Stefan Zweig - Magellan. Der Mann und seine Tat

  • Stefan Zweig - Magellan. Der Mann und seine Tat


    Inhalt: Magellan (1480–1521) ging als erster Weltumsegler in die Geschichte der großen Entdecker ein. Verwegen und kühn lebte er seinen Traum und revolutionierte die Welt. Dabei war es nicht nur Abenteuerlust, die ihn lenkte, sondern auch der Mut, sich gegen das herrschende Weltbild der Zeit zu stellen und keine Grenzen zu akzeptieren. An der Schwelle zur Neuzeit ließ er die alte Welt hinter sich und lieferte den Beweis dafür, dass die Erde eine Kugel und das Unmögliche möglich ist.


    Meine Meinung: Ich habe das Buch verschlungen und kann es ohne schlechtes Gewissen weiterempfehlen. Ich mag den Stil von Zweig sehr, habe schon einige Bücher von ihm gelesen und wurde eigentlich noch nie enttäuscht.


    Stefan Zweig schreibt quasi eine Art Biographie von Magellan. Man erfährt sehr viel über den Werdegang des Entdeckers und vor allem über die Fahrt rund um die Welt.

    Ich muss gestehen, ich liebe Entdeckungsreisen jeglicher Art und war daher fasziniert von dem Unternehmen. Man muss sich das mal vorstellen, man segelt monatelang in fremden Gewässern. Ohne Ahnung wo man ist, ohne Navi, ohne zu wissen wie weit der Weg noch ist. Allein die Suche nach der Magellanstraße war faszinierend zu lesen. Dieses Vortasten an der Küste Südamerikas entlang, bei jeder Bucht hoffend, dass es endlich der Durchgang zum Pazifik ist.


    Stefan Zweig schmückt manche Sachen aber sehr aus und keiner weiß ob es sich tatsächlich so zugetragen hat. Er behauptet oft Dinge, die er aufgrund von Beschreibungen vermutet, für die es aber keine Beweise gibt. Zum Beispiel die anderen Kapitäne. Zweig schiebt hier sehr gern Magellan den schwarzen Peter zu, wenn die anderen Kapitäne nicht machen was er will. Weil er ihnen nicht sagt wohin die Reise geht. Und es ist verständlich, dass sie daher missmutig sind. Das hat nichts damit zu tun, dass Magellan Portugiese ist und die Kapitäne Spanier. Das ist allerdings reine Spekulation. Wie es sich wirklich auf der Reise zugetragen hat, werden wir wahrscheinlich nie endgültig erfahren.


    Einziger Minuspunkt an dem Buch: die spanischen Passagen, die nicht übersetzt wurden. Vielleicht war es zur Zeit Zweigs üblich, dass jeder Spanisch und Latein lesen konnte, heute ist es das aber definitiv nicht. Ich habe diese Passagen einfach überflogen und mir den Sinn aus dem Zusammenhang gereimt.


    Alles in allem aber ein sehr gutes Buch über die erste Weltumsegelung.

  • „Reine Spekulation“ - man nennt es auch dichterische Freiheit.

    "Man träumt viel vom Paradies, oder vielmehr von verschiedenen, wechselnden Paradiesen, die doch alle verloren sind, bevor man stirbt, und in denen man sich selbst verloren fühlen würde." ("A la recherche du temps perdu")