Meine Erinnerungen an die Strudelhofstiege sind durchwachsen. Die erste Hälfte empfand ich als unnötig langatmig, dann kam ich etwas besser in die Geschichte hinein. Die mehr als 1300 Seiten der Dämonen sind deshalb für mich eine Herausforderung, der ich nicht unbedingt gewachsen bin, aber ich werde wohl den Versuch wagen und mich der Leserunde anschließen. Gelingt es, dann habe ich wieder was zum Angeben Im Juni komme ich an einigen Wochenenden nicht zum Lesen, ich setze deshalb locker 2 Monate für das Buch an.
Beiträge von Lost
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Fallada ist eine ergiebige Quelle:
"Wer einmal aus dem Blechnapf frisst"
"kleiner mann, was nun"
bestens:
"Wolf unter Wölfen"
und natürlich:
"Jeder stirbt für sich allein"
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Tja, das alte Spiel von Angebot und Nachfrage. Wie gesagt, anderes geht mitunter sofort und zu ganz erstaunlichen Preisen weg. Aber die Klassiker …Es würde mich interessieren, weshalb man sich so eine teure Goethe-Gesamtausgabe zulegt und sie dann wieder verkauft, es sei denn aus Not.
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Schreib doch etwas genauer, wie du den Roman fandest. Möchte mich gerne an meine Lektüreeindrücke erinnern.
finsbury
Da sich die DB an ihren Fahrplan hielt, habe ich noch ca. 40 Buchseiten (10% Kindletext) zu lesen und gerade ist es wieder dramatisch. Ich habe die Geschichte, gerade weil sie Geschichte thematisiert, bis jetzt gerne gelesen. Eine, seit Generationen nicht gewaschene Lederhose eines brandenburgischen Ritters fällt ausgerechnet in die Hände seiner Frau (wie sichs gehört, die eigentlich starke Persönlichkeit in der Erzählung), als die große Herbstwäsche ansteht. Da sie am Waschplatz verschwindet entstehen eine Menge Kamalitäten, die den Ritter zeitweilig in Fesseln legen und letzlich einem Vertrauten des Kurfürsten den Kopf kosten. Alles schön durchsetzt mit Anekdoten und durch Geschichten, in denen Aberglaube und herrschende Religion verbunden sind (erinnert mich an den Wanderungen... von Fontane).
Hintergrund ist die Auseinandersetzung des konservativen Adels, dem seine althergebrachten Rechte durch den Kurfürsten und den Klerus, die zentralisieren und vereinheitlichen möchten, streitig gemacht werden. Am historischen Horizont, die Geschchte spielt am Ende des 15. Jahrhunderts, dämmert der Absolutismus und Alexis zeigt durch Dialoge und die Beschreibung der Intrigen das Ringen um die Macht im Detail.
Auch wenn es Längen gibt, schreibt Alexis so anschaulich, dass ich mich gut in die Gegebenheiten einfühlen kann. Ich weiß aber nicht, ob ich den Roman in die Ecke der heiteren Literatur einordnen (immerhin fließt Blut) oder ihn mehr als historischen Roman einordnen soll. Aus meiner Sicht hat er das, was einen guten historischen Roman ausmacht. eine spannende plausible Geschichte und eine Auseinandersetzung mit den historischen Gegebenheiten, die in die Zukunft weisen und die nicht aus den Fingern gesogen ist.
Alexis soll eine Reihe von Romanen über die Geschichte Brandenburgs geschrieben haben. Die werde ich mir ein MAl zusammensuchen, "Ruhe ist die erste Bürgerpflicht" gehört dazu.
Übrigens habe ich nun entdeckt, dass der Bericht "Als Kriegsfreiwilliger nach Frankreich, 1815" auch als Buch erhältlich ist.
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Mittlerweile habe ich den Bericht: Als Kriegsfreiwilliger nach Frankreich, 1815 gelesen und die Hosen des Herrn von Bredow haben mir eine lange Zugfahrt angenehm gemacht.
Wieso der Bericht, den Alexis mit etwa 30 Jahren Distanz und kritischen Blick auf den damals Sechzehnjährigen verfasst hat, und der informative Einzelheiten über das Soldatenleben am Ende der napoleonischen Kriege enthält, nicht gedruckt vorliegt und nicht zur Schullektüre gehört, macht mich ärgerlich. Er hat es mehr verdient, als manches hochschweifendes Werk. -
Lieber sandhofer,
kannst du mir noch sagen, woher ich den Code für das zu verlinkende Buch bekomme?
Im Voraus herzlichen Dank
lost
(nomen est omen)
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klassikfreund: Danke für die Unterstützung.
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würde ich lieber spontan regeln und zwischendurch, mit einer Kurzmeldung ob jemand mitmacht.
Aber wenn du offiziell im Forum nachfragen möchtest, nur zu :winken:LG
MariaDann werde ich geduldig auf einen spontanen Wink von dir warten.
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obwohl ich den Simplicissimus eher als (trotteligen) Draufgänger sehe, seh ich auch eine Parallele zu Olafur, nämlich die, sobald er aus seinem Weltbild herausgerissen wird, nicht mit der Umgebung überein stimmt, bis zur Gewalt hin. Durchaus ein berechtigter Gedanke, Lost. Mein nächster Band wird "Atomstation" sein.
Ob sich daraus eine Leserunde machen lässt?
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Die Tagebücher gibt es als Kindle-Ausgabe kostenlos bei Amazon:
Ich habe leider wieder vergessen, wie man den entsprechenden Link einfügt.
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Hallo Lost,es gab mal hier eine kurze Diskussion über Tippfehler in ebooks und dabei wird auch Willibald Alexis "Ruhe ist die erste Bürgerpflicht" erwähnt:
http://www.klassikerforum.de/i…15.msg33813.html#msg33813Statt Pulver gabs Pullover *ggg*
LG
MariaDanke für den Hinweis.
In der Ausgabe für den Kindle heißt es richtig "Pulver"
Ich werde mich dann wohl nächste Woche an der Ostsee mit den verlorenen Hosen befassen, Ersatz habe ich eingepackt. Finsburys Hinweis klingt verlockend.
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Ich denke, das werde ich auch noch machen. Eins gibt es doch von Manesse, gelle - ja ich denke, das wird es sein.
Obwohl ich dabei bin Manesse zu Grunde zu richten, habe ich genau dieses bestellt, weil Keyserling in meinen Augen für ein gebundenes Buch würdig ist.
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Hallo Lost,hat er nicht "Die Hosen des Herrn von Bredow" geschrieben?
ich kenne nichts von ihm; ist mir nur mal in Effi Briest aufgefallen, da wurden die ...Hosen ... erwähnt.LG
MariaSo ist es. Diesen Roman habe ich mir auch schon auf mein elektronisches Papier abgeschrieben. Dass Alexis bei Fontane erwähnt wurde, ist mir jedoch entfallen.
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Mittlerweile habe ich einiges von Eduard graf von keyserling als Ebook gelesen. ich kann es aber nicht übers Herz bringen, kein Buch von ihm im Regal stehen zu haben. Also muss wenigestens ein Buch in gewohnter Form her und ich habe mir den Roman "Wellen" den es auch für den Kindle gibt bestellt.
Bei Neuerscheinungen stelle ich fest, dass der Preisunterschied zwischen Buchausgabe und Ebook im Bereich 10%-15% beträgt. Wenn nicht deutliche Vorteile bei einer Ebook-Version liegen, wie sie z.B. bei Nachschlagewerke sein können, werde ich wohl immer zum Buch greifen.
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Bei meiner Suche nach kostenlosen Klassikern für den Kindle stieß ich auf den autobiografischen Bericht. "Als Kriegsfreiwilliger nach Frankreich 1815" von W.A., den ich zur Zeit auch schon lese. Aus Wikipedia erfahre ich, dass dieser mit vollkommen unbekannt gewesene Autor der Begründer des deutschen realistischen Romans sei und ein großer Roman von ihm "Ruhe ist die erste Bürgerpflicht" heißt 8den ich mir auch schon auf den EReader gezogen habe). Nun als Sprichwort ist mir dieser Titel schon lange bekannt, ohne dass ich wusste, vorher das stammt. Der Roman ist sehr umfangreich, ich bin aber versucht ihn zu lesen, da der Kriegsbericht gut und interessant geschrieben ist.
Bevor ich aber so ein langes Werk beginne, möchte ich doch herumfragen, ob hier jemand den Autor und den Roman kennt und ob der heute noch lesbar ist.
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Von der leserunde hatte ich mich frühzeitig abgemeldet und die Diskussion habe ich auch nicht weiter verfolgt. Mittlerweile habe ich das Buch aber in aller Stille zu Ende gelesen, nicht mit der gleichen Begeisterung wie ich "Mein eigener Herr" gelesen habe, aber Laxness wird bald wieder dran sein, wahrscheinlich mit "Atomstation".
Ich frage mich, ob Laxness für seine Figur nicht auch vom Simplizissimus angeregt wurde. Sein Held wird ja auch mehr oder minder durch Zeit und Welt getrieben ohne so richtig seinen Weg selbst zu bestimmen.
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Moin, Moin!"Bei beiden Readern geht es mir aber auf den Zeiger, dass jedes Buch gleich aussieht, ganz egal wie oft ich an Schriftgröße und -typ rumfussele. Ich brauche bei Büchern das Gefühl, sie zuzuklappen und ins Regal zu stellen." (<a href="http://www.christoph-koch.net/2012/04/16/anke-groner-mein-medien-menue/">Anke Gröner</a>)
Das ist neues Argument, bei welchem ich spontan nickte. Die Uniformität in der Optik und Handhabung ist schon ein bißchen reizlos.
Ich empfinde das ähnlich. Der Begriff "Buch" auch "Ebook" erscheint mir auch nicht passend, letzlich ist es auf Text reduziert und damit muss man eben zu Recht kommen. Es werden bestimmt auch Blindbände auf den Markt kommen, in die sich die Lesegeräte einfügen lassen, damit wenigstens etwas vom Buch übrig bleibt, vielleicht mit LCD-Buchdeckel ;-).
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Eduard von Keyserling habe ich erst durch die Internetseite "Der Umblätterer" aufgespürt und mittlerweile die Novellen "Am Südhang" und "Schwüle Tage" gelesen. Reiselektüre, für jemand, der auch gerne Fontane liest, denn vieles gibt es, wie schon festgestellt, für Geizkragen und den den Kindle. Keyserling ist aber lange nicht so verklemmt wie es Fontane in seinen Werken ist. "Schwüle Tage" hat schon was französisches.
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Eben habe ich einen ersten Blick in meinen neusten leichtsinnigen Spontankauf geworfen: Das Buch der Tagebücher. Hoppla, das ist besser als Kalendersprücher. Schaut Mal rein.
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Danke, dass du dagegenhältst, Lost!
Ich möchte deine Erwartungen aber nicht zu hoch schrauben, es ist ein interessanter selbstreflektierende Bericht von einem Selbstversuch, aber die Wildnis ist eher Schrebergarten. Ich frage mich gegenwärtig ob T. jetzt Anhänger der Teeparty-Bewegung wäre.
Hier die geographischen Koordinaten des Sees: N71° 20' 19", W42° 26' 21" (um diese Jahreszeit wurde früher dort Eis gesägt, also keine Badehose einpacken)