Cees Nooteboom

  • Hallo,


    "Paradies verloren"! Das Buch war so traurigschön, dass ich gleich einen Nooteboom Ordner anlegen musste. Manchmal liest man Dinge beim zweiten Mal mit ganz anderen Augen. Leider kann ich im Moment noch nichts weiter dazu sagen...


    Mit freundlichem Gruß
    troll

  • Mir ging es ähnlich mit "Rituale", später mit "die folgende Geschichte" und "Ein Lied von Schein und Sein", die ich für die besten erzählerischen Werke Nootebooms halte, weil sie so vieles in der Schwebe lassen. ((Das soll heißen, ich habe keine Notizen angelegt, sondern die Bücher immer wieder gelesen.))
    Daneben schätze ich auch seine Poesie (und habe auch einiges im niederländischen Original, weil es auf Deutsch nie erschienen ist, so z.B. ein poetischer Briefwechsel mit Remco Campert).

  • Zitat

    "Schreiben, das ist so eine Sache, und wer da zuviel drüber nachdenkt, schreibt nicht mehr."


    ...sagte in diesem Buch "der andere Schriftsteller" zu dem Schriftsteller. Eine Paradoxie, denn es gibt wenige Autoren, die in ihren Büchern den Vorgang des Schreibens so oft und so tiefgründig reflektieren, wie Cees Nooteboom. Auch hier geht es um dieses Thema. "Der Schriftsteller" mach sich in verdrossener Laune an sein Handwerk, nämlich an die Erfindung einer Geschichte, stolpert aber sehr bald über die Grundfrage, die bis zum Ende offen bleibt und immer wieder mit dem "anderen Schriftsteller", einer Art mephistophelischem Widerpart, erörtert wird: wozu dient es, der Realität der Welt noch eine erfundene Realität an die Seite zu stellen? Dazwischen wächst die Geschichte selbst, von dem bulgarischen Oberst, dem Arzt und seiner Frau, ihrer Vollendung entgegen.


    Wieder ein Buch, das den Zauber des Denkens in fast schwerelose Prosa fasst; ein sehr intellektuelles, aber eben auch ein sehr schönes Lesevergnügen.