Beiträge von Lost

    Wenn schon denn schon!


    Also habe ich mir neben dem EReader auch die Gutenberg DVD bestellt, habe aber auch nur 2GB-SD-Karten. Kennt jemand den Aufbau der DVD? Lässt sich der Inhalt splitten, oder muss man doch zu einer 4GB-Karte Zuflucht nehmen?


    Der Zauberberg, so wie ihn mir Poppea geschickt hat ,ist 5 MB groß (PDF). Damit gehen in den Arbeitsspeicher ca. 100 Zauberberge und auf 2GB ca. 400, was einem Umfang von schlicht 360 000 Buchseiten entspricht. Falls man noch die Kraft aufbringt eine zweite Karte mitzuschleppen, und wenn man manches mehrmals liest, dürfte das auch für junge Leute ein Leben lang reichen.


    Die Aktien von Ikea sollten nun fallen, die Wohnungen dürfen kleiner werden, das Altersheim birgt nur noch andere Schrecken, und die Erben haben weniger zu entsorgen.


    So wird in Zukunft unseren Nachkommen eine Bibliothek in die Wiege gelegt, und das nicht nur sprichwörtlich.


    Btw - Nach dem Companion habe ich die ersten 150 Seiten von Pepys 1660er-Tagebuch gelesen. Das plätschert und plaudert mit Alltagsbanalitäten so vor sich hin und entwickelt nach und nach einen ganz eigenen Lesereiz. Zumal da neben alltäglichen Dingen große Politik erlebt wird: Die Rückkehr des Königs.


    Nach Abschluss von "Grimms Wörter" habe ich die ersten Seiten gelesen, um mich nun, mit 350 Jahren Abstand, in das Paralleluniversum hineinzulesen, und um dann weiter monatlich in Pepys Nähe bleiben. Deine Einschätzung kann ich bestätigen.


    Es ist wirklich eine wichtige, gut gemachte und eine überfällige Edition auf dem doch so weiten Feld der Übersetzungen in Deutschland. Ich hoffe die Leistung von Haffmann und 2001 wird noch angemessen gewürdigt.


    Nicht der Not gehorchend und auch nicht dem eignen Triebe sondern um Zolas willen bin ich auch bald Ebookreaderreader, und bin gespannt wie dieses Spielzeug zu nutzen ist.


    Danke für den Link zum Zolablog Giesbert, danke für den Tritt in den Hintern Poppea :winken:

    In "Grimms Wörter" setzt Grass den Herder postum, bei einem Vortrag über das Alter von Jakop Grimm, ins Publikum. Das kann vielleicht Herder wieder ins Rampenlicht zerren und die Verlage ein Geschäft wittern lassen.

    Soviele positive Reaktionen! Das macht nachdenklich und kann und darf nicht ignoriert werden !
    Ich habe mir als Erstlingslektüre: "Ringe des Saturn" ausgesucht. Danke für eure Anregungen :winken:




    das stimmt, solche Bücher ziehe ich vor :-)


    Sebald sollte dir liegen so wenigstens ist mein Eindruck. Ich habe ihn auch spät entdeckt, obwohl ich von ihm wusste, durch die Debatte über sein Buch "Luftkrieg" das ich allerdings nicht als Einstieg wählen würde. Bei ihm habe ich den Eindruck, jedes Wort, das er schreibt, ist mit Bedacht gewählt. Er hätte Talent für Krimis gehabt, er hat es dafür zum Glück nicht verschwendet.

    Ja Lost, wie kommst du darauf? Aber gut, jeder darf natürlich seine/ihre Meinung haben.


    Also ich fand die Nietzsche- und Schopenhauer-Biographien von Safranski genial. Die waren schon sehr eigenständig. Die Heidegger-Biographie lese ich noch und bin erstaunt, wie Safranski diese Zeit heraufbeschwort, in der Heidegger einzubinden ist. Wie das Schleimige da hinzu passt, kann ich aber nicht beurteilen. Hast du zu philosophenquartettig gewertet? Aber auch dann noch...


    FA


    Von S. habe ich vor langen Jahren das Buch über Schopenhauer, vor wenigen Jahren das Nietzsche Buch und vor zwei Jahren das über die Romantik gelesen. S. gehört zu den Alleserklärern, was eigentlich uns Physikern vorbehalten ist, und trägt seine "Gelehrsamkeit" wie eine Monstranz vor sich her. In Romantik beutet er eigentlich überwiegend Biographien von Romantikern aus, säuselt vorwiegend ästhetische Gemeinplätze vor sich hin und muss natürlich dem Zeitgeist folgen und die Romantik sowohl in der Nazizeit, als auch in der Studentenbewegung wirksam werden lassen. Dabei kann man eine so nebulöse Angelegenheit auch auf den Automobilbau und die Klimakatastrophe anwenden, wenn man es mit der ihm vertrauten Beliebigkeit macht, und natürlich auch auf die Vorlieben der schäbigen Bildungsbürgerreste für gebildete Lektüre. Die hat er entdeckt, das muss man ihm lassen. Es geht ihm schließlich um Beliebtheit, sonst würde er ja ein zentrales Element der Romantikwirkung, nämlich die intellektuelle Steigbügeltheorie für den modernen Antisemitismus, nicht so nebensächlich behandeln.
    Meine Kinder, diese Monster haben mir noch die CDs mit seinen Ergüssen über den Goethe-Schiller Briefwechsel geschenkt, die ich jetzt zu 2/3 gehört haben (das ist man seinen Kindern schuldig) und die Schillerbiographie liegt noch ungelesen zu Hause. In seinem Werk über die Briefe wird auch jeder F... zu einem ästhetischen Erlebnis hochstilisiert und sein Schwelgen in den Äußerungen unseren beiden Unübertrefflichen lässt natürlich jeden, der schon von ihnen gehört hat, zum Spezialisten für den unproblematischen Teil der deutschen Kultur werden. Auch in seinen "Biographien" suggeriert er alles lässt sich verstehen, wagt keine klaren eigenen Standpunkte, und alles ist zum Nutzen eigener Erhöhung geeignet.


    Zwei Mal habe ich mich auf einen Sessel festbinden lassen, um das philosophische Quartet zu erleben. Ich weiß schon gar nicht mehr welche Themen die "Luftgeister" behandelt, bzw. uns erst erklärt haben. Jedenfalls ist das Gesülze für mich endlich die Gelegenheit gewesen Langeweile kennen zu lernen.


    Oh ja, ihr habt es mit Emotionen zu tun, wenn ich mich zu solchen faden Platzanweisern für die Nation äußere.

    Da auch ich gute Nachrichten habe, mein E-Bookreader ist heute angekommen und dazu eine Gesamtausgabe Zola :breitgrins: + eine geliehene GutenbergProjektDVD, hab ich für heute auch was Schönes vor.



    [/quote]


    Dann Berichte bald Mal über deine Erfahrungen. Ein elektronischer Zola wäre sogar für mich interessant. Sein Werk ist umfangreich und vieles vergriffen. Sonst bin ich sehr kritisch eingestellt zu der Art wie die elektronischen Bücher vermarktet werden. Schon alleine die Frage, nach dem Buch, das man auf eine einsame Inseln mitnehmen will... :grmpf:


    Ist der reader fadengebunden oder nur geklebt? :breitgrins:


    . Lost, berichte doch bitte wie dir die "Box" gefallen hat. Ich kam damit nicht klar.


    Grüße
    Maria


    Nach wenigen Seiten habe ich abgebrochen. Noch bevor ein Film in die Box eingelegt war. Das ist kein endgültiges negatives Urteil, aber Grass führt auf den ersten Seiten so viele Personen ein, dass ich mir bei einem Wiederaufnahmeversuch erst ein Diagramm dafür machen werde. Dazu muss ich an den Schreibtisch.
    Was mir nicht gefallen hat, dass er ein Mal mit Namen um sich wirft, seine Frauen aber namenlos lässt.


    Ich habe von Safranski die Schillerbiographie und das Buch zur Freundschaft zwischen Goethe/Schiller gelesen. Absolut empfehlenswert!! Mit Sicherheit sind die Biographien von ihm mit das Beste, was in der Kategorie auf dem Markt ist..... gerade durch den philosophischen Aspekt, den er einbringt.


    Wie doch die Meinungen auseinander gehen :rollen:


    Ein Schleimer, ein Einschleimer mit Sprachgewandtheit, dafür halte ich Safranski.

    Cool. Ich mach schon einmal die Ankündigung in den anderen Thread...
    :smile:
    und subskribiere. Ich denke mir, das schmale Bändchen eines unbekannten Autors werde ich mir leisten können :breitgrins:


    P.



    Ich muss dich leider enttäuschen. Ein unnötiges Buch wird nicht geschrieben :klatschen:


    Giesberts Beschwörung hat geholfen, Pepys wartete bei Nachbarn auf mich. 10 Zoll breit!



    "Nacht" steht seit Jahrzenten im Regal und lässt sich nicht heraus nehmen. Verklemmt nehme ich an :sauer:


    Vielleicht hilft mir jemand mit einer Leserunde!?



    Poppea:


    Gibt es in Berlin wirklich noch Lokale in denen geschrieben wird?


    Wenn das bekannt wird, dann bekommen doch die Dichter keinen Platz mehr vor lauter Touristen die über die Schreibenden staunen wollen und die Preise sind doch für einen anständigen, denn armen Schriftstellern nicht zu zahlen, oder?


    Ansichtskarten habe ich auch schon in Cafes geschrieben :breitgrins:


    Gruß aus Langeoog
    lost

    Etwas kritische Reflektion finde ich im Kapitel zum Buchstaben D, in den Versen zu Oskar:


    "...


    ich aber wuchs und dachte mich größer und größer;


    wies jedem Ball die Delle


    und allen Dingen den Schatten nach,


    war Dorn im Fuß, Dolch in des Vaters Rücken


    und schaute auf Fotos erwachsen drein.


    Ach Oskar, wäre ich doch wie du


    ein Däumling geblieben."



    Ich nehme ihm da zwar nicht ab, es ist aber schön bildlich und selbstironisch.


    Grass muss einfach noch einen letzten Roman schreiben, der sich in andere Sprachen übersetzen lässt. Er kann doch nicht als Provinzmichel in den Hintergrund treten.


    [quote='Lost','http://klassikerforum.de/forum/index.php?thread/&postID=43210#post43210']


    Das Buch ist so wunderschön gemacht, dass es einem das Herz wärmt.


    Da wünsche ich Günter Grass, dass dir sein Text auch ein wenig gefällt und du den Kauf nicht bereuen musst. Grass ist ja von seinem Ursprung her ein bildender Künstler und hat immer ein Augenmerk auf die handwerkliche Präsentation seiner Werke gehabt, was bestimmt für seinen Verlag nicht immer einfach ist. So wie Jandl oder Glenn Gould ist er halt ein Gesamtkunstwerk :zwinker:

    Ja, ich weiß, darüber habe ich mal einen Bericht gesehen. ABER man kann die geklebten Bücher nie so aufklappen wie eine Fadenbindung :sauer: TB knicke ich ja grundsätzlich den Rücken durch, aber so manch dicker Schinken heute, lässt sich kaum noch gemütlich lesen. Geklebt, da ist eben kein Platz mehr, da fehlt einfach die Flexibilität, die so ein Faden noch hatte :breitgrins:


    Neu gekaufte Bücher klappt man genau in der Mitte auf, legt sie auf den Boden und springt so auf das Buch, dass beide Füße gleichzeitig auftreffen. Der linke Fuß auf die linke Seite, der rechte auf die rechte. Entstehen Schäden an der Klebung wird reklamiert, wenn nicht, lässt sich das Buch immer gut aufschlagen. Zierliche Menschen sollten Unterstützung anfordern.

    Die grüne Züricher Bibel ist gestern angekommen.


    Der Deckel ist einer von der Art, die Schmutz magnetisch anzieht und nicht mehr hergibt. Ich habe das Buch gleich in Folie eingeschlagen. Es gehört zu den Büchern, die ich gerne in die Hand nehmen werde.


    Am Abend habe ich nur eine Stelle aus der Genesis verglichen (Kap.16). Die Einheitsübersetzung scheint sich dadurch auszuzeichnen, dass sie auf einleitende Beiwörter verzichtet, und so kürzere Sätze hat. Irgenwie bekam ich noch das Gefühl, die Züricher haben die King James Bibel übersetzt. Die Sprache der Z.B. ist aber modern und klar, für mich kein sehr großer Unterschied zur Einheitsübersetzung.


    Die nächsten Jahre werde ich entweder damit verbringen meine Bibelausgaben semantisch kompett zu vergleichen oder nur ganz sporadisch, wenn ich den nächsten Teil lese. Da ich nicht zu Fantasy-Literatur neige, eher das Zweite.


    Eigentlich bin ich in Zweifel, ob ich überhaupt die Bibel zu Hause lesen sollte. Wenn ich auf Reisen bin und habe vielleicht Mal nicht genügend Stoff mitgenommen, die Bibel bekommt man fast überall, es sei denn, man wird von islamischen Extremisten entführt. Trotzki soll übrigens sein Deutsch im Gefängnis mit einer mehrsprachigen Bibel erlernt haben.

    Im Film "Zwischen den Zeilen" gibt es eine amüsante Szene über eine schlechte Ausgabe der Pepys-Diaries (und über eine schlechte Bibelausgabe). Bei Gelegenheit werde ich den Text aufschreiben und hier bekannt machen.


    Mein Exemplar war gestern noch nicht da, so ist heute ein weiterer spannender Tag.

    Wenn die Klebetechnik bei Büchern ähnliche Fortschritte wie beim kleben von Metallen gemacht hat, dann ist sie haltbarer als die Fadenbindung. Eine alte, etablierte Technik muss nicht immer die beste Technik sein. vermissen darf man sie natürlich trotzdem.


    "Die Box" empfand ich allerdings als sein bisher schlechtestes Buch, weil es vor privater Selbstbespiegelung strotzt, aber das neue scheint, so wie du es darstellst, ein bisschen an "Mein Jahrhundert" zu erinnern (das ich sehr gelungen fand), auch vom Aufbau her, nun eben das Alphabet statt die Jahreszahlen.


    Morgen werde ich einen Büchergutschein einlösen und hoffe noch eine Erstausgabe zu erwischen!


    Hallo lieber Finsbury,


    die Box ist bei immer immer weiter nach hinten gerutscht. Es gab ja wirklich viele Warnungen davor und bei meinem Exemplar hat wohl der Auslöser geklemmt. Damit "Grimms Wörter" nicht das gleiche passiert, habe ich sofort damit angefangen. Dein Hinweis hat mich aber veranlasst "Die Box" auszugraben und in den Rucksack fürs Wochenende zu stecken (G.W. ist mir zu wuchtig). Es soll viel regnen im Norden und vielleicht kann ich mir selbst ein Bild von dem kleinen Werk des Egozentrikers machen. Ich kann dem Kerl einfach nichts übel nehmen, dazu wirkt er auf mich zu lebendig, und es gibt ja genug andere, die sich darum kümmern.


    Ich wünsche dir viel Erfolg, bei der Jagd auf die Erstauflage.

    Der Rezensent der Welt war wohl etwas schockiert über den Buchstaben C und dem, wie er es nennt, schamhaarhaften Gekräusel um den Buchstaben.


    Grass verlautet, dass die Grimms ihre Schwierigkeiten mit Wörtern hatten, die mit C anfangen. Für ihn ein gefundenes Fressen und er widmet dem C einige Aufmerksamkeit. Für einen schnöden Leser aus dem 20. Jahrhundert wie mich interessant, wie schnell sich das C ins K wandelt und irgendwie, wenn ich mir die alten Wörter anschaue, Gründe die Germanisten oder wer dafür zuständig ist zu verachten :zwinker:


    Grimms Wörter ist für mich wieder ein Buch bei dem mir die Meinung des Feuilletons, ein Italiener würde sagen am Po, ich sage, am Arsch vorbeigeht.