Hesses "Steppenwolf" - Trivialliteratur?

  • Guten Tag!


    Immer wieder hört man den Begriff "Trivialliteratur" in Bezug auf Hermann Hesses "Steppenwolf". Die einzige Erklärung, die ich dafür finde, ist, dass man die behandelten Themen vielleicht als trivial bezeichnen könnte. Aber den Vorwurf verstehe ich trotzdem nicht. Ich mag es :) Habt jemand eine Idee, woher das kommen könnte? Oder ist selbst der Meinung?


    Herzliche Grüße


  • Guten Tag!


    Immer wieder hört man den Begriff "Trivialliteratur" in Bezug auf Hermann Hesses "Steppenwolf". Die einzige Erklärung, die ich dafür finde, ist, dass man die behandelten Themen vielleicht als trivial bezeichnen könnte. Aber den Vorwurf verstehe ich trotzdem nicht. Ich mag es :) Habt jemand eine Idee, woher das kommen könnte? Oder ist selbst der Meinung?


    Herzliche Grüße


    Hallo plätzchen,


    zunächst mal herzlich willkommen hier im Klassikerforum. :blume:



    Zu Deiner Frage:


    Kritik an Kultur und Gesellschaft, Bericht über seelisches Leiden und die Zerrissenheit der Persönlichkeit die Hesses Figur Haller als einen Verwandten von Goethes Faust erscheinen lassen (zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust), wenn das triviale Themen sind, dann muß man den Begriff Trivialliteratur neu definieren. Bisher habe ich Trivialliteratur als affirmative , also unkiritische Literatur verstanden, die klar zwischen Gut und Böse unterscheidet und meistens eine heile Welt vorspiegelt. Hesses "Steppenwolf" ist imo das genaue Gegenteil.


    Liebe Grüße


    Hubert

  • Bescheidener Einspruch, Hubert,


    aber seit der kleine Mann nicht mehr dem Lustspiel vorbehalten ist, sondern auch im Trauerspiel mittun darf, verläuft die Grenzlinie nicht mehr zwischen Themen, sondern zwischen den Art und Weisen, wie sie behandelt werden. Heute kann man einer abstrakten Fabel nicht mehr ansehen, ob das Stück Literatur, das dahinter steckt, im antiken Hellas spielt, oder in Entenhausen. Und ob ein bestimmtes Thema oder Motiv irgendwo auch in Goethens Faust angelegt ist, überzeugt mich nicht wirklich.


    So, und bevor der allgemeine Blutrunst über Hesse herfällt: nein, ich halte den Steppenwolf nicht für trivial. Aber auch nicht für ein Glanzlicht.

  • Hallo Gronauer,


    auf Deinen Beitrag will ich wie folgt replizieren:


    So, und bevor der allgemeine Blutrunst über Hesse herfällt: nein, ich halte den Steppenwolf nicht für trivial. Aber auch nicht für ein Glanzlicht.


    Auch ich halte den Steppenwolf nicht für ein Glanzlicht, ja ich habe noch nicht einmal gesagt, dass ich ihn nicht für trivial halte. Lediglich auf die Vermutung von pläzchen, dass vielleicht die Themen im Steppenwolf trivial sind, habe ich geäußert, dass es die Themen imo nicht sind.


    aber seit der kleine Mann nicht mehr dem Lustspiel vorbehalten ist, sondern auch im Trauerspiel mittun darf, verläuft die Grenzlinie nicht mehr zwischen Themen, sondern zwischen den Art und Weisen, wie sie behandelt werden


    Das war imo schon immer so.


    Beweis: Jane Austen schreibt nur über triviale Themen, aber wie sie diese Themen behandelt, macht, dass ihre Romane keine Trivialliteratur sind.


    Heute kann man einer abstrakten Fabel nicht mehr ansehen, ob das Stück Literatur, das dahinter steckt, im antiken Hellas spielt, oder in Entenhausen.


    Definiere „Heute“!


    Vielleicht kannst Du das nicht, ich kann dem Steppenwolf durchaus ansehen, dass er nicht im antiken Hellas spielt (damals gabs imo noch keine Automobile), und solange Du mir nicht in einem Zitat nachweist, dass DD Mozart kannte, behaupte ich, der Steppenwolf spielt nicht in Entenhausen.


    Liebe Grüße


    Hubert


    PS: Einspruch abgewiesen! – Revision zugelassen!.