Beiträge von Lost

    Meine Empfehlung: Abwarten und Tee trinken.



    Tee ist meistens gut, besonders Darjeeling. Mitte nächsten Jahres wäre ich dabei für die Zweitlektüre. Die neue Ausgabe von der WBG ist vor einigen Wochen gekommen. Für den Herbst/ Winter habe ich mich jedoch schon für 3 Leselangstreckenrunden angemeldet.

    Tut mir leid; mit viel Pech im Datenbank-Nirwana verschwunden, als ich gerade den Beitrag verschoben habe ...


    Das gibt es und ist mir nicht unbekannt.


    Einige Bände der Edition habe ich gelesen. Sie basieren auf älteren deutschen Ausgaben, die meistens schon gekürzt sind, wobei hauptsächlich die rein wissenschaftlichen Abschnitte,Tabellen und Diagramme entfallen sind, aber auch ganze Kapitel der Orginale. Da ich etwas detailverliebt bin, ärgert mich das in einigen Fällen. Der Beagle-Bericht von Darwin ist mir so wichtig, dass ich eine ausführlichere Ausgabe gekauft habe und bei dem Tagebuch von Scott hätte ich gerne mehr über die Navigation in der antarktischen Eiswüste erfahren.


    Was soll das denn heißen: "formal ähnlich"? Nur weil Schmidt mitunter kurze Sätze schreibt? Schon allein, dass Twitter reinen Text bringt, ohne Auszeichnungen, Fettungen, Einrückungen oder Kursivierungen lässt den Vergleich doch ein wenig seltsam erscheinen.


    Kurze Sätze konnten schon vor Schmidt andere. Mir geht es um die eigenständigen kurzen Gedanken und Bilder, die Schmidt aneinanderreiht, die quasi eigene Kapitel bilden.



    Das erinnert so auf Anhieb vielleicht an den Expressionismus. Aber bestimmt nicht an Twitter. Also mich jedenfalls nicht.


    Es ist ja auch, wenigstens für mich, umgekehrt.



    Zu den formalen Zeichen von Twitter gehören ja auch Dinge wie "@fritz", "RT @fritzchen", Links und Hashtags. Das ist ein vernetztes Stimmengewirr – und das trifft auf Schmidts Prosa nun nicht unbedingt zu ;-)


    Schön=gut, da haben wir ja etwas Charakteristisches.



    Btw - ich halte auch die "Twitter-Romane" nicht für Twitter-spezifisch, das sind einfach 140-Zeichen-Sätze, die in die Welt gepustet werden. Das geht mit Twitter. Das geht auch mit Facebook. Das geht mit SMS, mit Blogs, mit Mails. Das ist gewissermaßen der kleinste gemeinsame Nenner digitaler Kommunikation und erlaubt es imho nicht, diesen Texten das Etikett "Twitter" anzupappen. Anders gesagt: Die angeblichen Twitter-Romane teilen das genus proximum, aber es fehlt die differentia specifica, die daraus erst etwas Twitter-typisches machen würde.


    Nun -,- Twitter steht ja eher im Zusammenhang Twitterroman ein Synonym für das, was du als Werkzeuge aufzählst, und ein Rätsel ist mir: Was hat der Twitterroman Neues, was es nicht schon gab.

    Abgesehen davon, dass Arno Schmidt mit "Das steinerne Herz" schon dicht an diese Twitterei ranschrammte, frage ich mich: Was ist das Besondere und was ist das Charakteristische an so einem Roman, abgesehen von der willkürlichen Begrenzung von 147 Zeichen pro Kapitel oder Lieferung.
    Kann sein, dass auch James Ellroy schon einen krimi in dieser Art verfasst hat. Werde nachsehen.


    Marcel Reich-Ranicki könne dem nicht unbedingt abgeneigt sein. Er will ja auch bei den großen Romanen der Weltliteratur häufig einen merklichen Teil der Texte streichen.


    Soll ich also das "I" ersetzen? Oder wollt Ihr verschiedene Termine für die verschiedenen Teile?


    Aus meiner Sicht sollte die I stehen bleiben. Falls sich die Wege der Leserundeteilnehmer nach dem ersten Band trennen, sind weniger Gewissensbisse damit verbunden. :winken:

    Letzlich stellt das Web höhere Anforderungen an die Leser, als an die Schreiber.


    In allen Künsten, wie in den Wissenschaften ist die sinnliche Rezeption schon längst im Hintergrund. Die Literatur ist da eher eine Ausnahme, die Abstraktion besetzt hier zum Glück nur einen kleinen Raum, noch ist in den meisten Fällen der Inhalt und nicht die Form ausschlaggebend. Wenn Literatur dann Gegenstand von gefühlsmäßiger und diletantischer Aneignung und Beurteilung ist, ist das m.E. eher ein gutes Zeichen, und wer wird sich denn wundern, dass das Internet auch ein Betätigungsfeld für Psychopathen ist. Inkompetenz findet sich auch immer häufiger in den Buchbesprechungen der Printmedien und Fernsehsender. Wer sich manch Mal durch Sachbücher über nichtliterarische Themen wühlt und die entsprechenden Rezensionen oder die Sendung Bookmark kennt wird mir wahrscheinlich auch zustimmen.

    Hallo,


    auch meinen Dank an Sandhofer für das Ergreifen der Initiative.


    Nicht klar ist mir ob wir uns auf den ersten Band, oder auf das komplette Werk geeinigt haben. Es ist mir wichtig das zu klären, um die Zeit abzuschätzen, die ich für die Leserunde investieren muss. Falls ich so gut hineinkomme wie in den Zauberberg, werde ich allerdings so oder so durchlesen; wenn es das Schicksal erlaubt natürlich.

    Ich stelle mich auch auf Anfang Februar 2010 ein. Vielleicht passt euch der erste Sonntag im Monat, bzw. auf den Tag muss man sich ja nicht festlegen.


    Haltet ihr es für sinnvoll, Heidi Hof zu verständigen? Sie hat das ja in Bewegung gesetzt.

    Auch ich möchte mich für die Hinweise bedanken.


    Von Ehrman habe ich schon mit Gewinn"Misquoting Jesus" gelesen (auf Grund einer Bemerkung von C.K.), bei dem AT bin ich aber weniger an einer textkritischen, sonder eher an einer durch archäologische Befunde gestützten historischen Einordnung der Erzählungen interessiert. Das AT lässt sich ja auch als Geschichtsschreibung lesen, wobei die mythische Zeitskala( Genealogie) erst in den tatsächlichen Rahmen eingepasst werden muss.
    Aber möglicherweise bin ich da auch etwas zu penibel. Schließlich lesen wir einen Roman, der sich auf einen Mythos stützt und als Schwerpunkt die persönlichen, zeitlosen Konflikte der Figuren behandelt.

    Da ich mich auf das Thema des Romans vorbereiten muss (meine Bibelkenntnisse stammen aus der Hauptschule), habe ich mir das Lexikon zur Bibel von Fritz Rienecker und Gerhard Maier besorgt. Da lese ich im Vorwort: "Dieses Lexikon möchte in erster Linie die Freude an der Verlässlichkeit der biblischen Botschaft fördern." Was mir keine Freude aufkommen lässt, sondern den Verdacht, hier werden historisch kritische Positionen unterdrückt oder vernachlässigt.
    Kann mir jemand eine halbwegs erschwingliche Alternative bzw. Ergänzung zu diesem Lexikon empfehlen, die sich nicht auf Propaganda beschränkt?

    ... und Sue ist fast 2000 Seiten dick - wenn auch sicher spannend - und für mich und viele, die auch im Herbst/ Frühwinter berufliche Großkampfzeit haben - nicht in zwei Wochen oder so zu bewältigen. Außerdem haben wir mit der Wilhelm Meister- Leserunde, an der ja auch sehr viele teilnehmen wollen, im Sinn, die Wanderjahre in nicht allzu ferner Zeit folgen zu lassen. Da wäre eine Unterbrechung durch den ersten Joseph-Band nicht so geeignet.
    Da wir hier ein Klassiker-Forum sind und uns nicht den Verlockungen des Augenblicks unterwerfen müssen, schlage ich nochmal das nächste Frühjahr oder zumindest den Spätwinter 2010 für den Joseph vor: Das kann ja dann durchaus schon der Februar sein: Über all den schönen Leseprojekten der zweiten Jahreshälfte wird es uns da schon nicht langweilig bis dahin werden.


    HG
    finsbury



    Ich stimme dir zu.
    Also Anfang 2010. In guten Lesejahren komme ich auf einen Durchschnitt knapp unter 40 Seiten/Tag. Für Sue bedeutet das ca. 50 Tage und das würde dazu passen. Vorher kann ich endlich ein Mal die Genesis lesen.

    Mein Interesse möchte ich auch anmelden. Letztes Jahr habe ich mir die Sonderausgabe angeschafft. Allerdings liegt der geplante Zeitpunkt für die Leserunde weit in der Zukunft, der Vorschlag selbst noch weiter in der Vergangenheit, und alles bleibt dadurch recht wage. Aus meiner Sicht sollte die Rund bei diesem umfangreichen Werk früher im Winter beginnen, oder wir sollten uns an der Proust-Leserunde ein Beispiel nehmen und uns zunächst für einen Termin auf den ersten Band konzentrieren. Vileicht finden dann die Interessierten noch dieses JAhr Zeit dafür.
    Im September steht Sue an, der November passt mir dann schon gut.