Hallo riff-raff (liest eigentlich sonst noch jemand mit?),
ich werde gleich die Elixiere beenden und später (oder morgen) noch mein Gesamtfazit schreiben. Doch nun möchte ich erst mal auf ein paar Sätze von Dir eingehen.
Zitat von "riff-raff"Ich bin jetzt ebenfalls mit dem ersten Band durch und muss sagen, das letzte Kapitel (Kapitel IV) hat es echt in sich, vor allem die zweite Hälfte. Ich musste das Ganze drei Mal lesen ehe ich einigermassen den Durchblick hatte.
Ich muss zugeben, dass ich auch größere Schwierigkeiten hatte, der Erzählung zu folgen. Leider tendiere ich bei solcher Unübersichtlichkeit eher dazu, Sätze zu überfliegen, anstatt mehrmals zu lesen. Zum Glück habe ich einen netten Anhang inklusive Stammbaum in meinem Buch - so wusste ich bereits von den familiären Zusammenhängen Medardus' zu Graf Viktorin. Im Anhang steht dazu:
"Die Elexiere des Teufels" ist auch ein Stammbuch-Roman, eine Untergattung des Schauerromans. Generationen gehen hier legale und illegale Verbindungen ein und sind durch begangene Verbrechen miteinander verbunden. Im "Pergamentblatt des alten Malers" wird einigermaßen davon zusammenhängend erzählt.....
Laut diesem Stammbauch ist Medardus mit fast allen Romanfiguren verwandt und bei denen, die der Fluch des Bösen am schlimmsten traf (Euphemie und Viktorin, die väterlicherseits Geschwister von Medardus sind), sind außereheliche Verbindungen am häufigsten anzutreffen. Bei Aurelie dagegen überwiegen die ehelichen Verbindungen. Medardus steht dazwischen: eine außereheliche und eine eheliche Linie führt bei ihm zum Stammvater Francesko (der Maler) zurück. Dieser ließ sich mit dem "Teufelsweib" um der Kunst willen ein.
Ich frage mich ehrlich gesagt die ganze Zeit, was Hoffmann uns mit diesem Roman sagen will. Hat das Buch überhaupt einen hintergründigen Sinn? Oder ist die Geschichte eher simpel gestrickt (wie ich in einer Rezension gelesen habe). Ich tendiere dazu, dem Kritiker recht zu geben, denn wenn man von der anstrengenden, konfusen Schreibweise absieht, konnte mir Hoffmann bisher nicht vermitteln. Der Roman ist oft düster, aber wo ist die Moral? Tue Böses und büsse, dann wird Dir vergeben - egal ob Du lügst, betrügst oder mordest? Will Hoffmann damit die katholische Kirche und deren Bußfertigkeit kritisieren?
Seine beiden außerehelichen Geschwister hat Medardus also umgebracht. Die Strafe Gottes durch einen Mönch, der Keuschheit gelobt hat? Wieso sonst, sollte Medardus immer wieder seinen Verfolgern entkommen. Was, wenn er ein Werkzeug Gottes ist und nicht des Teufels? Wass, wenn Gott und Teufel ein Individuum darstellen sollen? Kein Licht ohne Schatten.
Wie oben erwähnt, werde ich das Buch gleich beenden und dann wahrscheinlich erst morgen mehr dazu schreiben. Übrigens habe ich in der Leserunden Chronik ein paar Links zu Autor und Buch veröffentlicht.
Liebe Grüße
nimue