Bitte um Mithilfe

  • Liebe Forenmitglieder,


    eine Freundin ist auf der Suche nach dem Ursprung folgender Geschichte/Parabel, die etwa so lautet:


    Ein Herr schickt seinen Sklaven auf den Markt und der Sklave kommt total verschreckt zurück. Er erklärt, auf dem Markt dem Tod begegnet zu sein, der ihm gesagt habe, er wolle seinen Herrn holen. Darauf packt der Herr alle seine Sachen und will in eine andere Stadt ziehen. Als er aber an das Stadttor kommt, steht dort der Tod und sagt zu ihm: „Da bist Du ja endlich, ich warte schon die ganze Zeit auf Dich!“.


    Könnt ihr mir sagen, woher sie stammt? Vielen Dank im Voraus.


    Die Leserin

  • Vielleicht hilft euch diese Seite weiter:


    http://www.dooyoo.de/belletris…nken-jorge-bucay/1214222/


    Es ist eine Buchbesprechung und hier ein Ausschnitt:


    Die Geschichte in der Geschichte


    Ein reicher Mann schickte seinen Diener zum einkaufen auf den Markt. Kaum dort angekommen, traf der Diener auf den Tod, der ihn fest ins Auge faßte. Dem Diener wich das Blut aus dem Gesicht, er machte auf dem Absatz kehrt, rannte davon und ließ die Einkäufe samt Maultier stehen. Atemlos erreichte er das Haus seines Herren.


    "Herr, Herr, bitte gebt mir ein Pferd und etwas Geld, ich muß sofort die Stadt verlassen. Wenn ich gleich losreite, bin ich vielleicht in Tamur, bevor die Nacht anbricht. Bitte Herr, ich flehe euch an."


    Der Herr fragte ihn nach dem Grund für diese so dringliche Bitte, und der Diener erzählte ihm hastig von seiner Begegnung mit dem Tod. Der Hausherr überlegte einen Moment, holte seinen Geldbeutel hervor und sagte:" Also gut, wenn es sein muß, dann geh. Nimm das schwarze Pferd, es ist mein allerschnellstes."


    "Danke Herr", sagte der Diener. Und nachdem er dem Herrn die Hände geküßt hatte, rannte er in den Stall, bestieg das Pferd und brach in aller Eile in Richtung Tamur auf. Als der Diener außer Sichtweite war, nahm der Herr all seinen Mut zusammen und ging zum Markt um den Tod zu suchen. "Warum hast du meinem Diener einen solchen Schrecken eingejagt?" fragte er ihn, sobald er ihn gefunden hatte. "Ich habe ihn erschreckt?", fragte der Tod. "Ja" sagte der Reiche. "Er sagte mir, er hätte dich heute getroffen und du hättest ihm einen drohenden Blick zugeworfen." "Einen drohenden Blick?" sagte der Tod. "Überrascht war ich. Ich hatte nicht damit gerechnet ihn heute Nachmittag hier zu sehen, weil ich annahm, ich würde ihn heute abend in Tamur treffen."

  • Ich glaube, die Geschichte heißt "Der Kaufmann von Samarkand".


    Darin flieht der Kaufmann in die Umgebung und kehrt am Abend zurück, um dort den Tod am Stadttor anzutreffen. Also ein klein wenig anders als die Version von Leserin und Lost.


  • Ich glaube, die Geschichte heißt "Der Kaufmann von Samarkand".


    Darin flieht der Kaufmann in die Umgebung und kehrt am Abend zurück, um dort den Tod am Stadttor anzutreffen. Also ein klein wenig anders als die Version von Leserin und Lost.


    Zur Seidenstraße und Mittelasien passt die Geschichte auf jeden Fall. Interessant, welche Varianten damit verbunden sind.


    Eine Quelle könnte Rudaki sein, der im 11. Jahrhundert quasi der "Nationaldichter" dieser Gegend war. Mir sind aber keine Texte von ihm zugänglich und ich kenne ihn nur bruchstückhaft von meiner Reise aus Tadschikistan, wo ihm die Rolle eines Goethe zufällt.

  • Vielen Dank, Lost und Kaspar, ihr habt mir sehr geholfen. Die genauen Quellen konnte ich zwar noch nicht ermitteln (es soll auch eine Version geben, die in Damaskus spielt), aber die Geschichte ist genau die von meiner Freundin gesuchte.
    Viele Grüße von der
    Leserin