Der 1926 in Nürnberg als Sohn orthodoxer Juden geborene Aktionskünstler Gustav Metzger überlebte den Holocoust nur durch eine Rettungsaktion des „Refugee Children Movements“ im Jahre 1939. Seine jüdischen Eltern und seine zwei Schwestern wurden dagegen in nationalsozialistischen Vernichtungslagern umgebracht. Zwanzig Jahre später verfasste Metzger, der inzwischen in London Kunst studiert hatte, das Manifest „Autodestruktive Kunst“:
http://www.luftgangster.de/gmetzger.html
und entwickelte dieses Konzept in zwei anderen Manifesten weiter. Neben der „Auto Destructive Art“ gilt Metzger als Erfinder der "kinetischen Gemälde" und der "Historic Photographs". In England war Metzger in dieser Zeit sehr einflussreich und dieser Einfluss reichte bis in die Popkultur. Wenn „Cream“ oder die frühen „Who“ am Ende eines Konzertes ihre Instrumente zertrümmerten, so bezogen sie sich dabei auf Metzger. Pete Townshend hat Gustav Metzger mehrfach als seinen „Lehrer“ bezeichnet.
1966 organisierte Gustav Metzger das „Internationale Destruction in Art Symposium“ in London und verhalf dabei neuen Tendenzen in der Kunst zu internationaler Aufmerksamkeit. Insbesondere die Wiener Aktionisten Günter Brus, Otto Muehl und Hermann Nitsch fanden hier erstmals eine internationale Plattform. Aber auch Künstler der Fluxus-Bewegung, Musiker, Dichter und Wissenschaftler waren eingeladen. Die Fluxus-Künstlerin Yoko Ono führte im Rahmen dieses Symposiums ihre Performance „Cut Piece“ auf, bei der das Publikum nach eigenem Ermessen mit Scheren die Kleidung der Künstlerin abschneiden durfte. Der Aufführung folgte die Einladung zu einer eigenen Ausstellung in der Londoner „Indica Gallery“. Bei einer Vorbesichtigung dieser Ausstellung traf Yoko Ono zum ersten Mal den Musiker und Künstler John Lennon. Der Rest ist Geschichte.
1972 war Gustav Metzger auf der „Documenta 5“ in Kassel in der Abteilung „Individuelle Mythologien“ vertreten.-
2003 war Gustav Metzger auf der Biennale in Venedig und der Biennale in Lyon vertreten.
Gustav Metzger lebt in London.