Ich fürchte, dazu kann ich nichts beitragen. Die Lektüre von Stine liegt zu weit zurück, als dass ich in Details gehen könnte.
Du musst da keine Details kennen und es geht auch nicht speziell um Stine, - das gilt auch für Lene aus „Irrungen, Wirrungen“, Melanie aus „L’Adultera“ oder irgend eine andere der von Fontane beschriebenen Frauen: Keine gibt sich mit Kinder, Kirche, Küche zufrieden, im Gegensatz zu Tine und der werden sogar noch die ersten zwei „K“ vorenthalten, sie muss sich ausschließlich mit der Küche begnügen.
Schaumann unterdrückt seine Frau nicht. Höchstens durch zuviel Fürsorge. Bei der Stelle , die du zitierst, geht es darum, dass er verhindern möchte, dass seine Frau mit in die Stadt kommt, weil er sie schützen will. Sie weiß, er hat gute Gründe, und gibt nach.
Sie gibt nicht nach, sondern sie weint, weil sie gegen ihren Mann immer nachgeben muss: „ ..warte wieder auf dich, Heinrich.“ Das Schlüsselwort ist hier wieder, weil es zeigt, dass es kein Einzelfall ist und sie wieder und wieder auf ihren Mann warten muss. Nein, Heinrich ist kein guter Ehemann, das gute Eheleben wird nur dem ehemaligen Schulfreund? vorgespielt, der Eroberer der roten Schanze hat lediglich eine Köchin miterobert.
Und wieso schützt er sie, wenn sie zu Hause bleiben muss, schützen könnte er sie nur, wenn sie bei ihm wäre?
An einer anderen Stelle wird Tine von Heinrich regelrecht in die Küche abkommandiert und an einer weiteren Stelle wo Tine die beiden mal kurz verlassen muss, nutzt Schaumann die Gelegenheit um bei Eduard über seinen Schwiegervater her zu ziehen. Diese Stelle zeigt, dass Heinrich mit gespaltener Zunge redet (er ist kein Freund der Wahrheit, was wir bei unserer folgenden Diskussion über die Mordgeschichte berücksichtigen sollten). Und so wie Heinrich und seine Tine den Schwiegervater bei Eduard in einem guten Licht erscheinen lassen, so spielen sie ihm auch eine gute Ehe vor.