Literaturnobelpreis 2015

  • Ich habe eben die ersten Seiten von "Die letzten Zeugen" von Swetlana Alexijewitsch gelesen (in der Ausgabe von 1989, Verlag Neues Leben, Berlin).


    Swetlana Alexijewitsch hat für dieses Buch 40 Jahre nach dem Krieg Menschen befragt, die damals zwischen zwei und vierzehn Jahre alt waren. Kinder ohne Kindheit. Erschütternd.


    Mein Vater hat nur wenig aus dieser Zeit erzählt und wenn, dann eher die unbeschwerten Erinnerungen, das Grauen hat er nur kurz neutral, nach außen hin emotionslos erwähnt. Meine Mutter hat nie darüber gesprochen.


    Gruß, Gina


  • Hallo Gina,


    Ähnliche Situation in meiner Familie, am meisten ist mir der sehnsuchtsvolle, traurige Blick in Erinnerung, wenn es um die alte Heimat ging.


    Swetlana Alexijewitsch gibt ihnen eine Sprache, das habe ich auch in ihrem Buch "Tschernobyl. Chronik einer Zukunft" erfahren. Erschütternd, du sagst es.


    Das obige Buch möchte ich auch noch lesen.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)


  • Hallo Gina,


    Ähnliche Situation in meiner Familie, am meisten ist mir der sehnsuchtsvolle, traurige Blick in Erinnerung, wenn es um die alte Heimat ging.


    Hallo Maria,


    ja, an diesen Blick erinnere ich mich auch. - Wenn man es (zum Glück) nicht selbst erlebt hat, kann man vermutlich nur ansatzweise erahnen, was es heißt, die Heimat durch Flucht oder Vertreibung zu verlieren.


    Ich habe "Die letzten Zeugen" inzwischen beendet. Das Buch ist unbedingt lesenswert. Es hat mich allerdings auch ziemlich mitgenommen, da es nur allzu oft das Schlimmste zeigt, wozu Menschen fähig sind. Schwere Kost.


    Das Tschernobyl-Buch habe ich mir auch notiert.


    Gruß, Gina