Beiträge von thebi

    Hallo,


    Überhaupt kommt mir die Geschichte nach dem Ende des Krieges etwas konfus vor. Es wird alles recht schnell, z.T. nur indirekt über die Studienarbeit von Mackenrodt, erzählt. Aber vielleicht ist das ja bewusst so gestaltet, um Siggis zunehmende Desorientierung zum Ausdruck zu bringen.


    Ja, das kam mir auch so vor... Mich hat das Kapitel mit der Theateraufführung zunächst sehr irritiert, aber letztendlich hatte ja auch diese Szene ihre "Daseinsberechtigung" dahingehend, dass Klaas wieder auftauchte und das Leben nach dem Krieg etwas nähergebracht wurde...
    Und die Studienarbeit von Mackenroth "erzählt" sehr viel über die Entwicklung von Siggi...



    Nicht hinterfragen, sondern nur gehorchen. Wobei ich auch etwas den Eindruck dadurch hatte, daß die "Rollenverteilung" somit deutlich ist und vllt. gewollt/ungewollt (?) relativ einfach ist. Hat Nansen eigentlich irgendwelche negative Eigenschaften? Abgesehen vllt. von einer gewissen Arroganz, die dem Künstler wohl anhaftet.


    Ja, das scheint mir auch so... Nein, Nansen ist auch für mich eindeutig der "Sympathische", der über allem steht und überall nur positiv erscheint. Jepsen hingegen... Aber trotz allem Negativen, dass man über Jepsen sagen kann, richtig unsympathisch war er mir nicht - er tat mir eigentlich eher leid, weil er aus seiner Haut einfach nicht herauskann und sich somit selbst im Weg steht...



    Besonders hervorheben will ich aber auch einmal die sehr gelungenen Landschaftsbetrachtungen und -beschreibungen. Diese Bilder von der Nordsee, der tiefe, zerfurchte Himmel mit den Sturmwolken, habe ich selten so plastisch vor meinem geistigen Auge gesehen.


    Ja, die Landschafstbeschreibungen, die mir teilweise schon fast etwas zu langatmig waren, sind schon sehr gelungen und tragen dazu bei, sich die Landschaft gut vorstellen zu können... Scheint ja eine etwas abseits und recht ländliche Gegend zu sein - ob die Thematik zwischen Jepsen und Nansen in einer Stadt wie Berlin überhaupt jemals so entstanden wäre?? Und in Sachen Sturheit stehen sich die beiden auch meiner Meinung in nichts nach - jeder auf seine Art eben...
    So, ich werde das Buch Anfang der Woche wieder in der Bücherei abgeben - bin aber sicher, dass ich es nicht zum letzten Mal gelesen habe .... Danke für den Tipp und die Lesegruppe!!
    Herzliche Grüße
    Birgit

    Hallo :winken:
    Tja, der Volkssturm... Ob Nansen wirklich bewusst Wache geschoben hat?? Ich glaube eher, es war fast schon "Zufall", er wollte sich am Kartenspielen nicht beteiligen, seine Ruhe haben... Aber Jepsen zeigt sich hier wirklich wieder einmal mehr als reiner Befehlsempfänger, egal ob es Sinn macht oder nicht.


    Und Jepsens Verhalten Klaas gegenüber finde ich auch unverzeihlich, Pflicht hin oder her. Aber Jepsens Einstellung ist halt auch eine andere als Klaas', deswegen kann er ihm auch nicht verzeihen, als der Krieg längst vorbei ist. Ich glaube sogar, er nimmt es ihm übel, dass Klaas ihn in diese Situation gebracht hat, dass er sich entscheiden musste zwischen ihm und seiner Pflicht...


    Die Szene in der Schule habe ich auch nicht wirklich verstanden... Gut, der Lehrer beweist auch seehr großes Pflichtbewusstsein, führt seinen Unterricht pflichtbewusst weiter,als ob draußen keine Panzer ständen... Und was die Soldaten im Mikroskop erkannt haben wollen - vielleicht waren sie enttäuscht, hatten etwas für sie Spektakuläres erwartet.Ich denke nicht, daß sie eine Ahnung davon hatten, was sie da wirklich im Mikroskop gesehen haben ... :rollen:
    Vielleicht wollten sie nur sichergehen, daß keine Waffen oder Ähnliches im Schrank sind und sie durch den Unterricht von irgend etwas anderem abgelenkt werden sollten... ., oder? :rollen:


    Bernd Maltzahn hat eine reine Ausrede erfunden - sich versucht, herauszureden, weil er nun ein bedeutende Stelle hat und von ihm erwartet wird, dass er mit Nansen "Geschäfte" macht. Eben deshalb wirft Nansen ihn auch -meines Erachtens zu Recht - heraus! Wie Du auch sagst, Jepsen ist wenigstens konsequent und dreht sich nicht "nach dem Wind".



    Balthasar erscheint ja im Verlaufe des Buches immer seltener - ich dachte, dass Nansen ja ein Austauschpartenr fehlt, jemand, mit dem er über seine Malerei reden kann - und er sich deshalb Balthasar "erschaffen" hat...
    Viel Spaß beim Weiterlesen!
    LG Biggi

    Hallo! :winken:
    Tja, das war schon wirklich hart, was Jens mit Klaas gemacht hat... Ich konnte es auch nicht wirklich glauben...


    Ja die Abholung Nansens... Die Notschlachtung war ziemlich brutal, aber auch hier zeigte Nansen wieder, dass es Dinge gibt, die wichtiger als Gehorsam sind - nämlich die Erlösung des Tieres von seinen Qualen!
    War es nicht fast schon rührend, wie sehr Jens sich bemühte, sich immer wieder vor dem Maler zu rechtfertigen "Du hast es selbst so gewollt" usw. Der Maler zeigt auch hier wieder seine Überlegenheit, indem er sich ruhig und fast ohne Worte fertigmacht. Und Jens hofft irgendwie auf eine Antwort von Nansen, aber er bekommt keine, was ihm gar nicht passt... Der Maler gibt ihm nicht die "Absolution". Und der Maler bittet Siggi zum ersten Mal wirklich darum, ihm zu helfen.
    Etwas weiter habe ich fast die Luft angehalten, ob Busbeck und der Maler ihm überhaupt weiter vertrauen, als er ein Versteck preisgibt - klar, er hatte ja eigentlich genau das Gegenteil vorgehabt, aber leider... Ich dachte nur: ob sie nun nicht denken müssen, dass auch Siggi sie verraten hat??


    Übrigens: was haltet Ihr von Balthasar???
    Bis später :winken:
    LG Biggi


    Ich bin jetzt an der Stelle angelangt, wo Jens wegen Klaas den Arzt holt. Vorher hat er ja nach langer Großzügigkeit (aus seiner Sicht) endlich ein Bild beschlagnahmt, und ich hatte schon das Gefühl, dass er er Genugtuung empfindet, immerhin hat der Maler gleich zwei Verbote mißachtet. Aus seinem Gespräch mit Gudrun danach wird deutlich, dass er die Malerei Nansens sehr ablehnt, seine Aussage, dass die Figuren sicher kein Deutsch sprächen, klingt schon sehr "völkisch". Die Überwachung des Verbots widerstrebt also nicht seinen Überzeugungen, sondern ist tatsächlich eine "freudige Pflicht".


    In gewisser Weise kann ich sein Verhalten gegenüber Nansen jetzt besser verstehen, er geht ja wirklich davon aus, dass dessen Kunst schändlich (vielleicht sogar für ihn selbst) ist


    Ja, ich denke auch, dass Gudrun und Jens die Bilder des Malers nicht "verstehen", sie sehen nur die gemalte Oberfläche, aber nicht dahinter. Sie denken, sie erweisen dem Maler noch einen Gefallen, sie wollen ihn sozusagen "retten" und zu "ihrer Art" zurückbringen. Max hat sich ihrer Meinung sehr verändert und malt ja nur deshalb so seltsame Bilder, um dem Ausland zu gefallen... Und das Ausland ist "schlecht". Und als der Maler versucht, sich mit Jens zu einigen, ihm einen Vorschlag machen will, wie sie in der nächsten Zeit miteinander umgehen wollen, ist Jens gar nicht bereit, sich den Vorschlag auch nur anzuhören. Später sagt er sogar zu Gudrun: "Eine Freundschaft ist doch kein Freibrief für alles." Er hat also gar nicht vor, seinem Freund entgegenzukommen, ein Auge zuzudrücken. Es reicht ihm nicht einmal, als Max ein Bild zerreißt, nein, er muss selbst die Schnipsel einsammeln und als Beweismaterial mitnehmen - toll, wie Siggi das Bild zusammensetzt und später austauscht - habe mir die Gesichter derer vorgestellt, die sich unter größter Anstrengung diees Bild später zusammengesetzt und sich gefragt haben, was das Bild wohl ausdrücken soll... :breitgrins:




    Absolut nicht verstehen kann ich seine Haltung gegenüber Klaas. Wenn jemand derartige Angst vor dem Krieg hat, dass er sich selbst verstümmelt, sollte das doch selbst bei einem völlig Fremden Mitleid hervorrufen; umso mehr beim eigenen Sohn. Aber es ist wohl unmöglich, sich in die Denkwelt von Menschen zu versetzen, die in einer Diktatur leben.


    Ich bin nicht wirklich sicher, wie ich das deuten soll... Manchmal dachte ich, dass die Mutter Klaas schon wieder aufnehmen würde (als sie seine Hand nimmt, dann aber aus dem Zimmer geht). Aber haben sie denn eine andere Wahl als ihn auszuliefern (aus ihrer Sicht??). In dem Moment, wo sie ihn verstecken - einige wissen ja davon - wäre Jens ja unglaubwürdig in seiner Stellung als Polizeiposten, er könnte sein Malverbot nicht mehr überwachen und es wäre klar, daß er seinen Arbeit loswäre und selbst bestraft würde, , sobald sie Klaas finden-sie würden ihn ja zuerst hier suchen. Also bleibt Jens in dieser Situation tatsächlich nichts anderes übrig - oder liege ich falsch?Ich hatte zwischenzeitlich durchaus den Eindruck, als ob Jens ihn schon gerne zu Hause behalten wollte und er nur widerstrebend alles weitere in die Wege leitete... Ich denke, Jens wird ständig hin- und hergerissen, sei es mit dem Maler, mit Klaas, mit dem Wirt, der den "Feindsender" hört. Immer wieder muß er sich entscheiden zwischen Freundschaft und Pflicht. Aber die Pflicht steht für ihn an oberster STelle und er kann andere nicht verstehen, für die es nicht so ist (wobei wird nicht wirklich wissen, wie er im Falle des "Feindsenders" gehandelt hat - oder ist mir etwas entgangen?).

    Hallo!
    Sorry, habe ich da wieder was vorweggenommen :rollen:(mit dem Ausbruch...).
    Lass Dich nicht hetzen, nimm Dir Zeit,man kann dieses Buch nicht nebenbei und schnell lesen. Ich hatte wohl einfach etwas mehr Zeit. Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst, wäre sonst schade...
    Am besten Du schreibst nur immer genau, bei welchem Kapitel Du bist bzw. welches Du beendest hast, damit ich nicht vorgreife :redface:
    Tschüüüüss!!
    LG Biggi

    Hallo!
    Wow, da bist Du ja heute ganz schön weit gekommen ;-).
    Ja, diese Szene fand ich auch toll. Und am schönsten fand ich, dass sich die anderen beiden auf seine Seite gestellt haben und mit ihm gegangen sind!! Was wäre wohl passiert, wenn nicht???


    Naja, ich denke schon, dass der Maler bewusst als Kontrast zum pflichtbewussten Jepsen geschaffen wurde. Immerhin wird ja durch sein Aufbegehren gegen das Malverbot und durch seine Gleichgültigkeit gegenüber den Bestimmungen ja erst deutlich, welchen Widrigkeiten man oft begegnet während der Ausübung seiner Pflicht. Er ist das Kontra, gleichzeitig ein "Opfer der Pflicht".


    Was mich interessieren würde: ich verstehe nicht so wirklich, was es mit dem Bericht / der Studienarbeit von Wolfgang Mackenroth auf sich hat... Soll diese Studienarbiet dem Leser nur dazu dienen, das Geschehen / die Charaktere aus einer anderen Sicht und Perspektive zu sehen, nicht nur aus Siggi's Sicht, der ja viele Dinge aus Sicht eines Kindes erlebt hat?? Oder hat es noch einen tieferen Sinn??


    Besonders gut gefallen hat mir die Stelle, als Joswig Siggi um Rat fragt bezüglich des geplanten Ausbruchversuches. Hier hätte mich schon wirklich interessiert, wie es letztendlich geendet hat (der Ausbruch, wie hat Joswig sich verhalten - wie von Siggi geraten?). So ging es mir hier oft - zu gerne hätte ich an vielen PUnkten das Ergebnis erfahren, den weiteren Verlauf, auch wenn es ja nicht wirklich darum geht, sonder um die "Pflicht".


    Schade, aber so ist es eben ;-).
    Schönen Abend noch"
    LG Biggi

    Hallo !!


    Ja, Siggi schreibt nun schon sehr lange... Interessant, dass er nun sogar darum bitten muss, seine Strafarbeit weiterschreiben zu dürfen...


    Der Wächter scheint ihm seine Hartnäckigkeit (übrigens: was für ein Unterschied zu dem leicht ablenkbaren Siggi vom Beginn) übel zu nehmen und bezeichnet ihn als Ischarioth. Aber warum fühlt Joswig sich von ihm verraten? Dass er irgendetwas mit der Nansengeschichte zu tun hatte, glaube ich nicht. Meine Deutung: er hat mit dem Naziregime sympathisiert oder zumindest keinen Widerstand geleistet, und fühlt sich nun auch durch unpersönliche Anklagen persönlich getroffen.


    Glaubst Du, dass Joswig den Inhalt der Hefte zu diesem Zeitpunkt überhaupt genau kennt?? Ich bin nicht sicher... Ich vermute hier eher, er fühlt sich von Siggi verraten, weil er es vorzieht zu schreiben, alleine zu sein, anstatt am "normalen" Alltag der Besserungsanstalt teilzunehmen. Er sagt doch: "Du, deine Freunde, ihr alle: für euch ist man da, man drückt euch ans Herz, opfert sich auf. Und was macht ihr? " Ich deute es so, dass er es einfach persönlich nimmt, dass er nicht auf Joswigs Gutmütigkeit angewiesen ist, sondern seinen eigenen Weg gefunden hat, mit der Strafe umzugehen... - oder liege ich falsch?? Deswegen vielleicht auch der Entzug der Zigaretten am Ende des Kapitels.

    Dass die Eltern Klaas wegen seiner Verstümmelung so ablehnen, kann ich immer noch nicht nachvollziehen. Ihnen ist seine "Pflicht" also wichtiger als sein seelisches und körperliches Wohlergehen :rollen:

    -Dazu kann ich nur sagen: JA!! Wahrscheinlich würde Jens jetzt sagen: "Er ist selbst daran schuld"...


    Tja, und der Maler... Ja, es ist eindeutig so, dass er Jens überlegen ist und ihm dies inzwischen auch zeigt. Er ist sympathisch, er hilft, lässt niemanden im Stich. Was hat es mit der Farballergie ausgerechnet gegen "Braun" auf sich? Vielleicht politisch? Hier lernt man bisher unbekannte Seiten vom Maler kennen...


    Das zweite Gesicht kam wirklich sehr überraschend, auch für Jens. Das war wirklich lustig, als der Wirt "mehr" erfahren wollte und hoffte, Jens könne auf Befehl in die Zukunft schauen ;-)


    Spannend,nicht wahr?? Viel Sapß weiterhin... LG Biggi

    Hallo!!
    Natürlich bleibe ich Euch noch ein wenig erhalten, bin ja auch gespannt darauf, wie es Euch gefällt bzw. gefallen hat und wie Ihr bestimmte Sachen interpretiert... :zwinker:
    Allerdings habe ich etwas Probleme mit "Zitieren" :rollen:


    Also um auf Klaas bzw. dessen Kriegsverweigerung und Selbstverstümmelung zurückzukommen: ich denke schon, dass es für die Eltern, besonders wohl für den Vater, seeeehr schlimm war, als Klaas sogar so weit ging, sich selbst zu verstümmeln, um seiner "hochheiligen Pflicht" im Kriegsdienst zu entgehen...


    In welchem Kapitel bist Du übrigens Manjula - damit wir nichts vorwegnehmen...?


    Ja, ich denke auch, dass der Maler einfach hilft, weil jemand in Not ist. Er ist sich wohl schon der möglichen Folgen bewusst, aber kann nicht anders als helfen, oder? Und er hat wohl erkannt, dass Klaas niemanden sonst hat (wenn er sich noch nicht einmal nach Hause traut...!).



    Das mit der Mutter, die sich in Siggis Bett legt, fand ich auch seltsam und hätte mir gerne eine genauere Erklärung gewünscht, vor allem im Hinblick darauf, dass es ja später noch oft vorkommen sollte (wie Siggi selbst sagt). Warum- Wieso - Weshalb ich habe es auch nicht erkannt und es hat mich irgendwann auch nicht mehr so sehr interessiert....
    So, nun weiterhin viel Spaß beim Lesen und einen schönen Abend noch !!! :lesen: Biggi

    Hallo!


    Mit Klaas kann ich noch nichts anfangen. Warum ist er ausgebrochen, warum hat er sich selbst verletzt und warum sind die Eltern so hart und würden ihrem eigenen Sohn nicht helfen? Auf diese Fragen hätte ich noch gerne eine Antwort.


    Tja, da kann ich Dir wohl im Moment nicht so wirklich helfen, ohne vorzugreifen... :zwinker:
    Aber die Frage über das "Warum er sich verletzte" wurde sogar schon ansatzweise geklärt und wenn nicht, kommt eine Erklärung noch... Ist nicht wirklich ausführlich, aber ausreichend... Und ein kleiner Hinweis zum

    warum sind die Eltern so hart und würden ihrem eigenen Sohn nicht helfen?

    - es hat etwas mit dem Thema des Aufsatzes zu tun "die Freuden der Pflicht" - (ich hoffe, ich habe nicht zuviel vorweggenommen...).


    Nunja, viel Spaß beim Weiterlesen erstmal... :lesen: Durchhalten, ich persönlich habe bei zwei Kapiteln eine groooße Länge gespürt und musste mich zwingen, konzentriert weiterzulesen, aber: es lohnt sich !! :klatschen: :wink: Bin heute vormittag fertig geworden und bin wirklich froh, dass ich über Euch dazu motiviert wurde, dieses Buch zu lesen - Danke!! :herz: :tipp: LG Biggi

    Ja, das stimmt wohl.
    Habe nun noch ca. 100 Seiten vor mir...
    Was mir noch nicht klar ist, ist die Rolle der Mutter... Sie "erscheint" ja auch nicht wirklich oft, und wenn, ist ihr Verhalten für mich ziemlich undurchschaubar... :confused: Ist sie vielleicht depressiv - sie nimmt ja auch Medikamente...
    Der Vater ist ja weiterhin ziemlich verbissen, stur - bin gespannt, ob er zum Schluss seine Einstellung vielleicht doch noch ändert...? (Glaube es eher nicht, sonst wäre Siggi wahrscheinlich gar nicht erst in dieser Erziehungsanstalt...!?!??)
    Etwas wundert mich: bis jetzt dachte ich, Siggi erzählt seine Lebensgeschichte, allein aus seiner Erinnerung, aber des öftern kommt es ja vor, dass er sagt/schreibt: "um den Zuschauer nicht zu langweilen, lassen wir ... nun dies oder jenes machen..." Also ist ein Teil seiner Arbeit nicht nur reine Erinnerung, sondern durchaus auch Erdachtes, Erfundenes... :confused:
    Schade oder vielleicht auch gerade deshalb spannend finde ich, dass die Kapitel aprupt enden, das nächste Kapitel setzt völlig neu an, lässt den Leser im Dunkeln darüber, wie es weitergeht. Irgendwann, quasi nebenbei erfährt man, wie es grob weitergegangen ist... Aber ich denke, darum geht es ja wohl auch nicht wirklich, sondern eben um die Ausgangssituation, die zum jeweiligen Kapitelende führt... Trotzdem bin ich jedes Mal wieder erneut enttäuscht, wenn die Kapitel zu Ende sind und das Neue ganz woanders ansetzt...
    Werde heute weiterlesen, was es eim Maler Neues gibt, weshalb Jens unbedingt auch dort erscheinen soll...


    LG

    Ja Du hast Recht, Spaß ist wohl auch der falsche Ausdruck... :rollen: Aber es gibt ihm eine gewisse Genugtuung, dem Maler zu zeigen, dass er, der Maler, mit seiner Lebensweise eben nicht "weiter kommt", dass Pflichterfüllung wichtiger als alles Andere ist, ja sogar wichtiger als seine eigene Familie...


    Kann es sein, dass der Vater den Eindruck hat, der Maler fühle sich ihm überlegen (was der Maler sicher nicht denkt) ?


    Es gibt ja noch mehrere Hinweise auf die Pflichten... Nicht nur im Rückblick, ,sondern auch während des Schreibens der Strafarbeit - ich fand es bemerkenswert, als Siggi den Direktor im richtigen Moment an sein Versprechen erinnert "das Ende der Strafarbeit selbst bestimmen zu können - es kann dauern, solange es nötig ist" und diese "Drohung" nun dazu nutzt, seine persönlichen "Freuden der Pflicht" weiterführen zu dürfen :zwinker:


    Und dann noch die Pflicht des sympathischen Gefängniswärters Joswig, der auch hin- und hergerissen wird während der Durchführung seiner Pflicht...



    Ich bin auch mal gespannt darauf, inwiefern das zweite Gesicht noch ins Geschehen eingreift...


    Bezüglich der Mutter war ich auch geschockt, das mit der Krankheit kam ihr gerade noch zur Hilfe, war sie doch ohnehin schon gegen diese Verbindung - und warum sie wohl etwas gegen das Akkordeon hatte?? Epilepsie war offensichtlich hier noc nicht bekannt, denn alle waren ja seeehr unsicher, außer Hilke, die damit ganz umsichtig umging.
    Gruss Biggi

    Hallo!!
    Nein, wahrscheinlich bzw. bestimmt hat der Vater als ansässiger Polizist gar keine andere Wahl... Aber die Art und Weise :grmpf: Mir schien bzw. scheint es manchmal geradeso, als ob es ihm Spaß mache, dem Maler zu zeigen, dass die Lebensweise von ihm, dem Maler, eben falsch ist und man sich eben immer genau an die von Jens' so geliebten Vorgaben und Aufträge halten muss - und hat als Ausrede immer den Spruch parat: "Ich tue ja nur meine Pflicht...". Aber er zeigt ja durchaus auch Unsicherheiten bei der Durchführung, was sich z.B. an der Konfiszierung der unsichtbaren Bilder zeigt... Umso verwunderlicher sein Verhalten, als sein Ältester zurückkommt - er ringt ja mit sich und weiß offensichtlich nicht so recht, wie er sich verhalten soll...!?!
    Hatte ich nicht so erwartet, er und auch seine Frau erscheinen mir mitunter doch sehr zwiespältig... Mal sehen, ob sich das so fortsetzt...
    Gute Nacht allerseits... :schnarch: Biggi

    Hallo! Habe ein wenig weitergelesen...
    Ist Euch auch schon aufgefallen, dass S. Lenz des öfteren schreibt: "und so weiter"...? Finde ich inzwischen ganz lustig und zähle insgeheim mit - pro Kapitel- :zwinker:
    Die Mutter von Siggi ist ja ein Kapitel für sich ... einerseits streng, aber andererseits bestraft sie Siggi wider Erwarten nicht, als er Nahrungsmittel für seinen Bruder schmuggelt. Bin gespannt wie das Versteckspiel vom Sträfling weitergeht...
    Und was sagt Ihr zum Vater? Man könnte ja fast meinen, es mache ihm"Spass", dem Maler eins auswischen zu können, oder? Naja, wir werden sehen, gehe noch ein wenig weiterlesen, vielleicht schaffe ich heute noch 1-2 Kapitel.
    Dies ist ja wirklich kein Buch, das man so nebenbei oder gar schnell lesen kann - wie wohl die meisten Klassiker :rollen:
    Einen schönen Abend wünsche ich noch!
    LG Biggi

    Ich habe heute zwei weitere Kapitel gelesen...
    Der "Kampf" mit den Möwen war sehr langatmig, aber nicht lanweilig. Mich hat nur gewundert, dass Hilke und Addi sich überhaupt auf den Weg gemacht haben, sie müssen doch gemerkt haben, dass ein Unwetter aufzieht...
    Dann laufen sie zu des Maler's Haus und Siggi wird von seinem Vater abgeholt und zu Hause erwartet ihn dann die Züchtigung durch diesen :grmpf: der er aber zunächst geschickt ausweichen kann - ich hoffte schon, er würde seiner Strafe entgehen, als seine Mutter aus dem Raum ging :breitgrins: Aber Auftrag ist Auftrag und so führt der Vater ihn auch aus. Wir bekommen hier von Siggi eine Charakterisierung seines Vaters: er führt Aufträge durch, ohne Auftrag ist er fast schon hilflos, weiß nichts mit sich anzufangen. Dann erkennt der Vater, dass er Sigi für seine Zwecke benutzen kann...


    Die Beschreibung des Geburtstages war lustig, als Siggi die Gäste mit "altersgrauem Meergetier" vergleicht und einigen seiner Verwandten und Bekannten insgeheim Tiernamen gibt. Erst ziemlich negativ beschrieben, aber dann wird die Feier doch ganz lustig, als Addi sein Akkordeon spielt und die Gesellschaft nach draußen zieht. Unter den vielen Geburtstageschenken sticht das Bild vom Maler hervor, bin gespannt, WAS er an dem Bild mit Farbe geändert hat, sodaß Siggi's Vater sich wohl doch dazu hat überreden lassenn, es nicht "einzukassieren"... Siggi's Vater macht nicht den Eindruck, als ob er dem Malter helfen würde mit den Bildern. Er ist seeehr pflichtbewusst...
    Naja, wir werden weitersehen... Lese heute noch weiter... :kaffee: :lesen:
    LG Biggi

    Ich habe mich jetzt auch eingelesen, nachdem ich mir das Buch gestern abend noch schnell aus der Bücherei geliehen habe :zwinker:
    Gefällt mir bis jetzt wirklich ganz gut und ich fand die "Strafe" auch wider Erwarten milde, er muss ja eigentlich nichts weiter tun, als den geforderten Aufsatz nachschreiben.
    So ein wenig tut mir Siggi leid, er hätte eigentlich so viel zu schreiben, nur findet er den Anfang nicht, lässt sich ablenken, träumt...
    Die Schilderungen der Landschaft finde ich auch gelungen, zwar seehr genau, aber nicht störend. Bin mal gespannt, was es mit Rugbüll auf sich hat, dass Max nach nur einem kurzen Blick durch sein Fernglas in diese Richtung, ins Haus stürzt und sich dort versteckt...:confused:
    Und, wenn ich das richtig verstanden habe, hat doch Max vor langer Zeit Jens das Leben gerettet, indem er ihn aus dem Wasser gefischt hat... Da kann man wohl wirklich gespannt sein, was es da noch für Spannungen zwischen den Freunden gibt, wenn das Malverbot kontrolliert wird...
    Ich freue mich schon auf's Weiterlesen und bin richtig froh darüber, "Die Deutschstunde", angeregt durch dieses Forum, begonnen zu haben... LG