Beiträge von Lost

    Den ersten Roman ("Schiff ohne Hafen") habe ich gerade durch. Es ist ein gut geschriebener und spannender Abenteuer-Roman, der sich sehr flüssig liest. Wer so etwas mag, dem ist es auf jeden Fall zu empfehlen.


    Danke Zola, könnte mich interessieren, nach der Jugendbuchfassung :smile:


    Hat Bligh wieder nur die Rolle des ungerechten, gausamen Kommandanten oder wird er etwas differenzierter geschildert?

    Soll man den Roman jetzt lesen oder nicht? Höre Ambivalentes dazu ...


    CK


    Vorausgesetzt die letzten 370 Seiten bringen keine unangenehme Überraschung empfehle ich den Roman.

    Im aktuellen <a href="http://www.sf.tv/sf1/literaturclub/index.php">Literaturclub</a>, den ich gestern Nacht sah und in dem ausführlich über dieses monumentale Werk diskutiert wurde, wurde gesagt, daß <a href="http://www.litkara.de/litblog.php?id=1435">Der Turm</a> eine Weiterführung erfahren soll, die in Leipzig spielen wird. Vielleicht wird ja doch noch der große DDR-Roman / Wende-Roman daraus...


    Bei Fortsetzungen habe ich oft ein ungutes Gefühl. Die Ansprüche sind nun hoch, die Kritik lauert. Aber Winnetou II habe ich auch mehr geschätzt als Winnetou I ;-)


    Um den großen Wenderoman zu schreiben muss Uwe Tellkamp aber noch das Spektrum seiner geschilderten Personen deutlich erweitern. So denke ich als Westdeutscher wenigstens.

    Mittlerweile habe ich ca. 600 Seiten von "Der Turm" gelesen. Den Vergleich mit den Buddenbrooks halte ich zwar eher für einen Reflex als für einen kompetenten Gedanken und er ist auch nicht für DER Wenderoman, doch ein richtiger Schmöcker :-)
    Erstaunlich auch die Schilderung desDDR- Alltags in den Achtzigern. Mir war noch nie diese Rückständigkeit und diese totale Repression bewusst, die noch so spät dort herrschte, vorausgesetzt die Schilderungen entsprechen den Tatsachen. Wer Johnsons Jahrestage kennt, der hat mit "Der Turm" eine ebenbürdige Fortsetzung.

    Vielen Dank finsbury für deine Hinweise.


    Scholochow und Reed habe ich vor langer zeit gelesen und Dr. Schiwago kenne ich als Film.


    Gegenwärtig ist es der Zeitraum der Julikrise 1914 und der ersten Kriegphase der mich beschäftigt und die Hintergründe die zu den Entscheidungen der einzelnen Regierungen beitrugen. Für die Positionen Mittelmächte und die westlichen Nationen gibt es eine Fülle von deutschsprachischer Literatur, mir fehlt jedoch eine etwas detailierte Sicht auf die Position Russlands. Der erste Roman aus der Reihe "Das rote Rad" behandelt genau diesen Zeitraum, aber ich kann nicht einschätzen wie dicht Solschenizyn an den historischen Fakten schreibt. Wenn S. seiner Neigung folgt, sich zu verzetteln, dann wird die Lektüre sowieso sehr anstrengend.

    Hallo,


    eine Frage in die Runde:


    Hat jemand Solschenizyns Roman "August 1914" gelesen und kann mir kurz seinen Eindruck davon beschreiben.


    Ich möchte mich etwas näher mit der Vorgeschichte und dem Beginn des 1. Weltkriegs befassen und das nicht nur über Sachliteratur. Literatur, in der von der russischen Perspektive aus diese Zeit betrachtet wird ist mir auch im Bereich von Sachbüchern nicht bekannt, und falls ich hier Hinweise bekommen kann, waäre ich ebenfalls dankbar.

    Bevor man aus dieser kleinen amerikanischen Studie weitreichende Schlüsse zieht oder sich zu philosophischen Betrachtungen hinreißen lässt, sollte man sich eine Pause können, und in Zeit- online den Artikel:
    "Der flanierende Sitzriese"
    lesen.


    In der Studie ist übrigens nur von Zeitung lesen die Rede und: in die Kirche gehen macht viel glücklicher als lesen! :zwinker:

    Doch! Ich mag auch das ein oder andere nicht so gern essen, aber wenn es ein Sterne-Koch zubereitet hat, da mochte ich es plötzlich doch.


    Mit Roth wird es dir ähnlich ergehen. Dieses Buch ist großartig gemacht. Ein zutiefst menschliches Buch.


    Gruß, Thomas



    Na, so ganz ernthaft war meine Abneigung nicht. Bin eben bald betroffen. Das nächst was ich von P. Roth lesen will ist. Der menschliche Makel und sehe ich weiter.


    Eben bei Celine gelesen: "... und wenn der persönliche Charme vorbei ist mit sechzig Jahren... dann sind Sie noch als Schneiderpuppe oder fürs Museum gut... vielleicht?


    Passt wohl zu "Jedermann" ?


    Hallo zusammen,


    wie sieht's denn jetzt mit der Terminfindung aus, wenn wir schon so viele Leser zusammen haben? Bleibt es bei BigBens Vorschlag mit Mitte/Ende April oder wollt ihr es vorziehen? Bei so einem dicken Projekt wäre es mir lieb, wenn wir bald Bescheid wüssten, denn da muss man ja ein bisschen planen und schieben.


    HG
    finsbury


    Rücksicht auf bigben ist wohl angebracht, er hat ja den Vorschlag gemacht. Also, wie wäre es mit Mitte April ?


    Hallo karlderkäfer,


    was hast du denn in der letzten Zeit gelesen?


    Bei mir war in der Neunten noch Karl May der Favorit, soweit ich mich erinnerne.


    Jedermann,
    sein vorletztes Buch. Er setzt sich dort, wie in allen seinen Spätwerken mit dem Thema älter werden auseinander. Jedoch sticht es für mich heraus, da er angenehm unaufgeregt den Alltag eines alten Menschen schildert wie er weltweit millionenfach nunmal aussieht. Einsam, entbehrungsreich, aussichtslos.


    Wenn das so ist, kommt der Roman für mich nicht in Frage :grmpf:
    :zwinker:

    Danke C.K. für den Tipp zu P.R. :zwinker:


    "Der menschlische Makel" kenne ich als guten Film. Meistens sind bei guten Filmen die Bücher noch besser, und ich werde mir den Roman neben "Amerikanische Idyll" zulegen.


    MacOss:


    Ein kalkuliertes Risiko ist schon Mal erlaubt :zwinker: Wäre S. Palin Vicepräsidentin geworden würde ich wieder nicht auf einen Amerikaner setzen, aber der Charme von Ms. Obama wird auch das Komitee überzeugen wieder Mal einen Ami auszuwählen.

    Ich versuche mich gerade auf den Nobelpreisträger 2009 einzustellen und lese zum ersten Mal Philip Roth und zwar "Portnois Beschwerden". Für einen Roman, der 1968 erschienen ist er bestimmt mutig, mir selbst fällt es aber schwer mir ein Lamento und Schuldzuweisungen über 270 Seiten "anzuhören". Andererseits hat der Stil drive, sonst wäre es noch zäher.
    Wer kannn mir denn mit P.R. weite helfen und mir die richtig bedeutenden Werke empfehlen?



    Hallo Lost,


    kürzlich habe ich "Onitsha" gelesen. Der Roman ist autobiografisch motiviert. Le Clézio lernte seinen Vater in Afrika im Alter von acht Jahren kennen (Der Junge ist im Roman ist etwas älter). Empfehlenwert ist Le Clézios Buch über seinen Vater: " Der Afrikaner".


    Liebe Grüße
    mombour



    Hallo ihr Beiden,


    den Afrikaner habe ich gerade auf einer kurzen Reise gelesen. Eine wichtige Ergänzung zu Onitsha, ein einfühlsames Selbst- und Vaterportrait und ein gutes Beispiel, wie Afrika Menschen prägen kann. Auch in diesem Buch finden sich neugierige machende Hinweise auf Mauritius. Den "Goldsucher" habe ich deshalb bestellt und werde ihn bald lesen.


    Herzlichen Dank für eure Hinweise. Mir stellt sich nun die Frage, was gegen einen Nobelpreis für de Clezio gesprochen haben soll? Für mich ist er ein Glücksgriff.

    Ohne mich darin auszukennen, denke ich, die meisten Künstler, die Kriegserlebnisse hatten, haben das in ihren Werken ausgedrückt, wenn auch einige den Schrecken verklärt haben.
    Blicke ich über den Tellerrand der Literatur hinweg, auf Malerei und Musik, findet sich da nicht auch vieles was Ausdruck von persönlichem Leid ist ? Zum Beispiel Selbstportaits von va Gogh, die Musik Beethovens und Schostakowitsch.
    Und noch etwas, aus einem Bereich der hier wenig Beachtung findet: Heisenberg hat seine Idee für die Unschärferelation auf Helgoland entwickelt, wohin er wegen einer Pollenallergie floh, und die erste Idee für eine Strukturhelix hatte Linus Pauling, während er mit einer Erkältung im Bett lag.
    Und ich erst.. :zwinker:


    Und schlimm, dass ich vergessen habe auf die Künstler hinzuweisen die KZs überlebt haben. (edit)


    Keine Angst vor dicken Büchern! Und es ist weitaus lesbarer als sein Ruf (wenn man souverän genug ist, die nicht enden wollenden Poe-Zitate energisch zu überblättern ;-))



    Hallo Giesbert,


    bisher gab es bei mir keine Angst vor dicken Büchern, eher im Gegenteil. Weniger als 600 Seiten sind schon eine Minderung der Qualität :zwinker: Es ändert sich etwas, seit meine Bedenken wachsen noch alles zu lesen, was bei mir noch in den Regalen verborgen steht. Was ich jedoch brauche um Vergnügen zu haben ist schon etwas von einem konventionellen Erzählfluss und nachvollziehbarer Handlung. Meine Fähigkeit tiefgründige, metaphorische Erörterungen zu verstehen ist eben begrenzt.
    Mit „Zettels Traum“ verbinde ich die Erinnerung an ein Fernsehinterview mit Jan Philipp Reemtsma, kurz nach dem Erscheinen des Romans. In diesem Gespräch äußerte er sich über seinen Zugang zum Buch und erzählte, dass er sich den größten Schreibtisch den er finden konnte kaufte, die Gesamtausgabe der Werke von Sigmund Freud darauf stellte und sich an diesem Tisch nur mit Z.T. beschäftigt hat. Merkwürdig, dass mir so was noch im Gedächtnis bleibt.
    Die Originalausgabe habe ich ein Mal in einer Arnold Schmidt-Ausstellung in Frankfurt gesehen, was mich nur abgeschreckt hat :sauer: