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<b>Inhalt:</b>
Nach schauspielerischen Erfolgen in Hamburg bekommt Hendrik Höfgen Ende der 1920er Jahre ein erstes Engagement am Berliner Staatstheater. Seine Bekanntheit steigert sich stetig und in der Rolle des Mephisto wird er zum Star. Zum Zeitpunkt der Machtergreifung der Nazionalsozialisten befindet sich Höfgen im Ausland und befürchtet zunächst wegen seiner ehemaligen Mitarbeit in einem kommunistischen Kabarett nicht nach Deutschland zurückkehren zu können.
Durch die Fürsprache einer Kollegin erlangt Höfgen dann aber das Wohlwollen des Ministerpräsidenten und setzt seine Arbeit in Berlin fort. Seine vitale Darstellung der mephistotelischen Figur wird für die Nationalsozialisten zu einer faszinierenden, ästhetisch überhöhten Darstellung des Bösen. Die eigene Situation klar reflektierend, erreicht Höfgen mit der Ernennung zum Intendanten und Staatsrat einen neuen Höhepunkt seiner Karriere. Ganz mit der Sorge um sein selbst empfundenes schauspielerisches Versagen in der Rolle des Hamlet beschäftigt, lehnt er am Ende des Romans in der Konfrontation mit einem kommunistischen Widerstandskämpfer jede politische Verantwortung ab und zieht sich voller Selbstmitleid auf seine Position als "gewöhnlicher Schauspieler" zurück.
<b>Der Autor:</b>
Klaus Mann, der sich in seinem Werk immer wieder mit der eigenen Person auseinander setzt und gegen den Faschismus kämpft, gilt als wichtiger Vertreter der deutschen Exilliteratur. Der älteste Sohn von Thomas R Mann litt zeitlebens darunter,sich schriftstellerisch gegen Vater und Onkel (Heinrich R Mann) behaupten zu müssen. Nach großbürgerlicher Kindheit und bohemehafter Jugend emigrierte Klaus Mann 1933. Im niederländischen Exil engagierte er sich u.a. als Mitherausgeber der literarischen Emigrantenzeitung Die Sammlung gegen den Nationalsozialismus. 1938 siedelte Mann in die USA über und nahm als amerikanischer Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. Spielerisch stellt Mann sein eigenes Ich in verschiedenen Rollen dar (Kindernovelle, 1926). Persönliche Probleme werden schriftstellerisch verarbeitet, so etwa Homosexualität (Der fromme Tanz, 1926), Drogenabhängigkeit und Suizidgedanken (Treffpunkt im Unendlichen, 1932).
Die autobiografischen Schriften von Mann (Kind dieser Zeit, 1932; Der Wendepunkt, 1942) sind wichtige kulturgeschichtliche Zeugnisse. In den Romanen Mephisto und Der Vulkan (1939) stellt Mann die Situation der Künstler und Intellektuellen in einer politisch hoch brisanten Situation in den Mittelpunkt. Mann, dessen literarische Leistung umstritten ist, verstarb an einer Überdosis Schlaftabletten. Nach Kriegsende konnten sich seine Bücher auf dem westdeutschen Buchmarkt nicht behaupten. Sein Werk fand erst ab Mitte der 1960er Jahre eine breite Leserschaft. Biografien: U.Naumann, Klaus Mann (rm 50332); N. Schaenzler, Klaus Mann, 1999
<b>Ausgaben:</b>