Hallo zusammen!
Eigentlich schon fast eine Lektüre für zwischendurch: Das älteste überlieferte Epos der Menschheit, iirc: Das Gilgamesch-Epos. Es passiert eigentlich nicht viel, bzw. die Teile, wo "Action" wäre, sind offenbar nur bruchstückweise überliefert.
Es geht um Freundschaft - nämlich die zwischen Gilgamesch (ein Drittel Mensch, zwei Drittel Gott - woher diese seltsame Mischung kommt, wird nicht erklärt, sie spielt auch keine Rolle für die Handlung) und Enkidu - und es geht um die menschliche Angst vor dem Sterben bzw. des Menschen Sehnsucht nach Unsterblichkeit. Denn Enkidu stirbt, und Gilgamesch macht sich auf die Suche nach dem Grund. Er dringt bis zu den Göttern vor, wo ihm ein Gewächs zu Teil wird, das die Toten auferwecken kann. Leider verliert er es auf dem Heimweg, und so bleibt ihm nur die Trauer und der Stolz auf die Stadtmauer von Uruk, der sumerischen Stadt, die er beherrschte.
In einer Binnenerzählung erfährt Gilgamesch von einem seiner Vorfahren die Geschichte der grossen Flut, die in vielen Teilen der in der Genesis überlieferten Geschichte von Noah entspricht.
Ob der lapidare Stil dem Original entspricht oder Werk des Übersetzers ist (ich habe die Übersetzung von Hermann Ranke gelesen - es gibt m.W. unterdessen neuere Erkenntnisse zum Gilgamesch-Epos, die aber wohl die Substanz des Epos nicht berühren), kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls wirkt das Epos nicht zuletzt deswegen sehr eindrücklich.
Grüsse
sandhofer