Eigenes: Schiffsgedicht 1

  • Bin mir nicht sicher, ob hier der richtige Platz ist für meine Verse. Riskiere es aber trotzdem.



    Schwere See
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    Steifer Wind bläst übers Deck,
    Will mich auf die Planken werfen.
    Schaumbedeckte Wellen rollen
    Gegen starke Dünung an.


    Stampfend packt die schwere See
    Dieses übergroße Schiff.
    Alle waagerechten Flächen
    Schwanken ohne Unterlass.


    Unvermittelt kommen Stöße,
    Gläser von den Tischen fegend,
    Ausgelöst von großen Wellen,
    Die sich einzelnen aufgebaut.


    Und dann wieder wird das Schiff
    Rüttelnd, schüttelnd für Sekunden
    Wuchtig hin und hergeworfen,
    Scheinbar auf der Stelle harrend.


    Nasse Schäume treibt der Wind
    Bis zum höchsten Deck hinauf.
    Sonnenschein im Tröpfchen-Nebel
    Regenbogen leuchten lässt.


    Mageninhalt drängt ins Freie,
    Schwindel macht im Kopf sich breit.
    In den Gleichgewichtsorganen
    Schwappt die Lymphe wie auf See.


    In der Klinik hier an Bord
    Mussten kranke Passagiere,
    Ärztliche Bemühung löhnend,
    Tief in ihre Taschen greifen.


    Doch geholfen hat es ihnen,
    Fort war alle Seekrankheit!
    Innenohr (und auch und Magen)
    Nicht mehr so sensibel waren


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    Reimlose Trochäen geben
    Meinen Versen Takt und Form.
    Knapp und bündig ist der Duktus,
    Und mein Wort - es trifft genau.



    Hans-Peter Haack




    Schiffsgedicht 2:
    http://www.klassikerforum.de/i…36.msg49560.html#msg49560

    "Trau deinen Augen" (Otto Dix)

    Einmal editiert, zuletzt von H.-P.Haack ()