Na dann, hoffe du wirst viel Spass beim Chinesen haben und viel Interessantes erleben und lernen; pass auf deinen Magen auf :zwinker:
Grüsse
alpha
Na dann, hoffe du wirst viel Spass beim Chinesen haben und viel Interessantes erleben und lernen; pass auf deinen Magen auf :zwinker:
Grüsse
alpha
Ich weiss zu wenig von Einstein, das einzige was ich weiss ist vom älteren Einstein, genauer in Princeton (ca. 1939), da war er, gemäss der Schilderung von Thomas und Katja Mann ein sehr gemütlicher, netter und sozusagen geselliger Mensch, also keineswegs mit einem Brod-Kepler zu vergleichen, jedenfalls nach meiner Auffassung.
Brods Qualitäten sind ein anderes Kapitel. - Ich bin, um ehrlich zu sein, überrascht, wie wenig Mühe ich mit Tycho Brahe hatte, war grundsätzlich eher skeptisch, ob das wirklich ein lesenswertes Buch ist, wie ich jetzt eingestehen darf. - "Prager Tagblatt" hatte ich mal gelesen und konnte nicht gerade viel damit anfangen. - Die Kafka Biografie... Auch ein Kapitel für sich... - Natürlich ist es nicht ein "objektive" Biografie, aber weshalb auch? - Ich mochte sie nicht so ungern, aber das gehört ja sowieso nicht hierhin...
Wenn mit "moderne Existenz" eine eher existenzialistische Gedankenwelt gemeint war, dann kann ich dem auch zustimmen: Brahe hat ein Problembewusstheit, welche Kepler vollständig abzugehen scheint, auch deshalb, weil er sich überhaupt nicht darum zu kümmern scheint, das sind für ihn gar keine Fragen, so kommt es mir fast vor.
Dass ein Leser auch mehr aus einem Buch herauslesen kann, vor allem auch mit Hintergrund über den Autor und dessen spätere Entwicklungen, das ist keineswegs Hybris, das IST wohl einfach so.
Grüsse
alpha
Grimmelshausen, Simplicissimus Teutsch.
Die DKV-Ausgabe. Text weitgehend naturbelassen, was ein ganz unglaubliches Lese-Erlebnis ist, aber es braucht Zeit.
Es ist gut investierte Zeit, auch meiner Meinung nach :smile:
Endlich habe ich es wiedermal zu einem "echten" Klassiker geschafft:
Bin an der Lektüre von "Also sprach Zarathustra"
Als "Gutenachtlektüre" lese ich noch "Das Vermächtnis" von H. Böll nebenher...
Grüsse
alpha
Guten Abend,
mittlerweile ist mir die Zeit knapp, leider!
Christine, als Person scheint mir ziemlich ungenau gezeichnet, vielleicht viel naiver/bodenständiger als Brahe selbst, aber insgesamt habe ich nicht den Eindruck, viel über sie zu wissen. - Auch über die Söhne weiss man nicht gar zu viel, aber irgendwie scheinen sie mir, in den wenigen Momenten, da sie auftauchen, doch klarer strukturier. - Brahe vergleicht ja seine Ehe mit jener von Tengnagel und Elisabeth - diese beiden Personen kennt der Leser verhältnismässig gut, doch inwiefern Christine in diesen Vergleich passt, scheint mir unklar.
Kepler der moderne Wissenschaftler und Brahe als die moderne Existenz? - Darüber muss ich ein wenig nachdenken... - Wie kann ein moderner Wissenschaftler nicht eine moderne Existenz sein? - Und: Ist die Verhaftung Brahes in einer einmal angenommenen und der Tradition entsprungenen Weltsicht ein Charakteristikum der modernen Existenz? - Ich frage, es wäre zu diskutieren.
Kepler als der nüchterne, weltfremde und damit auch "moderne" Wissenschaftler: Ja! - Brahe der "klassische" Wissenschaftler, viel näher am "Universalgelehrten", nicht mit "Teilwahrheiten" zufrieden usw. Und Brahe als eine höchst zwiespältige und problematische Person, sehr stark mit der Selbstreflexion beschäftigt, hierbei jedoch tut er sich schwer, zwischen Moral, seinen eigenen Gedanken und Gedanken, die ihm auch kommen könnten, zu unterscheiden: Er kann seine eigene Moralität nicht mehr einschätzen. - Er weiss nur noch, wie er handelt und dass er kaum anders handeln könnte und er kennt moralische und unmoralische Gründe für sein Verhalten und es wäre ihm wichtig, zu wissen, welche ihn dominieren, aber dies herauszudividieren, dazu scheint er mir grösstenteils nicht im Stande, was ihn natürlich als Menschen kennzeichnet und nicht als völlig hochstilisierte Figur. Brahe bleibt ja immer ein "normaler" Mensch, auch noch während der Kaiser-Audienz: Da merkt er, dass der Kaiser teilweise einem Wahnsinnigen ähnlich scheint, da denkt er kritisch über den Maler usw. Oder auch vorher, in seinem Rausch, in seiner Ansprache, ich finde, er verliert auch da seine Menschlichkeit nicht, was irgendwie erstaunlich ist!
Nebenbei: Später kommt der Aberglaube doch wieder ins Spiel, als er nach Prag übersiedelt, aber vorher (für mich) erstaunlich lange nicht.
Einen guten Abend und viel Freude an der Lektüre!
alpha
Nun folgen <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Susanne_Fröhlich">Susanne Fröhlichs</a> <a href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3468731116/leipzigerbuch-21">Deutsch - Mann / Mann - Deutsch</a> (siehe <a href="http://anon.amazon-de.speedera.net/anon.amazon-de/all-media/books/Froehlich-Deutsch-Mann.pdf">Leseprobe</a>),
Bin dieser Leseprobe gefolgt... Kauft jemand sowas? - Man muss fast davon ausgehen
Guten Tag!
Vielen Dank für das Sonett!
Bevor ich den letzten Teil des Buches auch noch gelesen haben werde, möchte ich noch etwas schreiben...
Die ganze Geschichte scheint mir aus lauter Gegensätzen aufgebaut zu sein, Gegensätze, die sich z.T. gegenseitig anziehen wie z.B. Jeppe und Brahe oder Elisabeth von Tengnagel, sich jedoch auch gegenseitig abstossen können, z.B. kann Tengnagel Keppler überhaupt nicht leiden, wobei noch nicht völlig klar ist, ob dies nur eigennützige Gründe hat oder auch einseitig anziehen können wie Brahe sich zu Kepler hingezogen fühlt, ohne dass jener diese Gefühle erwiedern würde.
Aber die Personen sind nicht nur als solche Gegensätze zueinander, sie sind vielmehr auch selbst voller Gegensätze: Der weltfremde Keppler, der dennoch immer das richtige sagt und dessen scheinbare allgemeine Unempfindsamkeit in einzelnen Fällen plötzlich durchbrochen wird. Von der inneren Zerrissenheit Brahes selbst ganz zu schweigen!
Auch ein schöner Gegensatz bilden die verschiedenen Betrachtungsweisen untereinander, wie die Berufung Brahes nach Prag in die Nähe des Kaisers zu bewerten sei.
Die Entwicklung Elisabeths nahm eine andere Wendung als ich erwartet hatte, ihre Liebe zu Tengnagel bestimmt sie dermassen, dass sie eine mögliche Schlüsselrolle nicht mehr zu erfüllen mag.
Was mich erstaunte: Wie ruhig Brahe den Tod Jeppes akzeptierte, zum einen reagiert er auf andere unglückliche Fügungen viel impulsiver und zum anderen gab es ja die Weissagung, dass er selbst auch nicht mehr lange zu leben habe, wenn Jeppes Tod gekommen sei. - Und im Allgemeinen scheint mir Brahe relativ abergläubisch, weshalb ich mich weniger gewundert hätte, wenn er jetzt vermehr an seinen Tod denken würde.
Zwei Zitate möchte ich zuletzt noch anfügen:
Zitat[Keplers] makellose Reinheit ist es eben, die uns Sündern in die Augen sticht, und so möchten wir ihn gern zum Sündenbock für unsere Fehler machen. Doch es scheint mir nun wirklich, dass wir alle den guten Kepler überschätzt haben [...] Kepler ist nichts ausser uns, wie ich es jetzt verstehe, nein jeder von uns hat seinen Kepler in sich und hat gegen ihn, gegen seinen inneren Kepler, die härteste Seelenprobe zu bestehen. [...] Unser Teufel ist Kepler und Erlöser zugleich, beides in einem, mein Tengnagel.
ZitatPlötzlich schrumpfte Kepler vor seinem Blick zusammen, er war ihm irgendwie bedeutungslos, ja noch mehr: er empfand ein Gefühl, das ihm Kepler noch nie eingeflöst haate, - Mitleid mit dieser Seele, die ihm nun so beengt und einsam erschien,in ihrer Bewusstlsoigkeit, in die er sich hinein versetzt spürte wie in ein Zimmer ohne Luft und Fenster. Wie leer und finster war diese angeborene, nie in Frage gestellte Reinheit, wie verstand Tycho zum erstenmal den oft wiederholten Ausspruch Keplers, dass er sich immer unglücklich fühle!
Grüsse
alpha
Vielen Dank für den Hinweis.
Meinst du, du könntest das erwähnte Sonett Paul Flemings ("An sich") hier posten? - Oder einen Link dazu?
Da ich momentan gerade ein wenig mehr Freizeit habe als sonst, geht die Lektüre rasch voran, die Ereignisse überstürzen sich und die Weiterentwicklung von Brahe ist wenig erfreulich, meiner Meinung nach:
ZitatGut, so lasse ich sie eben in ihr Verderben stürzen, da ich sie mit Aufbietung aller Kräfte nicht halten kann. Ich aber folge dir, Kepler. Du bist jetzt mein Vorbild, mein Lehrer, ich bin der Schüler. Frei will ich sein wie du, unklug, blind, bewusstlos, nur für unsere Kunst leben und für nichts anderes in der Welt.
So spricht schon eher ein Rasender... - Woher diese Leidenschaft/Raserei kommen mag, ist mir noch unklar.
Was mir auffällt: Ich habe nur wenig Erfahrung mit historischen Romanen, kenne jedoch z.B. solche von Heinrich Mann. - "Tycho Brahes Weg zu Gott" ist mir bisher wesentlich angenehmer zu lesen als H. Manns Romane, wobei ich anmerken muss, dass ich die Henri IV noch nicht kenne...
Was ich später noch diskutieren möchte: Inwiefern spielt Franz Kafka eine wichtige Rolle in diesem Roman? - Was darf man herauslesen, was ergibt sich zufällig? - Oder ist Kafka nur die Widmung geweiht und hat er sonst keinen Anteil an dem Roman?
Grüsse
alpha
Zumindest reichen seine Hände und Füße für Ehrendoktortiteln. :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:
Äusserliche Nichtigkeiten... - Das ist jetzt ein allgemeiner Kommentar, ich kenne MRR nicht, weiss auch noch nicht, ob und wenn ja wann und weshalb ich mich mit ihm beschäftigen werde.
Grüsse
alpha
ich ertappe mich bei Büchern oder Stellen die ich als langweilig empfinde oft dabei wie meine Gedanken abschweifen. Lesen und dabei über etwas völlig anderes nachzudenken klappt bei mir erschreckend gut.
Das sollte nicht arg erschrecken, weiss nicht, mag sein, dass das folgende Zitat nur teilweise dazu passt und dass ich es schon mal gepostet habe, mir ist es jedenfalls unvergesslich und teuer:
Zitat von "Franz Kafka in Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande"„Nun, es ist nicht so wichtig“, sagte Raban, „ich meinte nur, Bücher sind nützlich in jedem Sinn und ganz besonders, wo man es nicht erwarten sollte. Denn wenn man eine Unternehmung vorhat, so sind gerade die Bücher, deren Inhalt mit der Unternehmung gar nichts Gemeinschaftliches hat, die nützlichsten. Denn der Leser, der doch jene Unternehmung beabsichtigt, also irgendwie (und wenn förmlich auch nur die Wirkung des Buches bis zu jener Hitze dringen kann) erhitzt ist, wird durch das Buch zu lauter Gedanken gereizt, die seine Unternehmung betreffen. Da nun aber der Inhalt des Buches ein gerade ganz gleichgültiger ist, wird er Leser in jenen Gedanken gar nicht gehindert und er zieht mit ihnen mitten durch das Buch, wie einmal die Juden durch das Rote Meer, möchte ich sagen.“
Grüsse
alpha
Die Ambivalenz nimmt in den folgenden zwei Kapiteln eher noch zu:
Tycho Brahe wird als ein bodenständiger Mensch geschildert (er scheut sich nicht, auch selbst Hand anzulegen), der sich jedoch selbst, bzw. seine Umgebung vergessen kann und somit sich und den anderen peinliche Momente durchaus nicht erspart. Hinzu kommt, dass er sich vom Leben gekränkt fühlt, ("... dass wir Menschen überhaupt zum Unglück geboren sind") irgendwie unverstanden von seiner Umwelt, nicht vollständig akzeptiert, er scheint mir zuinnerst eher unglücklich, weshalb er sich an Erinnerungsstücke und Sinnsprücke klammert.
Ganz im Gegensatz zu Brahe wird Kepler zwar als weltfremd geschildert, doch andererseits "jenes unbegreiflich Überlegene und einfach "Richtige" [...], das von Keplter auging." - Weshalb sich die Beziehung zwischen Brahe und Kepler möglicherweise nicht ganz einfach gestalten wird: Brahes Bedürfnis nach einem Schüler, dem er sein ganzes Wissen weitervermitteln kann auf der einen Seite, auf der anderen Seite jedoch die Selbstverständlichkeit mit der Kepler Tychos Bemühen um ihn aufnimmt, welche damit übereinstimmt, dass Brahe sich um Kepler mehr bemüht als von einem normalen Lehrer-Schüler Verhältnis zu erwarten ist: Dass der Lehrer den Schüler verehrt und herbittet, das ist doch zumindest die Ausnahme!
Und auch Tengnagel ist nicht ein völlig eindeutiger Charakter: Zwar völlig unverstellt, doch seiner Natur völlig ergeben: Einerseits sehr berechnend in all seinen Taten, andererseits hat er auch das Bedürfnis danach, dass diese seine Berechnungen und sein Machtanspruch nicht als solche empfunden werden, sondern als Menschenliebe!
Auf die Entwicklung der Persönlichkeit der Tocher Elisabeth Brahe bin ich sehr gespannt, diese scheint ja als eine verhältnismässig starke, andere Personagen durchschauende Person angelegt zu sein.
Grüsse
alpha
Bei Fachliteratur sehe ich das etwas anders. Da kann es sogar eine Notwendigkeit sein, Bücher selektiv zu lesen. Allerdings muss man sich dessen dann auch wirklich bewusst sein und mit dem Gelesenen entsprechend vorsichtig umgehen.
Oh ja, in Fachbüchern kann man auch mal etwas überspringen, das schadet jenachdem überhaupt gar nichts! - Ein zweites Beispiel sind überlange Biographien, die ich aus was für Gründen auch immer lesen will. Da kann es dann schon vorkommen, dass ich mir weniger wichtige Kapitel überspringe (z.B. in Gorbatschows "Erinnerungen" die Kapitel über die Bodenreformen...)
Bei Literatur überspringe ich grundsätzlich keine Passagen, kann mich auch kaum zum Abbruch einer begonnen Lektüre überwinden.
Grüsse
alpha
Guten Morgen
Hiermit eröffne ich also offiziell die Leserunde - eine Leserunde in engem Rahmen, aber dies wird dem Werk hoffentlich nicht zum Schaden gereichen.
Ich habe das erste Kapitel gelesen.
Die Wortwahl ist recht reichhaltig, was dem Lesegenuss förderlich ist, der Satzstil nicht weiter auffällig: Weder einfach, noch hochkompliziert - einfach lesbar...
Geht es nur dem Hofarzt so oder auch Max Brod, dass er gerne ambivalente Äusserungen macht? - Der Arzt gibt als Gegenpol zu Tengnagel ein eher problematisch, düsteres Bild von Tycho Brahe (der selbst im ersten Kapitel noch nicht direkt auftritt). Max Brod schildert seinerseits Kepler als eine zweifelhafte Persönlichkeit: Vollkommen in der Arbeit aufgegangen, bleiben ihm für den persönlichen Umgang, für das Leben an sich, keine Fähigkeiten mehr übrig. Schon fast ein klischeehafter, weltfremder Wissenschaftler.
Mit Interesse und Spannung sehe ich der weiteren Lektüre entgegen
Grüsse
alpha
Informationen über den Menschen Tycho Brahe:
Wikipedia - Tycho Brahe
englische Schilderung von T. Brahes Leben und Werk
Ist "schön" sicher das adäquateste Adjektiv? :breitgrins:
:breitgrins:
"Sicher" ist nicht gerade viel, nicht mal, worauf sich mein "schön" beziehen sollte. Ob auf Kafka, Kafkas Werk oder die Tatsache, dass ein junger Mensch ihn als "vermutlichen" Lieblingsautor aufführt.
alpha
Herzlich willkommen!
Eine Unterteilung in Perioden? - Da wären wir wohl endlosen Debatten ausgeliefert... - Und dann: Was wäre der Nutzen davon? - Mehr Übersicht? - Die Suchfunktion ersetzt eine solche, falls sie tatsächlich fehlen sollte. Bin bisher noch nie auf die Idee gekommen, um ehrlich zu sein...
Kafka? - Sehr schön. - Du kennst schon viel von ihm?
Grüsse
alpha
Tut mir leid für die Verdrehung der Kriterien :redface:
Das "deutsch" bezog sich, meiner Absicht nach, auch nicht auf die Nationalsprache Deutsch, sondern auf die Originalsprache des Werks.
Grüsse
alpha
Nun, in diesem Falle werde ich es bei dem jetzigen Datum belassen - man soll ja nichts überstürzen :zwinker:
Wenn sich doch noch jemand finden sollte, der daran Interesse hätte, so hat er hiermit noch ein paar Tage Zeit, sich zu Wort zu melden, ab Samstag wird er nur noch verspätet dazustossen können, würde ich jetzt mal so sagen.
Ich freue mich auf die gemeinsame Lektüre
alpha