Beiträge von sandhofer

    Hallo zusammen!


    Ich habe gestern Nachmittag dieses kleine Büchlein (nur 120 Seiten in meinem Pinguin) in einem Zug durchgelesen.


    Ein exemplarischer James (auch von der Sprache her; Hardy nannte James' Sprache "a ponderlously warm manner of saying nothing in infinite sentences".) An der Oberfläche eine spannende Gespenstergeschichte (gelingt es der Gouvernante, ihre zwei Schützlinge (8 und 10) vor den Geistern ihrer Vorgängerin und deren Geliebten, des Ex-Butlers, zu retten?). Wie jeder Klassiker aber auch noch viel mehr, so z.B. ein Lehrstück über die Ich-Erzählung; eine Schilderung der Konsequenzen, die eine viktorianische Erziehung hat ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Hallo Harry!


    Danke für Deine Meinung zu Potter. Ich habe Deinen Beitrag mal in den Marktplatz verschoben, da gehört er eher hin.


    Warum nicht alle überall schreiben können? Ganz einfach, weil wir eine Zeitlang ziemlichen Stress mit anonymen Postern hatten, denen es nur darum ging, die Diskussion der anderen zu stören.


    Grüsse


    Sandhofer

    Hallo zusammen!


    Zitat von "Berch"

    so wird die Kategorie 'Klassiker' z.B. einmal als Genre aufgefaßt, was meiner Ansicht nach falsch ist


    Da kann ich Dir nur zustimmen. 'Klassiker' gehen irgendwie quer durch alle Genres, und zwar nicht in dem Sinne, wie es Evelyne Marti formuliert, also dass es 'Klassiker des Kriminalromans' gibt u.ä., sondern in dem Sinne, dass ich, wenn ich z.B. «Das Märchen» lese, ich auch Fantasy lese, beim «Fräulein von Scudéry» auch einen Krimi etc. etc. "Auch", weil Klassiker immer mehr sind, formal wie inhaltlich. 99,9% der heute veröffentlichten Fantasy wird wohl in 10-20 Jahren nicht mehr gelesen; «Das Märchen» wohl in 100 Jahren noch ...


    Zitat von "Evelyne Marti"

    Allerdings wird ohne Zweifel auch Harry Potter ein Kinderbuch-Klassiker werden, so wie Tolkien es bereits ist, alle Anzeichen sprechen dafür, schon allein deshalb, weil Harry Potter auch für die Nachfolgegenerationen lesenswert bleiben wird.


    Ich bin kein Prophet. Nach dem, was ich von HP kenne, haftet Rowling aber zu sehr im Hier und Jetzt, als dass sie die nächste Generation erleben wird.


    Zur Liste Deiner Klassiker möchte ich nur bemerken, dass m.M. die «Jungle Books» genausowenig Kinderbücher sind wie «Robinson Crusoe» oder «Gulliver's Travels», und m.W. Cooper seine Bücher gar nicht und May die seinen nur teilweise für die Jugend geschrieben haben.


    Es ist schwer, sich auf einen Begriff des 'Klassikers' zu einigen; auch gibt es m.M. keine "allgemein anerkannten" - wie Hubert schon bemerkt hat, gibt jeder Literaturwissenschafter seine eigenen. Insofern ist die Frage "Warum lest Ihr nur Klassiker" auch nicht beantwortbar ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Hallo zusammen!
    Hallo JMaria!


    Danke für das Gedicht. Obwohl ich nicht Italienisch spreche, kann ich es doch verstehen. Da ich Berlin nicht kenne, kann ich dem Autor aber auch keine Auskunft geben darüber, wie es denn nun riecht ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Hallo zusammen!


    Zitat von "Papst"

    Lichtenberg auf jeden Fall, aber bitte auch nicht Schopenhauer vergessen.


    Sicher, aber auch bei Schopenhauer gilt m.M., was ich schon bei Nietzsche gesagt habe: seine Aphorismen sind wichtiges Beiwerk, aber nicht das Hauptwerk.


    Grüsse


    Sandhofer

    Hallo zusammen!


    Zitat von "Hubert"

    Und ich habe hier im Klassikerforum noch keinen getroffen, der Harry Potter nicht mag, viele mögen ihn, manche (wie z.B. Wendy) lieben ihn sogar, andere kennen ihn nicht (wie z.B. ich), dass heißt aber nicht, dass die ihn nicht mögen[...]


    oder schlecht finden ("Wie kannst du XYZ schlecht finden, du kennst ihn/sie/es ja gar nicht" - die Standardantwort, wenn ich erkläre, an einem Genre oder an einem Autor oder an einem Buch nicht interessiert zu sein). Und das war, wenn ich recht gesehen habe, vor Jahren einmal der Ausgangpunkt dieser Diskussion: Gebt uns einen Grund, warum wir Harry Potter lesen sollten. Es lesen wohl alle hin und wieder Nicht-Klassiker oder Trivialliteratur, keine Frage. Also müsste es doch Punkte geben, wo HP in unsere Lesegewohnheiten eingepasst werden könnte. Bisher ist es aber noch niemandem gelungen, mich auf HP wirklich neugierig zu machen. Und das heisst wie gesagt nicht, dass ich ihn schlecht finde - er reizt mich nicht, und das ist kein Qualitätsurteil sondern eine persönliche Befindlichkeit. Die beiden Mann hingegen reizen mich zur Lektüre; Golo, Erika oder Klaus dann schon wieder weniger. Balzac in homöopathischen Dosen: ja; auf Zola kann ich problemlos verzichten, obwohl ich ganz klar zugebe, dass, nach dem 1 Werk zu urteilen, das ich wirklich gelesen habe, ein grosser Autor vor mir steht. Aber über Zola, Mann, Goethe oder Schiller darf man das sagen - wenn man es über Rowling sagt, gilt man als elitär. Nicht, dass mich das bedrücken würde :breitgrins:


    Grüsse


    Sandhofer
    (der jetzt noch ein paar ganz triviale Rechnungen schreiben muss, damit nächsten Monat das Geld für den Internet-Anschluss zum Klassikerforum auf dem Tisch liegt, denn sonst :entsetzt: )


    PS, Hubert: Karl May ist trivial; aber genial!

    Hallo zusammen!
    Hallo Friedrich-Arthur!


    Absicht? Jein.


    Ich war zugegebenermassen nicht ganz konsequent, sonst hätte ich auch Kraus nicht erwähnen dürfen ...


    Nietzsche habe ich weggelassen, weil der Aphorismus in seinem Werk letzlich quantitativ wie qualitativ keine Hauptrolle spielt, sondern 'nur' eine - allerdings wichtige - Nebenrolle. Während die anderen, die ich erwähnt habe, letztlich vor allem durch Aphoristisches bekannt wurden.


    Grüsse


    Sandhofer

    Hallo zusammen!


    Leider kann ich Dir nicht wirklich behilflich sein, Erika. Meine Balladensammlung stammt aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts, und ist eigentlich noch ein Schulbuch meines Vaters ...


    Zum von JMaria angegebenen Buch: M.W. unterscheidet man zwischen Volksballaden (das wäre Dein Tipp) und Kunstballaden (i.e., Balladen, deren Autor man kennt: Den «Taucher», «Archibald Douglas» (ich zitiere Titel aus dem Gedächtnis), den «Kranichen des Ibykus» etc. etc.). Artemis & Winkler ist sicherlich eine Garantie für eine seriöse Sammlung.


    Wie wäre es, Erika, wenn Du dich diskret an die Buchhandlung Deines Vertrauens wendest?


    Grüsse


    Sandhofer

    Hallo zusammen!
    Hallo Hubert!


    Zitat von "Hubert"

    Persönlich mag ich seine Schreibweise weniger.


    Warum, zu alltägliche Geschichten, oder was?


    In gewissem Sinn, ja. Obwohl man wahrscheinlich eher sagen könnte, er ist mir zu nahe. Ich kenne die Gegend und die Leute, über die er schreibt. Ähnlich geht es mir mit Jörg Steiner. Gerold Späth hingegen verfremdet sein Zürich in seinen Romanen so sehr, dass es mich nicht 'betrifft'. Auch Urs Widmer lässt genügend Distanz.


    Grüsse


    Sandhofer

    Hallo zusammen!


    Merkwürdigerweise habe ich keinen Thread zu diesem Thema gefunden, habe auch keinen in Erinnerung.


    Wie haltet Ihr es mit Übersetzungen? Natürlich sind wir alle darauf angewiesen, denn alle Sprachen dieser Welt beherrscht keiner. (Nur Karl May konnte sinngemäss von sich behaupten: "Ich spreche 200 Sprachen, ein paar Indianerdialekte nicht eingerechnet.")


    Aber ein - leider liegengebliebener - Punkt im anderen Forum hat mich drauf gebracht: Wie haltet Ihr es mit Übersetzungen ins zeitgenössische Deutsch? Ich meine jetzt nicht jene unsäglichen Bild-Redakteure, die Goethe ver-neu-bild-hochdeutschen. Ich meine jene, die z.B. Homer neu übersetzen, Shakespeare etc. etc.


    Ich habe damit so meine Mühe. Shakespeare auf Deutsch ist für mich Schlegel-Tieck; Homer ist Voss. Es mag sein, dass neuere Übersetzungen besser, da genauer sind - aber die Patina, die z.B. Voss' Sprache hat, ist für mich Teil der Patina, die Homer hat. Wenn Frau Geier "Schuld und Sühne" jetzt als "Strafe und Verbrechen" widergibt, so übersetzt sie zwar den Titel sicher genauer; zugleich aber geht ein durch Rhythmus und Alliteration geschickt gewähltes Begriffspaar den Bach hinunter ... Sogar bei Tolkiens «Herr der Ringe» hat ja eine Übersetzung in ein 'zeitgenössischeres' Deutsch bei vielen Fans Entrüstungstürme ausgelöst und m.W. sind jetzt beide Übersetzungen im Buchhandel erhältlich.


    Wie sehr Ihr das?


    Grüsse


    Sandhofer

    Hallo zusammen!


    Zitat von "nimue"

    Ja, gleiches Recht für alle, oder?


    Einverstanden. Mein persönlicher Eindruck ist allerdings - ok, mag sein, ich bin voreingenommen, weil ich nun ganz sicher auf der einen Seite stehe - aber, wenn ich mir nun so z.B. anschaue, was für Reaktionen Hubert erhält auf sein Posting im HP-Forum, finde ich schon, dass wir hier gegenüber HP um einiges toleranter sind, als die dortigen Diskussionsteilnehmer gegenüber Schiller und Goethe. (Ist Euch aufgefallen, dass Thomas Mann gleich ganz unter den Tisch gefallen ist?)


    Zum Rest Deines Postings, nimue, kann ich nichts sagen, da ich nicht weiss, worum es geht. Internet-Foren, Newsgroups u.ä. funktionieren m.M. sehr einfach: Ich poste und wenn sich eine/r angegriffen fühlt, kann sie/er mir eins auf den Deckel geben. Dann entschuldige ich mich entweder, oder ich gebe eins auf den Deckel zurück. Irgendwann zwingt pure Erschöpfung die Kontrahenten inne zu halten. Wer immer nur Friede, Freude, Einerkuchen will, hat in einem Forum nichts verloren. Natürlich sollen Diskussionen nicht in persönliche Beleidigungen ausarten - wobei es oft schwierig ist, im voraus zu wissen, was der andere als persönliche Beleidigung taxiert - und es wäre auch nicht gut, wenn z.B. JMaria eines Morgens mit geladenem MG vor meiner Türe steht ... [Blockierte Grafik: http://www.planet-gif.com/gif-smilies/smileys_2/smiley_mini175.gif]


    Grüsse


    Sandhofer

    Hallo zusammen!


    Zitat von "Hubert"

    Wem von euch ist Peter Bichsel überhaupt bekannt?
    Wer hat schon mal was von ihm gelesen?
    Hat Bichsel auch Romane geschrieben? [...]
    Wie ist das in der Schweiz? Ist Bichsel da bekannter als bei uns in Deutschland?


    Frage 1: Mir!
    Frage 2: Ich!
    Frage 3: Meines Wissens nicht.
    Frage 4: Er ist in der Schweiz sicherlich um einiges bekannter als in Deutschland. Er schrieb oder schreibt regelmässige Kolumnen in Tageszeitungen. Nicht literarisch Gebildeten der schon etwas älteren Generation ist er bekannt als ehemaliger Ghost-Writer des sozialdemokratischen Bundesrates Willi Ritschard. Letzterer war in der Schweiz damals ungeheuer populär.


    Persönlich mag ich seine Schreibweise weniger.


    Grüsse


    Sandhofer

    Hallo zusammen!


    No offense meant and none taken, wie unsere amerikanischen Brüder so schön sagen ...


    Grüsse


    Sandhofer


    PS. Es ist und war kein Kommafehler; ich hab' - wieder einmal - wohl ein Posting zu genau gelesen und bin - wieder einmal - angeeckt mit meiner Manie, alles genau be- und geschrieben haben zu wollen ... :redface:

    Hallo zusammen!


    Zitat von "elahub"

    Weil wie fast immer, so auch hier die Bücher einfach besser sind :zwinker:


    Besser als was? Wie gesagt, an den Filmen interessiert mich eigentlich nur dieser junge Komiker. Und nach allem, was ich von und über Potter gelesen habe, sind die Bücher nie so komisch ...


    Zitat von "Hubert"

    "Geniale Trivialliteratur" ist ja wieder mal ein Paradoxon, oder um mit einem anderen Paradoxon zu antworten "genial daneben". Und wenn man schon den Begriff anwenden will, dann wäre er m.M.n. auf sehr triviale Trivialliteratur anzuwenden, also vielleicht Konsalik und weniger auf die von Dir genannten Autoren, die m.M.n. Unterhaltungsliteratur i.e.S. geschrieben haben und Balzac ist m.M.n. sicher mehr als reine Unterhaltung.


    Und was wäre den von Goethe und Schiller d.M.n. trivial und schlecht?


    'Geniale Trivialliteratur' nenne ich Trivialliteratur, die unsere 'trivialen Instinkte' so gut trifft, dass sie schon mythenbildend wirkt: Wer kennt die 3 Musketiere nicht, oder den Graf von Monte Christo? Wer - zumindest im deutschen Sprachraum - kennt Old Shatterhand und Winnetou nicht?


    Trivialliteratur von Schiller: z.B. «Der Verbrecher aus verlorener Ehre», «Der Geisterseher».
    Goethe: seine Widmungsgedichte, Maskenzüge ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Hallo zusammen!
    Hallo Bluebell!


    Ist Jahrzehnte her, dass ich es gelesen habe. Bei der ersten Lektüre war ich fasziniert, bei einer späteren erneuten Lektüre fand ich es nur noch kitschig. Wie ich es heute beurteilen würde, vermag ich nicht zu sagen; ich verspüre allerdings keinen Drang, es zu versuchen ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Hallo Hubert!


    Zitat von "Hubert"

    [...]und m.M.n. sollte in den Leseforen gelesen und über das Gelesene diskutiert werden und Begriffserläuterungen und Verständnisfragen sollten in den Diskussionsforen diskutiert werden.


    Ja? Schade. Ich hatte eigentlich mit Ungeduld auf 'Dein' Bibelprjekt gewartet, weil ich zu der einen oder anderen Textstelle schon so meine Fragen gehabt hätte, ohne eigentlich mitlesen zu wollen. Aber in dem Fall ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Hallo zusammen!


    Zitat von "Hubert"

    Hast Du schon, den Ulysses, Prousts "A la recherche ...", Thomas Manns und H. Hesses Gesamtwerk, die Gesamtausgaben von Goethe, Schiller, Kleist, Lessing, Shakespeare, Moliere gelesen, kennst Du Dantes Göttliche Komödie, den Homer, Vergil, Ovid, hast Du die Romane Moby Dick, Simplicissimus, Don Quichotte, Rot und Schwarz, Vater Goriot, Oblomov, Sturmhöhe, Bleakhaus und Manhattan Transfer gelesen, wie weit kennst Du Tolstoi und Dostojewski? - möglicherweise ist Dir da auch schon einiges entgangen!


    Stifter, Keller, Gotthelf, H. Mann, Fontane, 1001 Nacht, Henry James, Wieland, Herder, Lessing, Heine ...


    Alles Autoren bzw. Werke, zu lesen sich mehr lohnt als HP - imho.


    Grüsse


    Sandhofer