Elizabeth von Arnim - Christine

  • Hallo ich möchte euch ein von mir kürzlich gelesenes Buch vorstellen, was mir so gut gefallen hat, dass ich es gerne hier vorstellen möchte. Leider weiß ich nicht wie man eine Verknüpfung mit Bild usw zu Amazon herstellt, so wie ihr das immer macht. Wäre super lieb, wenn mich jemand über Privatnachricht bei Gelegenheit mal aufklären könnte. :redface:


    Klappentext:

    Zitat

    Das Buch:
    Berlin im Sommer 1914: Die begabte junge Engländerin Christine ist für ein Jahr zur Ausbildung bei einem berühmten Geigenvirtuosen. In Briefen berichtet sie ihrer Mutter von ihren beruflichen Fortschritten, den privaten Freuden und Kümmernissen, aber auch von ihrer Begegnung mit den Deutschen. Häufig begegnen Christine Mißtrauen, Arroganz und Vorurteile, sie spürt wenig vom Geist eines Bach, Mozart oder Beethoven. Die Begeisterung für den Krieg verändert die Stadt und ihre Bewohner. Die bedrückende Atmosphäre bleibt der jungen Engländerin in Erinnerung.


    Die Autorin:
    Elizabeth von Arnim wurde als Mary Annnette Beauchamp 1866 in Sydney geboren und wuchs in England auf. 1890 heiratete sie den preußischen Adligen Graf Henning August von Arnim-Schlagenthin. Nachdem 1898 ihr erster Roman "Elizabeth und ihr Garten" anonym erschienen war, wurde Elizabeth von Arnim zur Bestsellerautorin. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs ging sie zurück nach England und heiratete dort nach dem Tod ihres ersten Ehemannes den Earl Francis Russell, den Bruder von Bertrand Russel. Nur ein Jahr nach der Hochzeit verließ sie ihren zweiten Ehemann und ging in die USA, wo sie 1941 in South Carolina verstarb.


    ISBN:3-453-87369-6


    Hintergrund der Entstehungsgeschichte:
    Das Buch enhält eine Nachbemerkung, in der die Entstehungsgeschichte erläutert wird. Ich möchte nicht zu viel vorwegnehmen außer, dass Elizabeth in diesem Buch den Verlust ihrer eigenen Tochter Felicitas verarbeitet und das Buch auch teilweise auf Tagebucheinträgen Felicitas basiert.


    Das Buch ist fesselnd und nicht sonderlich dick, so dass man es an einem Wochenende gelesen hat.
    Es besteht aus persönlichen Briefen Christines an die Mutter, in denen die hierarchischen Strukturen der deutschen Gesellschaft, sowie die vorkriegliche Aufbruchstimmung in Berlin aus der Sicht einer Außenseiterin (da Engländerin) mit angenehmer Ironie aufgedeckt werden.
    Christine ist eine junge, musikalisch ausgesprochen talentierte, fleißige, jedoch unvermögende Frau, die von ihrem Lehrer Kloster in die hohe preußische Gesellschaft eingeführt wird. Ihr größter Wunsch ist es durch ihr Geigenspielen Geld verdienen zu können, um dadurch sich selbst und ihrer Mutter ein angenehmes Leben zu ermöglichen. Zu Anfang des Romans kann Christine aufgrund ihres Talents und als "neues Genie" am Musikerhimmel noch viele Menschen in Berlin für sich einnehmen. Zu ihrem Geigenlehrer Kloster, der selbst eine Berühmtheit ist, entwickelt sich ein tiefes Vertrauen. Bald verliebt sich Christine in Bernd, einen junger Offizier, der selbst Musiker geworden wäre, wenn er nicht in eine Offiziersfamilie hineingeboren worden wäre. Mit Kloster und Bernd fühlt sich Christine ideologisch verbunden.
    Als die Kriegswirren losbrechen, wird alles anders...


    Ich möchte jetzt noch nicht zu viel verraten... :-)
    Das Buch warf für mich jedoch ein neues Licht auf die damaligen Gesellschaftsbeziehungen und die Ideologien der Zeit, da sie von außen betrachtet werden, also von einer Figur, die nicht selbst in die Kultur, in diese Gesellschaft hineingeboren wurde. Darüber hinaus ist Christine eine sehr feinfühlige, intelligente Figur, die anstatt zu verzweifeln, die Dinge mit britischem Humor betrachtet.


    So, ich glaube das reicht... :rollen:...oder? Ich habe hier vorher noch nie so eine Buchvorstellung gemacht und würde mich sehr über Verbesserungsvorschläge usw freuen. Ich würde mich freuen, wenn ich das Interesse von einigen von euch wecken konnte.
    :winken:


    Danke für die Aufmerksamkeit. :smile:
    Lieber Gruß von Jay.

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  • Hallo Jay,


    das klingt ja sehr interessant. Ich kenne nichts von Elizabeth von Arnim und wollte schon immer mal etwas von ihr lesen. Da ich gerade dabei bin, eine Weihnachtswunschliste zusammenzustellen, werde ich das mit aufnehmen. Danke !


    Gruß von Steffi

  • Hallo Jay,


    vielen Dank für diese schöne Buchvorstellung. Von Elizabeth von Arnim habe ich bisher nur "Die Reisegesellschaft" gelesen, aber Dein Bericht macht mir Lust auf mehr. Mal sehen, ob unsere Bücherei die "Christine" hat.


    Liebe Grüße
    Manjula

    [size=10px] "Kunst soll keine Schulaufgabe und Mühseligkeit sein, keine Beschäftigung contre cœur, sondern sie will und soll Freude bereiten, unterhalten und beleben, und auf wen ein Werk diese Wirkung nicht übt, der soll es liegen lassen und sich zu andrem wenden." [/size]