Fritz Hochwälder

  • Hochwälder (1911 - 1986), österreichischer Dramatiker, eine Zeit lang "Hausautor" des Burgtheaters.


    Seine Dramen haben eine Folgerichtigkeit, es scheint nie etwas Unwesentliches zu geschehen, alles hat seine Konsequenz - dieser strenge Aufbau ist auch gepaart mit einer hübschen, klassischen Sprache. Ich hoffe sehr, dass Hochwälder zu einem wahren Klassiker wird!


    Sein bekanntestes Werk ist "Das heilige Experiment", eine Tragödie über den Zerfall des Jesuitenstaates in Paraguay.
    Besonders schrecklich ist "Der öffentliche Ankläger": Es ist eigentlich ein Krimi, in Form eines Dramas... Der Ankläger zur Zeit der französischen Revolution, Fouquier-Tinville, der historisch für 2.400 Hinrichtungen verantwortlich ist (laut Wikipedia), verurteilt aufgrund seines konsequenten Gehorsams unwissentlich sich selber zum Tod. Was in diesem Werk alles an Schuld, Rache, Ungerechtigkeit, Gehorsam vorhanden ist! Und wie Hochwälder es versteht, Spannung bis zum Schluss aufzubauen, obwohl das Ende doch vom ersten Akt an vorhersehbar ist!


    Sehr düster, kalt und mysteriös ist die "Herberge"... und überraschend heiter kann Hochwälder in der Komödie "Der Unschuldige" sein, die aber auch nicht ganz frei von makabren Abgründen bleibt!


    Es wäre schön, wenn hier ein kleines Gespräch zu diesem Autor stattfinden würde.


    Gruß


  • Moin, Moin!



    Das haben wir vor 19 Jahren als Abiturtruppe aufgeführt. Ich war einer der Padres.

    Das muss aber eine steife Partie gewesen sein! Anders kann ich mir Hochwälder auf der Bühne nicht vorstellen.


    Morgen beginne ich mit einem weiteren Drama Hochwälders, nämlich "1003".


    Eine Schwäche bei Hochwälder ist vielleicht, dass er zu sehr an einem Thema pro Drama haften bleibt - wenn's um "Schuld" geht, dann hat jedes Wort mit dem Thema Schuld zu tun, der Autor schweift niemals ab. Anders als bei Wedekind oder Hofmannsthal, deren Dramen eine ganz gewaltige Fülle haben! Gruß.