Jänner 2011: Franz Kafka - Amerika (Der Verschollene)

  • Hallo zusammen,


    da ich jetzt bei den Fragmenten angekommen bin, habe ich neben meiner bisherigen Lektüre: „Amerika“ vom Anaconda-Verlag eine zweite Ausgabe: „Der Verschollene“ (FTbV) hinzugezogen um festzustellen, ob diese Fragmente überall im gleichen Umfang abgedruckt sind und dabei festgestellt, dass der Roman in der Fischer-Ausgabe mit: „Als der siebzehnjährige Karl Roßmann, …“ beginnt, während es in der Ausgabe des Anaconda-Verlages: „Als der sechzehnjährige Karl Roßmann, …“ heißt. Die Frage „Was ist richtig?“ erübrigt sich, da Karl nach eigenen Angaben erst fünfzehn ist. Trotzdem frage ich mich, wie ist diese unterschiedliche falsche Altersangabe zustande gekommen und was steht in euren Ausgaben?


    Gruß


    Hubert


  • Somit kann man wohl von einer Art "Happy End" reden auch wenn wir nicht wissen ob es Kafkas Intention war.


    Doch, wir wissen, dass das nicht Kafkas Intention war und zwar aus einer Tagebucheintragung vom 30. Sept. 1915, da heißt es: „Rossmann und K. (der Protagonist aus einem anderen Kafka-Roman-Fragment), der Schuldlose und der Schuldige, schließlich beide unterschiedslos strafweise umgebracht, …“


    Gruß


    Hubert

  • Hallo Hubert,


    Danke für die Ergänzung.
    War Kafkas Tagebucheintrag im Anhang deiner Ausgabe oder beziehst du dich auf eine Ausgabe, die ausschließlich seine Tagebücher beinhaltet?


    Gruß André

    Miguel de Cervantes Saavedra:&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &quot;Don Quixote von la Mancha&quot;&nbsp; <br />- Tieck Übersetzung -


  • Hallo Hubert,


    Danke für die Ergänzung.
    War Kafkas Tagebucheintrag im Anhang deiner Ausgabe oder beziehst du dich auf eine Ausgabe, die ausschließlich seine Tagebücher beinhaltet?


    Gruß André


    Hallo André,


    am Samstag habe ich in Kafkas Tagebüchern geblättert und dabei zufällig diese Stelle gefunden und da ist mir sofort Dein Posting eingefallen und ich wollte Dir diesen Tagebucheintrag Kafkas nicht vorenthalten. Heute hat übrigens der Germanist Roland Reuß von der Uni Heidelberg diese Stelle im Radio zitiert (SWR2 ca, 19:45 Uhr). Ich hab’s gerade im Moment gehört, da ich nicht zu Hause war und das Interview aufgezeichnet habe. Prof. Reuß hat übrigens in diesem Interview auch meine Annahme bestätigt, dass Kafka sehr genau wusste, dass die Freiheitsstatue kein Schwert in die Höhe hält und er hat das Buch genannt, in dem Kafka ein Bild der Freiheitsstatue gesehen haben muss. Wenn Dich das Interview interessiert, ich habe in einem anderen Thread des Klassiker-Forums einen Link gelegt unter dem man das Interview noch ca. eine Woche lang hören kann. Guckst Du hier:
    http://www.klassikerforum.de/i…26.msg45952.html#msg45952


    Gruß


    Hubert