Beiträge von ink-heart

    Hallo Lost und alle noch einsam Lesenden! :winken:


    Ich habe gerade das erste Kapitel (wieder) gelesen und finde es einfach klasse. Ich glaube, ich könnte es auch zwanzigmal lesen, ohne dass es mich langweilen würde.


    Da ich vor relativ kurzem erst "Beim Häuten der Zwiebel" gelesen habe, haben sich mir jetzt doch immer wieder Vergleiche damit aufgedrängt. Ich finde es schon ziemlich genial dargestellt, wie Pilenz sich scheinbar erinnern will, es nicht kann und dann doch ungewollt (unbewusst?) klarmacht, dass er es tut. Überhaupt finde ich bei aller künstlerischen Überformung die Figuren auch psychologisch sehr glaubhaft: von dem Zahnschmerz und den damit einhergehenden Wahrnehmungen über Mahlkes wahnsinnige Anstrengungen, um mithalten zu können und dazugehören zu dürfen, bis zu Pilenz' Besessenheit von Mahlke.


    Und auch wenn ich weiß, dass viele das anders sehen: Ich persönlich genieße auch dieses Spiel mit dem Leser, das Verwischen der Grenzen von Fiktion und Realität ("Selbst wären wir beide erfunden ..." "Der uns erfand von berufswegen ...").

    Na, dann eröffne ich hiermit mal die Leserunde zu "Katz und Maus" und damit den ersten Thread in diesem wunderbaren neuen Unterforum. Etwas später als die vorgeschlagenen 6.00 Uhr ist es ja doch geworden, aber wahrscheinlich lest ihr alle schon seit ein paar Stunden. :breitgrins: (Ich fange heute abend an.)


    Mitlesen wollen:


    [li]josmar[/li]
    [li]Lost[/li]
    [li]Madeleine[/li]
    [li]riff-raff[/li]
    [li]Telemachos[/li]
    [li]ink-heart[/li]


    Ich freue mich aufs Lesen mit euch und wünsche euch viel Spaß! :smile:

    Hallo!


    Ich hatte gar nicht daran gedacht, dass Grass hier vielleicht nicht ganz passt. :redface: Danke für die elegante Lösung, sandhofer! In ein paar Jahren wird ja zumindest die Novelle 50, nähert sich also so langsam dem Klassikerstatus an. :zwinker:


    @ josmar und riff-raff: Schön, dass ihr mitlest. Da kommt ja doch noch eine veritable Runde zusammen. :smile:

    Grundsätzlich schreibe ich lieber Notizen aus Büchern heraus als in Bücher hinein. Obwohl Unterstreichungen und Marginalien ja einige deutliche Vorteile haben - die verlegt man wenigstens nicht - habe ich davor eine völlig irrationale Scheu. Ganz selten tue ich es dann mal bei Büchern, mit denen ich wirklich lange und intensiv arbeiten muss (nur mit Bleistift!), die habe ich dann aber meistens doppelt. :rollen:


    Die Nichtlieferbarkeit dieses Streifens reduziert einen evtl. Filmtalk auf den Klassiker von Copolla, den ich im Director´s Cut auf Video (wie altmodisch!) habe.


    Das wäre ja auch schon was. Ich würde mich freuen, wenn das sozusagen als I-Tüpfelchen an die Leserunde angekoppelt werden könnte. Ich habe übrigens eine DVD-Version, die um 50 Minuten länger ist als die Originalfassung. Ich habe sie bisher noch gar nicht gesehen und frage mich ehrlich gesagt auch, ob so eine verlängerte Fassung wirklich sinnvoll ist. :winken:


    meinst Du "Apocalypse now" oder die "reine" Literaturverfilmung, die es auch gibt (mit John Malkovich) und "Herz der Finsternis" heißt?


    Hallo Sir Thomas! :winken:
    Ich kenne bisher nur "Apocalypse Now". Ist zwar sehr lange her, dass ich es gesehen habe, aber ich fand es damals - gerade als Literaturverfilmung - genial, obwohl ich dem Genre sonst eigentlich nicht viel abgewinnen kann. Dass es die andere Verfilmung gibt, wusste ich gar nicht, werde sie mir jetzt aber schnellstens zulegen. Also: gerne auch Filmtalk über beide (wie gesagt: wenn's bei mir mit dem Termin hinkommt).


    Edit: Schade, die Malkovich-Verfilmung scheints nicht im Handel zu geben. Und bis ich mal mitbekomme, was im Fernsehen läuft ... :sauer:

    Ich würde sehr gerne mitmachen, aber erst ab 2. August. Bis dahin bin ich lesetechnisch leider völlig ausgebucht.
    Übrigens fände ich es sehr reizvoll, auch eine gemeinsame "Filmrunde" anzuhängen, wenn alle mit dem Lesen fertig sind.

    :winken:
    Grass ist ja wenig umfangreich und hemmt mich nicht so sehr bei anderen Lektüren. Ich hatte mir ja schon ganz vorwitzig die ersten Juli-Wochen gewünscht. Mir wäre es recht, so früh wie möglich im Juli anzufangen, denn bei Shakespeare ist mein Tempo vermutlich eher gemütlich. In der zweiten Julihälfte bin ich weg und nicht ganz sicher, wie es mit einem Internet-Anschluss aussehen wird.

    Hallo zusammen! :winken:


    Da am 21. Juni eine andere (aber wahrscheinlich eher kurze) Leserunde beginnt, bei der ich mitmache, schlage ich als Starttermin den 28. Juni vor. Gerne um sechs Uhr. :breitgrins:

    Die ausführliche und interessante, manchmal aber recht pauschalisierende Diskussion über Grass in diesem Forum hat mich auf die Idee einer Leserunde gebracht, bei der ich persönlich mich über einen möglichst breitgestreuten Leserkreis freuen würde.


    Auf Anregung von josmar schlage ich die Novelle Katz und Maus vor:


    Pilenz erzählt die Geschichte seines ehemaligen Schulkameraden Mahlke, dessen überdimensionaler Adamsapfel ihn in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und des Spotts rückt. Alles, was Mahlke tut - seine Art sich zu kleiden, seine sportlichen Leistungen, seine militärische 'Karriere' - scheinen im Zeichen dieses Adamsapfels, der Maus, zu stehen und ihn anzutreiben.


    Starttermin:
    28. Juni 2008, 6.00 Uhr (oder ganz geringfügig später :schnarch: :breitgrins:)


    Teilnehmerinnen:


    [li]josmar[/li]
    [li]Lost[/li]
    [li]Madeleine[/li]
    [li]riff-raff[/li]
    [li]Telemachos[/li]
    [li]ink-heart[/li]

    Hallo! :winken:



    Wie wäre es mit "Katz und Maus" ?


    Fände ich klasse und vielleicht auch etwas günstiger als "Ein weites Feld", weil es nicht ganz so zeitaufwendig ist. Ich schlag's einfach mal vor.



    Interessant, aber das wäre dann am Ende vielleicht doch nur so eine Art von Fleischhauerthread, nix für mich, denn irgendwo muss auch einmal schluss sein.


    Mag sein, dass die Gefahr besteht, aber das hat ja jeder Teilnehmer für sich selbst in der Hand. Meine Hoffnung ist es ja eben, dass etwas konkretere Meinungen und Begründungen (!) möglich sind, wenn man ein gemeinsames Objekt vor Augen hat. Und obwohl (oder gerade weil) ich die Novelle sehr schätze, fände ich auch negative Urteile interessant, aber eben nicht im Pauschal-Rundumschlag, sondern auf den Punkt gebracht.


    Liebe Grüße


    ink-heart

    Hallo zusammen!


    Um nochmal aufs Thema zurückzukommen ... Es wäre bestimmt interessant, Grass mal ganz konkret und am Objekt gemeinsam zu besprechen, denke ich. Leserin hat sich ja schon negativ, Josmar positiv zu dem Vorschlag geäußert. Würde noch jemand mitmachen? Und mit welchem Werk? - Ich wollte nicht einfach irgendwas vorschlagen, ohne hier nochmal nachzufragen, wie die Interessenlage ist. :zwinker:

    Hallo finsbury und alle!



    Deine Kommentare zu den von sandhofer und der Leserin wertgeschätzten, abe nicht gern gelesenen Autoren machen doch deutlich, dass du Kriterien der literarischen Wertung bekommen möchtest, die deren Werke abwerten.


    Eher im Gegenteil, oder vielleicht auch beides. Ich finde es einfach wahnsinnig spannend, wie verschiedene Leser so 'ticken'. Und eure Antworten machen ja deutlich, dass bei der Bewertung manchmal Dissonanzen zwischen der unmittelbaren emotionalen Reaktion und der rationaleren (davon bin ich jedenfalls ausgegangen) Bewertung als 'gut' oder 'schlecht' bestehen. Wenn z. B. Leserin also sagt, sie finde Austen langweilig, würde ich das als sehr persönliche Reaktion einordnen - Geschmackssache. Wenn sie aber gleichzeitig sagt, dass sie Austen dennoch für eine gute und wichtige Autorin hält, orientiert sich das ja anscheinend an irgendwelchen die Werke aufwertenden Kriterien, die außerhalb des persönlichen Geschmacks liegen. Und auf die bin ich halt auch neugierig :redface:.

    Ich folge der Diskussion auch seit längerem schon mit großer Spannung, umso mehr als ich selbst eher gespalten bin, was Grass angeht: Ich kenne nur die weniger umstrittenen Werke, vor allem die Danziger Trilogie, und die finde ich sprachlich und zum Teil auch von der Konstruktion her ziemlich umwerfend. Als Person (soviel ich bisher von ihm weiß) ist er mir weniger angenehm.


    Wisst ihr, was ich schon seit Tagen beim Lesen dieses Threads immer wieder denke? Eine Leserunde, in der nicht nur Grass-Neulinge und -Fans, sondern auch -Kritiker und -Hasser mitmachen wäre bestimmt superspannend.

    Ups; schon was gelernt, bevor es überhaupt losgeht. :redface: :smile:



    Falls wir den Lear lesen, müßten wir uns noch einigen, welche Version. Es gibt die History of King Lear (Quarto-Text) und die Tragedy of King Lear (Folio-Text). Bei den englischen Ausgaben steht das wohl dabei, aber bei den deutschen weiß ich das gar nicht. Die übliche Variante ist, glaube ich, die Tragödie. Vielleicht mache ich das jetzt auch nur unnötig kompliziert, aber meine Complete Works (Oxford University Press) enthalten beide Versionen :breitgrins:.


    Ich habe die Arden-Ausgabe - wie ich jetzt herausgefunden habe, Folio/Tragedy - aber ich mache einfach mit, was hier angesagt wird.

    Hallo Telemachos und alle :winken:,


    Lust hätte ich ganz bestimmt, und "Lear" wäre mir auch sehr recht. Ob es bei mir tatsächlich klappt, ist terminabhängig. Wenn ich mal so frech sein darf: Die ersten beiden Juli-Wochen wären große Klasse. :smile:

    Hallo!



    Ein ganzer Autor! Émile Zola ... ich mag den "harten" Naturalismus nun mal nicht.


    Das geht mir so ähnlich. Interessieren würde mich ja jetzt noch, warum du Zola und Hauptmann trotzdem für gute Literatur hältst (ja, ich gebe zu, ich wollte nebenbei noch so ein paar Kriterien aus euch rauslocken :breitgrins:).



    Es gibt gute und wichtige Bücher, die ich persönlich nicht gerne lese, weil sie mich tendentiell eher langweilen, beispielsweise die von Jane Austen, den Schwestern Bronte oder Balzac.


    Ja, das ist eigentlich das, was ich mit Nicht-Mögen meinte. Worauf sich das "gut und wichtig" bei Austen etc. gründet, würde mich natürlich auch interessieren. :smile:


    Was du über Zola sagst, erinnert mich an das Kafka-Zitat: "Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns" (oder so ähnlich). Kafka ist übrigens einer meiner Kandidaten für diesen Thread: Ich habe einen richtigen, völlig irrationalen Widerwillen, etwas von ihm zu lesen. Andererseits zeigt vielleicht gerade die Tatsache, dass er diesen Widerwillen auslösen kann, dass er gute/wichtige Texte schreibt, die etwas bewegen, die gewohnte Ordnung der Welt in Frage stellen? Ich halte ihn wirklich nur aus, wenn ich mich völlig analytisch mit ihm befasse, und da muss ich sagen, dass das Wenige, was ich mich überwinden konnte zu lesen, fantastisch konstruiert war und unglaubliche Bedeutungs(spiel)räume eröffnet.