Beiträge von Lost

    Ja preiswerter geht es kaum noch, und ich bin fleißig dabei :smile: Allerdings bleibt bei diesem Gebrauchthandel die Frage im Raum stehen, wie viel geht am Autor vorbei :zwinker: Die Verlage beschweren sich längst.


    Man kann es ja wie das Schulmeisterlein Wutz machen. Wir schreiben uns unsere Klassiker selber :klatschen:


    ach, lieber Lost,


    das ist mir doch klar. Es ist nur so, dass ich Taschenbücher schon immer preisverdächtig fand und dies nun bestätigt wurde, denn diese Spannen müssen bei HC ja um ein Vielfaches höher sein und somit ja auch eine Menge für die nachfolgenden Taschenbuchausgaben abdecken. Und richtig verwerflich finde ich es, wenn der Autor auch schon lange in den ewigen Jagdgründen weilt. Da fällt ja dann so gut wie gar nichts von den von Dir erwähnten Kosten mehr an.


    Um es allgemeiner zu sagen. Heute sind die Produktionskosten für die meisten Waren ein geringer Anteil, bezogen auf den Konsumentenpreis. Die meisten Kosten entstehen durch Distribution und Finanzierung und dort wird auch der größte Profit gemacht.
    Es gab eine Zeit,da hätte jemand, der bei der Firma für die arbeite, ein NICHTS bestellte 800 DM zahlen müssen. Das waren die Kosten, um eine Bestellung bis zur Lieferung abzuwickeln, ohne dass ein Produkt gefertigt wurde.


    In der Tat gibt es Beispiele von billigen Büchern. Siehe die Anaconda-Reihe - gebunden und unter Taschenbuchpreis. Diese Reihe profitiert aber auch von der Vorarbeit anderer Buchhersteller, was die editorische Arbeit betrifft und bedenke bitte auch, der Text eines Klassikers kann heute kostenlos bezogen werden werden. Lass dir einfach ein Buch daraus machen. Ein junger Student, der bei mir seine Bachelorarbeit geschrieben hat, hat gerade für binden (Klemmung) zusammen mit dem Umschlag pro Exemplar 8 EUR bezahlt, wobei der Inhalt von ihm selbst ausgedruckt wurde.
    Gegenüber Fachliteraturleser sind wir Romanleser sowieso verwöhnt.


    Ohne Buchpreisbindung würden die Bücher auch wesentlich billiger sein, nur, ich vermute, du würdest die, die du gerne lesen möchtest neu nur schwer und sehr teuer bekommen.


    Ich bin gespannt, was mit "print on demand" weiter passiert. Wenn sich dort die reinen Herstellungskosten auf das, von dir angegebene Niveau reduzieren lassen, dann haben die alten Werke gewonnen, und neue wird es nur deutlich weniger geben. Aber über die zeitgenössische Literatur klagen sowie so viele

    Couch, Bett oder Hängematte. Sessel nur, wenn ich viel notieren will oder der wunderliche Gedanke kommt, der Mensch wäre nicht zum liegen geschaffen.
    Wenn ich jedoch an einen Sessel käme, wie ihn Darwin gern hatte, so einen, in dem sich bequem sitzen lässt und über dessen Lehnen sich ein Schreibbrett legen ließe, das könnte meine horizontale Ideologie aufweichen. Aber wer über 1,90 m lang ist, hat da so seine Probleme.


    http://www.zeit.de/digital/mob…?commentstart=33#comments


    Schön, dass ein Taschenbuch vom Fischerverlag nur 0,84€ in der Herstellung kostet! Warum zahl ich dann das zehn- bis fünfzehnfache dafür???


    :grmpf:
    Poppea


    Abgesehen davon, dass der Verlag etwas daran verdienen will, vielleicht auch zuviel, ist der Preis eine Buches eher durch die geistige Arbeit bestimmt, die in ihm steckt. Es sei den man geht zum Bleisatz und zum nähen zurück. Die Autoren wollen was, der Lektor muss seine Kinder ernähren, eventuell die Übersetzer auch, die Verwaltung, die Bücher, die nicht gehen müssen kompensiert werden, Großhandel, Handel und der Käufer, der sein Buch über Nacht haben will, auch das kostet Geld.
    Mit den Kosten finanzieren wir Bücherratten eine Kultur, die es in anderen Ländern schon nicht mehr gibt. Es ist eine Kultur, die vermissen würde und wahrscheinlich bald auch werde, wenn sogenannte Literaturfreunde die potentiellen Monopolvertreiber (irgendwie zweideutig das Wort) wie Amazon den Buchhandlungen weiter und immer mehr vorziehen.


    Zum Einstieg fände ich wohl Gustafssons "Wollsachen", "Trauermusik" oder "Der Tod eines Bienenzüchters" gut, denke ich.


    Henning Mankells moralischen Zeigefinger und Didaktik kann ich leider nicht verkraften. :breitgrins:


    "Die Augen des Leoparden" der Roman, den ich gelesen habe, kam mir recht nüchtern und klar vor.


    Vergessen hatte ich, die Krimis von Sjöwall Wahlöö habe ich verschlungen. Und irgendwie ist ja auch Hamsun ein Schwede, irgendwie, in Personalunion sozusagen.


    In Falun gibt es eine Nachbildung von Selma Lagerlöfs Arbeitszimmer, das den Charme einer kleinen Bibliothek ausstrahlt, und an der Wand hängt eine Seite aus einem ihrer Manuskripte, ich glaube aus Nils Holgersson. Ich vermute es war eine Reinschrift. Mich hat der Besuch beeindruckt, aber ein Buch von ihr habe ich auch noch nicht gelesen und es steht noch nicht Mal eines in meinen Regalen :sauer:


    Ja, Lars Gustafsson vor allen anderen, er ist für mich nach wie vor der beste. gewitzteste, intelligenteste Erzähler Schwedens, und auch sein neuestes Buch "Frau Sorgedahls schöne weiße Arme" kann ich empfehlen, es ist einfach ein überaus gekonnt geschriebenes Stück Prosa, wie es einem nur selten begegnet unter dem Allerneuesten.


    Welchen Einstieg für Gustafson würdes du denn empfhlen?


    Außer einem Roman von Mankel und natürlich die Bücher meiner Lindgren-Jugend ist mir die schwedische Literatur unbekannt.

    Das Altenberg Trio und die machen ihre Sache ziemlich gut.


    Gruß, Lauterbach


    Bei mir ist es die Aufnahme des Trio Fontenay, aber ich bin nicht musikalisch genug, um ein Qualitätsurteil abzugeben. Das Thema des Zweiten hatte ich zuerst als Begleitmusik in einem Naturfilm gehört. War ganz aufgeregt, weil im Nachspann keine Angabe darüber gemacht wurde, tippte aber auf Schubert, den ich eigentlich wenig höre, von der Winterreise abgesehen.
    Im Plattenladen, wo gibt es schon noch Läden mit Klassik ( :-( ), hatten die die Trios nicht, und eher durch Zufall, fand ich ca. ein halbes Jahr später die Cds und nahm sie in der Hoffnung mit, meine Intuition sei richtig.
    Mit dem Internet hätte ich ganz andere Möglichkeiten gehabt und jetzt ist das Zweite auf meinem Ipod, auch etwas, was damals nicht möglich war.


    Lets rock


    Wolfgang


    Bartok !!! und etwas Hindemith bestimmt auch noch


    Das Zweite ist nicht zu Unrecht ein Ohrwurm! Wer spielt?

    mir geht es ähnlich wie Lost mit der japanischen Literatur. Das letzte was ich in dieser Richtung
    gelesen habe war "Der Tod des Teemeisters" von Yasushi Inoue und das hat eine große innere
    Leere bei mir hinterlassen wie selten ein Buch. Dabei ist das nicht schlecht geschrieben.


    Eine Kultur, in der Schriftzeichen gemalt werden, kann natürlich auch eine eigene Beziehung zur Erzählung entwickeln. So vieles ist zermoniell, was klassisch japanisch ist, das färbt wohl auch auf die Literatur ab, soweit sie sich der klassik verpflichtet fühlt.


    Was lesen denn die Japaner heutzutage am meisten?


    Hallo Lost, eine präzisere Stellungnahme interessiert mich nun - welche Probleme sind es, die du mit der japanischen Literatur hast?


    Bei dem was ich gelesen habe, das sind hauptsächlich Erzählungen, sind es die die extreme Strenge der Form und der Drang zur vollständigen Poetik, die mich etwas hilflos machen. Es sind quasi Versuche asketisch zu erzählen. Das mag ein paar Mal ansprechend sein, bestimmt anspruchsvioll, damit verliert meiner Auffassung nach der Inhalt aber zu viel Raum. Askese ist ja kein verwerflicher Anspruch, reicht aber zwischen Frühstück und Mittagessen vollkommen aus :zwinker:


    Kennst du den Film "Kagemusha?" In diesem Film gibt es auch diese Elemente, hier sind die Bilder auch die Filmmusik für mich reizvoll gewesen, aber zum lesen wäre es mir zu formelhaft.


    Sagen wir es beispielhaft und nicht gerade schmeichelhaft für mich. "Die glorreichen Sieben" habe ich lieber gesehen als "Die sieben Samurais".

    Auf der Onlineseite der FAZ ist ein Interview mit Fritz Raddatz und sind Auszüge aus den Tagebüchern zu lesen.


    Ich frage mich nun, ob ich mich darüber freuen soll, dass meine Abneigung über den Literaturbetrieb bestätigt ist, oder mich ärgern soll, dass meine Befürchtungen noch übertroffen werden.


    Nichts gegen Eitelheiten, aber hier wird doch nur ein selbstverliebter und selbstreflektierender Haufen von Pseudointellektueller vorgeführt. Ist das wirklich der Kreis, der über die zeitgenössische Literatur bestimmt?

    Wer kurze Prosastücke sucht wird auch bei den "Handtellergeschichten" fündig:


    [kaufen='3446196943 '][/kaufen]


    Ich allerdings, habe so meine Probleme mit der japanischen Literatur.