Hi,
Gestern habe ich "Zatoichi" gesehen, vor drei Wochen "Dolls".
Also erstmal zu Kitano selbst. Genauso wie diese beiden Filme, die ich bis jetzt von ihm gesehen habe und die völlig unterschiedlich sind, genauso habe ich bei Kitano das Gefühl, dass er mehrere verschiedene Seiten zu bieten hat.
"Dolls" sehr oberflächlich betrachtet, kann man m. M. n. der Filmkunst zuorden, voller symbolischer Farben, Liebe, Beziehungskonflikten, Melancholie und einer sehr poetischen Geschichte.
Dann auf der anderen Seite steht der Film Zatoichi, auch ein toller Film, aber ich denke eher dazu gemacht zu unterhalten und nicht unbedingt um tiefer nachzudenken. Zatoichi erinnert stark an die asiatischen Kultfilme der Samuraihelden, reiht sich in diese Tradition ein, ist aber doch etwas neues, weil der Held wenigstens scheinbar einen großen Makel hat- er ist blind.
Soweit ich weiß hat vorher noch nie jemand gewagt einen japanischen Helden so darzustellen. Auch ist der Film typisch für viele japanische Heldengeschichten, weil die Japaner nie den Humor vergessen, auch in diesem Film nicht. Andererseits fällt der Film ziemlich aus der Rolle, was vor allem im Schluss zu sehen ist. Kitano lässt alle Schauspieler zu einem Tanzstück auferstehen, wie in einem Theater.
Eben dieses Theater hat Kitano, glaube ich, stark beeinflusst. In einem Interview erzählte er davon, dass er durch die Familie zum Theater gekommen ist und es seit Kindesbeinen kennt.
Dabei handelt es sich aber um japanisches traditionelles Theater, dass man sich keineswegs wie europäisches vorstellen darf.
Beide Filme sind absolut empfehlenswert, aber wenn du Dolls anschauen willst, würde ich mir die DVD mit Interviews ausleihen, weil er schwer zu verstehen ist, wenn man nicht gerade aus Japan kommt, oder ein Symbollexikon hat :smile:
I
An "Oldboy", bzw. an Chan-wook Park kommt er meiner Meinung nach nicht ran. siehe auch
http://www.imdb.com/title/tt0364569/
bis denn