Hallo,
bin inzwischen im dritten Kapitel.
Wegen der Flucht nach Paris, @ Zola, denke ich, dass dem Er-Erzähler erstens ein gewisser Leichtsinn eignet, zweitens hat er da seine Bekannten, die Binets und drittens erlebt er ja auf der Flucht, dass man auch in Anwesenheit der Deutschen verborgen bleiben kann, vor allem in einer großen Stadt.
Findest du Seghers' Ausdrucksweise tatsächlich "weiblich"? Ich finde, sie hat einen der lakonischsten Stile überhaupt, Gefühle, wie man das vielleicht bei einer Autorin eher vermuten würde, werden bei ihr weit zurückhaltender thematisiert als zum Beispiel bei Feuchtwanger.
Der Protagonist ist aber auch wirklich ein merkwürdiger Typ: Sehr einzelgängerisch, auf seine Freiheit bedacht und gleichzeitig doch auf viel Kontakt angewiesen und Freunden /Kameraden gegenüber, auch unter Einsatz des eigenen Lebens, treu. Das wird bei der Wiederbegegnung mit dem verkrüppelten Lagerkamerad Heinz deutlich, einem echten sozialistischen Held :zwinker:, der einem bis auf den Grund der Seele schauen kann.
Ich lese jetzt etwas langsamer, weil ich bis Freitag auch noch den neuen Walser durchhaben möchte, denn dann besuche ich dessen Lesung.
Wo ist denn eigentlich der Rest der Leserunde ?
Euch allen schönen Wochenstart
HG
finsbury