Zitat von "elahub"
Hallo
Ja - das habe ich auch mit Schrecken feststellen müssen.
Hubert und Antonio .. ich glaube, genau hier liegt das Problem. Das ist der Punkt, an dem sich die Geschmäcker unterscheiden. Ich habe schon oft gehört, dass der Litaraturpapst hier nicht sehr beliebt ist, aber fast jeder versucht doch selbst immer mal wieder, zu bewerten, was ja auch normal ist. Und das macht ja auch eben die Diskussionen spannend!
Nee nee, das lasse ich nicht gelten ... ich habe z. B. hier in verschiedenen Foren schon Loblieder singen hören über "Schuld und Sühne" - und das sind mehr als 800 Seiten und die Geschichte nur eines Jungen.
Man muss das Buch mögen oder halt nicht, das ist ja auch erlaubt
Der Anfang ist genial!! Auch die Geschichte selbst ist gut, reicht allerdings nicht an die anderen heran, da hast Du Recht :smile:
P.S. - Habt Ihr Euch schon mein l"iterarisches Weihnachtsgeschenk" (aus einem anderen Thread) zu Gemüte geführt?
immer wieder Irving ....:)
:winken:
Daniela
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hallo zusammen!
entschuldigt bitte, wenn ich dieses alte thema "aufwärme"...:zwinker:
ich bin der meinung, dass die qualität von literarischen werken (und damit die entscheidung, ob ein besonders gelungenes werk als "klassiker" zu bezeichnen ist) definitiv keine frage des persönlichen geschmacks des einzelnen lesers sein kann und darf.
nein, es bedarf objektiver kriterien, die - weitgehend geschmacksunabhängig - eine bewertung des literarischen gehalts eines werkes zulassen. in grober annäherung würde ich 3 mindestkriterien definieren, die ein prosastück erfüllen muss, um als "klassiker" zu gelten:
a) ein virtuoser (oder zumindest sicherer) gebrauch der sprache
b) ein dem inhalt und der intention des prosastücks angemessener einsatz von stilistischen mitteln (im idealfall werden vom autor neu entwickelte mittel eingesetzt)
c) eine gewisses maß an sozialkritischer bzw. -analytischer relevanz
den kommerziellen erfolg eines buches würde ich nicht zu den wesentlichen merkmalen eines echten "klassikers" zählen - als optimist gehe ich jedoch davon aus, dass ein werk, das die obigen kriterien erfüllt, gute chancen hat, auch an den ladenkassen der buchläden ein "renner" zu werden; eine hinreichend kritische und gebildete leserschaft sei einmal vorausgesetzt.
so glaube ich, wir leser tun gut daran, uns während der lektüre immer wieder zu fragen: "was fasziniert mich an diesem buch? warum rührt es mich an, macht es mich weinen, zornig, glücklich?". fehlt dieses mindestmaß an reflektion, so können wir uns gleich vor die glotze setzen. je einfacher wir es uns mit der beurteilung eines buches machen, desto leichter machen wir es auch den autoren, uns mit mittelmäßigen geschichten zu "unterhalten" - und pauschalurteile wie "dieses buch ist einfach genial!" gehören eigentlich nicht in ein literaturforum.
ich bin der ansicht, dass seit anbruch der postmoderne eigentlich keine echten "klassiker" mehr geschrieben werden können. es fehlt ein gesellschaftlicher konsens, den es zu bedienen oder - noch besser - zu verurteilen gilt.
in zeiten völliger beliebigkeit fällt selbst das härteste korn der (gesellschafts)kritik auf einen sumpfigen, unfruchtbaren boden...
so viel von mir zum thema "wo bleiben die modernen klassiker?"
liebe grüße
Settembrini