Solschenizyn August 1914

  • Hallo,


    eine Frage in die Runde:


    Hat jemand Solschenizyns Roman "August 1914" gelesen und kann mir kurz seinen Eindruck davon beschreiben.


    Ich möchte mich etwas näher mit der Vorgeschichte und dem Beginn des 1. Weltkriegs befassen und das nicht nur über Sachliteratur. Literatur, in der von der russischen Perspektive aus diese Zeit betrachtet wird ist mir auch im Bereich von Sachbüchern nicht bekannt, und falls ich hier Hinweise bekommen kann, waäre ich ebenfalls dankbar.

  • Hallo Lost,


    interessierst du dich für den Kriegseintritt des zaristischen Russlands oder für die verzahnung von 1.Wk und russischer Revolution?
    Im letzten Fall kann ich dir empfehlen:


    Michail Scholochows "Der stille Don" behandelt natürlich auch diese Zeit und ist mein Favorit.
    Daneben ist die Autobiografie des amerikanischen Journalisten John Reed "Zehn Tage, die die Welt erschütterten" sehr interessant, behandelt allerdings nur die Zeit unmittelbar um die Oktoberrevolution 1917.
    Auch Pasternaks "Doktor Schiwago" spielt in diesem Zeitraum, ist aber ein bisschen viel Herzschmerz.
    Außerdem besitze ich eine Erzählungssammlung aus dem guten alten Aufbau-Verlag: "Zeitenwende- Die Oktoberrevolution im Spiegel der frühen sowjetischen Prosa". Einige der dort enthaltenen Texte greifen in den Anfang des 1. Wks oder noch weiter zurück.


    Das sind aber die absoluten Klassiker, daneben gibt's bestimm noch viel mehr zu entdecken.


    HG
    finsbury

  • Vielen Dank finsbury für deine Hinweise.


    Scholochow und Reed habe ich vor langer zeit gelesen und Dr. Schiwago kenne ich als Film.


    Gegenwärtig ist es der Zeitraum der Julikrise 1914 und der ersten Kriegphase der mich beschäftigt und die Hintergründe die zu den Entscheidungen der einzelnen Regierungen beitrugen. Für die Positionen Mittelmächte und die westlichen Nationen gibt es eine Fülle von deutschsprachischer Literatur, mir fehlt jedoch eine etwas detailierte Sicht auf die Position Russlands. Der erste Roman aus der Reihe "Das rote Rad" behandelt genau diesen Zeitraum, aber ich kann nicht einschätzen wie dicht Solschenizyn an den historischen Fakten schreibt. Wenn S. seiner Neigung folgt, sich zu verzetteln, dann wird die Lektüre sowieso sehr anstrengend.