Was soll das denn heißen: "formal ähnlich"? Nur weil Schmidt mitunter kurze Sätze schreibt? Schon allein, dass Twitter reinen Text bringt, ohne Auszeichnungen, Fettungen, Einrückungen oder Kursivierungen lässt den Vergleich doch ein wenig seltsam erscheinen.
Kurze Sätze konnten schon vor Schmidt andere. Mir geht es um die eigenständigen kurzen Gedanken und Bilder, die Schmidt aneinanderreiht, die quasi eigene Kapitel bilden.
Das erinnert so auf Anhieb vielleicht an den Expressionismus. Aber bestimmt nicht an Twitter. Also mich jedenfalls nicht.
Es ist ja auch, wenigstens für mich, umgekehrt.
Zu den formalen Zeichen von Twitter gehören ja auch Dinge wie "@fritz", "RT @fritzchen", Links und Hashtags. Das ist ein vernetztes Stimmengewirr – und das trifft auf Schmidts Prosa nun nicht unbedingt zu 
Schön=gut, da haben wir ja etwas Charakteristisches.
Btw - ich halte auch die "Twitter-Romane" nicht für Twitter-spezifisch, das sind einfach 140-Zeichen-Sätze, die in die Welt gepustet werden. Das geht mit Twitter. Das geht auch mit Facebook. Das geht mit SMS, mit Blogs, mit Mails. Das ist gewissermaßen der kleinste gemeinsame Nenner digitaler Kommunikation und erlaubt es imho nicht, diesen Texten das Etikett "Twitter" anzupappen. Anders gesagt: Die angeblichen Twitter-Romane teilen das genus proximum, aber es fehlt die differentia specifica, die daraus erst etwas Twitter-typisches machen würde.
Nun -,- Twitter steht ja eher im Zusammenhang Twitterroman ein Synonym für das, was du als Werkzeuge aufzählst, und ein Rätsel ist mir: Was hat der Twitterroman Neues, was es nicht schon gab.