Beiträge von Lost

    Ich sehe gerade, dass die Fernsehverfilmung dieser Erzählung heute Abend im NDR wiederholt wird


    Eine Geschichte, die mir sehr gefallen hat, und in der die inneren Konflikte, die Einflüsse des Drucks von außen, die Zweifel und die Willenskraft bis zum Scheitern eines einfachen, alternden Mannes in der Arbeitswelt, wenn auch im extremen Umfeld, einfühlsam geschildert sind. In der Gegenwart, in der viele Menschen sich von Arbeitslosigkeit bedroht fühlen, bestimmt eine sehenwerte Auseinandersetzung mit dem Thema.
    Sie gehört wohl auch zu dem Thema, mit dem sich Lenz oft befasst hat, zur Widersprüchlichkeit von Pflichtbewußtsein.

    Statt bei Amazon bestelle ich mir telefonisch bzw. über Libri, wenn es schon abends ist, die neuen Bücher (Gegenwartsliteratur) bei meiner Buchhandlung. Da kann ich sie dann auch am nächsten Tag abholen und der kleine Laden hat den Umsatz. Außerdem bin ich Mitglied bei der Büchergilde (was ich inzwischen aber schon bereue, da auch dort die Qualität unglaublich nachgelassen hat!).


    Amazon ist für mich lustigerweise für fast alle anderen Bestellungen außer Büchern zuständig. So kaufe ich Musikanlagen und Netbooks dort, bestelle sogar mal eine Handtasche oder Schuhe. Sie haben halt unschlagbare Rückgabebedingungen. Wenn meine Mutter mit der Bedienung der neuen Kompaktanlage nicht klar kommt, wird sie zurückgeschickt und anstandslos das Geld zurückerstattet. Da kann der kleine Elektroladen an der Ecke leider nicht mithalten.


    Liebe Grüße
    Poppea


    Ganz ähnlich bei mir. Deutsche Bücher nur in meiner Hofbuchhandlung und meistens durch Anruf. Amazon für englische Bücher, DVDs und anderes. Eine Handtasche habe ich aber bei Amazon noch nicht bestellt :zwinker:


    Dieses Frühjahr bekam ich einen Büchergutschein für die Thalia-Kette. Der Laden selbst hat mich sehr enttäuscht, Bestellungen funktionierten so wie ich es gewohnt bin.


    In Deutschland wenigstens braucht man eigentlich keine Buchhandlung die vieles vorrätig hat. Nachmittags bestellt, holt man sich das Buch am nächsten Morgen ab :-) Man braucht Buchhandlungen mit Atmosphäre, in die man gerne hineingeht und gerne und informativ mit den Leuten spricht, die Bücher verkaufen.


    An Germinal kommt man meiner Auffassung nach bei Zola nicht vorbei. Neben den viel besprochenen Büchern z.B. "Der Bauch von Paris", "Nana" ist "Geld" noch meine Empfehlung. Ein Experte bin ich aber nicht. Zola hat ein umfangreiches Werk hinterlassen.

    Diese Versuchung kenne ich auch nur zu genüge :breitgrins:


    Ganz unabhängig von Neuerscheinungen, je mahr ich lese, um so mehr nimmt die Menge der Literatur zu, die ich noch nicht gelesen habe aber lesen möchte. Ich habe ja wenig Interesse an Literatur, sondern mehr an Geschichten und Szenarien und mein Weg führt eher zurück zu den Geschichten vergangener Zeiten. Habe ich aber eine(n) Schriftsteller(in) neu entdeckt, dann entsteht öfteres ein neues Gebirge von Geschichten vor mir, das unüberwindlich erscheint und trozdem eine Herausforderung bleibt.


    Anders als Poppea gehe ich nicht immer sorgfältig mit meinen Büchern um. Meistens wird unterstrichen oder angemerkt, manchmal gibt es auch Flecken. Entdecke ich aber eine schöne gebundene Ausgabe so kommt es schon vor, dass ich eine Taschenbuchausgabe ersetze, so zum Beispiel bei Proust, oder hoffentlich bald bei Pepys. Ich bin sicher, den Weg zum Ebook werde ich (falls mir überhaupt die Zeit bleibt) nur für Fach- und Sachliteratur gehen. Oft ist es bei nicht alleine der Text, der das Lesen ausmacht.

    In einem anderen Forum hatte ich mal geschrieben, dass ich eigentlich mit dem Ziel meine Bücherleidenschaft anpacken möchte, ungefähr 20 bis 30 Bücher kann man schätzungsweise mit ins Altenheim nehmen :zwinker:


    Da ich ein nervöser Typ bin, komme ich mit Hörbüchern nur in Ausnahmefällen klar. Die wären aber für mich die Alternative für die Zeit in einem Altersheim und wenn das lesen beschwerlich wird. Falls ich mir ein Heimzimmer, wie es mein Vater bewohnt, später noch leisten kann, dann denke ich eher an 300 bis 500 Bücher, die sich in einem 2m breiten Regal unterbringen lassen. Bei einer Stichprobe in meinem Regal komme ich auf einen Durchschnitt von ca. 28 Büchern /m und Regalbrett, was bei 8 Brettern also ca. 220 Bücher pro Meter Wand ergibt. Ein Teil wäre aber Sekundärliteratur so dass ich mit ca. 200 Büchern für das entspannte Lesen rechnen würde.
    Bis jetzt hasse ich noch das hintereinanderstellen von Büchern, aber vielleicht wäre das noch eine Möglichkeit um mehr Bände unterzubringen.
    Wahrscheinlich werde ich aber schon vor dem Umzug, beim zusammenstellen der Buchliste, an Verzweiflung sterben :sauer:

    Ja, so wäre das, wenn schon ein solches Projekt in Angriff genommen wird, wünschenswert. Nur leider hat Frau Hill dies wohl eher nicht aus mönchischen Zenüberlegungen heraus getan, denn sie hat zwar keine Bücher gekauft, anscheinend aber Buchgeschenke von Verlagen aber weiterhin akzeptiert.


    Die Bücher von Ms.Hill werde ich wohl auf meinen Index setzen, aber das Thema ist schon geeignet nachzudenken. Wenigstens bei mir hat das Bücher kaufen auch Suchtaspekte. Auch wenn ich jetzt damit aufhören würde, wäre es mir kaum möglich, die nicht gelesenen Bücher an meinen Wänden, bis zu meinem Lebensende zu lesen. Ich bewundere schon diejenigen, die ihre Bücher ausleihen und auch brav wieder zurückbringen. Letzte Woche in Paris habe ich gesehen, dass eine Wohnung, die meine Bücher fassen könnte, zwischen 500 000 und 1 Mio. Eur kosten würde. Es ist also nicht nur das Kaufen der Bücher, sondern auch die Infrastruktur, die einen hohen finanziellen Aufwand erfordert und letztlich nur einem egoistischen Leben aus zweiter Hand dient.

    hach, ich habe gestern noch eins meiner Lieblingsbücher hervorgeholt und darin gelesen:
    Paris - ein Fest fürs Leben



    Zitat

    Wir aßen gut und billig und tranken gut und billig und schliefen gut und warm zusammen und hatten uns lieb


    Der erste Teil ist wirklich erbarmungslos gut geschrieben, beim zweiten Teil merkt man aber doch, dass der alte Mann sich schon mürbe getrunken hatte :sauer:


    Zitat

    Ich würde ihm sagen, daß wir jetzt nach Paris zurückkämen und ich enthaltsam sein müsse, um schreiben zu können. Das war nicht wahr. Mein Training bestand darin, niemals nach dem Abendessen zu trinken, noch bevor ich schrieb, noch während ich schrieb.


    Aber wann dann?

    Dann kennst du sicher das Buch von Sylvia Beach:


    [kaufen='3518373234'][/kaufen]


    Danke für den Hinweis Maria.


    Als ich mich mit Joyce, seinen Werken und seinen Frauen beschäftigte, habe ich dieses Buch gelesen. Es ist eine erneute Lektüre für die Zugfahrt bestimmt angebracht, und ich werde den Hinweis dafür aufgreifen :winken:

    Hallo,


    vorstellen kann ich mir das schon und gedacht hatte ich schon weiter, denn die Menge ungelesener Bücher in meinen Regalen sollte bis zu meinem Lebens- oder Leseende ausreichen. Nur die Kosten, die für eine Kaufabstinenztherapie aufgebracht werden müssten, sind so, dass ich das Geld auch für neue Bücher ausgeben kann. Es ist nun mehr eine Platzfrage geworden und schließlich möchte ich auch meine Hofbuchhandlung am Leben erhalten.


    Ein Jahr könnte man aber leicht ohne Neukauf überbrücken. Man schreibt einfach auf, was man nicht gekauft hat und holt es nach. Somit kann "Howards End is on the Landing" nur ein Bericht über ein unbedeutendes Fastenprojekt sein.


    Soweit so gut, nächste Woche stürme ich Shakespeare & Company in Paris. Soll ich da etwa ohne neues Buch herausgehen? Dann gebe ich lieber das Rauchen auf, nachdem ich erstmal damit angefangen habe.


    Einen schönen ruhigen Sonntag, nur die Bahnhofsbuchhandlungen haben offen.


    lost

    Im zweiten Aufsatz von Wilhelm von Humboldt bin ich über die erste Seite noch hinweg gekommen. Anna Karenina ist eine zu verführerische Frau :zwinker: Das Thema des Aufsatzes passt aber zu meiner Romanlektüre, wenigstens im Sinn, dass der Roman Humboldt widerlegt.

    Und bis zum Erscheinen des neuen Grass heißt die Pflichtaufgabe:


    Simon Winchester: Der Mann der die Wörter liebte


    lesen, wenn ihr es noch nicht gelesen habt. :winken:

    Hallo Poppea,


    das hört sich schon fast manisch an :zwinker:



    Mögest du weiter deiner Leidenschaft folgen können und dich hier so zu Hause fühlen, wie in den Büchern.


    Eine interessante Leseeinteilung hast du für den Tag. Als Auto- und Fahrradfahrer werde ich neidisch, und deine Erwähnung von Machmus erinnert mich an Versäumtes.


    Alles Gute und immer einen bibliophilen Gerichtsvollzieher mit Herz.


    Inkl. der Tatsache, dass ich mir nicht einmal die Mühe geben werde, die Autoren der ja anonym publizierten Artikel zu eruieren. (Deinen Humboldt-Artikel lese ich übrigens jetzt als nächsten.)


    Gebrochene Schriftarten (aka "Fraktur") bereiten mir keine Mühe. Ich habe damit lesen gelernt. ;)


    Meine Artikel suche ich mir aus dem Autorenregister des Zusatzbands aus.


    Einige Wörter muss ich drei Mal lesen um sie zu erkennen. Das liegt aber mehr an meinem Sehvermögen und ähnlich aussehenden Buchstaben und auch an der ungewohnten Schreibweise mancher Wörter. Es hält aber nicht wirklich auf, es sind mehr mir ungewohnte Sinnketten und Begriffe, die mit zu schaffen machen.



    Dummer- oder glücklicherweise habe ich mit "Anna Karenina" begonnen, ein Roman, der sich auf den ersten Seiten als Schmöcker entpuppt und den ich kaum aus der Hand legen mag. Ich werde mir aber die nächste Zeit vornehmen jede Woche einen Artikel aus den Horen zu lesen. Von W.v.H. gibt es den zweiten Teil seiner Betrachtungen und von Alexander eine Erzählung. Die sind nun vorgesehen. Dann vielleicht die Beiträge über Geschichte von Schiller.

    Der erste Artikel, den ich in den Horen gelesen habe ist eine naturphilosophische Betrachtung von Wilhelm von Humboldt: Über den Geschlechtsunterschied und dessen Einfluß auf die organische Natur. (im 2. Stück, 1795)


    Aus einem mechanistischen Ansatz heraus, erklärt Humboldt aus einem Kraftbegriff heraus, das Wirken der Geschlechter auf die physische, psychische(moralische) und geistige Natur aller Lebewesen.
    Da ich nicht den Begriffsapparat der Wissenschaften im 18. Jahrhundert beherrsche, wirkt einiges, besonders was den Kraftbegriff betrifft, auf mich ziemlich wirr, doch bin ich sicher, die Gelehrten Zeitgenossen wussten, über was Humboldt da schreibt.


    Er nimmt das 1. (Trägheitsgesetz) und 3. Newtonsche Gesetz (actio=reactio) ordnet dem männlichen Geschlecht die Tätigkeit (Zeugungskraft) zu, dem Weiblichen die Empfänglichkeit, leitet daraus, zusammen mit eine an Hegel erinnernden Dialektik und dem Endziel der geschlechtlichen Wirkung, der Zeugung, ein Fülle von Erscheinungen ab, wobei er zwischen deduktiver und induktiver Argumentation munter hin und her springt.


    Neben den vielen, mittlerweile obsolet gewordenen, Ansichten, finden sich auch bemerkenswert weitblickende Bemerkungen.
    Da ist zum Beispiel:


    „Denn auf Wechselwirkung allein beruht das Geheimnis der Natur.“


    eine durchaus moderne Ansicht, oder:


    „Gleich allem Erzeugen entsteht etwas vorher nicht vorhandenes. Gleich der Schöpfung, ruft die Zeugung neues Dasein hervor, und unterscheidet sich nur dadurch von derselben, daß dem neu Entstehenden ein schon vorhandener Stoff vorhergehen muß.“

    eine Bemerkung, die mit Sympathie betrachtet, schon so was wie einen evolutionären Keim enthält.


    wenn es um die Rolle der Geschlechter und um den Zweck der Zeugung geht, kommt man schnell in frivole Sphären, für die in diesem Forum natürlich kein Platz ist. So soll sich jeder selbst seinen Teil denken, wenn zum Beispiel solche Sätze wie dieser im Artikel zu finden sind:


    „Leichter als der Augenblick, in welchem daß neue Daseyn erweckt wird, ist der Zustand zu beobachten, welcher demselben vorhergeht. In dieser Stimmung der schöpferischen Weihe ist, von welcher Art auch die Zeugung seyn möge, das Gefühl einer überfliessenden Fülle mit dem eines bedürftigen Mangels verbunden.“


    Diesen Artikel sollte man natürlich mit Respekt und dem gebotenen Ernst lesen, aber ich gebe zu, wenn ich Humor besäße, hätte ich bei manchen Passagen vor lauter Lachen nicht mehr weiterlesen können.

    Danke Maria für den Hinweis.


    Jaqui: Im Buch von Wolf ist Morus im Register nicht aufgeführt. Da er von Heinrich umgebracht wurde, hat der Vatikan ihm wohl alles verziehen. Schließlich wurde er ja auch Heiliger und damit rein in Leib und Seele.