Beiträge von Anita


    Ein Schleimer, ein Einschleimer mit Sprachgewandtheit, dafür halte ich Safranski.


    Echt? Wie kommst du darauf? Nur so vom Gefühl, oder gibt es irgendwelche Belege? Solche Worte hätte ich jetzt eher aus einer anderen Ecke vermutet :breitgrins:


    , aber mit ins Altersheim darf er, weil da soviele Bücher raufpassen und wir so die 1-Bücherregal-pro-Insasse-Regel umgehen können :breitgrins: Schon allein deshalb war es Liebe auf den ersten Blick.


    Ei, ei , ei, vielleicht muss Frau doch umdenken :breitgrins: Kann man die Schrift auch vergrößern? 7 ist arg klein oder? Aber wenn ich meine "Bescheidenheit" ins Laster verwandeln kann, hm, vielleicht überdenke ich die Sache mal :winken:

    Habe ich nicht gefunden, oder bin ich blind :schnarch:


    Die Auflehnung
    Die Thematik des Romans zeigt sich direkt zu Beginn, beide Brüder lehnen sich gegen ihr Schicksal auf: Willi verliert seinen Geschmackssinn, was zu Verlustgeschäften in der Firma führt und er seinen Abschied nimmt. Und über Franks Teiche lauern Kormorane, die den ganzen Bestand bedrohen.
    „Die Auflehnung“ als Leitmotiv, welches sich auch noch in anderen Situationen und Figuren spiegelt, wird äußerst präzise und klar aufgelöst, was mir persönlich immer wieder sehr gut gefällt, wenn ein Motiv exakt und eindeutig im Mittelpunkt steht.
    Aber auch der Stil des Autors etwas distanziert und unterkühlt wie er die Figuren reflektiert und die Handlung aufbaut, liegt mir sehr. Ganz kleine Zuwendungen, so unverhofft und fast im Verborgenen, zeigen dem Leser, dass da doch eine sehr große Zuneigung besteht, und dass die Menschen nicht nur wortkarg und ein wenig stoffelig sind, sondern einen weichen Kern besitzen. Nach und nach werden die Figuren im Roman lebendig und auch einmalig durch ihre Art.


    Die Deutschstunde
    Hierbei hat mir das ganz eng umfasste Gerüst fasziniert. "Die Freunde an der Pflicht" aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet und herausgearbeitet, wunderbar :smile:


    Es waren habichte in der Luft
    Rätselhaft, fast etwas mysteriös, liest sich diese Novelle, die man dadurch nicht aus den Händen legen möchte. Mit versteckten Symbolen weist uns der Autor darauf hin, dass bereits 1918 etwas in der Luft lag, und man schon einige Dinge wahrnehmen konnte, die tragisch und viele Einzelschicksale fordern würden. Ein ganz ausgezeichnetes Debüt-Werk von Siegfried Lenz, ich kann sehr wohl nachvollziehen, warum er seit jeher als Stern in der Nachkriegsliteratur galt.


    Schweigeminute
    Diese Erzählung liest so schnell, wie die Wellen im Meer, welche durch künstliche Riffs unterirdisch gebrochen werden müssen, damit kein Unglück geschieht. Und dennoch ereignen sie sich ständig. Auch wieder so eine leise, verkühlte, aber tiefe Geschichte ...


    So zärtlich war Suleyken
    Alle Geschichten hängen zusammen, oft sind es die gleichen Figuren, und zum Schluss kann man sich ein wirklich gutes Bild über Land und Leute machen. Ein wenig überzogen sind die Geschichten/Figuren alle, denn mit sehr viel klugen Humor werden ihre Charakteren gezeichnet. Ihre Begriffsstutzigkeit wird oft nur als Vorwand benutzt, denn darin steckt oft eine gute Portion Alltagsweisheit. Mir hat dieses Büchlein richtig gut gefallen!


    Über den Schmerz
    Essays von Lenz zu den unterschiedlichsten Themen, auch dieses Buch hat mich angesprochen.


    Derzeit lese ich die Klangprobe, diese ist ein wenig sperrig zu lesen, selbstverständlich sind auch hier die Figuren unterkühlt, wortkarg oder muffig, aber ich mag´s :smile:

    Ich kenne Safranski natürlich aus dem philosophischen Quartett :klatschen: (Da darf man halt auch mal fernsehen ohne Reue :zwinker: )
    Die "Romantik" hat er mir näher gebracht, gefiel mir sehr gut! Seine Nietzsche-Bio habe ich nicht beendet, weil ich von Nietzsche bisher nur den "Zarathustra" gelesen habe, und die Bio sehr Werk getreu ist.
    Im Oktober werde ich mich Schopenhauer zuwenden und Safranskis-Bio wird dabei sein :smile:


    LG
    Anita

    "Väter und Söhne" ist eins meiner Lieblinge, Streichelbuch, ich hoffe, dass einige von euch mittlerweile Turgenjew kennen gelernt haben. Denn er ist eine absolute Empfehlung von mir :winken:


    Anita

    Neu gekaufte Bücher klappt man genau in der Mitte auf, legt sie auf den Boden und springt so auf das Buch, dass beide Füße gleichzeitig auftreffen. Der linke Fuß auf die linke Seite, der rechte auf die rechte. Entstehen Schäden an der Klebung wird reklamiert, wenn nicht, lässt sich das Buch immer gut aufschlagen. Zierliche Menschen sollten Unterstützung anfordern.


    Boah bist du brutal :breitgrins: Das würde ich ja niiie mit meinen Büchern machen :grmpf: :breitgrins:


    Wenn die Klebetechnik bei Büchern ähnliche Fortschritte wie beim kleben von Metallen gemacht hat, dann ist sie haltbarer als die Fadenbindung. Eine alte, etablierte Technik muss nicht immer die beste Technik sein.


    Ja, ich weiß, darüber habe ich mal einen Bericht gesehen. ABER man kann die geklebten Bücher nie so aufklappen wie eine Fadenbindung :sauer: TB knicke ich ja grundsätzlich den Rücken durch, aber so manch dicker Schinken heute, lässt sich kaum noch gemütlich lesen. Geklebt, da ist eben kein Platz mehr, da fehlt einfach die Flexibilität, die so ein Faden noch hatte :breitgrins:


    LG
    Anita

    Zirkusnummer, Robbe, Thomas Mann :grmpf: :zwinker:
    aber gut, das ist natürlich deine Meinung, wie du ausdrücklich erwähnst.


    Doch im Ernst, wenn wir auf die Gattung Familienroman zurückkommen, kannst du doch nicht "Buddenbrooks" damit meinen; weder eine Zirkusnummer noch anstrengend zu lesen.


    Aber das, ist jetzt meine Meinung.


    Jetzt meine Meinung :breitgrins:


    Die Zirkusnummer kann ich nachvollziehen, und so richtig damit anfreunden kann ich mich auch nicht. Aber gewiss haben "die Buddenbrooks" davon nix, "der Zauberberg" ein wenig, aber sicher "die Joseph-Romane" und vor allem "Doktor Faustus" viel davon, allerdings verzeihe ich Thomas Mann alles, auch altbacken zu sein :breitgrins:


    Eine richtige Zirkusnummer habe ich letztens mit "Ada oder Das Verlangen" erwischt, da setzt Nabokov voraus, dass man Französisch, Englisch und Russisch sprechen sollte und sich gut in amerikanischer Literatur auskennen sollte :rollen: Das war mir zu viel :zwinker:


    Ach übrigens, Edit, eine Familiensaga über mehrere Generationen :smile:


    ist die 50€ Erfolgsausgabe auch fadengeheftet?


    Ich blick da gerade zwar nicht mehr ganz durch, aber das dazu: Herausgebracht hat die neue Übersezung "Die andere Bibliothek" vom Eichborn-Verlag, und diese kostete Band 1 und 2 ursprünglich mal 65 € zusammen und war natürlich gute Fadenbindung, wie immer.
    So, jetzt sieht es so aus, als ob es die andere Bibliothek nicht mehr gäbe, hm. Also Eichborn an sich hat geklebte Bücher. Ich würde fast davon ausgehen, dass diese Ausgabe geklebt ist. Die Büchergilde hatte den neuen Simplicissimus auch mal im Sortement, scheint aber auch schon vergriffen zu sein.


    LG
    Anita


    Hattet ihr mitbekommen, daß Günter Grass ablehnt, daß seine Bücher in elektronischen Versionen veröffentlicht werden dürfen? Klug? Altersignoranz?


    Ich denke mit Altersignoranz hat das nichts zu tun. Ich habe mitbekommen, dass es, wenn es einmal zur elektronischen Veröffentlichung gekommen ist, man kaum noch in der Lage wäre sein Werk unter Kontrolle zu halten :zwinker: 800 Seiten "Blechtrommel" als Kopie auf dem Schreibtisch liegen zu haben, das überlegt man sich, ist ja auch gar nicht so preiswert ein Werk zu kopieren. Aber ein oder zwei DVD´s, einen Brenner hat ja eh jeder, das geht doch flott :zwinker:


    LG
    Anita, die es klug findet, und eh keine e-books mag


    Schön, dass so viele Grass nicht mögen, dann muss ich ihn nur mit wenigen teilen :klatschen:


    He, he, he, also einen Autor einverleiben und nicht teilen wollen :belehr: Liest du mit mir nächstes Jahr "Die Blechtrommel"?


    LG
    Anita


    ich hörte von einem Ernest Hemingway-Wanderweg und habe gerade mal gesucht und tatsächlich gibt es den in der Eifel, Gemeinde Buchet, ca. 3 Stündiger Wanderweg. Dort entstand die Idee zu seinem Buch "Über den Fluss und in die Wälder".


    Der ist bei uns, dort wandern wir meist mit unseren Hunden. Was mich jetzt wundert ist die Gemeinde Buchet, das ist ganz wo anders?
    Den Hemingway-Trail findet ihr dort: http://www.egotrek.com/wanderk…-nrw/hemingway-trail.html


    LG
    Anita