Beiträge von Lost

    Außer mir kennen bestimmt alle "The Paris Review"



    Ich habe sie eben erst entdeckt. Alice Munro hat dieser Literaturzeitschrift 1994 ein Interview gegeben, das sich im Archiv befindet und online gelesen werden kann, neben Interviews mit anderen bekannten Schriftstellerinnen.


    http://www.theparisreview.org/

    Danke für die Buchliste. Nur weniges davon habe ich gelesen.
    "Soll und Haben" halte ich für keinen Roman, der die "Industrielle Revolution" thematisiert, noch nicht ein Mal den Handelskapitalismus, er entwickelt eher eine Vorstellung von Kaufmannsmoral und hat schon völkische Züge.
    Vielleicht findet sich noch was in Balzacs menschlischer Komödie, davon habe ich aber auch nur 3 Werke gelesen.


    Wahrscheinlich ist auch mittlerweile vieles verschollen, weil dem wahren Literaturkenner Literatur die nach Schweiß riecht suspekt ist.


    Das ist schon mal sehr erfreulich!
    Vielleicht finden sich noch andere.
    Sonst kannst du gerne, innerhalb des von mir genannten Zeitraums, den Starttermin bestimmen. Ich brauche wohl noch eine Woche für den Laxness, dann wäre ich frei für eine Leserunde.


    Gib mir bitte noch etwa zwei Wochen Zeit. Eben war ich in der Buchhandlung, die Version, die ich bestellt habe ist BoD und wird gerade gedruckt oder abgeschrieben. Es ist zwar zu erwarten, dass ich das Buch Ende nächster Woche da habe, jedoch ist das nicht sicher. Für den Kindle gibt es "Harte Zeiten" nicht in deutsch.
    Notfalls kann ich aber auch mit der englischen Version beginnen, scheue jedoch die Mühe.

    Gibt es nicht in: Paris, ein Fest fürs Leben, eine Bemerkung Hemingways, dass er erst abends zu Weißwein greift, um tagsüber konzentriert arbeiten zu können? Von Joyce wird auch gesagt, er wäre deshalb Weißweinalkoholiker gewesen, weil durch dieses Getränk der Geist nicht so angegriffen wird, als du durch die üblich verdächtigen Getränke, inklusive Rotwein.
    Einem Schriftsteller der kein Alkoholiker ist, sollte man sowieso misstrauen.


    Hans Fallada, "Wolf unter Wölfen".
    Über 1200 Seiten - bin jetzt bei ungefähr 850.


    (Hurra! Endlich konnte ich mich aufraffen, meinen ersten Beitrag zum Forum zu liefern!)
    :winken:


    Es ist lange her, dass ich Fallada las, aber damals auch mehrere Romane am Stück und die Fernsehserie: Bauern Bonzen... hat mir auch gefallen.
    Wolf unter Wölfen habe ich jedoch noch nicht gelesen und sollte das noch nachholen.


    Gut, dass du über die Schwelle überschritten hast, und wir weitere Beiträge erwarten können, vielleicht willst du sogar an Leserunden teilnehmen oder welche vorschlagen..

    Der Mann war ein Sprachmonster, ein Ungeheuer aus Spottlust und Häme. Man sagt ihm eine gewisse Sprach-Musikalität nach. Er beherrscht perfekt das Stakkato-Spiel und brilliert vor allem in der mehrstimmigen Fuge. :bang:


    Das kann man allerdings nicht immer ertragen, wie Du selbst festgestellt hast.


    Vielen Dank für die Erläuterung Sir. Auf seine Musikalität weißt er ja schon im ersten Teil ganz stolz hin. Wie sich das in seinem Stil ausdrückt, bleibt mir natürlich verborgen, da ich von musikalischen Strukturen noch weniger verstehe, als von literarischen.
    Meine Güte, ich komme mit diesen östereichischen Literaten wohl garnicht zu Recht, ob es nun Stifter, Musil oder Bernhard ist. Der Bernhard kommt jetzt ins CD-Regal.

    Nach einem kurzen Stück des zweiten Teils von Berhards Autobiografie werde ich abbrechen. Diese permanente Verbitterung ist nervtötend.
    Wahrscheinlich wird Lewitscharowff mit "Blumenberg" ihre zweite und letzte Chance bekommen.


    Was ist eigentlich an diesem Bernhard so Bedeutendes dran??? Will mir das jemand Mal erklären?


    @BigBen:Bildung ist immer gut. :breitgrins:
    Lost: Warum kannst Du Bernhardt denn nicht ernst nehmen?


    Bernhard beginnt mit seiner Zeit in einem Salzburger Internat gegen Ende des Kriegs, wo er sich ausgestoßen fühlt und so ziemlich alles,was ihn umgibt hasst, scheinbar einem Hang zum Selbstmord gerade noch widerstehend. Abgesehen von seinem Großvater, sind alle männmlichen Personen, entweder nur als diffuse Masse vorhanden, oder als Züchtiger und er findet nur Verständnis und Schutz bei (wenigen) Frauen, was natürlich für einen pupertierenden Jüngling nicht ungewöhnlich sein muss, und, literarisch unglücklich, nur harmlos und oberflächlich geschildert ist.
    Bei mir entsteht der Eindruck, dass Bernhard sich hoch überlegen und gleichzeitig verachtet fühlt. Das kann man ernst nehmen, im Briefwechsel mit Unseld findet sich das ja auch, oder es lässt sich als eine ironische Selbstinzenierung Bernhard auffassen.