Der venezianische Maler Jacopo Robusti (1518 – 1594) wurde nach dem Beruf seines Vaters, eines Seidenfärbers, Tintoretto (Färberlein) genannt. Er arbeitete kurze Zeit in der Werkstatt von Tizian, ab 1539 ist er als selbständiger Meister in Venedig tätig. 1565 wird Tintoretto Mitglied der nach dem heiligen Rochus von Montpellier benannten Scuola Grande di San Rocco, 1566 Mitglied der Florentiner Akademie.
In seiner Werkstatt hatte er den Spruch „Il disegno di Michelangelo ed il colorito di Tiziano“ (Die Zeichnung von Michelangelo und die Farbe von Tizian) aufgehängt, noch wichtiger als Zeichnung und Farbe ist bei Tintoretto aber die Lichtführung. Sie bestimmt den Bildaufbau und teilt die Fläche in verschiedene Segmente. Es ist kein statisches Licht, das wie ein Strahl einfällt, sondern ein dynamisches Licht aus einer nicht zu bestimmenden Quelle.
Heute gilt Tintoretto als der Hauptmeister des venezianischen Manierismus.