auch wieder ironisch gemeint sein. :zwinker:
Seid Ihr schon so weit, dass Euch aufgefallen ist, dass Klotilde am Schluss praktisch - aus dem Roman verschwindet?
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Dieses Thema wurde verschoben nach Buchvorschläge.
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Gut, dann verschieben wir das mal. Es gibt ein separates Unterforum für Leserunden-Vorschläge.
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Hallo Nadine
Ist das ein Vorschlag für eine Leserunde?
Grüsse & herzlich Willkommen!
sandhofer
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Ich bin unterdessen ja durch. Viel Romantisch-Sentimentales zum Schluss, das ist wahr. Ein Scheintod, bei dem ich nicht sicher bin, ob ihn Jean Paul ins Lächerliche ziehen wollte oder nicht. Eine Geliebte, die vergessen geht.
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Der 29. Hundposttag, und die folgenden, sind dann im Grossen und Ganzen wieder eher romantisch-sentimental gestimmt. Ausser vielleicht da, wo er den Romantikern direkt an den Karren fährt (im Namen seines Freundes Herder), und dann grossen Saufszene beim Vikar, wo Jean Paul seine Figuren, allen voran die drei Engländer (!), revolutionär (im Sinne der Französischen Revolution) argumentieren lässt.