Leserunde Gabriel García Márquez - Hundert Jahre Einsamkeit
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So, morgen geht es also los.
Realistisch gesehen komme ich wohl zu nicht mehr als 30 oder 40 Seiten pro Tag. Was denkt ihr?
Viele Grüße
Caiman -
Ich habe (schäm :redface: ) gestern abend schon begonnen, weil ich heute den ganzen Tag auswärts bin und sicher nicht zum Lesen komme.
Ja, ich glaube auch, dass es doch sehr langwierig zu lesen sein wird. Die ersten 5 Seiten habe ich gleich nochmal gelesen, damit ich in den
Schreibstil besser reinkomm.Mal sehen, wie es den anderen geht!
Liebe Grüße!
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Mensch, bis jetzt ist aber noch nicht viel los in unserem Leserunden-Thread!
Um diesen Zustand zu beseitigen, eine kurze Rückschau zum Anfang des Romans.Eigentlich habe ich erwartet, einen gesellschaftkritischen Roman zu lesen, aber die Handlung ist ja eher phantastisch, fast schon albern. Ich bin jetzt auf Seite 90 (das mit den 30 Seiten pro Tag scheint sich wohl zu bewahrheiten), und bis jetzt stellt sich die Lektüre für mich recht kurzweilig dar.
Aufgefallen ist mir, dass in den Namen der vielen Personen, die im Roman vorkommen, sehr oft der Buchstabe "a" vorkommt (Arcadio, Amaranta, Melchiades...). Ob das damit zusammenhängt, dass im Namen des Autors der Buchstabe ebenfalls vier Mal vorkommt...Warum das Buch allerdings zur Weltliteratur zählen soll, weiß ich nicht. Aber es macht Spaß, zu lesen und ich bin gespannt, wie`s weitergeht.
Auf eure Kommentare bin ich auch gespannt :smile:
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Also ich persönlich finde das Buch einfach toll. Ich komme relativ langsam voran, aber das liegt daran, dass ich versuche keine Details zu überschlagen. Ich habe die letze Stunde das Buch gelesen und dabei noch "The Wall" von Pink Floyd gehört (We don’t need no education. We don’t need no thought control. *sing*). Ich weiß ja nicht, was von beiden auf mich stärker gewirkt hat, aber ich fühle mich zur Zeit einfach verwirrt.
Ich weiß, das hat nichts mit dem Thema zu tun, aber ich musste es einfach loswerden.
Wünsche allen noch viel Spass beim Lesen.
LG, Halley -
Nach anfänglichen Schwierigkeiten (ich habe in den letzten Wochen eher schnell-lesbare Bücher gelesen) komme ich auch schön langsam rein. Aber es dauerte schon eine Weile, und teilweise musste ich die Seiten bis zu 3 x lesen. Aber seit Seite 30 läufts ganz gut. Ich bin jetzt auf S. 50 und schön langsam beginnen sich auch Handlungsstränge abzuzeichnen und ich bin schon richtig gespannt, wie es weitergeht.
Die Namen stiften bei mir auch etwas Verwirrung, weil sie doch sehr ähnlich sind, und ich oft wirklich nachdenken muss, wer jetzt wer ist.
Liebe Grüße
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Es ist so still hier ...... wie geht es euch mit dem Buch?
Irgendwie, finde ich, gibt es überhaupt keinen Stoff zum diskutieren her. Es plätschert so dahin .....
Wie weit seid ihr und was sind eure Eindrücke? Hat jemand von euch schon einen Garcia Marquez gelesen? Sind alle seine Bücher so?
Hundert Jahre Einsamkeit ist mein erster Garcia Marquez. In einer gewissen Art fasziniert mich das Buch sehr, und ich kann es eigentlich kaum aus der Hand legen. Trotzdem bin ich erst auf Seite 120.
Ich habe mir jetzt so einen Gedächtnis-Stütze-Stammbaum angerfertigt, weil ich immer wieder nicht mehr weiß, wer jetzt wer ist und wie er dazugehört. :rollen:Ich bin recht neugierig auf eure Gedanken!!
Liebe Grüße
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Halihallo
Endlich komme ich durch, hatte über Auffahrt Mühe mit meinem analogen Internetanschluss, ist immer so bei Feiertagen und an Montagen.
Ich bin jetzt auf Seite 138 und es fällt mir komischerweise sehr leicht, den Text zu lesen, obwohl ich gerade kränkle, passt ein bisschen zum Inhalt, wo ja regelmässig irgendwie gefiebert :breitgrins: und gestorben wird.
Man merkt, wie sehr Marquez von Kafka, seinem grossen Vorbild, gelernt hat, vor allem sprachlich, eine klare unverschnörkelte prägnante Poetik, er versteht es wirklich, den Leser in die Geschichte zu ziehen.
Der Magische Realismus stellt sich allerdings bei Hundert Jahre Einsamkeit ganz anders dar als bei Kafka. Bei Kafka sehr existenziell, bei Marquez wie der fliegende Teppich, von dem eingangs die Rede ist. Dieser bunte Zauberteppich hat mich durch das Buch getragen, wie bei einem Volksmärchen, wo all diese menschlichen Leidenschaften nur symbolische Aspekte des Lebens sind, wo Innen und Aussen verschmelzen. Ich würde das Buch nicht als phantastisch bezeichnen, da kein Realitäts-Riss zu spüren ist, es geht eher in Richtung Märchendefinition, wo profane und übernatürliche Welt eine homogene Einheit bilden. Manche nennen es auch eine mythische Welt, geht in dieselbe Richtung.
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Ja, besonders viel los ist hier nicht. :breitgrins:
Ich bin auch von dem Buch total fasziniert, aber ich kann mir nicht so recht erkären warum. Ich bin erst auf der Seite 142, aber es ist schon ganz viel passiert finde ich. Was mich auch interessieren würde, zu welchem Genre würdet ihr das Buch zählen? Ich würde es eine Parabel nennen, oder eher eine Reihe von Parabeln, die durch gemeinsame Personen miteinander gebunden sind.
Ausser „Hundert Jahre Einsamkeit“ hab ich noch „Der Oberst hat niemand, der ihm schreibt“ gelesen. Ich kann mich aber nur sehr schlecht daran erinnern. Es ging in dem Buch um den Oberst Aureliano Buendia, glaube ich, und ich fand es total langweillig.
LG, Halley
PS. Habe erst gerade den Posting von Evelyne Marti bemerkt und durchgelesen. Leider kann ich nicht so schön und klug schreiben. :sauer:
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Hallo!
Ich habe wieder einige Seiten geschafft und kam u.a. an die Stelle, als Jose Arcadio (der Sohn von Ursula u. Jose Arcadio Buendia) in seinem Schlafzimmer erschossen wird. Es wird beschrieben, dass das Blut überall herumrann, in sämtliche Gassen, Häuser etc.
Was ich jetzt nicht richtig deuten kann: Was hat Jose Arcadio eigentlich angestellt, dass sein Tod so überwältigend und bedeutsam geschildert wird?
... Verwirrte Grüße....
Creative -
Wieder einmal Hallo
Vorher auf Seite 138, jetzt bin ich auf Seite 183, warum verwundert mich das nicht, Schnapszahlen erheitern das Leben.
Der Krieg steht nun im Zentrum, auch er nur aus inzestuöser Leidenschaft entstanden.
Zitat"...wir führen diesen Krieg gegen die Pfaffen, damit einer seine eigene Mutter heiraten kann."
S.173 Fischer-Taschenbuch-AusgabeSo wiederholt sich im grossen Bogen das, was in unzähligen kleinen Affären zwischen nahen Verwandten, Geschwistern, Tante-Neffe, etc. vorgegeben wird, als wäre es eine Seuche wie die Schlafkrankheit.
Überhaupt scheinen die Figuren kein wirkliches Innenleben zu besitzen, ihr Wesen ist Körper, der alle tabuisierten Gefühle auslebt. Schon von Anfang an wird dies im Mord des Gegenbuhlers deutlich, es sind traumhaft symbolische Szenen, welche die jeweilige Seelenlage der Figuren ausdrücken.
Und auch die Figuren selbst sind austauschbar, Anteile zweier Pole, dem Männlichen und Weiblichen, oder genauer das, was den Krieg auslöste, dem Inzest als etwas, das ausgelebt werden will, doch eigentlich verboten gehört. Die Pfaffen bzw. das Verbot stehen für das Gewissen, deshalb der Krieg.
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"...wir führen diesen Krieg gegen die Pfaffen, damit einer seine eigene Mutter heiraten kann."
Diese Textstelle ist mir auch aufgefallen, die hab ich mir auch notiert.
Ich kann Evelyne nur zustimmen. Die Menschen haben keine "Seele" - es werden kaum Gefühle erwähnt, die Menschen sind austauschbar.
Besonders krass kommt dies zum Vorschein, als die Zwillinge, die sich sehr ähnlich sahen, vom Charakter aber doch sehr verschieden waren, die Namen tauschten usw. und nicht einmal die nahen Verwandten letztendlich wussten, welcher nun Jose Arcadio Segundo und welcher Aureliano Segundo ist.Verstärkt wird dies auch dadurch (und wahrscheinlich auch vom Autor so gewollt) dass alle so ziemlich denselben Namen haben. Wie schon vorher einmal erwähnt, habe ich begonnen, einen Stammbaum zu meiner eigenen Hilfe anzufertigen. Ich habe das jetzt wieder aufgegeben, weil es in Wirklichkeit egal ist, wer gemeint ist. Die Leute sind austauschbar, es scheint keine Bedeutung zu haben, ob es sich nun um den Sohn, den Neffen oder den Enkelsohn handelt.
Es sind nur die Frauen, die einen "eigenständigen" Namen haben.
Ebenfalls eine Stelle, die sehr viel aussagt, den Verfall der Werte und der Gesellschaft andeutet, ist jene auf Seite 211 (gebundene Aussage Bertelsmann Club):
Es geht um das Standbild des St. Joseph, das während des Krieges jemand zurückgelassen hat. Erst Jahre später stellte sich heraus, dass diese Statue vollgestopft mit Goldstücken war.
Zitat: "In der letzten Zeit hatte Ursula Kerzen vor ihm aufgestellt und war vor ihm niedergekniet, ohne zu vermuten, dass sie statt eines Heiligen fast zweihundert Kilogramm Gold anbetete"
Ich bin jetzt auf Seite 230 und ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin froh, wenn ich durch bin. So richtig genießen kann ich dieses Buch nicht, es strengt mich eher an. Die Handlungen wiederholen sich immer wieder, es geschieht nichts "Spannendes" - mal sehen wie es weitergeht, durchhalten werde ich auf jeden Fall.
Wie geht es euch?
Liebe Grüße!!
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Hallo zusammen
Zitat"Mich beschäftigt, dass dadurch, dass du die Militärs so abgründig hasst, sie so wütend bekämpfst und so viel über sie nachdenkst, du ihresgleichen geworden bist. Und es gibt kein Ideal im Leben, das so viel Verachtung verdient."..."Wenn du so weitermachst", schloss er, "wirst du nicht nur der despotischste, blutrünstigste Diktator unserer Geschichte, du wirst auch noch meine Gevatterin Ursula erschiessen, um damit dein Gewissen zu beruhigen."
Fischer-TB Seite S.185Hier wird die politische Dimension des Romans deutlich. Es gibt mehrere Deutungsebenen, unter anderem diejenige eines politischen Schlüsselromans. So langweilig ist es also doch nicht, wenn man beginnt, die Hauptprotagonisten mit der realen politischen Lage in Lateinamerika zu vergleichen. Ich bin jetzt auf Seite 210.
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Hallo,
ich muss mich leider von dieser Leserunde "abmelden". Ich bin in den ersten paar Tagen bis auf Seite 130 gekommen und dann irgendwie stecken geblieben, weil mir etwas in Sachen Liebe dazwischen gekommen ist :breitgrins:
Deshalb habe ich zur Zeit leider nicht den Kopf für Literatur.
Außerdem habe ich mich - wie ihr zum Teil auch - mehr und mehr durch das Buch geschleppt. In einem anderen Thread habe ich die Frage gestellt, ob man sich durch ein Buch, sobald man damit angefangen hat, auf jeden Fall durchquälen sollte oder es doch lieber abbricht. Die Mehrheit war für Abbrechen und deshalb vollziehe ich diesen Schritt jetzt ganz bewußt.Ich werde vorerst auch nicht an der Hesse-Leserunde teilnehmen.
Vielleicht fange ich jetzt im Urlaub "Neue Vahr Süd" von Sven Regener oder "Die Glut" von Sandor Marai an. Die lese ich aber alleine.Wenn ich wieder mehr Zeit und Muße haben sollte, nehme ich gern aufs Neue an einer Runde teil.
MfG,
Caiman -
Caiman: Das ist aber schade, sind wir eh schon so wenige hier..... :sauer:
Aber für den Grund habe ich natürlich Verständnis, und da passt dieses Buch wohl gar nicht rein .....
Von Halley hört man auch nichts mehr? *nachfrag*
:rollen:Mir fehlen jetzt noch 60 Seiten bis zum Schluss, und ich hoffe, diese heute noch zu bewältigen.
Der zweite Teil des Buches liest sich viel flüssiger als der erste, ist gar nicht mehr so verwirrend, die Personen wechseln nicht andauernd.
Meine Meinung über das Buch ist sehr zweigeteilt. Einerseits ist die Sprache sehr faszinierend, sie hält einem trotz allem gefangen. Aus dem Ihalt kann man sehr viele Weisheiten herauslesen (und mir wird auch schön langsam klar, warum dieses Buch den LIteraturnobelpreis bekommen hat). Aber ich denke, dass man den Sinn des Buches erst bei einem zweitmaligen Lesen so richtig herausfinden kann.
Andererseits ist das Buch in gewisser Weise doch sehr langatmig. Die Dinge wiederholen sich andauernd, es passiert nichts Neues.
Ich bin jetzt gespannt, wie das Buch ausgeht und melde mich dann wieder!
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Huhu Creative, ich bin hier. :breitgrins:
Ich war vier Tage in Berlin auf dem Turnfest und konnte deswegen nicht so viel lesen, bin gerade auf Seite 259. Das Ende finde ich einfach super, es ist so, dass als ich beim ersten mal schon fast fertig war, konnte ich erraten, womit das Buch endet. Es ist einfach faszinierend. :zwinker: Ich bin gespannt, was ihr sagst, wenn ihr erstmal fertig seid. Ok, ich wollte mich nur einmal melden, damit ihr nicht denkt, dass ich nicht mehr da bin.
LG, Halley
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Ich habe das Buch dann doch noch vorgestern ausgelesen, und bin - ehrlich gesagt - froh darüber. Das Ende ließ sich - wie Halley schon sagte - vorausahnen.
Ich tu mich jetzt etwas schwer, das Buch zu beurteilen. Ich kann auch gar nicht sagen, ob es mir gefallen hat oder nicht. Wie ich schon erwähnte, müsste man es wohl ein zweites Mal lesen, um den "tieferen Sinn" besser erkennen zu können. Der Stil und die Sprache sind sehr beeindruckend und faszinierend.
Es gibt jede Menge "Weisheiten" in diesem Buch und den Inhalt könnte man durchaus auch als "Parabel" bezeichnen.
Wie weit seid ihr und was habt ihr zu sagen?
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Hallo zusammen
Ich habe Hundert Jahre Einsamkeit jetzt auch fertig. Eine Parabel ist es auf alle Fälle, wie fast jedes anspruchsvolle literarische Buch (Meta-Ebene).
Márquez' sogenannten Magischen Realismus assoziiere ich u.a. mit dem Magischen Denken der Naturvölker, des Aberglaubens und des Kindes (Piaget).
Tatsächlich erinnert es mich an Kinderaufsätze, was jetzt nicht abwertend gemeint ist. Ich meine damit die merkwürdig verkürzte Wahrnehmung von Realität und die daraus resultierende poetische Philosophie der Kinder, die genau den Punkt trifft, etwas verdreht, aber genau richtig.
An meiner Wand hängt ein Bild eines meiner Neffen, eine typische Kinderzeichnung: Zwei Saurier kämpfen miteinander und die Sonne schaut neugierig zu. Die eigentlich blutige Szene wird von so viel Licht durchflutet, die Strahlen gehen unmittelbar vor und hinter den Sauriern durch, breit, kräftig, unverdrossen, die Sonne mit lächelnden Babyaugen, eine Wonne. Dabei entsteht eine berührende Poesie, welche nur Kinder so hinkriegen, es ist reine Seele in diesem Bild.
Und so ähnlich geht es mir mit Márquez' Hundert Jahre Einsamkeit.
Was er da alles so schildert, die Inzestszenen, die typischen Klischee- Männerphantasien usw. beschreibt er in einer so poetischen Sprache, dass ich nicht sagen kann: ist schlecht. Das WIE ist wunderbar, er schafft es, aus Trivialem etwas Poetisches zu formen.Er wendet ansonsten sehr viele klassische Erzähltechniken an: die auktoriale Erzählhaltung, der grosse Entwicklungsbogen und die typische Auflösung am Schluss. Manches erinnert mich an Döblin (Die andere Seite) und an Erzählungen/Novellen der Romantik, deren Poetik gerade im Märchen die höchste Form von Poesie verkörpert sah.
Ich würde mal behaupten: Márquez' wollte schlichtweg das Ödipus-Motiv darstellen. Er ist ja sehr belesen, ein bekanntes vielverwendetes literarisches Motiv. Und natürlich in seiner Heimat, wo Sippengemeinschaft sicher noch eher eine Rolle spielt, nicht ganz unpassend.
Überhaupt: Dieses Buch wurde in erster Linie für seine Landsleute geschrieben, welche sich bestimmt viel mehr wiedererkennen in diesem Roman und die Komik darin noch besser nachvollziehen können. Komiker arbeiten ja auch mit dieser bewusst verkürzten Kindersicht, um Situationskomik zu erzeugen. Wenn wir uns all diese Szenen filmisch vorstellen, was kommt heraus? Eine absolut schräge Komödie. Deshalb auch keine echte Innenperspektive der Protagonisten. Man soll sie nicht wirklich betrauern, wenn sie wie im Comic tot umfallen.
Meine Bilanz: Ich mag das Buch und es hat mich bereichert, zum Beispiel
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Hallo Evelyne,
och, ich bin beeindruckt von deinem Hintergrundwissen. Mir fehlt leider leider der spezifische philosophische/literarische Hintergrund. Meine Literatur-Matura liegt schon 15 Jahre zurück und auch philosophisch bin ich nicht so bewandert. Natürlich kann man in so einem Fall das Buch besser verstehen und deuten.
Ich habe das Buch völlig vorurteilfrei "so wie es ist" gelesen und mir dann so meine Gedanken gemacht.
Wie würdest du die Bedeutung von "Einsamkeit" in diesem Buch beschreiben? Das Wort kommt immer wieder vor, und ich hatte den Eindruck, dass es als großes Ideal bzw. Ziel gesehen wird. Früher oder später erreichte jeder der Hauptpersonen seine persönliche Einsamkeit (Zurückziehen in Melchiades Raum, Rebecca vereinsamt in ihrem Haus und man wusste gar nicht, ob sie überhaupt noch lebt,...)
Eine Schlüsselrolle in diesem Roman spielt für mich auch Ursula. Nicht nur, weil sich ihr Name ganz deutlich von all den anderen (ähnlichen) Namen abhebt. Sie ist die einzige, die während der gesamten Handlung im Buch lebt. Bei ihr laufen alle Fäden zusammen, sie hat diese Fäden auch in der Hand. Sie ist zentrale Figur. Sie erlebt den Aufstieg und den Untergang des Dorfes.
Was ich allerdings überhaupt nicht einschätzen kann, ist die Zeit, in der dieses Buch spielt. Dazu fehlt mir vielleicht auch der historische Hintergrund. Die Erfindungen spielen eine große Rolle, aber auch die Gründung von Bananenplantagen sind in dieser Zeit. Kann man den Roman zeitlich irgendwo einordnen?
.... noch viele offene Fragen, und das Buch beschäftigt mich doch immer noch sehr, wie man sieht...... Ich muss aber auch sagen, dass es mich in irgendeiner Form bereichert hat und ich auf alle Fälle sehr stolz bin, dass ich es gelesen habe (ich kenne viele die es entweder am SUB liegen haben und es einfach nicht schaffen bzw. viele, die nach ein paar Seiten abgebrochen haben).
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Ach ja, was mir jetzt noch eingefallen ist:
Ich wurde letzthin in der Bücherei belehrt, dass der Nachname Garcia Marquez heißt. Der Vorname lediglich Gabriel. (... deshalb habe ich das Buch auch nicht unter "M" sondern unter "G" gefunden)
... nur so am Rande.