Beiträge von Jana

    Hallo ihr Lieben,


    wenn sozusagen das Original umgangssprachlich geschrieben wurde und zusätzlich noch verkürzt wurde, dann lohnt sich der Zeitaufwand wirklich nicht. Nö, da habe ich was bessere zu tun (u.a. die West Side Story sehen, die Novelle Romeo und Julia auf dem Dorfe lesen usw. :bang: ) :breitgrins:


    Liebe Grüße Jana

    Hallo ihr Lieben,


    ich habe schon Interesse in diese Reihe mal reinzuschnüffeln. :entsetzt:
    Dass diese Reihe nicht die Klassiker ersetzen kann und ersetzen darf, ist mir klar. Und ich denke, dass in der Schule auf jeden Fall die Originale gelesen werden müssen. Schließlich gehören deutsche Klassiker zum Kulturgut. Die Schulzeit ist für viele Menschen die einzige Zeit, in der sie sich mit Literatur auseinander setzen. Deshalb sollte gerade dann und dort das Original gelesen werden, weil man sonst nie dazu kommt und auch kein Umfeld hat, um sich mit klassischer Literatur auseinander zu setzen.


    Was mich an den Texten interessieren könnte:
    Es gibt Probleme, die zu jeder Zeit auftreten können. Beispielsweise: Kabale und Liebe. Ein Mann liebt eine Frau, die seinem Stand nicht angehört. Die Liebesbeziehung wird von seiten des Vaters in die Schranken verwiesen.
    Es gibt zwar keine ständische Gesellschaft mehr, aber manchmal üben Eltern einen starken Einfluss auf ihre Kinder bei der Partnerwahl aus (aus welchen Gründen auch immer und nach welchen Kriterien auch immer).
    Es würde mich interessieren, wie die Autoren diesen Stoff umgesetzt haben.
    Ich könnte jetzt noch keine endgültigen Kriterien dafür angeben, was ich erwarte und wann ich diese Literatur als absolut schrecklich empfinde.
    Denn, die Nähe zur absolut leichten Literatur ist ja schon da.


    Auf jeden Fall darf die Sprache nicht zu umgangssprachlich sein und das eigentliche Problemfeld sollte abgehandelt werden und die Bezüge zur Zeitgeschichte zu erkennen sein.


    Bis jetzt habe ich noch nicht reingeschaut.


    Was wären denn eure Kriterien?

    Zitat

    Gerade eingesetzte Stilmittel und Wörter/Sätze/Verse machen das Lesen erst interessant. Wer sich mit der Sprache nicht auseinandersetzten will, der braucht sich nicht auf Klassiker einlassen.

    Das schreibt Steffie. Ich möchte ihr da zustimmen.


    Liebe Grüße Jana

    Zitat

    Hallo Hubert, hallo ihr Lieben :winken:

    Zitat

    Wie seid Ihr eigentlich auf das Klassikerforum gestoßen?


    Ich kann mich eigentlich gar nicht mehr daran erinnern, wie ich auf eure Seite gestoßen bin. Höchstens: durch Zufall :zwinker: Denn unter google habe ich echt nicht gesucht. Ich habe mir die Seiten angeschaut und war eigentlich recht angetan von der Vielfalt der Diskussionen und der Buchbesprechungen. Das hat mir zugesagt. Ich bin auf eure Seite gestoßen, als in Leipzig die Buchmesse stattfand. Ich war total von den Socken, als ich Petra bei WDR5 hörte.


    Liebe Grüße Jana

    Hallo ihr Lieben,


    na, da werde ich aber von euch ganz schön in die Mangel genommen. :breitgrins: Und, was soll das im Endeffekt bringen? Na ja, dann versuche ich meinen Standpunkt genauer zu erklären.


    1. Elfride Jelinek: Das ich den Titel vergessen habe, hing eher mit meiner Faulheit zusammen, noch mal im Internet zu stöbern. Schaut doch einfach mal auf die Seite: http://mitglied.lycos.de/Lotha…/philosoph/05_jelinek.htm
    oder gebt unter google: Elfriede Jelinek Nachbemerkungen einer Unmündigen an die Vollmundigen.


    2. Meiner Ansicht nach sollte jeder Bürger politisch Stellung nehmen und für seine politische Überzeugung eintreten und sie umsetzen wollen.
    3. Bekanntheit unterstützt diese Tätigkeit.


    Ob jeder Schriftsteller politisch Stellung bezieht und daraus auch gleichzeitig eine Verpflichtung erwächst für jeden Menschen, der sich Schriftsteller nennt, dieses zu tun, muss ich so erst einmal verneinen.
    (hä? das passt doch mit meiner ersten These überhaupt nicht zusammen.)
    Nicht jeder Mensch hat ein politisches Bewusstsein, warum soll also jeder Schriftsteller ein politisches Bewusstsein haben und verpflichtet werden, politisch tätig zu sein?


    Nun ja, es gibt aber einige Intellektuelle (u.a. Schriftsteller) mit politischen Bewusstsein, die sich zu Wort melden.


    Ein Schriftsteller, als Person der Öffentlichkeit, der auch wirklich was zu sagen hat, nimmt auch Stellung zu gesellschaftspolitischen Ereignissen, weil ihn die Gesellschaft, in der er lebt, etwas angeht.
    Und er nutzt die Möglichkeit, einfach quer zu denken.


    Zitat

    Noch herrscht der Krieg als Prinzip.
    Besiegt ihn, ihr Dichter, Kraft eures Wortes,
    das wirklicher ist als manche schnell getane Tat.
    Besiegt ihn durch eure Waffenlosigkeit,
    durch die Inbrust eurer Herzen


    Das Zitat hat JMaria gepostet in ihrem ersten Beitrag.


    Was macht der Autor hier? Zur gegebenen gesellschaftlichen Situation des Krieges denkt er quer. Er denkt sich eine neue Welt, die Welt des Friedens, die durch den Dichter eingeleitet wird. Der Autor ruft zur Waffenlosigkeit auf. Ob das in der Realität umgesetzt wird, wissen wir nicht. Aber der Autor hat mit diesem Text eine neue Situation, den Frieden, erschaffen.
    Anderes Beispiel: Lessing untergräbt in seinen Dramen die bürgerliche Standesgesellschaft. Diener fangen an lange Textpassagen zu sprechen, Position zu beziehen. Bürger treten in Tragödien auf, obgleich Tragödien dem Adel vorbehalten waren. Also: in Tragödien treten nur Charaktere aus dem Adelsstand auf.
    Wie ist nun das Verhältnis des Dichters zur Gesellschaft zu deuten? Hat Lessing nun die gesellschaftlichen Stände verändert? Lessing hat in seinen Dramen ein anderes Blickfeld für die gesellschaftlichen Verhältnisse geschaffen. Das lag natürlich auch ein wenig in der Luft. Aber: irgendwer muss es ja aussprechen, damit es gehört und gesehen wird.


    Der Papst hat auch sein Wort erhoben und den Gebrauch von Enzyklika (Verhütungsmitteln) verboten. Das heißt, dass in Afrika keine kirchlichen Hilfsgruppen Verhütungsmittel austeilen. Leider ist in Afrika die Erkrankung an Aids sehr hoch.


    [/quote]
    O.K. ich weiß nicht, ob ich die "Quote"-Funktion richtig gewählt habe.


    Liebe Grüße Jana

    Hallo ihr Lieben,
    Hallo JMaria,


    ich persönlich denke, dass besonders bekannte und in der Öffentlichkeit stehende Dichter/Autoren Verantwortung tragen und in der Öffentlichkeit dafür eintreten müssen. :sonne:
    Wenn Elfriede Jelinek einen Beitrag vor Jahren einen Beitrag gegen die Vernichtung unschuldiger Menschen schreibt, hat das mehr wirkungskraft, als wenn ein ähnlicher Beitrag von einem Nobody geschrieben wird. (Ich weiß nur, dass Jelinek so einen Beitrag verfasst hat, ich weiß nicht welcher und wo der zu finden ist. Vielleicht finde ich das noch.)


    Warum? Autoren sind Personen der Öffentlichkeit mit Einfluss und Beziehung. Sie können auf gesellschaftliche Missstände hinweisen und aufgrund ihrer Bekanntheit wird das dann publik gemacht. Es gerät als Thema in die Öffentlichkeit. Wenn sie etwas erreichen, wird das gleich in den Medien verarbeitet und bekannt gemacht. Erst dadurch, dass etwas in der Öffentlichkeit ein Thema ist, kann es verändert werden.


    So mal auf die schnelle.
    Vielleicht fallen mir noch gute und passende Beispiele ein.


    Liebe Grüße
    Jana

    Thomas Bernhard: Der Untergeher.


    Informationen über Thomas Bernhards Vita und Werk findet man u.a. auf der Seite:
    http://www.ausloeschung.de/Bernhard_Thomas_Biographie.htm Hieraus habe ich einige Daten über Bernhard.


    1983 erscheint Thomas Bernhards Stück „Der Untergeher“.


    Ich habe mir aus der SZ-Reihe Thomas Bernhards Stück „Der Untergeher“ geholt, gelesen und gestaunt. Bin ich doch wirklich auf den Anspruch des Ich-Erzählers, eine Biografie über Glenn Gould zu schreiben, reingefallen. * grins * Das liegt an meiner Unkenntnis über die Lebensgeschichte Glenn Goulds. Im Internet habe ich nämlich nichts gefunden, dass Glenn Gould jemals in Österreich war bzw. wie im Buch (fiktional) dargestellt wird, dass Glenn Gould in Österreich am Mozarteum bei Horowitz studiert hat. Dafür hat Thomas Bernhard am Mozarteum Musik-, Schauspiel-, Regie- und Bühnenbildunterricht genommen..


    In diesem Horowitz-Seminar im Mozarteum lernen sich Gould (laut dem Ich-Erzähler), Wertheimer und der Ich-Erzähler kennen, zwei geniale Klavierspieler, die aber nicht an das Genie Goulds heranreichen. Alle drei sind begnadete, geniale Klavierspieler, die die vollkommenste Musik auf dem Klavier spielen wollen. Aber: Es kann nur einen (Gould) geben. Als Wertheimer und der Ich-Erzähler das erkennen, schmeißen sie die Brocken einfach hin. Sie verschleudern ihre Meisterklaviere, bekommen einen seelischen Knacks (beide schimpfen mehr oder minder wie die Rohrspatzen auf die anderen Musikprofessoren und Klaviervirtuosen). Für beide gestaltet es sich als sehr schwierig einen neuen, zur Musik alternativen Weg zu finden. Da alle drei aus sehr reichem Elternhaus stammen, unterliegen sie bei der Suche nach einem alternativen Weg keinem finanziellen, sondern allein einem geistigen, seelischen Druck.


    Hatte der Ich-Erzähler zu Beginn des Textes noch vor eine Biografie über Glenn Gould zu schreiben, so wurde es mit der Zeit eine Aufarbeitung seiner Beziehung zu Wertheimer.


    Was mich persönlich am meisten am Text störte, waren die ständigen Wiederholungen des ewig gleichen. * grins * Der Ich-Erzähler erzählt seitenlang über seinen Verkauf des Klaviers. Immer wieder greift er diese Situation auf. Zuerst dachte ich, dass die Wiederholung des Motivs selbst auf die „musikalische Gattung“ der Variation hinweist: das selbe Thema wird an anderer Stelle aufgegriffen und variiert. Selbst den gesamten Text, die Biografie über Glenn Gould, hat der Ich-Erzähler schon mehrmals geschrieben. Ich glaube, dass die Wiederholung des selben Motivs auch darauf hin deuten kann, dass der Ich-Erzähler den gesamten komplexen Bereich der Musik in seinem Leben noch nicht verarbeitet hat, damit noch nicht abgeschlossen hat, so dass das gesamte Thema immer wieder hoch kommt und ihn regiert.


    Liebe Grüße
    Jana

    Hallo ihr Lieben,
    Hallo JMaria, :winken:


    lieben Dank über die Info zur Bedeutung der Zahl 7, ist mir bis jetzt noch nicht aufgefallen.


    Ich habe mir das Ende des Hörspiels noch mal angehört. Da heißt es, dass Hans Castorp volle 7 Jahre im Berghof bleibt. Was ich nicht richtig einordnen kann, ist: kommt Castorp im folgenden, anbrechenden 8. Jahr in den Krieg oder überlappt sich das ganze? Vermutlich überlappt sich das ganze.


    liebe Grüße
    Jana

    Hallo ihr Lieben,


    klar bin ich dann dabei. Ich hole mir die Reclam-Ausgabe des Zola Textes.
    Leider muss ich am Wochenende arbeiten, so dass ich an den Wochenendtagen immer nur kurz eure Beiträge überfliegen kann und nicht so intensiv darauf eingehe. dafür habe ich in der Woche mehr Zeit. Aber das Forum hat ja den Vorteil, dass es relativ zeitunabhängig genutzt werden kann.


    Viel Spaß beim Lesen


    Liebe Grüße Jana

    Hallo Steffi, hallo Ihr Lieben :winken:


    Wie gesagt, die Erzählung setzt 1922 an. Der 1. Weltkrieg ist vorbei. Zur Vorgeschichte gehört, dass Gatsby sich zur Zeit des 1. Weltkrieges in Daisy verliebt hat. Gatsby sich aber von ihr trennen muss, weil er im 1. Weltkrieg kämpgfen muss. Ich vermute, dass ihn diese Liebe zu Daisy indirekt das Leben im Krieg gerettet hat. Auf jeden Fall sah er nach dem Krieg noch Sinn in seinem Leben. Nach dem Krieg kommt er in sein Heimatland zurück und erhält durch Zufall das Glück sich vom armen Farmersjungen zum reichen Alkoholschmuggler zu entwickeln.
    Sein Ziel: Die Liebe zu Daisy auffrischen und, wenn es klappt, die Ehe mit ihr eingehen.


    Problem: Daisy kommt aus einem gutbürgerlichen Elternhaus und möchte einen Ehemann mit gewissem finanziellen Rückhalt (sprich: Kohle :zwinker: ) haben. Gatsby ist Sohn armer Farmersleute.
    Durch Zufall kommt Gatsby an Geld und kann es durch seine Tätigkeit als Alkoholschmuggler weiter ausbauen.


    So viel zur Handlung. Was hat das jetzt mit Illusion zu tun?
    Ich vermute, dass u.a. in diesem Buch das Bild einer vollkommenen, glücklichen Familie und Ehe zerstört werden soll. Die Ehe als glückliche Institution zwischen 2 Partner ist reine Illusion (wenigstens gilt das für die Menschen der reichen Schicht).


    Wie komme ich darauf?
    Die Ehe zwischen Daisy und ihrem Ehemann Tom besteht nur auf dem Papier.
    Daisy ist selbst mit dem bekannten und reichen Footballspieler Tom Buchanan verheiratet. Tom wiederum hat mit einer anderen Frau ein Liebesverhältnis. Daisy, die von Tom ein Kind hat, lässt sich dennoch nicht von Tom scheiden. Der Grund wird nicht genannt.


    Gatsby hat sich eine ideale Vorstellung über Daisy gemacht, nachdem er sie verlassen hat. Diesem Idealbild entspricht Daisy nicht. Als Gatsby und Daisy sich das erste Mal treffen, organisiert Gatsby (natürlich) einen romantischen Ort, d.h. er lässt ein Zimmer mit reichlich Blumen ausschmücken. Er ist vor dem Treffen mit Daisy aufgeregt wie ein kleiner Schuljunge. Im Laufe der nächsten Tage, als Gatsby Daisys Familie kennen lernt, will er von ihr wissen, ob Daisy nur ihn allein geliebt hat. Daisy antwortet, dass sie ihn und Tom liebte. Das ist zuviel für Gatsby. Im Laufe der nächsten Tage stirbt Gatsby.


    Liebe Grüße
    Jana

    Hallo ihr Lieben :winken:


    Ich hoffe, ich habe jetzt niemanden mit meinen langen Beitrag über den Zauberberg verschreckt. Der Roman ist keine Kleinigkeit, den man innerhalb kürzester Zeit einfach mal herunter liest. Ich glaube, dass es sich eher lohnen würde, den Zauberberg mal in einem gemeinsamen Thread zu besprechen. Irgendwann einmal. Die anderen Mann-Bücher wurden ja auch schon sehr ausgiebig besprochen.


    Liebe Grüße Jana Sabeth


    P.S. Ich lese zur Zeit aus der SZ-Ausgabe: Thomas Bernhard: Der Untergeher? Hat da jemand Interesse mitzulesen?
    Ich gehe auch noch zu einem anderen Thread zur SZ-Ausgabe

    Hallo Steffi,


    hm, jetzt bin ich in einer Zwickmühle. Willst du den Gatsby noch lesen? Da will ich nicht vorab so viel verraten.


    Du hast eine sehr interessante Frage gestellt. :klatschen: Denn um Illusionen geht es in diesem Roman wirklich. Ich vermute mal, dass die Illusionen im Gastby sich inhaltlich von den Illusionen seiner Kurzgeschichten unterscheiden. Allerdings sehen alle Figuren noch eine gewisse Lebensperspektive.
    Ich kenne die Kurzgeschichten Gatsbys nicht. Da der Roman um 1922 spielt, mag die Lebenssituation der im Roman beschriebenen Figuren ein wenig anders gewesen sein, als vor dem Krieg.
    Möchtest du mehr wissen?


    Liebe Grüße Jana

    Liebe Aisha,


    danke schön für das Kompliment. Ich habe den Zauberberg bis zur Hälfte gelesen und den Rest in der Hörspiel-Variante bis zum Schluss gehört.


    Mir hat der Roman echt Freude bereitet und ich habe da jetzt auch eine Menge für mich persönlich heraus ziehen können. Gerade das Thema Tod finde ich in dem Roman in seiner vollen Breite verarbeitet. Ich kenne auf Anhieb keine Bücher, die sich so intensiv damit auseinander setzen. Das hat mich extrem beeindruckt.


    Außerdem gibt es ja auch im Internet noch nette Seite über Thomas Mann und den Zauberberg, die ich auch aufgerufen habe. Ich weiß nicht, ob der Link funktioniert. Ansonsten einfach über google suchen. Vor allen Dingen bin ich froh, dass ich Zugang zu Thomas Mann gefunden habe. :bang:
    Auch wenn es doch eher über das Hörspiel funktionierte. :rollen:
    http://www.dhm.de/lemo/html/we…nst/zauberberg/index.html
    http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/MannThomas/

    Wie ich! den Zauberberg bis jetzt verstanden habe:


    Exkurs/Hintergrundinformationen: Zauberberg entsteht in der Zeit zwischen 1912-1924:
    1) Was in der Zeit passierte: Streit mit seinem Bruder Heinrich Mann über die Bedeutung der Politik (Kaisertum / Republik / Krieg)
    2) Seine Frau kam in ein Sanatorium


    Katia Mann gehört zur reichsten Familien Münchens. Kurz nach Monikas Geburt erkrankte sie an Tbc; lange Sanatoriumsaufenthalte, später Genesung. Siehe hierzu auf die Seite: (http://www.fembio.org/biograph…-familie/katia-mann.shtml)
    Der Zauberberg spielt in einem Sanatorium und Thomas Mann verarbeitet sehr viel medizinisches Wissen in seinem Roman (Psychologie: Krokowski ist „Seelenzergliederer“, Röntgenstrahlung, Katarrh usw.)
    3) Eigene Kinder befanden sich in der Pubertät, als der Zauberberg geschrieben wurde (Erika: 14 – 20 Jahre) => alle Kinder Thomas Manns haben Schulen mit reformpädagogischen Ansatz besucht. Manns Interesse an der (beruflichen, seelischen, geistigen, sozialen ) Entwicklung der eigenen Kinder scheint ihm sehr wichtig zu sein.
    Die Figur Hans Castorps befindet sich in seiner Zwischenphase zwischen Ausbildung (Examen als Schiffsbaumeister absolviert) und Berufsleben (Hans Castorp hat sich als Praktikant bei einem Schiffsbauunternehmen beworben).


    Thema:
    Zu den wesentlichen Themen im Zauberberg gehört
    1) der Tod und
    2) Gestaltung der einem Menschen verbleibenden Lebenszeit.


    Die Figur Hans Castorp:
    Vorinformationen:
    Er ist sehr früh Waise geworden. Als er 7 Jahre alt war, sind sowohl seine Eltern, als auch sein Opa gestorben. Demnach spielt der Tod eine zentrale Rolle im Leben Hans Castorps. Sein nächster Erziehungsberechtigter war der in Hamburg lebende Onkel.
    Hans berufliche Laufbahn wurde von außen gesteuert. Hans selbst wusste nicht, welchen Beruf er ergreifen sollte. Das Ingenieursstudium hat sich ergeben.
    Er ist 23 Jahre alt, kommt aus Hamburg. Er hat sein Examen als Ingenieur abgeschlossen. Die Prüfungszeit hat ihn sehr beansprucht. Sein Hausarzt rät ihm zu Luftveränderung. Deshalb fährt er zu Joachim nach Davos ins Sanatorium, um sich zu entspannen. Seine berufliche Laufbahn ist insoweit gesichert, als er ein Praktikumsplatz in einer Schiffbaumeisterei in Hamburg zugesichert bekommen hat.
    Die entwicklungspsychologische Zeit Hans Castorps kann man eventuell als Suche nach dem eigenen Lebensweg beschreiben. Er bekommt im Sanatorium die Möglichkeit, seine eigenen Neigungen/Fähigkeiten kennen zu lernen: Er philosophiert gerne, engagiert sich sozial: er kümmert sich um die anderen Moribunden, er verliebt sich in Frau Clawdia Chauchat. Er verbummelt aber auch gerne die Zeit und will nicht mehr in das alltägliche berufliche Leben zurückkehren. Schließlich bleibt er, obgleich er so gut wie kerngesund ist, über 8 Jahre im Sanatorium.


    Meine These: Eines seiner eigentlichen Probleme ist, dass er seinen eigenen beruflichen Lebensweg (und eventuell deshalb auch Lebenssinn) noch nicht gefunden hat. Sein Ingenieursstudium füllt ihn nicht 100 % aus. Statt dessen liebt er das Leben im Sanatorium, obwohl er schon ein Jahr nach seinem Aufenthalt von Dr. Behrens als gesund diagnostiziert wurde.
    Was ist Hans Castorp?
    Nach der Aussage des Erzählers zu Beginn des Romans: Ein Exempel. Wofür?
    1) Für das Leben eines jungen Menschen, der seinen eigenen Lebensweg noch nicht kennt? Oder
    2) für einen jungen Menschen, der seine Leidenschaft für die geistige (philosophische) Arbeit erkennt. Diese geistige Arbeit kann ihm aber nicht im Tal / im Alltagsleben seinen Lebensunterhalt finanzieren? Oder
    3) für einen Taugenichts, weil der junge Mensch 8 Jahre im Sanatorium lebt ohne am gesellschaftlich-bürgerlichen Leben teilzunehmen? oder
    4) Als Exempel wie alle Patienten des Sanatoriums für das untergehende spätbürgerliche Leben vor dem 1. Weltkrieg


    Ausgangssituation:
    Hans sagt selbst über sich aus, dass er sich am wohlsten fühlt, wenn er nichts tut. Er denkt, dass er nicht für das Arbeiten geschaffen ist, also für die praktische, technische Arbeit des Ingenieurs. Schon in den ersten Tagen seines Aufenthaltes fängt Hans an zu philosophieren. Er findet in Naphta und Settembrini seine Pädagogen.
    Als Dr. Behrens ein Jahr später im August Hans Castorp bescheinigt kerngesund zu sein, so dass Hans mit Joachim wieder ins Tal und somit ins Alltagsleben reisen könnte, will Hans nicht abreisen und widerspricht der Diagnose des Arztes.
    Hans lebt 8 Jahre in dem Sanatorium. Am Ende seiner Zeit wird er als Soldat in den 1. Weltkrieg eingezogen.
    Naphta, Settembrini, Hans und Joachim diskutieren des öfteren über den Begriff der Arbeit im Verlaufe der europäischen Geschichte. (bsp.: mittelalterliche Mönche verstanden Arbeit als asketische Übung usw.)


    Orte:
    Es gibt eine Spannung zwischen dem oben gelegenen Berghof und den im Tale liegenden Dörfer.
    Das Sanatorium Berghof wird öfter als Ort der Dumpfheit, Langeweile, Freiheit, Ort der Lebensuntauglichkeit beschrieben. Settembrini führt sogar mehrere Beispiele für die Gefahr der Sanatoriumsbesuche an: 1) ein Patient, ein junger Mann, hat sich so an das Leben im Sanatorium gewöhnt, dass er nicht mehr in der Lage war das alltägliche Leben in seinem Heimatort aufzunehmen. Der junge Mann redete die gesamte Zeit nur über seine Temperatur und seine Krankheit. Seinen Beruf konnte er ebenso wenig ausführen. 2) Ein junger Mann soll sich sogar erhängt haben, weil er die lange Aufenthaltszeit im Sanatorium nicht mehr aushielt. Auch Joachim geht vor Ablauf seiner Behandlungszeit.
    Das Tal und die Dörfer im Tal besitzen, besonders laut Settembrinis Aussagen, die zugeschriebenen Eigenschaften der praktischen Arbeit und der Lebenstauglichkeit.


    Die Bedeutung des Todes:
    Im Schneekapitel (6. Kapitel) werden wichtige Gedanken zu diesem Themenkomplex angesprochen:
    1) wer aber im Körper das Leben erkennt, erkennt den Tod und man muss zum Leben das Gegenteil denken
    2) Der Mensch ist Herr der Gegensätze: Liebe und Tod stehen in Opposition zueinander
    3) Der Mensch soll um seiner Liebe und seiner Güte willen dem Tod keine Herrschaft über sich einräumen über seine Gedanken
    => der Tod gehört mit zu den zentralen Themen des Zauberbergs. Der Tod und der Sterbeprozess werden in diesem Roman aus unterschiedlicher Perspektive immer wieder behandelt.
    Hans selbst ist Waise. Joachim erzählt, dass Tote mit einem Bob ins Tal gefahren werden, Hans und Joachim erleben einen Sterbenden. Hans schläft in dem Bett, in dem 1 Tag vorher eine Frau gestorben ist usw.


    Liebe Grüße
    Jana

    Hallo Stephie,


    ich habe mir
    1) Katz und Maus
    2) The great Gatsby
    3) Thomas Bernhard: Der Untergeher
    besorgt.


    Zu Great Gatsby gibt es schon unter "Allgemeines Diskussionsforum" eine Diskussion.
    Über eine Diskussion über die anderen Bücher (egal, ob ich sie besitze oder nicht) würde ich mich freuen und mich je nach Buch beteiligen.


    Liebe Grüße
    Jana Sabeth

    Wenn ich das auf der genannten Internetseite von sparknotes richtig verstanden habe, geht es dabei um folgende Punkte:
    1) Ein entscheidendes Thema: ist die romantische Liebe zwischen Gatsby und Daisy, die aber im Laufe der Zeit scheitert.
    2) Im Gatsby wird die Lebenseinstellung der Neureichen zur Zeit der 20iger Jahre dargestellt: die dekadent lebenden Neureichen und die desillusionierten Soldaten (Gatsby und Nick kämpften im 1. Weltkrieg mit) und auch die Leichtigkeit in der Zeit zur Geld und Reichtum zu kommen (Gatsbys Lebenslauf: vom armen Farmerjungen zum reichen Alkoholschmuggler)
    3) weiter sind noch Infos über die Motive des Wetters als Stimmungsanzeichen und der Geografie (West Egg ist der Wohnort der Neureichen, die dekadent und unmoralisch leben. hier lebt Gatsby und East Egg, dem Wohnort der alten Aristokratie)


    usw.
    Liebe Grüße Jana

    Hallo Sandhofen,


    erst einmal lieben Dank für deine Antwort. Ich komme jetzt auch etwas weiter in die Thematik hinein. Aisha hat mir auch einen guten Link geschickt: http://www.sparknotes.com/lit/gatsby/themes.html


    Ich habe zuerst mit dem Buch überhaupt nichts anfangen können. Aber, wie du schon sagtest, es geht dabei um die lost generation, das Leben der Neureichen (vertreten durch Gatsby, den Sportlern und seinem Wohnort).


    Liebe Grüße Jana

    Hallo Sandhofen, :winken: es ging mir bei der Frage: "Was will mir das Buch sagen?" um den Sinn, die Aussage des Buches. Diese Aussage muss keine moralisch-ethischen Wertvorstellungen enthalten. Welcher Sinn steckt hinter dem Buch? Liebe Grüße Jana

    Hallo sandhofen,


    ich bin nun in englischer Literatur überhaupt nicht bewandert. :bang:
    Was meinst du mit der "lost generation"? Wie war das gesellschaftlich in den 20igern in Amerika?
    Ein bisschen möchte ich dir schon widersprechen. Einen Sympathieträger habe ich in dem Ich-Erzähler gefunden. Nick ist ja gerade aus einfachen bürgerlichen Verhältnissen. Die meisten Leser (vermute ich) hat Fitzgerad unter den bürgerlich Gebildeten gefunden. Deshalb hat er vielleicht auch Nick als Bürgerlichen, als Erzähler gewählt. Aus der Sicht des Reichen hätte die Geschichte wohl nicht so richtig funktioniert, um gerade das "unmoralische" Leben darzustellen, weil es nämlich dann keine "moralische Instanz" zum Vergleich gegeben hätte. Und Nick kommt in diese versnobte, reiche Gesellschaft rein und schaut sich das Leben der Reichen an. Und der Gatsby kam ja wie Nick auch aus ärmlichen Verhältnissen. Das wird irgendwann einmal erzählt und! Gatsby vertritt auch noch so ein romantisches Liebesideal. Gatsby sei der einzige wirkliche Geliebte der Ehefrau. Deshalb unternimmt Gatsby ja so viel, um seine Geliebe zu beeindrucken. Leider merkt er erst so spät, dass seine Angebetete ihn nicht so liebt, wie er es sich gewünscht hätte. Deshalb sieht er ja den Ausgang nur in der Selbsttötung.
    Also: ich widerspreche dir in der Hinsicht, dass Nick (und eventuell Gatsby) hier schon Sympathieträger bzw. Figuren sind, mit denen sich der Leser identifizieren kann und deren moralische Wertvorstellungen teilweise übernehmen kann.
    Was mich nur interessiert, ist die Frage:
    Was habe ich jetzt von dem Werk? Was will es mir sagen?
    Dass ich durch eine unmoralische Lebensführung reicher werde und mehr Spaß im Leben habe? Dass ich als Reicher unmoralisch lebe?
    (Vielleicht meintest du das mit der Lost Generation?)
    Zu Gatsbys Beerdigung kommt niemand mehr. bitterböse gesagt: na und? stört einen das? ich, Gatsby, habe durch Alkoholschmuggel so viel Geld eingenommen und so ein schönes Haus, was interessiert mich meine Beerdigung? Nick, der arme Bürger, ist enttäuscht darüber, dass Gatsby keine Freunde hat, die zu seiner Beerdigung kommen. Nick regt sich darüber auf, dass die Ehefrau den Seitensprung ihres reichen SPortlerehemanns duldet. Dafür lebt die Frau in Saus und Braus. SIe braucht nicht zu arbeiten, sondern liegt faul auf der Couch. Sie kümmert sich noch nicht mal um ihr dreijähriges Kind.


    Liebe Grüße Jana

    Liebe Aisha,


    vielen Dank für die Info. Ich werde mich dann mal nach der Literatur umschauen.
    Meine erste Interpretation sollte sich nicht auf den gesamten Roman erstrecken, sondern für mich eine Erklärung sein, um das Dasein Hans Castorps in dem Sanatorium begreiflich zu machen. Welche Bedeutung der Tod hat, weiß ich jetzt noch nicht. Vielleicht stimme ich dir am Ende des Romans zu. Mal schauen.
    Was für mich einfach unbegreiflich war, ist die Tatsache, dass ein junger, lebensfroher Mensch wie Hans Castorp, der sich eigentlich beruflich auf eigene Beine stellen kann (als Ingenieur wird man einfach gut bezahlt) für eine lange Zeit ganz aus dem gesellschaftlichen Leben aussteigt und im Sanatorium auf dem Berg lebt. Das Sanatorium ist vom gesellschaftlichen Leben im herkömmlichen Sinne abgeschnitten. Da muss sich niemand um den Lebensunterhalt kümmern. Alltägliche Sorgen bleiben außen vor. Settembrini bedauert es ja zu tiefst, dass sich Hans Castorp noch nicht einmal um zeitpolitische Themen kümmert. Hans Castorp liest noch nicht einmal die (Tages)zeitung. Er muss sich ja selbst "Arbeit" suchen, um sich nicht zu langweilen. Er kümmert sich um die Moribunden, besucht sie, versucht ihnen die letzten Stunden so gut wie nur möglich zu gestalten. Dafür stellt sich Hans Castorp philosophische Fragen: Was ist Zeit, Was ist Leben. Das sind Fragen, die er sich scheinbar unten im Tal, während seines alltäglichen Lebens nie gestellte hat. Sonst würde er sich ja nicht so intensiv mit solchen Dingen beschäftigen und so gerne lernen wollen, also mit Settembrini und Naphte zusammen sein wollen. Dann würde die Thematik des Todes super gut reinpassen.
    Aber! ich habe gerade mal die Hälfte des Buches gelesen. Vielleicht schaffe ich es, das Hörspiel jetzt am Wochenende (spätestens bis Dienstag) zuende zu hören. (Wo soll denn dieses Kapitel im Schnee im Roman sein: Mitte; Ende des Romans?)
    Der Tod spielt mit Sicherheit eine große Rolle. Als Hans Castorp im Sanatorium ankommt, von Joachim abgeholt wird, sieht er ja, wie die Leichen in einem Schlitten ins Dorf gebracht werden. Sie werden wie Sachen behandelt. Der gesellschaftliche Umgang mit dem Tod ist schon eine sehr interessante Sache.
    Ich bin schon gespannt, wie der Roman endet.


    Liebe Grüße Jana