Bhagavad-Gita

  • Hallo Hubert,


    Ich stimme Dir in allem zu und würde nur hinzufügen, dass man bei einem so großen Werk wie der Bibel (oder dem Mahabharata), das über einen sehr langen Zeitraum entstanden ist, erwartet, dass es in sich nicht homogen ist - es kann gar nicht anders sein. Die Bhagavad-Gita dagegen ist vergleichsweise kurz und in sich geschlossen, so dass es schon wieder ein Kunststück eigener Art ist, auf so geringem Raum eine solche Fülle von Gedanken auszudrücken.


    Übrigens frage ich mich, ob ein wirklich gläubiger Christ (ich bin keiner) dem Gedanken der historisch bedingten Inhomogenität der Bibel zustimmen könnte. Es ist doch "Gottes Wort" und somit von Anfang bis Ende ewige Wahrheit...?


    Gruß, Harald

    Aktuell: Altägyptische Literatur. Kafka. Theater des Siglo de Oro. Gontscharow. Sterne, Fielding, Smollett.

  • Hallo Harald,


    Du hast gepostet,
    Übrigens frage ich mich, ob ein wirklich gläubiger Christ (ich bin keiner) dem Gedanken der historisch bedingten Inhomogenität der Bibel zustimmen könnte. Es ist doch "Gottes Wort" und somit von Anfang bis Ende ewige Wahrheit...?


    Wenn Du dir solche Fragen stellst, wäre ja wahrscheinlich unser demnächst stattfindendes Bibelprojekt etwas für dich. Ich denke, dass wir dabei auch auf solche Fragen stoßen.


    Gruß von Hubert

  • Hallo zusammen!


    Die Gita - wieder was gelernt, danke! Und danke auch für die Zusatzinformationen über Hartmann. Und danke für den Hinweis auf die englische Übesetzung.


    Zitat

    Die Bakhti-Leute sehen übrigens auch Jesus als einen ihrer Meister an.


    Die Liste der (spirituellen) Meister bzw. Lehrer ist ja im Hinduismus nicht abgeschlossen, im Gegensatz zum Christentum oder Islam, wo nach Christus bzw. Mohammed keiner mehr kommen soll.


    Zitat

    Möglicherweise kenne ich alle deutschen Übersetzungen, aber eine Empfehlung will ich nicht geben.


    Mitr ging's nicht darum, dass ich weitere Übersetzungen lesen wollte, sondern darum, die Tendenz anderer Übersetzungen wenigstens vom Hören-Sagen kennenzulernen.


    Zitat

    Würdest du z.B. jemand, der weder das Alte Testament, noch die restlichen Teile des Neuen Testament kennt, ja möglicherweise noch nie den Namen Jesus vorher gehört hat, die Bergpredigt zum Lesen geben?


    Unter Umständen: ja.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo Sandhofer,


    Zitat

    Würdest du z.B. jemand, der weder das Alte Testament, noch die restlichen Teile des Neuen Testament kennt, ja möglicherweise noch nie den Namen Jesus vorher gehört hat, die Bergpredigt zum Lesen geben?


    Unter Umständen: ja.


    Welche Umstände wären das?


    Gruß von Hubert

  • Hallo allerseits


    Zitat

    Das alles könnte man auch von der Bibel sagen, das Alte Testament z.B. wird zur Rechtfertigung von Judentum, Christentum und Islam herangezogen und die Evangelien werden von Kopten, griech./russ. Christen, R.Kath., Lutheranern, den Zeugen Jehovas, den Rosenkreuzern, der Christengemeinschaft usw. jeweils zur Rechtfertigung ihrer Position herangezogen.


    Das ist so nicht ganz korrekt.


    Die Muslime rechtfertigen sich nicht mit dem Alten Testament, sondern mit dem Koran. Es gibt zwar Übereinstimmungen und Ähnlichkeiten zwischen diesen beiden Büchern, aber auch Unterschiede, es ist einfach nicht dasselbe.


    Für die Zeugen Jehovas bildet die Bibel in ihrer Gesamtheit, AT+NT, die Glaubensgrundlage und zwar alle Bücher gleichwertig.


    :winken:


    Daniela

    "Kunst und Unterhaltung sind verschwistert und keine Feinde." - John Irving

  • Liebe Daniela,


    Du hast Recht, den Muslimen ihren Koran und den Juden ihren Talmud. Das alles ist mir bekannt und ich denke Harald auch. Auch die Unterschiede zwischen AT und Koran. Das wollte auch niemand bestreiten, ebenso wenig, dass den Zeugen Jehovas, das AT genauso wichtig ist wie das NT, auch das ist mir aus zahlreichen Diskussionen in Fußgängerzonen bekannt. Darum ging es aber überhaupt nicht, sondern:


    Harald war der Ansicht, dass die Gita verschieden ausgelegt wird, und ich habe zustimmend gesagt, die Bibel auch und dies an Beispielen verdeutlichen wollen. Bei diesen Beispielen brauchte ich nun weder den Koran noch den Talmud erwähnen, weil es nicht um diese Bücher ging, sondern um die Bibel. Um zu sagen, dass Christen das alte Testament anders auslegen, als die Juden, nützt es nun nichts auf das NT zu verweisen, das interessiert die Juden nämlich nicht..


    Genauso ist es mit den Zeugen Jehovas, um zu sagen, dass die Rosenkreuzer das NT zum Teil anders deuten als die Zeugen Jehovas, ist es nicht erforderlich, darauf hinzuweisen, dass für die Zeugen Jehovas das AT auch wichtig ist, für die Rosenkreuzer ist es das nämlich nicht, zumindest nicht im gleichen Umfang wie das Neue. Schon allein das wäre eine unterschiedliche Auslegung der Bibel. Für die einen (z.B. die Zeugen Jehovas) sind beide Teile aus religiösen Gründen gleich wichtig. Für andere (z.B mich) haben sie unterschiedliche Bedeutung-


    Ich denke, Harald hat verstanden, was ich meinte, sonst hätte er mir sicher nicht zugestimmt. Wahrscheinlich hat er mich deshalb verstanden, weil er den Kontext in dem mein Posting stand, mitgedacht hat.


    Liebe Grüße von Hubert