Giuseppe Tomasi, Herzog von Palma und Fürst von Lampedusa, wurde am 23. Dezember 1896 in Palermo auf Sizilien geboren. 1925 lernte er auf einer Bildungsreise in London die baltische Baronesse Alexandra Wolff-Stomersse kennen und 1932 heirateten die beiden in Riga. Da sich das Zusammenleben mit der Schwiegermutter in Palermo schwierig gestaltete kehrte Alexandra nach Lettland zurück. Nach dem Tod der Mutter 1942 lebt das Ehepaar zusammen in Palermo. 1952 begleitet Tomasi einen Vetter, der einen Lyrikband herausgegeben hatte, zu einem Schriftstellerkongress. Als Tomasi dort gefragt wurde, ob er auch Dichter sei, antwortete er: „Nein, Fürst“.
Nun ja, groß war sein Fürstentum nicht. Die Insel Lampedusa zwischen Sizilien und Tunesien im Mittelmeer gelegen ist 9 km lang und 3 km breit. Einem seiner Vorfahren war 1667 von Karl II von Spanien der Titel eines Fürsten von Lampedusa verliehen worden. Heute hört man von der Insel meist im Zusammenhang mit afrikanischen Bootsflüchtlingen.
Nach diesem Schriftstellerkongress fing Tomasi an seinen Roman „Il Gattopardo“ zu schreiben, der bei neueren deutschen Übersetzungen auch nicht mehr „Der Leopard“ heißt, sondern den italienischen Titel richtigerweise beibehält.
Giuseppe Tomasi starb am 23. Juli 1957 in Rom an Lungenkrebs.
Visconti hat „Il Gattopardo“ mit Burt Lancaster, Claudia Cardinale und Alain Delon verfilmt und 1963 dafür in Cannes die Goldene Palme erhalten.
Jochen Trebesch, geboren 1944, Doktor der Rechtswissenschaft und ehemaliger Diplomat hat jetzt eine beachtenswerte Biografie von Giuseppe Tomasi vorgelegt. Als erster Biograf hat er nicht nur im sizilianischen Hinterland recherchiert, sondern auch in Lettland und er hat den kompletten Briefwechsel zwischen dem Fürsten und der baltischen Baronesse ausgewertet:
„Giuseppe Tomasi di Lampedusa: Leben und Werk des letzten Gattopardo“
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