Wolfgang Rihm

  • Einer der renommiertesten und vielseitigsten Komponisten, der vielfach geehrte Wolfgang Rihm (geboren am 13. März 1952 in Karlsruhe), wird heute 60 Jahre alt.


    Schon während seiner Schulzeit am humanistischen Gymnasium studierte er Komposition an der Hochschule für Musik und legte 1972 parallel zum Abitur das Staatsexamen in Komposition und Musiktheorie ab. Es folgten Studien bei Karlheinz Stockhausen in Köln und bei Klaus Huber (Komposition) und Hans Heinrich Eggebrecht (Musikwissenschaft) in Freiburg. Mit dem Orchesterstück „Morphonie – Sektor IV“ gelingt ihm 1974 bei den Donaueschinger Musiktagen der künstlerische Durchbruch. –Aufträge, Berufungen, Ehrungen folgen. Seit 1985 ist Rihm Lehrstuhlinhaber an der Musikhochschule Karlsruhe.


    Ich selbst bin Anfang der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts auf Wolfgang Rihm aufmerksam geworden, als die Alte Oper im Rahmen des Festivals Frankfurt Feste ein Komponistenporträt zu Wolfgang Rihm gab. Besonders und nachhaltig hat mich dabei die aufgeführte Kammeroper „Jakob Lenz“ nach der Erzählung „Lenz“ von Georg Büchner beeindruckt. Gut in Erinnerung sind mir auch die Uraufführung des 5-teiligen Musiktheaters „Die Hamletmaschine“ nach Heiner Müller 1987 in Mannheim, bei dem Hamlet (Rudolf Kowalski) und Ophelia (Gabriele Schnaut) ins 20. Jahrhundert versetzt werden und die Uraufführung von Proserpina nach Goethe bei den Schwetzinger Schloßfestspielen 2009 unter der Regie von Hans Neuenfels.


    Oft folgt Wolfgang Rihm Impulsen aus der Literatur, u.a. auch bei dem Musiktheaterstück „Die Eroberung von Mexiko“ nach Libretto des Literaturnobelpreisträgers Octavio Paz, manchmal aber auch Impulsen aus der Malerei wie z.B. bei dem 2009 in Amsterdam uraufgeführten „Der Maler träumt. Ein Traum Gesicht von Max Beckmann“ für Bariton und Ensemble. Auch die Arbeitsweise von Wolfgang Rihm, der seine Stücke oft als „work in progress“ versteht und sie durch Ergänzungen, Erweiterungen und „Übermalungen“ weiterentwickelt, wurde von einem Literaten, James Joyce, formuliert.


    Das internationale Musikfestival Heidelberger Frühling gibt im Rahmen der Kammermusik Akademie am 28. April 2012 ab 19:00 Uhr in der Alten Pädagogischen Hochschule “Ein Fest für Wolfgang Rihm”, bei dem Wegbegleiter, Kollegen und Schüler ein Überraschungsprogramm präsentieren werden und sicher auch Rihms Liebe zu gutem Wein und badischem Essen nicht zu kurz kommen wird.


    http://www.heidelberger-fruehl…7614/e7657/index_ger.html

  • Hallo Montaigne,


    als Klassik-Interessent war mir der Name Wolfgang Rihm auch nicht gänzlich unbekannt (auch wenn ich seine Musik nicht wirklich kenne). So kam es, dass ich heute auf dieses amüsante <a href="http://www.zeit.de/kultur/2012-03/wolfgang-rihm-interview-60"> ZEIT-Interview</a> aufmerksam wurde.


    Gruß
    Klaus