Zwei Seelen in meiner Brust?

  • Guten Tag an Alle!


    Hier mal ein Thema, dass mir schon lange am Herzen liegt. Auf den ersten Blick hat es nicht besonders viel mit der klassischen Literatur zu tun. Ich denke, wenn man sich näher mit dem Thema beschäftigt vielleicht doch.
    Also hier meine Frage:
    Gibt es eine Seele? Wenn ja wo liegt sie? Was ist die Seele überhaupt?
    Ist die Seele veränderbar, wann kommt sie in den Körper und wann verlässt sie ihn?
    Mich interessiert wirklich, wie ihr darüber denkt...


    Bis dann
    Hyperion

    John fragt ihn: "Did you come?"
    <br />&quot;No&quot;, antwortet der Alte.
    <br />John fragt ihn: &quot;Did she come?&quot;...

  • Hallo zusammen!
    Hallo Hyperion!


    Eine gute Freundin von mir ist der felsenfesten Überzeugung, unsere Seele (die uns beim Tod verlässt) wiege 18g. Ich habe sie allerdings nie gefragt, wie sie zu dieser Zahl gekommen ist.


    Zum Thema 'Seele' in der (klassischen) Literatur: wahrscheinlich der eine oder andere mittelalterliche Mystiker - obwohl ich jetzt so aus dem Bauch auch nicht sagen könnte, welcher und wo. Der eine oder andere Scholastiker vielleicht - auch da kann ich Dir so auf die Schnelle keine Namen oder Texte nennen.


    Moderne Mystiker. Der eine oder andere Theosoph wahrscheinlich. Karl May in seinem Spätwerk zum Teil (z.B. "Und Friede auf Erden!"). C.S. Lewis' Trilogie um den 'Schweigenden Stern'.


    Ausserhalb unseres westlichen Kulturkreises: Buddhistische und hinduistische Schriften.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • hallo Hyperion,
    hallo Sandhofer,


    interessanter Beitrag, das frage ich mich auch sehr oft, woran man denn die Seele festmachen kann... Wenn wir von Seele sprechen dann meinen wir in der Regel damit den Individualitätskern minus Gehirn, d.h. alles was das Ich ausmacht, aber nicht materiell ist...
    Natürlich kann man versuchen sich philosophisch mit der Problematik auseinanderzusetzen, da gibt es vielerlei Ansätze, nur um einige willkürlich herauszugreifen, z.B. Aristoteles "De anima" oder dann Descartes "Discours", wo es dann schon um das Zusammenspiel von Leib und Seele geht... Oder Meister Eckhart, der die Seele als den Gottesfunken bezeichnete, sehr interessant, fast wieder modern...


    Aber ganz unter uns, letztendlich läuft es meines Erachtens doch immer wieder auf den Glauben hinaus, dass wir Menschen so etwas besitzen wie eine Seele... Bewiesen hat es noch niemand... Aber es ist eine Hypothese mit der sich gut arbeiten lässt... Und mir persönlich wäre die Vorstellung mein Ich wäre nur das was im Gehirn passiert, ehrlich gesagt unausstehlich...


    In der Literatur liebe ich gerade die Darstellung von Charakteren, in denen scheinbar entgegengesätzte Eigenschaften miteinander kämpfen, nimm' z.B. Rogoschin in Dostojewskis "Der Idiot" oder Faust natürlich oder Harry Haller im "Steppenwolf" oder nicht zuletzt auch Hölderlins "Hyperion"... überall Seelen im Zwiespalt mit sich selbst, hin und hergerissen zwischen einanderwiederstrebenden Lebensentwürfen... überhaupt erscheint mit eine Form von innerer Zerrissenheit eine gute Voraussetzung zu sein um überhaupt das Bedürfnis zu haben zu schreiben. Schreiben also als eine Art Therapie, als eine Form der Lebensbewältigung, da wird es ja auch überhaupt erst interessant ;o))


    Grüsse,
    Lucien

  • Hallöchen,


    Sandhofer hat geschrieben:
    "Eine gute Freundin von mir ist der felsenfesten Überzeugung, unsere Seele (die uns beim Tod verlässt) wiege 18g. Ich habe sie allerdings nie gefragt, wie sie zu dieser Zahl gekommen ist."


    Es ist wissenschaftlich erwiesen, das der tote Mensch weniger wiegt, als der noch Lebende. Ich dachte es wären 21 Gramm, so heißt nämlich auch ein Film der sich mit diesem Thema beschäftigt und vor kurzer Zeit im Kino lief.
    Schon merkwürdig...
    Ich danke auf jeden Fall für die Antworten.
    Die Seele als Gottesfunken, diese Theorie hatte ich auch schon gehört, aber im Zusammenhang mit dem Tod von Jesus, als seine Seele in die Jünger gefahren ist.
    Ich persönlich, denke auch, dass es nicht unbedingt eine Seele gibt und wenn doch das sie den Körper nicht erst im Tod verlassen kann, sondern schon vorher. Die Seele wird ja eigentlich immer als etwas reines angesehen. Naja in der Komödie von Dante nicht. Aber ich meine das die Menschen an die Seele glauben um sich von den Tieren zu unterscheiden und um ihre Einmaligkeit zu zeigen.
    Eine Nichtexistenz der Seele wäre eine Beleidigung für uns und würde uns auch die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod nehmen. Wer will das schon???
    Ich bin der Meinung, dass die Seele etwas ist, was sich im Gehirn abspielt und wo unsere Persönlichkeit, geprägt durch Erziehung, Umfeld usw. verankert ist.
    Na denn bis dann
    :winken: :winken: Hyperion

    John fragt ihn: &quot;Did you come?&quot;
    <br />&quot;No&quot;, antwortet der Alte.
    <br />John fragt ihn: &quot;Did she come?&quot;...

  • Hallöchen,


    wenn die Seele bei einem 18 g wiegt und bei einem 21 g, dann hängt das mit dem Gesamtgewicht eines Menschen zusammen. Formel für Berechnung des Seelengewichts: Lebendgewicht : 4000.


    Wenn die Seele also 18 g wiegt (1. Beispiel), dann wiegt die Dame ca. 72 kg. Bei dem Film, wo die Seele 21 g wiegt, wiegt der Mensch dann ca. 84 kg.


    Freundliche Grüsse


    Klaus