Beiträge von Frank W.

    Hallo Maria,


    nun bin ich mitten in der Philosophie zwischen dem Mesmeristen, den Ungläubigen und dem Swedenborgianer. Wissenschaften und Pseudowissenschaften. Was ich erst noch wage behauptet habe, stellt sich für mich nun konkret dar. Es ist eine philosophische Studie.


    Balzac hat seine Werke eingeteilt in Sittenstudien und philosophische Studien. Biographen, wie z.B. Hanns Heiss (1913), stellen fest, dass sich diese Einteilung nicht immer trennen lässt und der eine oder andere Roman, hier oder da stehen könnte. So ist es meiner Ansicht nach auch bei „Ursule Minouret“


    Nun hatte ich mich vor dieser Leserunde mit der Swedenborg-Theorie befasst. (siehe auch meine hp, Seite Religion) Der Roman „Seraphita“ ist das beste Beispiel dafür (eine im fleischlichen Leib eingekerkerte engelhafte Phantasiegestalt aus Frau und Mann). Balzac hat sich mit all diesen Theorien seiner Zeit auseinandergesetzt. Er verwendet sie in seinen Romanen, lässt Ansichten „aufeinanderprallen“, wie hier dieses Treffen mit dem Freunden. (s.77 in meinem Buch).
    Es ist einfach eine Analyse der Theorien und heute, wer kennt heut noch Swedenborg?


    „ich mag keine "Geister" oder "Medien"-Geschichten. Deswegen bin ich jetzt gespannt, wie es weitergeht. „


    Balzac hat den Ruf, Schöpfer des französischen realistischen Romans zu sein (Bertelsmann sowie viele andere Lexika).
    Realismus bedeutet nicht Anhänger einer fiktiven Idee zu sein. Soviel zu den Theorien, auch wenn es manchmal gespenstig aussieht. Er hat E.T.A. Hoffmann gelesen.


    Ist es nicht immer die Phantasie gewesen, der man sich hingegeben hat, wenn man sich etwas nicht erklären konnte?


    Mit der hypnotisierten Frau, das sind Experimente, wie sie heute noch stattfinden, was ist den zum Beispiel ein Lügendetektortest?
    Es sind Reaktionen der Nerven.
    :zwinker:


    Aber hetz dich nicht, denn ich pass mich deiner Geschwindigkeit an. Das ist kein Problem.


    In eigener Sache, wenn es manchmal schleppend geht, dann liegt das etwas an der fehlenden Zeit und ich danke dir Maria, für dein Verständnis.


    Achte bitte doch mal auf die Sinnesänderung des Arztes. Ich glaube, hier liegt irgendwo im Laufe der Geschichte der Schlüssel: Religion und Wissenschaft kristalisieren sich als Hauptthema heraus?


    Kommt noch, ich achte darauf. Schönen Abend, Frank. :winken:

    Hallo Maria,


    da haben wir uns ja auf etwas eingelassen. :rollen: Aber glaube mir, ich hätte nie eine bessere „Lese-Partnerin“ bekommen können. :smile: Allerdings muss jetzt mal wieder mein „Idol“ verteidigen:


    In der modernen Philosophie gibt es ja keine Leere. Zehn Fuß Leere, und die Welt stürzt ein!


    Er will sagen, alles muss begründet werden. Die Philosophen hatten damals viel mehr Ansichten als heute, weil die Welt nicht erklärbar war. Zum Mesmerismus, Schädellehre, Homöopathie usw. ist zu sagen, dass man sich vor 200 Jahren mit vielen Anschauungen und Theorien beschäftigt hat. Balzac führt sie auf, aber vertritt er sie?


    „wenn man den Physiologen Glauben schenken will, die der Ansicht sind, dass in dem unerklärbaren Phänomen der Zeugung das Kind dem Vater dem Blut nach gehört und dem Nervensystem nach der Mutter“


    Das ist doch eine geistlose (Entschuldigung) Theorie. Balzac führt sie auf, aber er sagt nicht, dass er an sie glaubt. Ich glaube, manche Aussagen sind mit etwas versteckter Ironie geschrieben oder müssen auch so betrachtet werden? Das heißt natürlich nicht, dass wir ihn nicht ernst nehmen sollten.


    Eins haben wir nun herausbekommen, wer Ursule ist: Die Tochter vom Sohn des Schwiegervaters des Doktors, also die Nichte des Doktors. Du hast es ja in der Chronik sehr gut zusammengefasst. Danke noch mal für die Empfehlung meiner Website.


    Tragisch ist das Schicksal ihrer Mutter, die an dem Tag ihrer Geburt gestorben ist. Hier findet sich auch eine Erörterung über Entbindungen und die Ursachen von Fehlgeburten. Ein Schicksal, das seine spätere Frau Eva 1846 leider auch ereilt hat.
    In der Monographie „Balzac“ von Gaetan Picon), findest du dieses Ereignis beschrieben.



    ich weiß noch nicht ob mir die Richtung, die dieser Roman nimmt, gefällt. Mal sehen....


    Du machst mir Angst. :redface:


    Ich hänge etwas nach und werde jetzt straff weiterlesen, damit ich wieder mitreden kann. Vorerst alles Gute, melde mich wieder, wenn ich bei Seite 100 bin. Frank :winken:

    Hallo Maria,
    Hallo Alle zusammen,


    Was die Erben fürchterlich erschreckt, ist dass die kleine Ursule es fertig gebracht hat, den Doktor, einen eingefleischten Atheisten, in die Kirche zu bringen.
    „Seine bekannte Abscheu vor dem „Pfaffengesindel“ und sein Deismus…..“
    Nun befürchten die „Erbschleicher“, dass er sein Vermögen der Kirche überlässt?


    Noch spielt Ursule keine Rolle für die Erben, jeder denkt an seinen Erbteil. Ursule wird nur als lästig empfunden, als Hindernis.
    Balzac lüftet das Geheimnis sehr spät und lässt den Leser bewusst spekulieren. Warum?
    Es ist fast wie ein „Krimi“, wo man erst zuletzt erfährt wer der Täter ist.


    Typ - Beschreibung: die Frau des Posthalters, diesen eingangs Erwähnten „Elefanten ohne Rüssel“, hat „die Hosen an“. – kleine, magere, bleiche, blonde Frau…Hausfrau ohne Flitterkram und Spielereien…ihre klaffende Stimme tat den Ohren weh… „In der ganzen Stadt hieß es: „Wo wäre Minoret ohne seine Frau!“
    Das ist wieder eine typische „Typ-Beschreibung“. Diese Konstellation hat man häufig. Ein großer dicker Mann wird von einer kleinen, mageren Frau „beherrscht“. (Gegensätze zieh’n sich an).


    Personen:Valentin Mirouet, Instrumentenbauer, Schwiegervater des Doktors (1785 verstorben) hinterlässt einen Sohn Joseph Mirouet, einen Tunichtgut, der Sänger und Komponist - mit einem jungen Mädchen nach Deutschland geflohen...


    Es ist vielleicht ein Bezug auf Balzacs erste Liebe, seine Dilecta (die Auserwählte), Laure Antoinette de Berny, war die Tochter eines aus Wetzlar (der Werther-Stadt), stammenden deutschen Harfenvirtuosen namens Hinner.

    „Joseph Mirouet, … führte fünfzehn Jahre hindurch jenes Zigeunerleben, das der Berliner Hoffmann so vortrefflich geschildert hat.“


    Bezug auf E.T.A. Hoffmann (1776-1822), von dem Balzac alles gelesen hat (Quelle: Werner Fuchs Hartmann – Geliebtes Leben, Diogenes 1999).
    Bei meiner Quellensuche nach Balzac und die Deutschen, lese ich, dass auch die Mütter der Romanfiguren „Modeste Mignon“ und „Ursule Mirouet“ deutsche waren. Also wir haben in diesem Roman echte Beziehungen zu seinem Leben und zu Deutschland.


    Mal sehen wie es weitergeht, alles gute Frank. :smile:

    Hallo Zusammen,


    „Wir sind ganz unschuldig in die Leserunde geschlittert.“


    Wir sind in diese Leserunde geschlittert, weil ich mich hier hineingemogelt habe, ungeachtet bestehender Verfahrensabläufe, weil ich etwas provoziert habe, mit Balzac-Geburtstag und Webseite und was mich besonders freut, Maria dazu animieren konnte, einen Roman von Balzac zu lesen. Ich danke nochmals und fühle mich schuldig. Freue mich aber, wenns Spass macht und neue Erkenntnisse bringt.


    „Von mir aus könnt ihr gerne den Thread ins gemeinsame Lesen verschieben (Frank was meinst du?)“
    Schiebt mich wohin ihr wollt, aber lasst uns unsere kleine Konversation. Wenn sich noch ein paar Leute beteiligen, umso besser. Man kann nur lernen. Vielleicht ist es besser, wenn wir den Titel umbenennen, dann auch die dazugehörigen Beiträge etwas filtern?


    sandhofer: Schädellehre, danke für die Erläuterungen. In der Schule lernten wir, den Zusammenhang zwischen Gehirnmasse und Intelligenz. Dies wurde am Beispiel von Lenin demonstriert, der ein überdurchschnittliches großes Gehirn hatte. Wer in der DDR in die Schule gegangen ist, wird sich vielleicht erinnern?



    Schachbrett-Theorie? Ist mir nicht bekannt. Ich werde mal in Netz suchen gehen und mein Wissen erweitern.“


    Maria: Eigene Wortschöpfung, such nicht im Netz. Ich hatte mich auf Balzacs Aussage bezogen, dass 3 Familien in 1000 Jahren die ganze Welt bevölkern würden. Dabei ist mir die Potenzrechnung mit dem Schachbrett eingefallen. (Die Geschichte war so, als der König den Erfinder des Schachbretts fragte, welchen Lohn er erhalten möchte, so gab dieser zur Antwort: Auf das erste Feld ein Weizenkorn, af das zweite zwei, das dritte vier usw. . Am Ende war es eine Welternte.)



    Hubert: Auf deine Frage in meinem Balzac-Forum habe ich geantwortet. Vielleicht finde ich noch mal etwas über das Thema?



    Erstmal alles Gute, ich werde mich jetzt mal wieder Ursule widmen, Frank. :winken:

    Hallo Maria, nun wird in „Ursule Mirouet“ und auch in anderen Büchern Balzacs immer „Whist“ oder „Tricktrack“ erwähnt. Whist war ein bedeutendes Kartenspiel des 19. Jahrhunderts. Na ja das waren damals die Familienabende, da hatte das Spiel noch eine Bedeutung. Die Spielregeln findet man übrigens auch im Internet.


    Nun weiter mit der Erbschaft. – Ursule ist den Erben ein Dorn im Auge, ein „Damoklesschwert“.


    Betrachten wir die geldgierigen Verwandten, so zeigt uns doch Balzac sehr deutlich, dass „Geld den Charakter verdirbt“. Jeder spekuliert und träumt vom Reichtum und das Schicksal von Ursule interessiert dabei herzlich wenig. Ist es nicht ein skrupelloses Resultat der Gesellschaft, wo nur materielle Dinge zählen und uns jeden Tag von den Reichen berichtet wird, gestern wie heute?



    Eine schöne Beschreibung des Kopfes von Doktor Minoret –


    „Diese Köpfe bieten – wie gut gelungene Prägungen, denn sie fordern geradezu heraus, auf Medaillen geprägt zu werden – ein beinahe puritanisch ernstes Profil dar, einen kalten Ton, einen mathematischen Verstand, in dem gleichsam zusammengedrängten Gesicht eine gewisse Eingeschränktheit, kluge Augen, einen ernsten Mund, eine gewisse Aristokratie… „oben zurückweichende Sirn, was den Hang zum Materialismus verrät. Man findet diese Kopfform….die sich Deisten nannten und Atheisten waren.“
    Eine etwas haltlose Theorie, von der Kopfform auf die Weltanschauung zu schließen, was meinst du? :entsetzt:


    Schönen Abend, Frank.

    Die Abstammung dieses Dorfes und die Namenskombinationen lehnen sich auch an die Genesis.


    Leider bin ich nicht Genesis kundig, aber gut erkannt und kombiniert. Wenn du so weitermachst, werde ich dich als „Hintergrundanalytiker“ einstellen. :breitgrins:


    Es ist schon makaber, wenn ein alter Mann kurz vor seinem Tode von Erben belagert wird, die arglistig seinen Besitz abschätzen. :rollen:


    Ursule ist ein Waisenkind, woher stammt sie? – Noch nicht erkannt, wahrscheinlich Enkelin.


    Die Freunde des Doktors, wie ist die Zusammenstellung?


    Es sind 4 Tugenden – der Arzt steht für Hilfe, Heilung, Unterstützung, der Pfarrer steht für Nächstenliebe und Mildtätigkeit, der Kapitän für Welt und Weitblick und der Friedensrichter für Gerechtigkeit.


    Alle sind „Einzelgänger“ und hatten ein Schicksal, dass sie geformt hat. Der Doktor verlor seine Frau, der Pfarrer stritt sich mit seiner Magd über die Ausgaben, gab alles den Armen (z.B. die Silberschnallen der Schuhe), deshalb auch die Vernachlässigung der Kleidung; der Kapitän, verbirgt das schmerzliche Geheimnis seiner Vergangenheit („Also auch sie haben Kinder verloren?“); der Friedensrichter, mit 45 Witwer geworden….


    Alle 4 sind weise Gesellen, die sich um das Wohl von Ursule sorgen. Es sind die einzigen, die in Nemours Bildung in hinreichendem Maße besaßen.


    Alle 4 betrachteten sich als Adoptiveltern von Ursule: Der Pfarrer dachte an die Seele, der Friedensrichter machte sich zu ihrem Vormund, der Militär (Kapitän) versprach sich, ihr Lehrer zu werden und Minoret war Vater und Mutter ihr Doktor.


    Alles erscheint als eine heile Welt, „Friede Freude, …“ aber der Leser merkt schon, dass sich ein Gewitter zusammenbraut (die Erben, gegen die man machtlos ist). :redface:


    Deine Seitenangaben sind nicht mit meinen identisch, aber es ist eine gute Orientierung. Ich muss nur ein paar abziehen. So, nun habe ich etwas aufgeholt, bin eben noch kein schneller Leser. Erstmal Tschüß, Frank. :smile:

    Balzac befasst sich mit Abstammung und Verbreitung von Familie. Er bringt den Beweis mit der Schachspieltheorie, die wir ja auch schon in Mathematik „ungläubig“ wahrgenommen haben. Er streift Religion, Wissenschaft und Medizin.


    Wenn ich mal abschweifen darf: Interessant ist, dass Balzac nach Aussage des Professor Devic (eines Psychiater aus Lyon) „achtzig Jahre vor Bleuler die Zeichen einer neuen Krankheit festgestellt hat: der Dementia praecox (Quelle: Doktor Lotte, zitiert von G. Sigaux: „Balzac, Vater seines Jahrhunderts“.).


    Du merkst, man kann den Roman, durch die vielen Abschweifungen und Querverweise nicht so fließend lesen, aber das gehört dazu. Dafür bekommen wir eine detaillierte Aufarbeitung der Zeit und der Menschen jener Zeit. Wie kommst du mit den Namen zurecht? Das ist auch schon eine Wissenschaft. Wie viel Seiten dürfen wir hier eigentlich beschreiben? Ich werde mich jetzt kürzer fassen. Bis morgen, Frank.
    :winken:

    Hallo Maria, bin auch ein Stück vorangekommen (Seite 20). Ich lese eine Neuauflage von 1982 der Übertragung von Johannes Schlaf, erschienen im Insel Verlag Leipzig 1924. Nur wegen der Verständnisschwierigkeiten bei verschiedenen Übersetzungen. Der französischen Sprache bin ich leider nicht mächtig. :redface:
    Also noch mal auf die Widmung bezogen: Er widmet den Roman seiner Nichte Sophie Surville, der Tochter seiner Schwester Laure. „Ihr Mädchen seid ein fürchterliches Publikum, denn man kann euch nur Bücher lesen lassen, die rein sind, so rein wie eure Seelen, und gewisse Lektüren muss man euch verbieten, so wie man euch daran hindert, die Gesellschaft zu sehen, wie sie ist.“ Diese Widmung sagt bestimmt schon einiges über den Inhalt? Ich denke, bei Ursule wird es sich um ein tugendhaftes Mädchen handeln und ihrer Auseinandersetzung mit der „rauen“ Gesellschaft. :rollen:
    Der Roman wurde 1841 geschrieben, spielt im Jahr 1830.


    1. Die aufgeregten Erben


    Minoret-Levrault, Posthalter, großer dicker Mann (60)


    Es folgt eine sehr detaillierte Beschreibung dieses „Atlasses ohne Weltkugel“ oder „Elefant ohne Rüssel“ über Aussehen, Charakter und Herkunft – eine typische Typ-Beschreibung Balzacs. Nun erscheint auch eine Frau Minoret-Levrault, „ ohne die ein so stattliches Vermögen unmöglich gewesen wäre“ und ein Sohn, dessen Laufbahn man ebnen möchte: „Notar in Paris oder Staatsanwalt“.
    Der alte Minouret darf sich Meister von Nemours nennen, warum? Balzac zeigt uns etwas ironisch, was in der Gesellschaft zählt: Körperstatur, Reichtum, Haupt eines großen Anwesens. Alles materielle Dinge. „Er war ein praktischer Materialist, ein praktischer Landwirt, ein praktischer Egoist und ein praktischer Geizhals…


    Désiré, der Sohn wird vergöttert. So nutzt der Sohn, diese übertriebene Liebe, melkt die Kasse der Mutter und schöpft aus des Vaters Beutel. So verprasst der „Bengel“ das Geld der Eltern.
    Sehr interessant an dieser Stelle eine kleine Studie über die Namen der Postwagen und Pferde sowie über die Sprache der Kutscher und Kondukteure: „Soviel Berufe in Frankreich, soviel verschiedenes Rotwelsch.“. :breitgrins:


    Etwas später tritt Ursule auf den Plan, was den Postkutscher sehr zornig macht. Ursule (15), Enkelin? des Doktors Minoret (83). Doktor Minoret der nie kirchlich war, geht auf einmal in die Kirche. Das versetzt alle (Erbschleicher) in Rage.


    Nun versuche ich mich gerade durch die Bürgerschaft von Nemours „duchzuschlagen“, den Minorets, den Massins, den Levraults und den Cremieres. Die nun alle miteinander verwandt sind: die Massin- Crémières, die Levrault-Massins, die Massin-Minorets, die Minoret-Minorets, die Crémière-Levraults, die Levrault-Minoret-Massins, die Massin-Massins, die Crémière-Massins das noch gescheckt mit >>der Jüngere<<, >>der Ältere<< mit Crémière-Francois mit Levrault-Jaques…. Ein Puzzlespiel, das wohl noch etwas Zeit bedarf, bis ich dahinter gestiegen bin. :entsetzt:


    Erkannte Personen: :zwinker:
    Massin-Levrault, der Jüngere – Aktuar des Friedensrichter, abstoßender Mensch
    Madame Massin, Cousine von Minoret-Levrault
    Abbé Chaperon, Pfarrer von Nemours
    Goupil (27), Schreiber des Notars –hässlicher Mensch mit hässlichem Charakter
    Madame Crémière, Frau des Steuereinnehmers von Nemours – Finanzfrau letzten Ranges
    Monsieur Cémierè –Dionis – Notar von Nemours


    Also bitte noch etwas Geduld. Vorerst Alles Gute, Frank. :winken:

    Balzac - Geburtstag


    Hallo Freunde, ich danke noch mal für euren gestrigen Besuch auf meiner homepage. Ich hoffe, dass neue Design auf der „Geburtstags-Präsentations-Seite“ war ansprechend. Die Hintergrund-Musik wirkte vielleicht etwas kitschig, ansonsten fand ich es gut, dass der Balzac-Geburtstag diesmal auch als Feiertag gewürdigt wurde. Das wollte ich schon immer mal vorschlagen. :zwinker: Mit der Lektüre von „Ursule Mirouet“ habe ich begonnen (zumindest mit der Widmung an seine Nichte), aber nun geht es voran, Maria. :smile:


    http://home.arcor.de/frank.weidemann/index.html


    (zur Erklärung: es ist keine kommerzielle Seite, keinen Cent Einnahme - nur Ausgaben, also auch keine Schleichwerbung, sondern nur erstellt für Interessenten und Leute die Spaß an schöngeistiger (?) Literatur haben).
    Alles Gute, Frank.

    „Ähnlich wie bei Zola ist auch Balzacs Comédie humaine keine Serie, die bei Band 1 begonnen werden müsste“


    Hallo, grundsätzlich richtig. Es gibt ein paar Romane, die man der Reihenfolge nach lesen sollte, weil sich die Personen in der „Menschlichen Komödie“ auch weiterentwickeln. Wer „Glanz und Elend der Kurtisanen“ lesen möchte, sollte vorher die „Verlorenen Illusionen“ lesen, um die Herkunft und den Werdegang des Lucien de Rubempre besser zu verstehen. Auch Vater Goriot sollte man ziemlich früh lesen, um die Ursprünge von Eugene Rastignac und dem Kriminellen Vautrin kennen zulernen. Andere Personen treten zwar auch immer wieder auf, z.B. wenn ein Arzt „gebraucht wird“, kommt Bianchon auf die „Bildfläche“ oder ein Bankier, dann der Baron von Nuncingen. Eugenie Grandet und viele andere sind unabhängig voneinander.


    „mehr oder weniger gelungenen – Romanen“


    Manchmal denke ich, ein drittklassiges Buch, fast unbekannt und gerade da steckt soviel Weisheit drin. Für einen Romanleser, weder spannend noch fliesend und vieles schwer zu verstehen. Für einen, der etwas über die Sitten jener Zeit erfahren möchte, eine wahre Goldgrube. Man sollte es von verschiedenen Seiten betrachten.


    „ohne dem Spezialisten ins Handwerk pfuschen zu wollen“


    Kein Spezialist, sondern Liebhaber der Menschlichen Komödie. Nicht Vertreter Balzacs auf Erden, sondern Fan. Freundschaft, Frank. :smile:

    Hallo Maria, wir erleben einen historischen Augenblick. An Balzacs 205. Geburtstag beginnen wir mit der Lektüre von Ursule Mirouet. Ich werde mir das Buch auch nochmal vornehmen. Vielleicht können wir auch außerhalb der Leserunden ein paar Gedanken austauschen. Zum Inhalt:


    Ursule Mirouet


    Der Roman entführt den Leser in die bunte Welt des Provinzalltags von Nemours. Geschildert wird die Jugend der Titelheldin, ihre keusche Liebe zu den adligen Savinien und die Gefahren, die beider Glück durch die in widerlicher Habgier Intrigen spinnende Familie Minouret drohen.


    Klingt schon mal gut. Also ran ans Werk, Maria! :smile:


    Nun muss ich erstmal das Buch suchen und entstauben, Tschüß Frank.
    :zwinker:

    "Das Weib ist bitter wie Galle; doch sind zwei Gelegenheiten, wo es angenehm ist: im Bett und auf der Bahre."


    Also ich habe noch nicht alles von Balzac gelesen, aber so ein Spruch ist mir noch nicht unter gekommen und ich hoffe, dass ich ihn auch nicht lesen muss. Balzac hat Sittenstudien geschrieben. Natürlich hat er sich den Frauen gewidmet, aber so wie sie sind, manchmal gut oder böse, aber er war niemals so abfällig. Alles Gute, Frank.


    Das Zitat passt vielleicht besser zu Nitzsche?